• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Spürbarer Unterschied 11-28 vs. 11-32 ?

Es gab hier mal einen Thread in dem sehr konträr argumentiert wurde, ob ein leichter Laufradsatz wirklich so viel mehr am Berg bringt im Verhältnis zum eingesparten gleichen Gewicht am Körper/Rahmen. Ich kann aus eigener Erfahrung nur sagen, dass man am Berg einen superleichten LR-Satz <1100Gramm definitiv merkt, vor allem bei langen Anstiegen. Genauso wie ein wirklich gutes Lager (was LR in dieser Gewichtsklasse normalerweise haben). Hätte sich vor der Eigenerfahrung so nicht gedacht.
Ausserdem habe ich oben von besserer Kondition gesprochen, wo ein leichtes LR die 4 Zähne locker kompensiert. Ist vielleicht nicht so rübergekommen aber hiermit klargestellt.

Die Physik beantwortet die Frage wirklich ziemlich eindeutig: Solange Du nicht bergauf bremst, macht es hinsichtlich der zu leistenden Arbeit keinen Unterschied, ob das Gewicht am Laufradsatz oder am Rahmen (oder am Rettungsring des Fahrers:) ) sitzt. Dementsprechend machen 0,5kg Einsparung am Laufradsatz in Prozent Erleichterung lediglich 0,5kg bezogen auf das Systemgewicht aus. Bei 100kg wären das also 0,5%. Auch die Reibung der Lager spielt sich in einer ganz anderen Größenordnung als die Steigleistung ab.

Wo ein leichter LRS wirklich etwas bringt ist bei Kriterien mit vielen Beschleunigungen aus der Kurve heraus und -- das ist der entscheidende Punkt -- dem anschließenden Vernichten der in der Drehbewegung gespeicherten Energie beim Bremsen vor der nächsten Kurve. Solange man aber nicht bremst, ist die Energie im LRS nicht weg.

Dass sich optimales Material sehr positiv auf die Motivation auswirkt, ist ein ganz anderes Thema, da bekommt man vielleicht auch den Eindruck, man fliege den Berg hoch.

Vielen Dank für die tollen Erklärungen. Damit ist die Entscheidung gefallen: Ich werde mir eine 11-32 Kassette zulegen. Das ist ja gut, dass ich eine Shimano Kassette nehmen kann. Meinte irgendwas erinnern zu können, dass die Schaltwerke von Shimano irgendwie in nem 1:2 Verhältnis schalten und SRAM 1:1 oder so...

Eine letzte Frage habe ich noch: Da meine Kettenblätter vorne schon ein bißchen runter sind, hatte ich eben kurz mit dem Gedanken gespielt mir vorne zwei "Bergkettenblätter" anzulegen, also mit weniger Zähnen als 50-34. Hat jemand damit Erfahrung bzw. komme ich da günstiger weg, als mit ner neuen Kassette?

Gute Entscheidung bei Deinen Erfahrungen aus dem Vorjahr. Bei dem Ritzel mit den vielen Zacken gilt: Besser haben und nicht brauchen als brauchen und nicht haben. Je nach Kondition kommst Du ja vielleicht dauerhaft in den Bereich "haben und nicht brauchen".

Zu den Kettenblättern: (Viel) Kleiner als 34 Zähne geht bei Deiner Kompaktkurbel mit dem Lochkreis 110mm (die Du höchstwahrscheinlich haben wirst) nicht. Es gibt noch Kettenblätter mit 33 Zähnen, aber der eine Zahn macht es dann auch nicht.
 

Anzeige

Re: Spürbarer Unterschied 11-28 vs. 11-32 ?
Die Physik beantwortet die Frage wirklich ziemlich eindeutig: Solange Du nicht bergauf bremst, macht es hinsichtlich der zu leistenden Arbeit keinen Unterschied, ob das Gewicht am Laufradsatz oder am Rahmen (oder am Rettungsring des Fahrers:) ) sitzt. Dementsprechend machen 0,5kg Einsparung am Laufradsatz in Prozent Erleichterung lediglich 0,5kg bezogen auf das Systemgewicht aus. Bei 100kg wären das also 0,5%. Auch die Reibung der Lager spielt sich in einer ganz anderen Größenordnung als die Steigleistung ab.

Wo ein leichter LRS wirklich etwas bringt ist bei Kriterien mit vielen Beschleunigungen aus der Kurve heraus und -- das ist der entscheidende Punkt -- dem anschließenden Vernichten der in der Drehbewegung gespeicherten Energie beim Bremsen vor der nächsten Kurve. Solange man aber nicht bremst, ist die Energie im LRS nicht weg.

Dass sich optimales Material sehr positiv auf die Motivation auswirkt ist ein ganz anderes Thema, da bekommt man vielleicht auch den Eindruck, man fliege den Berg hoch.



Gute Entscheidung bei Deinen Erfahrungen aus dem Vorjahr. Bei dem Ritzel mit den vielen Zacken gilt: Besser haben und nicht brauchen als brauchen und nicht haben. Je nach Kondition kommst Du ja vielleicht dauerhaft in den Bereich "haben und nicht brauchen".

Zu den Kettenblättern: (Viel) Kleiner als 34 Zähne geht bei Deiner Kompaktkurbel mit dem Lochkreis 110mm (die Du höchstwahrscheinlich haben wirst) nicht. Es gibt noch Kettenblätter mit 33 Zähnen, aber der eine Zahn macht es dann auch nicht.

Diese Diskussion wollte ich nicht nochmals aufleben lassen, jedenfalls wurde das was du als irrelevant am Berg bezeichnet hast inzwischen mehr als einmal auch wissenschaftlich konterkariert. Das hier fortzusetzen bringt also gar nichts!
 
mehr als einmal auch wissenschaftlich konterkariert.

Henrygun, ich bitte da mal um eine Quellangabe. Nach allem was mich die Physik gelehrt hat, ist die Darstellung von WilliW als korrekt anzusehen. Die Kreiselkräfte der Laufräder können dabei bergauf als "Schwungmassenenergiepeicher" betrachtet werden. Nur für den Fall, dass gebremst wird (Kriterium, Serpentinen bergab), haben schwere Laufräder einen über den Gewichtsnachteil hinausgehenden Nachteil gegenüber leichten LRS.
 
Man darf den psychologischen Effekt nicht vergessen. Neue, leichtere Laufräder beflügeln den Besitzer sofort ungemein.

Die Erfahrung: "fühlt sich ganz anders an" habe ich da selber auch schon gemacht, obwohl ich genau weiß dass das nicht an der Physik liegt.

Schade nur, dass dieser Effekt nicht von Dauer ist.
 
Henrygun, ich bitte da mal um eine Quellangabe. Nach allem was mich die Physik gelehrt hat, ist die Darstellung von WilliW als korrekt anzusehen. Die Kreiselkräfte der Laufräder können dabei bergauf als "Schwungmassenenergiepeicher" betrachtet werden. Nur für den Fall, dass gebremst wird (Kriterium, Serpentinen bergab), haben schwere Laufräder einen über den Gewichtsnachteil hinausgehenden Nachteil gegenüber leichten LRS.
gibt hier einen ellenlangen Thread darüber. Vereinfacht liegt der Unterschied in der geringen Schwungmasse (LR) die bergauf zu beschleunigen ist zum statischen Gewicht (Fahrer und Rahmen). Wer will kann ja den alten Thread suchen und neu beleben. Hier ist es offtopic.
 
Henrygun, ich schätze sehr dein Fachwissen im Elektronikbereich :daumen: , aber in dem Fall hier liegst du daneben.

Solange man gleichmäßig fährt, also mit rundem Tritt bei hoher Drehzahl, spielt das Trägheitsmoment bzw. die Rotationsenergie der Räder garkeine Rolle, sie werden ja nicht beschleunigt.

Wenn nun jemand im Wiegetritt fährt, und so zum Beispiel ständig zwischen 3 km/h und 5 km/h pendelt, dann werden die Räder zwar bei jedem Tritt von 3 auf 5 km/h beschleugt und nehmen dabei auch (ein winzige Menge) Rotationsenergie auf. Diese Rotationsenergie geben sie aber beim Verzögern von 5 auf 3 km/h ohne Verlust auch wieder an die Vorwärtsbewegung ab, so dass man garnichts verliert.
 
Hallo Leute,

ich spiele mit dem Gedanken meine Kassette (11-28) gegen eine 11-32 zu tauschen. Ich würde allerdings gerne wissen, ob sich die 4 Zähne mehr am Hinterrad wirklich bemerkbar machen, oder ob ich mir die Kohle sparen kann.

Letztes Jahr habe ich die Transalp Genf-Nizza mit einer Kompaktkurbel vorne (50-34) und hinten einer 11-32er Kassette gefahren und war manchmal kurz vorm absteigen. Nun habe ich mit ein andere (leichteres und besseres) Fahrrad zugelegt, welches hinten eben 4 Zähne weniger hat. Weiß aber nicht, ob sich das wirklich bemerkbar machen wird?!

Was meint ihr? Hat da jemand Erfahrungswerte?

Grüße
Oli

Bist Du schon mal auf die Idee gekommen einfach mehr zu trainieren? 50/34 auf 11-28 ist schon ziemlich klein, sehr klein sogar.
Oder wie wäre es 10 kg abzunehmen?
 
Bist Du schon mal auf die Idee gekommen einfach mehr zu trainieren? 50/34 auf 11-28 ist schon ziemlich klein, sehr klein sogar.
Oder wie wäre es 10 kg abzunehmen?
Jaja, die Radforum-Fahrer sind auch wieder da. Noch nie einen echten Berg gesehen. Sorry, wenn ich das so hart ausdrücke, ist aber so.
 
gibt hier einen ellenlangen Thread darüber.

Eigentlich hatte ich nach einer wissenschaftlichen Quelle gefragt. Die gibt es aber nicht für Deine Behauptung, weil die Behauptung falsch ist.
EagleFlight hat mein Bild des "Schwungmassenenergiespeichers" schön mit einer korrekten Funktionsbeschreibung versehen. Energie aus der Schwungmasse des Laufrades wird erst dann in nutzlose Wärme umgewandelt, wenn das Rad mittels der Reibungsbremseinrichtungen gebremst wird. solange das nicht der Fall ist (und davon kann bei Bergfahrt ausgegangen werden), wirkt das Mehr- oder Mindergewicht an Laufrädern exakt gleich, wie das Mehr- oder Mindergewicht an jeder anderen Stelle das Gesamtsystems aus Rad und Fahrer. Im Gegensatz zu der Bergfahrt hat ein leichter LRS bei der Talfahrt auf einer Serpentinenstrecke aus den oben genannten Gründen einen Vorteil. Geht das Mindergewicht allerdings mit einer geringeren Stabilität einher kehrt sich der Vorteil aus dem Mindergewicht zu einem fahrdynamischen Nachteil um.

Nichts für ungut, aber Du bist mit Deinem Irrtum nicht alleine, der ist (auch durch die Werbung der LR-Hersteller) weit verbreitet.
 
Bist Du schon mal auf die Idee gekommen einfach mehr zu trainieren? 50/34 auf 11-28 ist schon ziemlich klein, sehr klein sogar.
Oder wie wäre es 10 kg abzunehmen?
Ja mit über 2 m Körpergröße und 90 kg ist er ein richtiger Fettsack, da gehen locker noch 10kg, allerdings müßte er dafür ein Arm durch eine Carbon Prothese ersetzen.
 
genau... oder einfach das ganze Leben dem Hobby Radfahren unterordnen. Da geht schon noch was, man muss nur wollen.

Manchmal kann man echt nur noch mit dem Kopf schütteln.
 
Man nehme mal nur eine lange 10%-Steigung mit 8 km/h, dafür braucht man bei dem Gewicht (ganz ohne Gepäck!) lt. Kreuzotter schon 230 Watt. Und 230 Watt ist nicht wenig, wenn man von Genf bis Nizza durchhalten will.

Selbst mit 34:32 kommt man bei 8 km/h aber schon auf eine ziemlich niedrige Trittfrequenz von 60 (Ritzelrechner).

Mit 34:28 kommt man hingegen nur auf eine TF von 52 (Ritzelrechner).

Mag ja sein, dass der eine oder andere das gerne so fährt, aber im Allgemeinen geht man bei gesunden Trittfrequenzen eher von 85 aus. TF85 sind aber bei 34/28 bereits 13 km/h, und an 10% Steigung bräuchte ein 90 kg Mensch bereits 390 Watt, also über 4 Watt/kg.
 
das einzige Verständnisproblem dass ich bei solchen Fragen immer habe ist : warum kann jemand der die Transalp Genf-Nizza fährt nicht einschätzen, ob sich für ihn ein Ritzel mit 4 Zahnen mehr rechnet.
 
Hallo Leute,

ich spiele mit dem Gedanken meine Kassette (11-28) gegen eine 11-32 zu tauschen. Ich würde allerdings gerne wissen, ob sich die 4 Zähne mehr am Hinterrad wirklich bemerkbar machen, oder ob ich mir die Kohle sparen kann.

Letztes Jahr habe ich die Transalp Genf-Nizza mit einer Kompaktkurbel vorne (50-34) und hinten einer 11-32er Kassette gefahren und war manchmal kurz vorm absteigen. Nun habe ich mit ein andere (leichteres und besseres) Fahrrad zugelegt, welches hinten eben 4 Zähne weniger hat. Weiß aber nicht, ob sich das wirklich bemerkbar machen wird?!

Was meint ihr? Hat da jemand Erfahrungswerte?

Grüße
Oli

Wenn man grenzwertig fährt, ist man über jede Erleichterung dankbar, physisch wie psychisch.

Bin am Crosser früher 27 und 28 Zähne gefahren.
Das 30er war schon eine Erleichtung, physisch.
 
Man nehme mal nur eine lange 10%-Steigung mit 8 km/h, dafür braucht man bei dem Gewicht (ganz ohne Gepäck!) lt. Kreuzotter schon 230 Watt. Und 230 Watt ist nicht wenig, wenn man von Genf bis Nizza durchhalten will.

Selbst mit 34:32 kommt man bei 8 km/h aber schon auf eine ziemlich niedrige Trittfrequenz von 60 (Ritzelrechner).

Mit 34:28 kommt man hingegen nur auf eine TF von 52 (Ritzelrechner).

Mag ja sein, dass der eine oder andere das gerne so fährt, aber im Allgemeinen geht man bei gesunden Trittfrequenzen eher von 85 aus. TF85 sind aber bei 34/28 bereits 13 km/h, und an 10% Steigung bräuchte ein 90 kg Mensch bereits 390 Watt, also über 4 Watt/kg.

Geht alles irgendwie.

Damals schlecht trainiert (+ 90 kg bei 1,75 m) bin ich mit 39-23 die Sepentinen am Geirangerfjord hoch, aus späterer/heutiger Perspektive scheinbar unmöglich/bescheuert.
Habe teils Standversuche in flacheren Kurvenbereichen gemacht, um wenigstens etwas Erholung zu bekommen.
 
das einzige Verständnisproblem dass ich bei solchen Fragen immer habe ist : warum kann jemand der die Transalp Genf-Nizza fährt nicht einschätzen, ob sich für ihn ein Ritzel mit 4 Zahnen mehr rechnet.

Ja, das finde ich auch merkwürdig. Denke aber das wird sich aus dem Internet zusammengesucht und dann geht es los ohne eine wirkliche Trainingsbasis bzw. Fahrpraxis vorzuweisen.

genau... oder einfach das ganze Leben dem Hobby Radfahren unterordnen. Da geht schon noch was, man muss nur wollen.

Manchmal kann man echt nur noch mit dem Kopf schütteln.

Das mit dem Willen hat bereits Kaiser Wilhelm und der Herr. H. von seinen Soldaten verlangt und das hat wie wie alle wissen nicht geklappt.

Ja mit über 2 m Körpergröße und 90 kg ist er ein richtiger Fettsack, da gehen locker noch 10kg, allerdings müßte er dafür ein Arm durch eine Carbon Prothese ersetzen.

Ja, wir sind hier alle 2 Meter Kerle und wiegen 90 kg bzw. der aus dem anderen thread 150 kg.
Oder mit'm Auto zu fahren... :rolleyes:


Oder im Internet surfen.
 
Bei einer Übersetzung 34:32 legst Du mit einer Kurbelumdrehung 2,24 m zurück. Bei 34:28 sind es 2,56 m somit 32 cm mehr bei jeder Kurbelumdrehung!
 
Werde In einem Monat eine Tauerntour mit 700km und 12.500 hm In Angriff nehmen und habe mir eine 11-30 Tiagra Kassette zu meiner 3 fach Shimano Kurbel montiert. Bin bei ersten Testausfahrten mit 30:30 selbst 12-15% Steigungen halbwegs entspannt hochgefahren. 10% Steigungen Kurble ich bei vernünftiger TF von 70. Also 34:32 ist für nicht Bergspezialisten/Profis sicherlich in den Alpen empfehlenswert.
 
Zurück