lichtgrau
Mitglied
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- 10 Januar 2006
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Für mich ist das ein wertvoller nicht-technischer Thread im Forum. Es gehört viel Mut und Offenheit dazu, hier eigene Ausnahmesituationen zu beschreiben und sich der Meinung anderer zu stellen, die sich besser oder schlechter in diese Situation hinein versetzen können. Neben dem Umgang mit dem eigenen (fremden) Zustand setzt das Reagieren auf die gutgemeinten Tipps der Gemeinde ein gesundes Urteilsvermögen voraus, welches ich an dieser Stelle eventuell nicht mehr hätte.
Meine Wahrnehmung ist, dass die von lula beschriebene Symptomatik in dieser oder anderer Form im Kreise beruflich und privat sehr aktiver Menschen häufiger auftritt. Ich glaube, dass unter den Mitgliedern/Lesern dieses Forums viele solcher (aktiver) Menschen sind und einige Beiträge bestätigen dies.
Für mich stellt es sich schwierig dar, von Ferne und aus Laiensicht Empfehlungen für das Verhalten in einer von vielen inneren und äußeren Faktoren geprägten komplexen Situation zu geben. Ich möchte dennoch versuchen, ein paar Gedanken niederzuschreiben, die mir zu diesem Thema wichtig sind und Dir, lula eventuell helfen können.
Ich hatte das Glück, in einer bestimmten (für mich nicht kritischen aber wichtigen) Lebenssituation Menschen kennen zu lernen, die mir den Spiegel zur Selbstreflexion gehalten und mir so einige wertvolle und tiefgehende Erkenntnisse ermöglicht haben. Diese Erkenntnisse haben mir vor allem bei der Beantwortung folgender Fragen geholfen:
1. Wie bin ich?
2. Warum bin ich so?
3. Ist es für mich ok, so zu sein?
4. Wie fühle ich mich, wenn ich Dinge anders tue als bisher?
5. Wie nehme ich die Reaktionen meiner Umwelt wahr?
Ohne dies jetzt detaillier ausführen zu wollen kann ich sagen, dass ich von der Prägung der eigenen Verhaltensmuster in früher Kindheit ziemlich überzeugt bin. Ich habe bei näherem Hinsehen (mit professioneller Hilfe) die Auslöser für wichtige Weichenstellungen des eigenen Verhaltens gefunden. Eines Verhaltens, das in der Kindheit geprägt bis heute in bestimmten Situationen wie ein Film, wie ein festes Schema abläuft. Dieses Verhalten –in all seinen Facetten- macht (gemeinsam mit der genetisch geprägten Komponente meines Charakters) meine gesamte Persönlichkeit aus. Es ist eine Basis eine sichere Hülle für das Überleben. Es kann aber auch zu einem Korsett werden, zu einer Beengung:
Warum muss ich immer alles so perfekt machen? Warum halte ich mich für so unersetzlich? Warum nerven mich immer alle? Warum muss ich 7x in der Woche trainieren?
Das Thema heißt „Persönliche Freiheit“. Das ist die Fähigkeit, Dinge tun zu können, aber nicht zu müssen. Das ist die Gabe, zusätzlich zu den eigenen festen Mustern optionale Handlungsalternativen zu haben.
Der Weg dahin ist weit und beginnt mit dem ersten schwierigen Schritt der Selbsterkenntnis. Ich empfehle hier professionelle Hilfe. Es lohnt sich. Es fühlt sich fantastisch an, den eigenen Rahmen, den man jetzt deutlicher spürt, um ein paar Millimeter zu dehnen. Etwas anders zu machen als es ‚selbstverständlich’ (was ist das eigentlich?) ist. Zu sehen, wie das Umfeld - auch nicht mehr meinem Reflexionsmuster entsprechend- darauf reagiert.
Erste erstaunliche Erkenntnis für mich war: Keiner nervt mich außer ich. Genervt sein war/ist mein Reaktionsmuster auf ein äußeres Ereignis. Ein alternatives Schema wäre Gelassenheit. Oder Erstaunen. Oder interessiertes Nachfragen.
Stück für Stück kann es gelingen, so viele Handlungsalternativen in bestimmten Situationen zu haben, dass krankmachende Muster nicht mehr automatisch ablaufen müssen. Zugegeben, bis zu den 8 Jahren Urlaub von paule66 ist es ein weiter Weg, die meisten Menschen werden ihren persönlichen (Wohlfühl-)Rahmen nicht soweit dehnen können/wollen. Ich persönlich bevorzuge auch ein bestimmtes Maß an Bestätigung und Persönlichkeitsentwicklung in einem stabilen beruflichen Umfeld, die über alles geliebte Familie, ein wenig Fitness (da kommt RR fahren drin vor) und das billige Haus am Stadtrand. Für andere mag es der Dauereinsatz im tropischen Regenwald sein oder Dauerurlaub auf Malle. Warum nicht.
@lula: Deine Beiträge stellen Dich als einen offenen Menschen mit hohem Problembewusstsein und dem Wunsch nach Erkenntnis und Veränderung krankmachenden Verhaltens dar. Dieses Verhalten liegt in Dir. Nur Du kannst es ändern. Es gibt Profis (im besten Sinne des Wortes), die Dich dabei nachhaltig unterstützen können. Es ist ein intensiver Weg (lang oder steil oder beides). Aber er beginnt ganz einfach: Mit dem ersten Schritt.
Meine Wahrnehmung ist, dass die von lula beschriebene Symptomatik in dieser oder anderer Form im Kreise beruflich und privat sehr aktiver Menschen häufiger auftritt. Ich glaube, dass unter den Mitgliedern/Lesern dieses Forums viele solcher (aktiver) Menschen sind und einige Beiträge bestätigen dies.
Für mich stellt es sich schwierig dar, von Ferne und aus Laiensicht Empfehlungen für das Verhalten in einer von vielen inneren und äußeren Faktoren geprägten komplexen Situation zu geben. Ich möchte dennoch versuchen, ein paar Gedanken niederzuschreiben, die mir zu diesem Thema wichtig sind und Dir, lula eventuell helfen können.
Ich hatte das Glück, in einer bestimmten (für mich nicht kritischen aber wichtigen) Lebenssituation Menschen kennen zu lernen, die mir den Spiegel zur Selbstreflexion gehalten und mir so einige wertvolle und tiefgehende Erkenntnisse ermöglicht haben. Diese Erkenntnisse haben mir vor allem bei der Beantwortung folgender Fragen geholfen:
1. Wie bin ich?
2. Warum bin ich so?
3. Ist es für mich ok, so zu sein?
4. Wie fühle ich mich, wenn ich Dinge anders tue als bisher?
5. Wie nehme ich die Reaktionen meiner Umwelt wahr?
Ohne dies jetzt detaillier ausführen zu wollen kann ich sagen, dass ich von der Prägung der eigenen Verhaltensmuster in früher Kindheit ziemlich überzeugt bin. Ich habe bei näherem Hinsehen (mit professioneller Hilfe) die Auslöser für wichtige Weichenstellungen des eigenen Verhaltens gefunden. Eines Verhaltens, das in der Kindheit geprägt bis heute in bestimmten Situationen wie ein Film, wie ein festes Schema abläuft. Dieses Verhalten –in all seinen Facetten- macht (gemeinsam mit der genetisch geprägten Komponente meines Charakters) meine gesamte Persönlichkeit aus. Es ist eine Basis eine sichere Hülle für das Überleben. Es kann aber auch zu einem Korsett werden, zu einer Beengung:
Warum muss ich immer alles so perfekt machen? Warum halte ich mich für so unersetzlich? Warum nerven mich immer alle? Warum muss ich 7x in der Woche trainieren?
Das Thema heißt „Persönliche Freiheit“. Das ist die Fähigkeit, Dinge tun zu können, aber nicht zu müssen. Das ist die Gabe, zusätzlich zu den eigenen festen Mustern optionale Handlungsalternativen zu haben.
Der Weg dahin ist weit und beginnt mit dem ersten schwierigen Schritt der Selbsterkenntnis. Ich empfehle hier professionelle Hilfe. Es lohnt sich. Es fühlt sich fantastisch an, den eigenen Rahmen, den man jetzt deutlicher spürt, um ein paar Millimeter zu dehnen. Etwas anders zu machen als es ‚selbstverständlich’ (was ist das eigentlich?) ist. Zu sehen, wie das Umfeld - auch nicht mehr meinem Reflexionsmuster entsprechend- darauf reagiert.
Erste erstaunliche Erkenntnis für mich war: Keiner nervt mich außer ich. Genervt sein war/ist mein Reaktionsmuster auf ein äußeres Ereignis. Ein alternatives Schema wäre Gelassenheit. Oder Erstaunen. Oder interessiertes Nachfragen.
Stück für Stück kann es gelingen, so viele Handlungsalternativen in bestimmten Situationen zu haben, dass krankmachende Muster nicht mehr automatisch ablaufen müssen. Zugegeben, bis zu den 8 Jahren Urlaub von paule66 ist es ein weiter Weg, die meisten Menschen werden ihren persönlichen (Wohlfühl-)Rahmen nicht soweit dehnen können/wollen. Ich persönlich bevorzuge auch ein bestimmtes Maß an Bestätigung und Persönlichkeitsentwicklung in einem stabilen beruflichen Umfeld, die über alles geliebte Familie, ein wenig Fitness (da kommt RR fahren drin vor) und das billige Haus am Stadtrand. Für andere mag es der Dauereinsatz im tropischen Regenwald sein oder Dauerurlaub auf Malle. Warum nicht.
@lula: Deine Beiträge stellen Dich als einen offenen Menschen mit hohem Problembewusstsein und dem Wunsch nach Erkenntnis und Veränderung krankmachenden Verhaltens dar. Dieses Verhalten liegt in Dir. Nur Du kannst es ändern. Es gibt Profis (im besten Sinne des Wortes), die Dich dabei nachhaltig unterstützen können. Es ist ein intensiver Weg (lang oder steil oder beides). Aber er beginnt ganz einfach: Mit dem ersten Schritt.