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Sicherheit im Rennradsport

Wer ein 350 Meilen (=560 Kilometer) Gravel-Rennen fährt, kann nicht davon ausgehen, dass er/sie zeitnah geborgen wird. 🤷‍♂️
Wem das wichtig ist, der muĂź Crit-Rennen auf 1,5-km-Kursen fahren. ;)
Wer ein 350 Meilen Rennen mit Hubschraubern überträgt sollte durchaus in der Lage sein jemanden mit einer Fraktur schneller als nach 90min bzw 2 Stunden zu versorgen...
 

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Re: Sicherheit im Rennradsport
Was soll bitte 1 Helikopter bei der Anzahl an Teilnehmenden bringen?
Wenn der beschäftigt ist, dauert es unter Umständen für den nächsten Verunfallten halt noch länger.
Und höchstwahrscheinlich darf der auch nur tagsüber fliegen. Bei einem 560 Kilometer "Rennen" eher ungünstig.
Warum sollte der nur tagsĂĽber fliegen dĂĽrfen? Gerade in den USA?

und ich kann auch alle 50 oder 100km einen Rettungswagen positionieren.

Und wie gesagt hier geht es um eine Fraktur. Da kann dann schon der Heli starten - nicht alle Unfälle müssen ja gleich schnell behandelt werden
 
Wer ein 350 Meilen Rennen mit Hubschraubern überträgt sollte durchaus in der Lage sein jemanden mit einer Fraktur schneller als nach 90min bzw 2 Stunden zu versorgen...
Ich sehe da keinen Zusammenhang - es ist ja wohl was anderes, wenn man der Spitze folgt, als ob man eine 560 km lange Strecke ĂĽberwacht/abdeckt, die eine Mindestgeschwindigkeit von 16 km/h als Cut-off nimmt.
 
Warum sollte der nur tagsĂĽber fliegen dĂĽrfen? Gerade in den USA?

und ich kann auch alle 50 oder 100km einen Rettungswagen positionieren.

Und wie gesagt hier geht es um eine Fraktur. Da kann dann schon der Heli starten - nicht alle Unfälle müssen ja gleich schnell behandelt werden
Geht alles in den USA .... wenn man es denn bezahlen kann
 
Ich sehe da keinen Zusammenhang - es ist ja wohl was anderes, wenn man der Spitze folgt, als ob man eine 560 km lange Strecke ĂĽberwacht/abdeckt, die eine Mindestgeschwindigkeit von 16 km/h als Cut-off nimmt.

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Geht alles in den USA .... wenn man es denn bezahlen kann

Da ist für mich der Zusammenhang. Ich, persönlich, würde halt die Prioritäten wofür ich Geld ausgebe anders setzen als Veranstalter.
 
Dazu muss der Pilot aber auch erst mal wissen, "dass" und "wo" er hinkommen soll.

Es war ja hier nicht das Problem, überhaupt zu wissen (zu signalisieren), dass Hilfe benötigt wird, sondern wie lang es dauerte, bis Hilfe kam. 2h. Bei dem Rennen hier gab es auch durchaus ein paar Hitzekoller, da wird es dann erst richtig zeitkritisch.

Bisschen schräg, dass gerade so ein Event wie das Unbound in dem Zusammenhang erwähnt wird.
Ich dachte bisher, dass genau das auch Teil des Reizes solcher Events ist, dass man eben kein "all inclusive" und "maximale Sicherheit" bucht.

Bisschen schräg finde ich, dann überhaupt ein Event zu buchen; wenn man den Reiz der Einsamkeit sucht, dann macht man's wie Jonas Deichmann und fährt einfach für sich durch irgendwelche Wüsten. Offene Brüche werden mit Whiskey desinfiziert und mit mit nem morschen Stück Holz geschient, von den Maden in der Wunde ernährt man sich die nächsten Tage. Hier gibt's Zeitnahme, Kameras, "Fame".. und gleichzeitig ist es der "Reiz", ggf. verletzt liegen zu bleiben?

Wer ein 350 Meilen (=560 Kilometer) Gravel-Rennen fährt, kann nicht davon ausgehen, dass er/sie zeitnah geborgen wird. 🤷‍♂️
Sie ist ja nichtmal im 350er gestürzt, das war m.W. das 200er, welches wie beschrieben, auch eh nur so semi self supported läuft.
 
...
und gleichzeitig ist es der "Reiz", ggf. verletzt liegen zu bleiben?
...
OK, ich habe vielleicht noch etwas verklärte Vorstellungen vom "Unbound", aber für mich klingt das bisschen nach "wasch' mich, aber mach' mich nicht nass".

Vom heldenhaften Abenteuer erzählen, wenn es klappt, aber Vollkasko erwarten, wenn es schief geht.
 
Vom heldenhaften Abenteuer erzählen, wenn es klappt, aber Vollkasko erwarten, wenn es schief geht.

Also ich sehe am Unbound jetzt nichts Heldenhaftes bzgl. sich allein durchzuschlagen, dafĂĽr gibt's solche Sachen wie das TCR oder sowas, nicht feste Routen, Windschatten, Renntaktik. Das ist einfach "nur" ein ĂĽberlanges Rennen auf Schotter.

Guckst Du mal hier, bzgl. einsamer Romantik, bei 4:50 ist Freigabe nach neutral:

 
Für die Live-Übertragung fahren dutzende Motorräder, SxS und Trucks auf dem Kurs rum. Hubschrauber sind auch in der Luft.
Da könnte man durchaus erwarten, dass auch die medizinische Notfallversorgung ähnlich professionell organisiert ist. Aus dem Post der Fahrerin wird ersichtlich, dass den Teilnehmern ganz offensichtlich nicht klar war, dass das nicht der Fall.

In regelmäßigen Abständen Krankenwagen zu postieren oder Sanitäter hinten aufs Motorrad zu setzen, ist nun wirklich kein unzumutbarer Aufwand.
 
Also ich sehe am Unbound jetzt nichts Heldenhaftes ...

Oh, ja, ich beschäftige mich nicht mit Gravel-Rennen, von daher hab ich da wohl andere Vorstellungen.

Kannte nur den Bericht aus der "Rennrad" von Carolin Schiff letztes Jahr. Da las ich von viel Matsch, lange Tragepassagen usw.
Las sich irgendwie schon nach so was wie Abenteuer.
 
Gibt's denn ĂĽberhaupt schon mehr Infos dazu? Ansonsten wĂĽrde ich mal allen raten, ein bisschen abzurĂĽsten und abzuwarten, was denn wirklich passiert ist. Erstmal isses dann nur der Erlebnisbericht einer Betroffenen.
NatĂĽrlich sind 90 min (oder 120?) lang, wenn man ne ausgerenkte Schulter hat.
Aber die Meinung des Veranstalters dazu wäre auch interessant. Angefangen bei der Organisation und Kommunikation vor dem Rennen, über die gesamte Erste-Hilfe-Versorgung während des Rennens bis hin zum konkreten Fall dann.
Wann hat wer wem was genau gemeldet? Wann war klar, wo jemand mit welchen Verletzung rumliegt? Gab es vll andere (schwerere) Verletzte zum gleichen Zeitpunkt? So schmerzhaft wie eine ausgerenkte Schulter ist, aber die Person mit dem Hitzschlag hat schnell mal Priorität, wenn der Kreislauf nicht stabil ist... usw...
 
Für die Live-Übertragung fahren dutzende Motorräder, SxS und Trucks auf dem Kurs rum. Hubschrauber sind auch in der Luft.
Da könnte man durchaus erwarten, dass auch die medizinische Notfallversorgung ähnlich professionell organisiert ist. Aus dem Post der Fahrerin wird ersichtlich, dass den Teilnehmern ganz offensichtlich nicht klar war, dass das nicht der Fall.

In regelmäßigen Abständen Krankenwagen zu postieren oder Sanitäter hinten aufs Motorrad zu setzen, ist nun wirklich kein unzumutbarer Aufwand.
Das Problem ist doch, dass das ganze in absolut dünn besiedelten Gebiet stattfindet, und es garnicht die Notfall Kapazitäten für ein Event mit zusätzliches 5.000 Menschen vor Ort gibt. Und Kansas City und Wichita auch über 130 KM entfernt sind.

Der Lyon County hat insgesamt ca. 32.000 Einwohner (davon entfallen schon 24.000 auf Emporia) und eine Bevölkerungsdichte von 14,6 Einwohner/km². Zum Vergleich, der dünn besiedelste Landkreis in Deutschland ist der Altmarkkreis Salzwedel, Bevölkerungsdichte von 35 Einwohner/km². Und alle angrenzenden Counties haben eine niedrigere Bevölkerungsdichte als der Lyon County.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Problem ist doch, dass das ganze in absolut dünn besiedelten Gebiet stattfindet, und es garnicht die Notfall Kapazitäten für ein Event mit zusätzliches 5.000 Menschen vor Ort gibt.

Ich zitier' das mal hier raus, und lass das mal so stehen, bis jemand darauf kommt, was die notwendigen Konsequenzen wären, wenn man nicht in der Lage ist, ein Groß-Event auch medizinisch zu betreuen.

Aber ansonsten, da hat c_w schon recht, vielleicht war es auch aus anderer Sicht ganz anders (..wird man aber wohl nicht erfahren), wenn gleichzeitig schon 5 Leute mit Hitzschlag weggeflogen wurden, die schon ne Triage am Laufen hatten, dann kann (muss) man sich mit ner Schulter und Knie natürlich tatsächlich Zeit lassen. Belassen wir's vielleicht dabei.
 
Die Frage ist ja wer die Konsequenzen ziehen muss, der Veranstalter oder Teilnehmer? Unbound weist ja extra in den Athlete Guides darauf hin, dass man selbst schauen soll wie man im verletzungsfall klar kommt, und sie dafür nicht zuständig sind (https://www.unboundgravel.com/gravel-guides/).

Special Note:
The Flint Hills region of east-central Kansas is an extremely remote area. You will rarely pass
through any towns, and there are no convenience stores between checkpoints. Always be aware
of the distance to the next checkpoint and be prepared to travel that distance with the supplies
you carry. Participants are solely responsible for their personal well-being, will have to make their
own informed decisions, and suffer the consequences of those decisions. Please be aware... if
you break down or become injured, it is YOUR responsibility to contact your support crew to
come get you. DO NOT CALL US. WE WILL NOT COME RESCUE YOU. EVENT PROMOT-
ERS AND SPONSORS ARE NOT RESPONSIBLE FOR YOUR SAFETY AND WELL-BEING. If
you sign up for this event, make sure you have a support crew with a well thought out emergency
backup plan. If you do not feel you are prepared to meet such a challenge, please consider a
shorter route option. If you do not have your own support crew, consider our support Crew-For-
Hire powered by GU option, as described on our online registration page.
 
Wobei ich das Thema hier eigentlich im Zusammenhang mit den den (Sturz-) Todesfaellen im Profiradsport verstanden hatte. Die Gravel Rennen sind da find ich eine andere Baustelle. Dehydrierung kommt bei Strassenrennen mit Teamautos etc. jetzt ja nicht so oft vor, und beim Gravel rauschen die Leute auch nicht unbedingt wie die Lemminge mit 80 Sachen Alpempaesse runter, stuertzen in den Abgrund und gehen dort verloren?
 
Definitiv besser als nix. Aber ich finde, der Artikel beschreibt die Probleme recht ausgewogen. Zu erwarten, dass irgendein Noname aus dem Begleittross den Gelben aus dem Rennen nimmt, wird nicht funktionieren.
 
Immerhin wird das Thema wohl aber endlich mal angesprochen und identifiziert. Lächerlich dagegen die Haltung der UCI. Verhängen strafen an Ein-Handfahrer, weil sie offenbar gegen die Sicherheit verstoßen, aber das reichlich schwerwiegende Problem der Gehirnerschütterung scheinen sie verdrängen zu wollen - offenbar muss wohl erst jemand sterben...

Dabei hat man auch wohl NIX von anderen Sportarten, z.B. der NFL gelernt - wobei es da am Anfang ja auch jahrelange nicht eingesehen werden wollte.

Und was die Umsetzung angeht, finde ich diesen Vorschlag schon mal recht gut:
"Der Mediziner hat die Idee, dass Fahrer, bei denen der Verdacht auf eine Gehirnerschütterung besteht "neutralisiert" werden können, um in einem mit entsprechenden Apparaten ausgerüsteten Fahrzeug hinter dem Feld gründlich untersucht werden können."
 
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