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Stahlrahmen vs. 110 kg: ja oder nein?

Brams

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Hallo,

ich bin ein großer Freund der Optik gemuffter Stahlrahmen!

Nun stellt sich die Frage, ob ich bei 189 cm und 110 kg so etwas überhaupt fahren kann. Scheidet Stahl grundsätzlich für mich aus. Alu Rahmen gefallen mir leider nicht wirklich!

Vielen Dank schon mal!

Grüß

Brams
 
AW: Stahlrahmen vs. 110 kg: ja oder nein?

Ich würde sagen: Kommt auf dein Können an.
Wenn du gut Fahren kannst (i.S. von Fahrtechnik, nicht von Bumms in den Beinen) ist selbst ein klassischer Stahlrahmen ok.
Klar wird der sich im Tretlager mehr bewegen und ist auch im Lenkkopf lange nicht so stabil, aber auch in der Stahlära sind Rennradler schon mit deutlich über 80 Sachen den Berg runtergefahren und heil angekommen. Man muss dann eben den Lenker ordentlich anpacken und ggf. beide Knie ans Oberrohr lehnen, dann schaukelt sich auch nix auf. (Habe ich ohnehin noch nie erlebt, das kenne ich nur aus Berichten der Testredakteure.)
 
AW: Stahlrahmen vs. 110 kg: ja oder nein?

Wieso ausscheiden? Ein guter Stahlrahmen zeichnet sich, soweit ich weiss, gerade durch Muffen aus. Titanrahmen wären vielleicht auch eine Alternative.
 
AW: Stahlrahmen vs. 110 kg: ja oder nein?

Grundsätzlich erstmal gar nicht, im Gegenteil.
Vom Gewicht her:
Du solltest evtl. nicht unbedingt die ganz edlen und leichten Teile aus SLX und ähnlichen Rohrsätzen in Auge fassen, aber die oft als Wasserrohr geschmähten Aelle, Cromor, Thron (letztere sind aus heutiger Sicht durchaus "gehobene Mittelklasse") und auch der schon bessere SL halten sowas locker. (Bzgl. Tange, Deda und Reynolds gibts hier andere Experten)
Das Problem könnte eher die Grösse sein:
Es ist ja nicht allein die Körpergrösse, da kann ohne weitere Vermessung irgendwas zwischen 58 und 62 passen (auch je nachdem, wie gemessen wird).
Wenn Du einen 62er Rahmen brauchst wirds schon schwer, was zu bekommen (wenn man in der Klassikerecke sucht), was auch mit 70km/h bergab steif genug ist. Da sind die Chancen mit einem 58er grösser. Daß der Rahmen passt ist aber erste Priorität...
Fazit: Wenns was sein soll, um ständig wüste Pässe bergab zu pesen, und Du lange Rohre brauchst, bleibt nur, mal mit einem Rahmenbauer zu sprechen, der das für sich bewerten und entsprechend bauen kann (oder eben nicht). Ich bin zwar kleiner und meine Vorgabe war: ich will ihn nicht bei über 100kg wegstellen müssen (falls ich mal zunehme) aber mein neuer soll das aus Life (aktueller Columbus Satz, der entspricht wohl etwa den SLs) ohne Mucken machen. Fühlt sich auch so an.
Wenn Du (evtl. eher genussorientiert) am Deich langradeln möchtest, und mit Rückenwind mal 50km/h auf die Uhr kommen, und vielleicht nicht gerade ein 64er (die sind dann eh selten) sein muss, kannst Du Dich auch auf dem Klassikermarkt umschauen.
 
AW: Stahlrahmen vs. 110 kg: ja oder nein?

Wieso ausscheiden? Ich denke es bietet sich geradezu an! Ein guter Stahlrahmen zeichnet sich, soweit ich weiss, gerade durch Muffen aus.

Das ist Keks und stammt aus der Zeit der ersten geschweissten Stahlrahmen. Da gabs wirklich Murks.
Inzwischen (seit min. 20 Jahren) sind Muffen zwar eine hübsche, materialschonende und einfach zu verarbeitende Verbindung, aber geschweisste und auftragsgelötet ist genauso stabil, dafür aber prinzipiell etwas leichter.
 
AW: Stahlrahmen vs. 110 kg: ja oder nein?

Hallo,

ich bin ein großer Freund der Optik gemuffter Stahlrahmen! ...

Na dann,

lege Dir doch einen zu... :daumen:

Stahl kann deutlich mehr, als die Alu und Carbon "verseuchte" Leserschaft diesem Material gemeinhin zutraut. Soll es ein klassischer, alter Rahmen werden, dann vielleicht nicht unbedingt die leichtesten Rohrqualitäten wählen. Die neigen bei der für Dich wohl nötigen Rahmenhöhe bei schnellen Passabfahrten doch etwas zum "Flattern". Aber wer fährt schon bei 60 km/h und mehr freihändig durch die Gegend... :rolleyes:

stählerne Grüße

Martin
 
AW: Stahlrahmen vs. 110 kg: ja oder nein?

Wenns bei dem Gewicht steif sein soll würde ich einen ungemufften Stahlrahmen aus Life oder gar Zona vom Rahmenbauer machen lassen. Die alten Muffenrahmen sind in den Rahmengrößen ab 60 für das Gewicht wohl eher grenzwertig, die gehen sicher nicht so leicht kaputt, sind aber im Fahrverhalten dann ziemlich labberig.

Wenn man nur durch die Gegend lullern will reicht so ein alte Möhre aber aus, wer unter 90 Kg liegt dem reicht auch die Steifigkeit meist. Wenns als Schwergewicht sportlich funktionieren soll > moderner geschweißter/auftragsgelöteter Rahmen mit moderat größerem Querschnitt + 1 1/8" Gabel und Ahead.
 
AW: Stahlrahmen vs. 110 kg: ja oder nein?

... Wenn man nur durch die Gegend lullern will reicht so ein alte Möhre aber aus, wer unter 90 Kg liegt dem reicht auch die Steifigkeit meist. ....

Ey,

Vooorsicht Meister... :droh: ;)

Richtig ist aber schon, daß man bei der Größe und Gewicht besser nach Rahmen aus den späten 80zigern bzw. den 90zigern schauen sollte. Die haben dann gerne mal auch ein leichtes "Oversized-Design". Oberrohr nicht mehr 25,4 mm sondern 28,6 Unterrohr auch schon mal in 31 mm. So ein Rahmen wird Dich schon vertragen. In der Klassiker-Ecke wird Dir wahrscheinlich am besten geholfen werden können... ;)

Schicke Rahmen, auch in modern gibt es reichlich. Ist letztlich auch ein Frage des Investitionsvolumen... :dope:

ferrone Grüße

Martin
 
AW: Stahlrahmen vs. 110 kg: ja oder nein?

Vielleicht sollte man bei "gemuffter Stahlrahmen" nicht gleich den Kurzschluss ziehen, irgend eine Möhre aus den 80ern, die per "Singlespeed/Fixie" in der Bucht auf 150,- Ocken gepusht wird.
Eigentlich mit aktuellen (d.h. seit Ende der 90er) Rahmen ist es nicht viel anders, als mit Alu oder Carbon, auch da gibts Teile, die mit den Maßen und Gewichten nicht spontan klarkommen.
Wenn Du mal bei Kona oder Surly nachschaust, die bauen ihre Stahlrahmen auch bis 61/62. Leider ohne Muffen. Das Kapu war schon ein schniekes Teil.

Schau mal in den "Selbstaufbauten"-Fred. Das silberne Koga, was da aktuell vorgestellt ist, kommt dem, was smunolo beschreibt recht nahe.
 
AW: Stahlrahmen vs. 110 kg: ja oder nein?

etwas zum "Flattern". Aber wer fährt schon bei 60 km/h und mehr freihändig durch die Gegend... :rolleyes:
Unterschreib ich einfach mal so. Ist aber wirklich kein Problem. Ich selbst bin fast 2m groß und wieg auch 110kg. Zumindest die ersten 1000km hat mein als Singlespeed aufgebauter 70er Jahre Batavus Champion (dürft so ziemlich das billigste Modell gewesen sein)Rahmen wunderbar überlebt. Flattern in Abfahrten kommt zwar vor, aber ist garnicht so wild.

Hab mir jetzt ja auch einen Stahlrahmen bestellt, wird auch Zona. Für n Trainings- und Alltagsrennrad zumindest meiner Meinung nach das sinnvollste, was man kaufen kann. Bei leichten Alurahmen und erst Recht bei Carbon ist mir da der Wartungsaufwand in meiner Gewichtsklasse einfach zu hoch.
 
AW: Stahlrahmen vs. 110 kg: ja oder nein?

Na komm schon alter Mann, heute 19 Uhr ab Pankow – Intervalle bis die Waden glühen zusammen mit dem Wendler, dann schaun wir mal ob wir dein olles Scapin verbogen bekommen.;)

Rrrrrr Ihr Jungspünde,

zu gerne würde ich Euch 'nen flexendes Hinterrad zeigen... :devil: :D

Diesbezüglich leider kann ich heute abend nicht. Family-Business steht an. Ostermontag könnten wir 'ne ausgedehntere "GA2"-Runde ins Auge fassen... :daumen:

verhinderte Grüße

Martin
 
AW: Stahlrahmen vs. 110 kg: ja oder nein?

Offtopic
Ostern bin ich weg, komme erst Mo abend wieder. Also Di bis Do nächste Woche biste dran mit deene Möhre.
 
AW: Stahlrahmen vs. 110 kg: ja oder nein?

Schau doch mal bei den westlichen Nachbarn rein gazelle tvm 60

Übrigens: gegen das Aufschaukeln und Flattern des Rahmens kann man die Laufräder auch mal auswuchten...

Jader
 
AW: Stahlrahmen vs. 110 kg: ja oder nein?

Nun stellt sich die Frage, ob ich bei 189 cm und 110 kg so etwas überhaupt fahren kann. Scheidet Stahl grundsätzlich für mich aus. Alu Rahmen gefallen mir leider nicht wirklich!

Vielleicht hätte ich mir diese Frage vor ca. 17 Jahren stellen sollen...
OK. Damals war ich noch ein Hänfling und wog knapp unter 100kg. ;)
Jedenfalls legte ich mir ein Rennrad aus Columbus-Stahlrohren in 65-er Rahmenhöhe zu. Das Ding fahre ich heute noch...zumindest den Rahmen.
Im Verlauf der Jahre steigerte sich das Körpergewicht bis auf 114kg, erst seit einer kleineren gesundheitlichen Einschränkung in der Schulter und somit weniger Training am Eisen liegen inzwischen um die 110kg an...bei 2,05m Körpergröße.
Ein paar wenige Bilder vom Rad sind in meiner Galerie.

Zum häufig erwähnten "Flattern" kann ich erhlich gesagt nur mit den Schultern zucken. :ka:
Die Praxis sieht häufig so aus: Wenn ich mit anderen Rennradlern gemeinsame Runden fahre, gibt es bedingt durch mein Gewicht ein gewisses Handicap am Anstieg...dafür warte ich meistens nach steileren Abfahrten bis verlorengegangene Mitstreiter (typischerweise mit modernen Alu- oder Carbonrädern unterwegs) wieder Anschluss gefunden haben.
Vielleicht sollte ich aber nach all den Jahren mal anfangen, auf Symptome während der Abfahrt zu achten...:cool:
 
AW: Stahlrahmen vs. 110 kg: ja oder nein?

Einen Columbus Max Rahmen wurde bei 110kg Fahrergewicht nur lachen. Der hält eindeutig mehr aus.
Ich hab schon sehr oft auf Reise meinen Stahlrahmen mit 30-50 kilo Gepäck extra belastet. Hat nie Probleme bereitet. Die Rahmen leben alle noch. Der Koga Alu Randonneur mit dem ich das auch machte lebt schon lange nicht mehr.
 
AW: Stahlrahmen vs. 110 kg: ja oder nein?

Die Max Rohre hat Columbus dieses Jahr wieder aufgelegt. Die Rahmen gehörten zum Steifsten, was in Stahl gebaut wurde und schlagen selbst bullige Aluminium Rahmen.

Bei sehr großen Rahmen oder Rahmen für "Schwergewichte", würde ich auf deutlich angehobene Rohrquerschnitte achten: 31,6mm für Sattel-und Oberrohr, im Unterrohr 34mm oder entsprechende "Mega" Röhren, wie es sie bei Columbus in der Zona Serie gibt.

Zu dünnwandig sollte es auch nicht sein. Vor allem im Unterrohr lieber etwas mehr.

Rohre mit vielen verschiedenen Durchmessern gibt es Reynolds 631 und 853, Columbus Zona, Dedacciai Zero Replica gibt es auch einige Durchmesser zur Auswahl.

Die Fügeart ist relativ egal, es muß eben gekonnt gemacht werden. Die meisten aufgeführten Stähle sind gut schweißbar und dürften außerordentlich haltbare Ergebnisse bringen.
 
AW: Stahlrahmen vs. 110 kg: ja oder nein?

Die Max Rohre hat Columbus dieses Jahr wieder aufgelegt. Die Rahmen gehörten zum Steifsten, was in Stahl gebaut wurde und schlagen selbst bullige Aluminium Rahmen.

Bei sehr großen Rahmen oder Rahmen für "Schwergewichte", würde ich auf deutlich angehobene Rohrquerschnitte achten: 31,6mm für Sattel-und Oberrohr, im Unterrohr 34mm oder entsprechende "Mega" Röhren, wie es sie bei Columbus in der Zona Serie gibt.

Zu dünnwandig sollte es auch nicht sein. Vor allem im Unterrohr lieber etwas mehr.

Rohre mit vielen verschiedenen Durchmessern gibt es Reynolds 631 und 853, Columbus Zona, Dedacciai Zero Replica gibt es auch einige Durchmesser zur Auswahl.

Die Fügeart ist relativ egal, es muß eben gekonnt gemacht werden. Die meisten aufgeführten Stähle sind gut schweißbar und dürften außerordentlich haltbare Ergebnisse bringen.

Unterstreich!!!

@Brams - dann nimm dir Mal die Seite aus lagaffes Signatur und lies dich ein bisschen ein. Da findest du auch alle Stahlrahmenbauer in Deutschland. Meine Empfehlung - setzt dich mit einem von denen in deiner Nähe zusammen und unterhalte dich mal. Das kostet erstmal Nichts. Ein Kollege in deiner Gerwichtsklasse und Grösse hat sich eins bei Norwid bauen lassen und ist sehr zufrieden. Ich mag den Krautscheid Junior aus Bochum. Hat sich mittlerweile von seinem Alten abgenabelt und ist deutlich kreativer.
 
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