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Super Randonnées

Letzte Woche bin ich mit @A.Tilles als zweites Saisonhighlight den Super Randonnée „Team de Lux“ in Belgien gefahren. Hier ein Bericht dazu. (Aber Vorsicht, der Text ist etwas länger geraten, es ist einfach ziemlich viel passiert…)

Leider sind uns im Vorfeld weitere Mitfahrer aus verschiedenen Gründen abgesprungen, sodass wir uns am Mittwochabend zu zweit auf den Weg nach Belgien machen. Auf der Hinfahrt ist viel Stau und wir erreichen die Jugendherberge in Barrière de Champlon später als geplant. Das ist aber kein Problem, die freundliche junge Frau an der Rezeption macht uns noch eine Tiefkühlpizza warm, dazu gibt es je zwei Bier und ab geht's ins Bett. Über uns rumpelt noch eine Schulklasse, aber bald ist Ruhe und ich schlafe dank meiner LEL-Ohrenstöpsel schnell ein. Der Wecker klingelt um 4:45 Uhr, wir wollen um 6:00 Uhr an der Bäckerei starten. Mit Frühstück in der Jugendherberge, wo uns extra ein Paket mit Brot, Wurst/Käse usw. in der Küche bereitgestellt wird, ist es doch schon halb 7 als wir vor der Bäckerei zum Kontrollfoto stehen. Das erste von 19 Fotos ist im Kasten und es geht los.
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Wir haben uns vorgenommen, die Tour im Brevet-Modus zu fahren, also ohne Übernachtungen in Hotels oder auf Campinglätzen, sondern - wenn überhaupt - nur mit power napping am Straßenrand oder in EC-Hotels. Nach unserer Kalkulation müssten wir eigentlich spät am zweiten Abend im Ziel sein. Die 15 km zurück zum Auto sollten dann auch noch drin sein. Soweit also der Plan...

Am Start ist es noch dunkel und kalt, aber die erste Kontrolle Durbuy ist mit einem Schnitt von 26km/h schnell erreicht. Wir freuen uns, bis wir merken, dass wir bis hier noch deutlich unter der nötigen Höhenmeter-Kilometer-Quote liegen. Nach der Kontrolle geht es auch direkt steil bergauf, die meisten Anstiege sind aber gut fahrbar und wir kommen ganz gut voran. Zwischendurch machen wir immer kurze Stopps an den Fotokontrollen, wir fotografieren uns gegenseitig vor den vorgegebenen Schildern, essen einen Happen und fahren bald weiter. Einige Streckenabschnitte erkennen wir von den Maastricht-Brevets, dem alten Niederrhein 600er und dem Flèche Belge wieder, aber immer in neuen Kombinationen mit vielen unbekannten Teilstücken dazwischen.

Bald schon sind wir in Luxemburg und machen an einem Supermarkt in Troisvierges Pause. Es gibt Teilchen und Cola. Danach kommt ein langer Abschnitt durch Luxemburg mit nur einem kurzen Abstecher nach Belgien zur Kontrolle in Arlon. Die Straßen sind super, die Anstiege nicht zu steil, kann man gut fahren und wir kommen trotz leichten Gegenwindes weiter gut voran. Wir verzichten auf größere Pausen und nehmen uns vor, erst in Echternach an der deutsch-luxemburgischen Grenze nach etwa 220 km warm zu essen.

Auf dem Weg dahin wundern wir uns immer wieder über die langen flachen Abschnitte entlang von Flusstälern und machen uns etwas Sorgen über die Hügel, die das ja irgendwann kompensieren müssen. Echternach erreichen wir dann nach gut 10 Stunden und sind damit sehr gut im Zeitplan. Die Beine werden aber doch langsam etwas müde und aus dem Fenster des Restaurants kann man schon den nächsten steilen Anstieg aus dem Tal heraus erahnen. Zuerst gibt es aber Burger bzw. Nudeln, danach werden noch Getränke und Snacks am benachbarten Supermarkt aufgefüllt und es geht weiter.

Nach der Pause kommt uns der Anstieg steiler vor, als er eigentlich ist. So langsam wird es dunkel und kälter und wir planen noch einen etwas längeren Stopp im nächsten Café. In Vianden finden wir etwas Passendes; wir trinken noch etwas und machen uns dann nachtfein. An einem anderen Tisch sitzt eine Gruppe älterer Herren bei Bier und Wein und spielt Karten. Macht sicher auch Spaß, noch bevorzuge ich aber unsere Art der Freizeitgestaltung.

Bei der Weiterfahrt ist es dann richtig dunkel und ich freue mich über meinen neuen Scheinwerfer. Es wird immer kälter und als wir um 02:00 Uhr in Clervaux ankommen, beschließen wir, uns in ein Randonneurshotel zu verziehen. Eigentlich wollten wir uns nur kurz aufwärmen, wir wickeln uns dann aber doch in Rettungsdecke und Biwacksack und schlafen ein bisschen. Normalerweise klappt das bei mir nicht so gut, heute bin ich aber schnell weg und werde nur gelegentlich vom Rascheln von Andreas' Rettungsdecke geweckt. Irgendwann höre ich aber ein Auto vor der Tür, dann etwas, was sich wie ein Funkgerät anhört, und die Tür geht auf: Wir haben Besuch von der Polizei. Der Sicherheitsdienst der Bank hat uns über die Überwachungskamera beobachtet und die Polizei gerufen. Die möchte natürlich wissen, was wir hier so treiben und wir erklären, dass wir eine Radtour machen und uns nur ein bisschen aufwärmen wollen. Der Polizist ist sehr freundlich und hat Verständnis. Er findet das Ganze offenbar ziemlich spannend und wir zeigen ihm auf einer Karte die Strecke. Er gibt uns noch Tipps, wo wir am besten frühstücken können. Wir haben das Gefühl, dass er uns eigentlich gar nicht rausschmeißen möchte und um ihm das zu ersparen, fangen wir direkt an, unsere Sachen zu packen und machen uns wieder auf den Weg. Es ist jetzt fast 05:00 Uhr und es wird sowieso langsam Zeit. Unsere Personalien werden aber noch aufgenommen; für mich auch ein Novum :D

Bald darauf sind wir wieder in Deutschland und es ist jetzt richtig kalt. Nach einer längeren Baustelle in Irrhausen hat Andreas eine Reifenpanne. Der Reifen hat an der Flanke, direkt an der Felge einen Schlitz. Er sitzt sehr stramm auf der neuen Felge und der Wechsel dauert etwas länger. Mein Thermometer zeigt dabei 0,5°C an – das sind doch die Momente, die man beim Brevetfahren so liebt. Vielleicht sollte ich doch mit dem Kartenspielen anfangen.

Inzwischen ist es aber wieder hell und wir beschließen, den nächsten Bäcker für ein Frühstück zu stürmen. In Arzfeld ist es endlich soweit. Wir haben jetzt 379 km in knapp 25 Stunden. So toll liegen wir also nicht mehr in der Zeit. Aber egal, jetzt erst mal ins Warme und frühstücken. Danach wird es auch draußen langsam wärmer und ein schöner sonniger Tag kündigt sich an. Andreas ist in den Abfahrten meist deutlich schneller als ich und als ich kurz vor der Kontrolle in Schönecken noch für ein Foto anhalte, rauscht er an dem zu fotografierenden Ortschild vorbei. Es dauert ein bisschen, bis wir uns koordiniert haben und beide das Foto im Kasten haben.

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Ohne besondere Vorkommnisse erreichen wir die deutsch-belgische Grenze. Hier geht's ab in den Supermarkt, um Getränke zu kaufen. Angeschlossen gibt's noch ein Café, wo auch Suppe verkauft wird. Wir essen beide eine große Schüssel Gulaschsuppe und fragen uns noch, ob unser Körper das nicht als Zeichen verstehen wird, dass das Brevet jetzt zu Ende sei. Für die Niederrheiner gibt es Gulaschsuppe ja sonst immer erst nach dem Brevet.

Weiter geht es zurück nach Belgien. Schon vor Schönberg wird eine Baustelle auf dem Weg nach Sankt Vith angekündigt. Die ausgeschilderte Umleitung über Bleialf kommt uns aber sehr umständlich vor und wir versuchen unser Glück. Zunächst klappt das noch prima, die Straße ist frisch asphaltiert und wir haben sie für uns alleine. Irgendwann ist die Straße aber komplett weggerissen und wir müssen doch einen Umweg in Kauf nehmen. Die Zusatzkilometer bleiben aber überschaubar.

Hinter Sankt Vith beginnt dann der wirklich fiese Teil der Strecke. Es kommen Côte de Mont-le-Soie, Côte de Wanne und Côte de Stockeu direkt hintereinander weg. Letzterer zum Eddy Merckx hat unten eine Baustelle durch die wir schieben müssen. Weil wir jetzt eh schon abgestiegen sind, schieben wir gleich ganz hinauf bis zur Kontrolle beim Denkmal. Auf Gewürge bei 20% haben wir beide keine Lust mehr. Nach der Abfahrt nach Trois-Ponts kommt eigentlich noch der Côte des Hezalles, aber auch hier ist eine Baustelle und wir kommen nicht durch. Also bleiben wir im Tal und sparen uns die Schiebeeinlage.

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Insgesamt hat die Eddy-Merckx-Schleife ganz schön viel Zeit gekostet. Gefühlt kommt man auf dem Abschnitt überhaupt nicht voran. Danach geht's aber wieder flüssiger weiter. Es ist mittlerweile Nachmittag als wir an einer Tankstelle noch ein Stück Pizza essen. Ich trinke dazu noch ein Chocomel - auf der Flasche steht irgendwas mit Energy drauf, das muss jetzt gut sein und hat sich auch bei Brevets durch die Niederlande bewährt. Andreas ist schon beim Bier angekommen. Eine kurze Strategiebesprechung und der weitere Plan steht: gegen 21:00 Uhr wollen wir noch ein Café/Restaurant für eine längere Pause suchen und danach die Runde zu Ende zu fahren, auch wenn das wohl bis nach Mitternacht dauern wird.

Kurz hinter der Kontrolle in Dochamps - es ist mittlerweile 20:15 Uhr - hat Andreas wieder eine Panne. Wir ahnen es schon, bevor wir den Schaden begutachtet haben: Wieder ist der Mantel an der Felge aufgeschlitzt, ein Problem, das bei LEL auch schon mehrfach aufgetreten ist. Mein 23er-Ersatzreifen ist aber zu schmal für seine breite Felge, also versuchen wir, ein Stück Schleifpapier unter den Schnitt zu legen. Das Ganze hält etwa 500 Meter, dann verabschiedet sich der Reifen wieder. Jetzt hat er noch einen zweiten Schnitt an einer anderen Stelle. Wir versuchen es doch noch mit meinem Ersatzreifen, aber schon beim Aufpumpen bekommt er eine komische Beule an der Flanke; das wird wohl auch nichts.

Mittlerweile ist es dunkel, wir haben aber noch über 20 Stunden für die verbleibenden 80 km. Also kein Stress :) Ein Blick auf die Karte zeigt, dass wir nur 32 km vom Auto entfernt sind. Also lautet Plan B: ich fahre mit dem Rad zum Auto, hole Andreas ab und wir fahren gemeinsam mit dem Auto zur Jugendherberge. Dort schlafen wir erstmal ordentlich. Nach dem Frühstück fahren wir zu einem Decathlon, den wir in Marche-en-Famenne ausgemacht haben. Dort angekommen empfängt uns ein Schild "Opening Soon". Ja hervorragend…

Wir finden aber bald einen anderen Radhändler mit sehr überschaubarem Sortiment, der uns einen neuen Reifen und Bremsbeläge verkauft. Mit dem Auto geht's dann zu dem Punkt, wo wir gestern die Strecke verlassen haben und um kurz vor 12 stehen wir am Fuße der Mur de Maboge, wo die nächste Kontrolle ist. Wir haben jetzt noch 6,5 Stunden für 75 km, müssen uns also immer noch nicht hetzen.

Die Mur, den wohl fiesesten Anstieg auf der ganzen Strecke, schieben wir hoch. Danach geht's bei traumhaften Wetter weiter Richtung La-Roche-en-Ardenne. Hier waren wir schon beim Maastricht-400er - eine wirklich schöne Stadt. Leider ist die Brücke über die Ourthe gesperrt und wir müssen uns über eine Baustellen-Fußgängerbrücke quälen. Der KFZ-Verkehr wird tatsächlich über die kleine, steile Straße zum Col de Haussire umgeleitet. Genau da müssen wir nun auch hoch. Durch die Baustelle verpassen wir aber den richtigen Abzweig und fahren diese Schleife falsch herum, also das steile Stück bergab. In der Abfahrt verlieren wir uns, treffen uns dann aber wieder an der Fußgängerbrücke und fahren weiter. Die folgenden Kilometer sind wieder wunderschön, kaum Verkehr, schöne Landschaft und super Wetter. Es bleibt aber sehr hügelig und wir sind doch froh, dass wir den Abschnitt nicht noch am Vorabend in der Dunkelheit gefahren sind.

Die Zielkontrolle ist dann reichlich unspektakulär: aus dem Tal führt ein kleines Sträßchen den Berg hoch, nicht sonderlich steil aber teilweise mit sehr schlechtem (oder ganz ohne) Asphalt. Oben ein kleines Schild „Biermonfoy Alt. 335“ und es ist geschafft.

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Auf der Rückfahrt zum Auto dann noch die ultimative Demütigung: an einer langgezogenen Steigung näher sich von hinten ein Radfahrer. Ich denke noch „naja, ein E-Bike“, da zieht er auch schon an uns vorbei: ein Tourenradler mit zwei riesigen Ortlieb-Taschen und ohne E-Unterstützung. Andreas hängt sich noch in seinen Windschatten, das muss ich natürlich fotografieren, verliere dabei aber den Anschluss und schon ist er weg…

Als wir am Auto ankommen habe ich etwa 700 km mit 11100 Hm in ziemlich genau 60 Stunden hinter mir.



Fazit: Wahrscheinlich ist der belgische Super Randonnée der leichteste, den man fahren kann. Wirklich geschenkt bekommt man den aber auch nicht. Die richtig fiesen Anstiege kommen erst im letzten Viertel, wenn man einfach keinen Saft mehr in den Beinen hat. Besonders, wenn man es am Anfang ein bisschen übertrieben hat. Mit dem neuen Zeitlimit ist das aber trotzdem gut machbar. Wir hatten trotz der 16 Stunden Zwangspause am Ende noch bequeme 2 Stunden auf das Zeitlimit.

Die Strecke ist wirklich schön, wenn wahrscheinlich auch nicht so spektakulär wie bei anderen Super Randonnées. Dafür fehlen einfach die höheren Berge. Dafür ist der Startort aus dem Rheinland wirklich gut zu erreichen. Und die Jugendherberge ist eine klare Empfehlung zur Übernachtung vor und nach der Tour, zumindest für die mit dem Auto angereisten Teilnehmer. Für mich war das ein super Abschluss einer schönen Saison.

Herzlichen Glückwunsch zu der Leistung!
Sehr schöner Bericht von Dir. Schade das ich nicht dabei war, dann hätten wir auch einen Reifen mehr gehabt.
Mein Trikot steht Dir gut!
 
@Kaloo das mit dem augeschlitzten Reifen nahe der Felge hatte ich auch schon ein paar Mal...

Die Bremse kann es nicht gewesen sein, die haben wir mehrfach überprüft. Statt eines Geldscheins haben wir ein Stück Schleifpapier aus dem Flickset genommen. Die Positionierung war aber extrem fummelig, weil der Schlitz so nah am Rand des Reifens war. Die Reifen gehen jetzt samt Felgen zu Conti. Die sind wirklich sehr bemüht, das Problem zu finden :daumen:. Bin gespannt, was dabei rauskommt...

Herzlichen Glückwunsch zu der Leistung!
Sehr schöner Bericht von Dir. Schade das ich nicht dabei war, dann hätten wir auch einen Reifen mehr gehabt.
Mein Trikot steht Dir gut!

Deinen Reifen hätte Andreas bestimmt auch noch kaputt bekommen ;)
Aber wirklich schade, dass es bei dir nicht geklappt hat. Vielleicht beim nächsten mal. Oder wir machen mal ein Super Randonnée bei euch im Sauerland :)
 
Deinen Reifen hätte Andreas bestimmt auch noch kaputt bekommen ;)
Aber wirklich schade, dass es bei dir nicht geklappt hat. Vielleicht beim nächsten mal. Oder wir machen mal ein Super Randonnée bei euch im Sauerland :)

Das er meine Reifen auch noch kaputt bekommen hätte ist mir klar, das habe ich ja bei LEL leidvoll gesehen.
Ein Super Randonnée vor meiner Haustür? Das wird aber hart für meinen Schweinehund.
 
Aber wirklich schade, dass es bei dir nicht geklappt hat. Vielleicht beim nächsten mal. Oder wir machen mal ein Super Randonnée bei euch im Sauerland :)
Das ist eine hervorragende Idee! Allerdings muss man dann wegen der relativ kurzen Anstiege wahrscheinlich eine Menge Kontrollstellen vorsehen. Ich könnte mir das eher im Schwarzwald vorstellen.
 
Ich weiß nicht, ob die Tour hier schon erwähnt wurde. ARA München bietet ab ca. kommendem Juni einen Superrandonée an:
https://aramuc.de/superrandonnee/informationen-zur-oetztal-rundfahrt

Eckdaten von der Website:
Start und Ziel: Deisenhofen (bei München)
Streckenlänge: 613 km
Höhenmeter: ca. 10.500 Hm
Maximalzeit Randonnée: 60 Stunden
Maximalzeit Touristik: 8 Tage (75 km pro Tag)

PÄSSE:
  • Achenpass (941 m, 40 km, 800 Hm, max. 6%)
  • Brenner (1.374 m, 43 km, 800 Hm, max. 12%)
  • Ritten (1.220 m, 21 km, 700 Hm, länger mit 15%)
  • Penser Joch (2.211 m, 33 km, 1.900 Hm, max. 10%)
  • Jaufenpass (2.094 m, 15 km, 1.200 Hm, 9%)
  • Timmelsjoch (2.509 m, 29 km, 1.800 Hm, max. 12%)
  • Kühtai (2.017 m, 18 km, 1.200 Hm, max. 16%)
  • Buchener Sattel (1.256 m, 9 km, 650 Hm, 10%)
Auf der Website wird etwas über den Ötztaler hergezogen, nicht ganz zu unrecht. Allerdings hat der auch einen entscheidenden Vorteil: man hat keinen (Gegen)Verkehr um sich rum. Gerade vom Kühtai und Jaufenpass runter finde ich das sehr angenehm.
Den Hinweis zum Wetter (wirklich nur bei schönem Wetter fahren) kann man nur unterstreichen. Selbst im August ist Schnee am Timmelsjoch nicht ganz ungewöhnlich.
 
9500Hm bei den Hauptanstiegen und 11000 (laut Seite) fürs ganze scheint mir etwas merkwürdig. Normalerweise gibts sogar bei viel flachere Fahrten mehr als 1500Hm wegen die kleinere Steigungen.
Die Runde sieht schön aus, ob die wegen die Nachtsperre am Timmelsjoch und die Kontrollen die nicht 24 Stunden geöfnet sind auch für langsamere Randonneure fahrbar ist, das ist eine grosse Frage.
 
Ich bin die meisten Pässe schon auch außerhalb des Ötztalers gefahren, das ist vom Verkehr her kein Problem. In den Abfahrten bist Du eher schneller als der normale Verkehr, kannst somit gut mitfahren. Die Pässe sind auch nicht so stark befahren. Da finde ich es beim Ötztaler mit den vielen anderen, die in der Abfahrt laufend sinnfrei die Spur wechseln, schlimmer.

Die Nachtsperre am Timmelsjoch betrifft meines Wissens nicht Räder, zumindest wird da ja kein Tor abgeschlossen. Wobei ich mir es schon ein wenig gruselig, nachts 3 Uhr, oben auf der Passhöhe vorstelle.

Das es nur 1500 HM mehr sein sollen, als die Hauptpässe liegt daran, dass Du meist von einem in den anderen Pass fährst. Zwischen/ab Penser, Jaufen, Timmelsjoch und Kühtai gibt es kein Flachstück, Du kommst von der Abfahrt direkt in den nächsten Anstieg.
 
Ich bin die meisten Pässe schon auch außerhalb des Ötztalers gefahren, das ist vom Verkehr her kein Problem. In den Abfahrten bist Du eher schneller als der normale Verkehr, kannst somit gut mitfahren. Die Pässe sind auch nicht so stark befahren. Da finde ich es beim Ötztaler mit den vielen anderen, die in der Abfahrt laufend sinnfrei die Spur wechseln, schlimmer.

Die Nachtsperre am Timmelsjoch betrifft meines Wissens nicht Räder, zumindest wird da ja kein Tor abgeschlossen. Wobei ich mir es schon ein wenig gruselig, nachts 3 Uhr, oben auf der Passhöhe vorstelle.

Das es nur 1500 HM mehr sein sollen, als die Hauptpässe liegt daran, dass Du meist von einem in den anderen Pass fährst. Zwischen/ab Penser, Jaufen, Timmelsjoch und Kühtai gibt es kein Flachstück, Du kommst von der Abfahrt direkt in den nächsten Anstieg.

Wie schätzt du die Abfahrten ein, verbremst man da viel Energie oder ist es flüssig durchfahren und die Höhenmeter in Geschwindigkeit umsetzen? Und sind die Nachts genauso gut zu fahren wie tagsüber?
 
Wenn ich mich mal einschalten darf, ich war dreimal beim Ötzi
Timmelsjoch und Kühtai sind Highspeed Abfahrten, wenn sie in der oben angegebenen Reihenfolge gefahren werden. Bei der Frage bremsen oder nicht wird es im Dunklen auf deinen Mut ankommen, außerdem laufen dort tatsächlich Kühe und z.T. auch Pferde frei herum . . . .
Der Jaufen ist technisch schon im Hellen deutlich anspruchsvoller und bremsen oft ein Muss!

Teilt jemand meine Einschätzung?
 
Wie schätzt du die Abfahrten ein, verbremst man da viel Energie oder ist es flüssig durchfahren und die Höhenmeter in Geschwindigkeit umsetzen? Und sind die Nachts genauso gut zu fahren wie tagsüber?
Bei den großen Pässen, Penser, Jaufen, Timmelsjoch und Kühtai, lässt Du viel Energie in den Bremsen. Diese Abfahrten sind so anspruchsvoll, dass sie keine Erholung darstellen.
 
Bei den großen Pässen, Penser, Jaufen, Timmelsjoch und Kühtai, lässt Du viel Energie in den Bremsen. Diese Abfahrten sind so anspruchsvoll, dass sie keine Erholung darstellen.

Danke, das ist wichtige Info. Ich fahre schlecht berg hoch aber recht gut herunter. Ich muss also einen Super Randonnée wählen wo ich viel Zeit zurückgewinnen kann in den Abfahrten. Dann sieht der Münchener also nich sehr gut aus.
 
Danke, das ist wichtige Info. Ich fahre schlecht berg hoch aber recht gut herunter. Ich muss also einen Super Randonnée wählen wo ich viel Zeit zurückgewinnen kann in den Abfahrten. Dann sieht der Münchener also nich sehr gut aus.

Es ist schon eine Weile her, dass ich den Ötzi gefahren bin. Ich habe das Timmelsjoch so in Erinnerung, dass die Nordrampe excellent ausgebaut ist und man die Geschwindigkeit auskosten kann. Nachts sollte es mit guter Beleuchtung gehen, ist aber im oberen Teil verboten. Weiter unten im Ötztal stört nachmittags der Gegenwind. Die Abfahrt finde ich nicht schwieriger als vom Gerlospass ins Zillertal, die mancher Randonneur beim Münchner 400er nachts fahren muss. Von ganz anderem Kaliber ist das Kühtai: 16% Gefälle durch Weidegebiet mit Rindern und deren Hinterlassenschaften auf der Straße, garniert mit Weiderosten, sind schon tagsüber schwierig und nachts gefährlich. Jörg und Igor empfehlen Bernachtung auf dem Ritten und in Ötz, damit alle Abfahrten bei Tageslicht gefahren werden können. Bei schlechtem Wetter sollte man das unbedingt bleiben lassen.
 
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