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Suntour GPX

Jeeves

gentleman's gentleman
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Hier mal eine Frage an die unverzichtbaren Kenner der Materie:
Mein neues, altes Battaglin aus den späten 80ern (in der Lagune mit der Harpune geschossen, lebt aber noch und soll möglichst artgerecht gehalten werden;)) fährt mit einer ziemlich kompletten Suntour Gpx-Gruppe. Im Internet hab' ich dazu wenig gefunden, bis auf eine Forums-Fachdiskussion, die sie ungefähr auf dem Niveau zeitgleicher Shimano 105-Gruppen verortet (wenig hilfreich für mich, der ich noch nie 105er gefahren bin) und eine Suntour-Hierarchie, die sie weit unten als besseres Einsteigermodell bezeichnet, was für meine Zwecke absolut ausreichen sollte. Mehr nicht.:(
Habt ihr zufällig Erfahrung damit und könnt mir was zu den Besonderheiten der Schaltung, so es welche gibt, verraten. Mein erster Eindruck ist absolut positiv. Hatte allerdings auch Schlimmes erwartet. Aber nein, das Rad fährt sich wahnsinnig geschmeidig und die Schaltung funktioniert nicht nur einwandfrei, sondern ist die auf Anhieb angenehmste, mit der ich es zu tun bekommen habe. Meine Erfahrungen beschränken sich auf Veloce und eine Shimano 600 aus den frühen Achtzigern. Und die Bremsen sind toll. Nicht zu fassen, dass es Suntour in der alten Form nicht mehr gibt. Bin ich nur verwirrt von meiner ersten Tour auf Drahtreifen (äußerst gewöhnungsbedürftig:rolleyes:) oder waren die Teile seinerzeit im allgemeinen unterschätzt?
 
AW: Suntour GPX

Die waren allgemein unterschätzt und Suntour hat etliche Vermarktungsfehler gemacht zum Beispiel ein unüberschaubares Dikicht an Gruppen. Da kannste sich auch damals schon keiner mehr aus.

Besonders schickes Detail der Bremsen: die Feder ist im Inneren der Bremsschenkel untergebracht, schon gesehen? Das gehört zu den schön gemachten Details die eine Gruppe zu was Besonderem machen- und ist auch praktisch wegen weniger Verschmutzung usw.
 
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Suntour gibt es zwar in der Art nicht mehr, aber viele der Komponenten waren ja zugekauft und Suntour-gemarkt. Nur die Schaltungen und Zahnkränze waren aus eigener Fertigung.
Dabei muss man sagen, dass die früheren Suntourschaltungen qualitativ etwas besser waren, um 1990 waren sie schon recht "modern", also glattflächig, lackiert und somit auch recht schwer. Wenn ich an die 70er-Jahre-Cyclone denke, die einfachst aufgebaut war und selbst in der Langkäfig-Variante GT noch unter 200 g wog, da kann ich ins Schwärmen kommen.
Aber trotzdem kannst du mit diesen Teilen nix falsch machen. Ich hab damals immer Suntour bevorzugt, weils halt nicht Shimano war, was man an allen Serienrädern fand. Es hab ein paar witzige Lösungen wie z.B. die Command-Schalter, mit denen man recht ergonomisch vom Lenker aus schalten kann, aber normale Bremsgriffe benutzen kann. Außerdem war das Schaltschema bei allen Suntour-Schaltungen gleich, also quer durch alle Gruppen. Somit kommte man also einen bestimmten Schalthebel mit allen Schaltungen kombinieren. Auch war 7- und 8-fach gleich, so dass man also auch mit einem 8-fach-Schalter ohne Weiteres 7-fach-Kränze bedienen konnte.
 
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da kann ich Bo in fast allen Punkten nachdrücklich bestätigen.
Zum Thema Schaltschema fällt mir aber noch ein invers arbeitender Umwerfer ein...
 
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Im Internet hab' ich dazu wenig gefunden ... Habt ihr zufällig Erfahrung damit und könnt mir was zu den Besonderheiten der Schaltung, so es welche gibt, verraten. Mein erster Eindruck ist absolut positiv. Hatte allerdings auch Schlimmes erwartet. Aber nein, das Rad fährt sich wahnsinnig geschmeidig und die Schaltung funktioniert nicht nur einwandfrei, sondern ist die auf Anhieb angenehmste, mit der ich es zu tun bekommen habe.
Tja, ist halt 'ne SunTour ... :) Es ist wirklich schade, dass dieser Hersteller mit seinen oft klug ausgedachten und (auch in den unteren Preisklassen) gut gemachten Schaltungen nicht überlebt hat.

Zu Deiner Frage: Ich kenne einige SunTour-Schaltungen, aber die GPX ist mir bisher nicht begegnet. Ich habe mir mal ein Bild im Internet gesucht:
http://tinyurl.com/nmzvgg
und bei disraeligears nach "optischer Ähnlichkeit" gesucht - auch SunTour hat natürlich beim Entwerfen neuer Schaltungen immer gerne bereits vorhandene Konzepte/Teile weiterverwendet, daher ist das nicht völlig beliebig. Mir scheint die GPX am ehesten mit einer MTB-Schaltung "verwandt" zu sein, wenn man sich die Grundbestandteile und die Kabelklemmung anschaut:
http://www.disraeligears.co.uk/Site/SunTour_XC_Pro_GX_derailleur.html
Wenn dem so sein sollte, würde Dir vielleicht auch die zugehörige Montageanleitung helfen ;):
http://www.disraeligears.co.uk/Site/SunTour_XC_Pro_GX_derailleur_-_instructions.html
Das ist wiederum nicht sehr viel, leider; aber die "disraeligears"-Seiten sind in jedem Fall "kennenswert", finde ich :)
 
AW: Suntour GPX

http://www.disraeligears.co.uk/Site/SunTour_XC_Pro_GX_derailleur_-_instructions.html
Das ist wiederum nicht sehr viel, leider; aber die "disraeligears"-Seiten sind in jedem Fall "kennenswert", finde ich :)[/QUOTE]

Die Seite ist wirklich klasse:)
Und die Komponenten sind tatsächlich nicht leicht, dafür glattflächig und lackiert, aber - wie ihr schon sagtet - einfach verdammt gut durchdacht. Wenn nach zwanzig Jahren ohne jeden Eingriff noch soviel Spaß im Fahhrad steckt, dann spricht das Bände. Und auf ein paar 100 Gramm kommt es bei 10,5kg Gesamtgewicht ja auch nicht mehr an;) Der Cromor-Rahmen allein bringt es auf ca. 2200g.
 
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Zum Thema Schaltschema fällt mir aber noch ein invers arbeitender Umwerfer ein...

Damals, als der Umwerfer vorgestellt wurde (Mitte 60er), waren invers arbeitende Schaltungen noch recht üblich. Vergessen wir nicht , dass die allerallererste Suntour eine kopierte Huret Svelto war, die ging ja auch verkehrtrum.

Aber um nochmal auf das Thema GPX zurückzukommen. 1989 war das die Nr. 3 im Suntour-Sortiment, gleich nach Superbe Pro und der sehr ähnlichen Sprint. GPX war schon anders konstruiert, also mit dem Schwingenlager vor dem Parallelogramm und nicht drunter wie die älteren Modelle nebst Superbe und Sprint und vorn abgedecktem Schwingenbolzen. Die Ähnlichkeit zu den neueren Entwicklingen aus dem Geländebereich ist schon verblüffend. Alles in allem sieht mir die Schaltung auf den ersten Blick sehr nach 600 Ultegra aus, die hatte auch so eine Vollabdeckung der Spannrolle (die Sax New Success etwas später auch, aber die war geschmiedet und eloxiert).
 

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Wo kommt das denn her?:eek: Genau das ist sie und nach so einem Schema habe ich mich im www dumm und dusselig gesucht. Danke!:)
 
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Hab ich mir mal vor einer Weile gezogen von einer Seite im Netz. Wenn du auf www.velobase.com die Rubrik "Catalog Scans" aufrufst, dann kommen mitunter ein paar Schätze zum Vorschein.
 
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...mußt mir meine Commandshifter lassen mein
,und meinen Rahmen ,
den Du nicht gebaut
und um dessen Glanz Du mich beneidest!
(nach Prometheus)
 
AW: Suntour GPX

...mußt mir meine Commandshifter lassen mein
,und meinen Rahmen ,
den Du nicht gebaut
und um dessen Glanz Du mich beneidest!
(nach Prometheus)

Das "Bedecke deinen Himmel" hat Zeus oder wer auch immer heute ganz besonders wörtlich genommen, wenigstens im Rheinland!;)

Aber zurück zur Suntours Gpx-Gruppe. Hab' heute mit dem begonnen, was ich vernünftigerweise sofort hätte tun sollen: in Einzelteile zerlegen, reinigen, fetten, austauschen usw. Dabei kam mir ein gebrochener kleiner "Ring" entgegen, der hinten zwischen Rahmen und dem Rest des Bremsapparats sitzt. Also eine Art Unterlegscheibe mit Loch:rolleyes:
Tatsächlich lässt sich die Bremse jetzt nicht mehr richtig fixieren. Wisst ihr , wo ich sowas herbekomme oder wie ich es adäquat ersetzen kann? Hab' mal an anderen Rädern geschaut - nicht an allen ist es dran, und ich hab' nicht zwei gesehen, die gleich sind. Leider kann ich im Augenblick keine Fotos machen, aber das bewahrt euch andererseits vor einem Farbberatungsthread zum selben Bike.:)
Es sieht halt aus wie ein Zahnrädchen, ohne dass die Zähne einen mir erkennbaren Sinn hätten. So ganz hab' ich eh nicht verstanden, wofür man es braucht, aber mir fällt halt auf, dass es ohne nicht geht.
 
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Ich habe Fu Manchu vor einiger Zeit GPX Bremsen in gutem Zustand geschenkt, falls er sie nicht selber verbaut hat, frag ihn doch mal.

bremshebel (ohne Gummi und verkratzt, technisch okay), Umwerfer und Schaltwerk hätte ich übrigens rumliegen wenn Interesse besteht.
 
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Es könnte sich um eine Zahnscheibe handeln, die zwischen Bremskörper und Rahmen liegt und die Bremse verdrehfest machen soll. Bei Shimano jedenfalls ist das so, da ist das aber ein verchromter Metallring. Die Zähne sind irgendwie von der Stirnseite her reingedroschen, so dass das verdrängte Material nach außen fließt und eben diesen Zahneffekt ergibt.
Kann sein, dass es also sowas ist, aber ohne Bilder ist das jetzt schwer zu sagen. Im Pronzip sollte eigentlich jede U-Scheibe für M6-Schrauben passen. Dann ist die Bremse halte nimmer so verdrehsicher, aber sie schlackert nicht mehr, das ist wichtiger.
 
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