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schnelles Rad für schweres Mädchen

Maschenka

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Hallo,

ich lese nun schon seit einigen Wochen regelmäßig mit, um meiner Kaufentscheidung etwas näher zu kommen. Aber heute muss ich doch selbst mal eine Frage stellen.

Ich suche ein Rad, das Spaß macht und schnell ist. Ich will damit keine Touren mit Gepäck machen aber ggfs. auch mal einen kleinen Einkauf heimfahren. Meine tägliche Strecke besteht v..a aus Straße und (nicht immer 1-a-) Radwegen in der Stadt (tägl. 12 km). Derzeit radle ich in der Saison ca. 1-2 x wöchentlich ca. 60 km (Radweg, Straße). Ich bin durchaus ambitioniert, das auszubauen. Aber mit meinem jetzigen Rad macht das absolut keinen Spaß, denn ich fahre jetzt ein 26er - MTB aus dem Baumarkt (NB 240,-- DM).

Also, ein neues ordentliches und schnelles Rad muss her. Jetzt habe ich auch ein Rad im Auge. Das Stevens Strada 800. Probegefahren bin ich bereits (aber auf einer Rahmengröße 46 – zu klein für mich). Und es war toll, super schnell und auch auf Kopfsteinpflaster zwar hart aber nicht zu unangenehm.

Aber der Händler rät mir ab. Grund: zu sportlich für mich. Dazu müsst Ihr wissen, dass ich sicher nicht dem „normalen“ Radlerprofil entspreche. Ich bin 100 kg schwer bei 1,67 Größe.

Was haltet Ihr davon? Ist es zu sportlich für eine durchaus ambitionierte schwere Radlerin? Sollte ich mich doch noch nach anderen Modellen umsehen? Ich bin dankbar für alle Tipps. Aber bitte ohne blöde Sprüche bzgl. schwerer radelnder Mädchen.

Maschenka
 
AW: schnelles Rad für schweres Mädchen

Wenn Du es probegefahren hast und Dir die Sitzposition nicht zu gestreckt war und Du nicht das Gefühl hattest, dass zu viel Gewicht auf den Händen lastet, ist es doch erstmal ok. Du musst Dich hinterher darauf wohlfühlen, nicht der Händler.

Rahmen, Gabel und Laufräder sollten solide genug sein. Es gibt ja auch schwere Kerle die radfahren ;-)
 
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Blöde Sprüche gibt es hier im Regelfall nicht, wenn doch, wird der Spitzbube hier öffentlich gemaßregelt. Wir sind froh über jedes neue Forumsmitglied, das den Weg hierher gefunden hat und zudem noch Gefallen an Bewegung und schnellen Rädern gefunden hat. Von daher zunächst herzlich Willkommen!

Das Stevens Strada ist sicherlich ein durchaus solides Rad. Die Ausstattung mit der aktuellen Shimano 105 verspricht laut Tour-Test langanhaltende Freude, die Laufräder (105er Naben mit CXP 22 Felgen, 32 Loch) sind grundsolide und in Deiner Gewichtsklasse eine gute Wahl. Letztlich sorgt auch die verbaute Kompaktkurbel dafür, daß eventuelle Steigungen problemlos gemeistert werden sollten.

Wichtig ist, daß Du das Rad in der richtigen Rahmenhöhe kaufst. Da sollte der Händler Deines Vertrauens aber ausreichend Hilfestellung geben können. Alternativ kannst Du natürlich auch hier im Forum um Rat fragen.

Was das Argument Deines Händlers angeht, Dein Gewicht würde nicht zum Strada 800 passen, ist natürlich unfug. Ausreichend stabil ist das Rad und Rennradfahrer mit mehr oder weniger ausgeprägten "Polstern" an Hüfte, Bauch und Gesäß gibt es genügend auf dieser Welt. Sie alle haben aber eines gemeinsam: Spaß am schnellen Radfahren. Zudem ist solch ein Rad ja auch Ansporn genug, zukünftig mehr als bisher mit dem Rad die Gegend unsicher zu machen. Und da wird ganz automatisch das ein oder andere Pfund auf der Strecke bleiben.

Ein Kollege aus dem Bremer Umfeld hatte übrigens auch ein Strada 800 für den Einstieg in die Welt des schnellen Radelns gewählt. Mitlerweile ist das Rad um Rennlenker und STI (Schaltbremshebel) erweitert und ist nunmehr ein vollwertiges Rennrad.
 
AW: schnelles Rad für schweres Mädchen

Hallo Maschenka,

herzlich willkommen hier im Forum. Ich kenne das Stevens Strada 800 gut, mein Vater fährt es seit einiger Zeit. Er ist sehr damit zufrieden. Die aktuelle Ausstattung ist top und mit Sicherheit auch für dein Gewicht geeignet. Wenn du Zweifel an einem Fitnessbike hast, dann schau dir doch mal ein Crossbike, oder ein Trekkingbike an. Auch damit kann man schnell fahren. Probier einfach mal verschiedene Räder auch von verschiedenen Herstellern. Dann wirst du schon merken was dir am meisten liegt. Für 800 EUR bekommt man schon was sehr ordentliches!!!

Gruß

René
 
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Noch ein kleiner Nachtrag von mir: Ist es bei Dir eher hügelig oder flach?
Bei bergigem Terrain wäre eine 3fach Kurbel oder ein ähnliches Rad mit einer MTB-Schaltgruppe evtl. eine Alternative zu der Kompaktkurbel.

Zu der Rahmengröße: Laut Stevens-Homepage fängt das Strada 800 bei Rh. 48 an. Sicher dass Du 46 gefahren bist? Wie hat der Händler das gemessen?
 
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Ich finde Deinen Weg und Dein Herangehen an das Thema toll. Du bist ein aktiver Mensch und möchtest das ausbauen. Ein Rad zu fahren, was einem gefällt und Spaß macht, ist eine starke Motivation. Ich habe mit 40+ vor eineinhalb Jahren mit dem RR begonnen und es läßt mich einfach nicht mehr los. Meine Frau teilt meine Leidenschaft inzwischen und das freut mich besonders, da das Hobby Zeit kostet und man die paar kostbaren Stunden auch noch gemeinsam verbringen kann.
Hut ab nochmal vor Deinem Mut, hier als starkes Mädchen aufzutreten und Deine Ambitionen anzumelden. Ich bin übrigens -um bei Deinem Bild zu bleiben- eher ein "leichter Junge" weil filigran gebaut und die schweren Jungs fahren mir auf der Geraden fast immer davon mit ihren dicken Muckies. Hat also alles sein Für und Wider. Das Rad finde ich gut & geeignet wie schon von Muckel beschrieben. Das trägt Dich allemal, Du willst damit ja keine Rampen runter springen. Die Klasse nennt sich Speedbike und wird von Rennradlern manchmal ein wenig argwöhnisch betrachtet. Letztlich ist die Laufrad- Antriebs- und Bremstechnik aus dem Rennradbau, die Rahmengeometrie und Vorbaugestaltung führen zu einer Sitzneigung, die etwas über der Oberlenkerhaltung beim RR liegt. Und hier liegt meiner Meinung nach auch der Sinn dieser Klasse: Nicht jeder möchte sich auf die Sitzposition am RR einlassen. Für manchen ist es die Einstiegsdroge, für viele aber auch der richtige Kompromiß aus Sportlichkeit und Ergonomie/Wohlfühlen. Richtig ist aber auch, daß der RR-Lenker einfach variabler hinsichtlich der Griffpositionen ist. Meine Empfehlung an Dich ist es, das Rad wirklich einige Kilometer zu probieren. Bei Männern beobachte ich oft, daß sie mit starken Sitzneigungen und einem Bäuchlein Probleme mit der Beinhaltung beim Kurbeln bekommen. Bei Frauen verteilt sich Masse oft anders, somit muß Dir das nicht unbedingt Schwierigkeiten machen. Denke bitte beim Probieren auch daran eine Strecke zu befahren, die Deinen nicht so ganz tollen Straßen entspricht. Da spürst Du die Komfortunterschiede zum MTB (Federgabel, Dicke Reifen) am deutlichsten. Es gibt auch schon sehr sportlich ausgerichtete und nicht allzu schwere Trekkingbikes. Sowas habe ich mir für die Touren auf wechselndem Untergrund (Straße, Radweg, Feldweg) zugelegt.
Also, viel Spaß beim Suchen/Kaufen/Fahren und beim positiven Einfluß auf Deinen Körper (und Geist).

Und: Überschüssige Muskelmasse bitte zu mir ;.)

Edit: ReneM war schneller und kürzer. Top.
 
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Hallo,

danke für Eurer herzliches Willkommen, die Antworten und nicht zuletzt den Zuspruch, dass ich nicht auf dem falschen Weg bin

Ich habe ein Modell von 2006 (lt. Händler) gefahren. Und zwar eine Damenvariante in 46 und eine Herren in 52. Aber ich selbst habe im 2006er Katalog die Damenvariante nicht gefunden. Das 52er war mir aber zu groß. 50er gibt es nicht, d.h es wird wohl das 48er werden. (Nur leider gibt es das schöne Blau von 2006 diese Jahr nicht mehr. - die Optik kauft eben doch mit -)

RRLenke habe ich mir auch schon überlegt. Aber an einem anderen Rad (Probefahrt mit 50er oder 52er Rahmenhöhe) lag der mir nicht so gut in den Händen. Aber, ich denke mir, nachrüsten kann ich später ja immer noch (s. oben).

Und bei uns ist es doch eher flach – mal etwas wellig aber mehr nicht.

Maschenka
 
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Bezüglich RR-Lenker muss ich sagen, dass ich persönlich für den Stadtverkehr lieber einen geraden Lenker fahre. Je nachdem wo Du Deine Prioritäten setzt, liegst Du damit glaube ich gar nicht so verkehrt, wenn Du ein Rad mit geradem Lenker kaufst.
 
AW: schnelles Rad für schweres Mädchen

Bezüglich RR-Lenker muss ich sagen, dass ich persönlich für den Stadtverkehr lieber einen geraden Lenker fahre.
Noch eine Meinung: Ich bin sehr lange überall Rennlenker gefahren, dann nur geraden Lenker (im Rückblick meine "schlimme Zeit ohne RR") und jetzt wieder alles mit Rennlenker. In der Stadt sehe ich keine Lösung im Vorteil, auf langen Touren ist der Rennlenker klar besser.

Viele Grüße

Stefan
 
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60 km auf einer Baumarktmöhre sind schon 'ne Leistung. Ich glaube dafür könnte ich mich nicht motivieren.
Was wäre denn mit einem Crosser? Die sind schnell, stabil und bei Bedarf ließe sich da sicherlich ein Gepäckträger an der Sattelstütze klemmen.
 
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Was wäre denn mit einem Crosser? Die sind schnell, stabil und bei Bedarf ließe sich da sicherlich ein Gepäckträger an der Sattelstütze klemmen.
Oder gleich das Stevens Gran Tourismo, das ist bis auf die fehlende Beleuchtung schon voll stadttauglich, mit Schutzblechen, Gepäckträger und Ösen vorne und hinten, nur im Moment angeblich so gut wie nicht zu kriegen. Wenn die Anbauteile unerwünscht sind, kann ich ein Cyclocross-Rad aber auch warm empfehlen.

Viele Grüße

Stefan
 
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Besonderes Augenmerk wird auf gute Bremsen gelegt werden müssen, denn völlig gleich, ob Mann oder Frau und auch ganz unabhängig von der Körpergröße, werden Fahrer und entsprechend stabiles Rad etwa 110 Kilogramm wiegen, die es bei schnellen Abfahrten zu bremsen gilt.

Warum niemand bei den unzähligen Anfragen schwererer Fahrer auf die Idee kommt, auf die Notwendigkeit besonders wirksamer Bremsen hinzuweisen, verstehe ich nicht - eigentlich ist es das Wichtigste, was ein schwerer Fahrer beachten muß, wenn er sein Material auswählt.

Du solltest Cantilever-Bremsen den heute an Rennräder üblichen Seitenzugbremsen auf jeden Fall den Vorzug geben. Aus diesem Grund würde auch ich Dir zu einem Cross-Rennrad raten, an dessen Gabel und Rahmen die entsprechenden Montagepunkte vorhanden sind.

Nur um dem Vorwurf vorzubeugen, ich wollte mit meinem Rat zu Cantilever Bremsen schwerere Menschen diskriminieren oder gar aggressieren: Es spielt keine Rolle, ob die 100 Kilo oder 110 Kilo, inklusive Rad, von einem Menschen auf die Straße gebracht werden, der 1,50 m groß ist oder 2,40 mißt und wie muskulös oder wenig muskulös dieser Mensch ist - es bleiben 110 Kilogramm, die abgebremst werden müssen. Cantilever Bremsen, in den 50er Jahren nannte man sie auch "Tandem-Bremsen", sind da die beste Wahl an Rennrädern.
 
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Warum niemand bei den unzähligen Anfragen schwererer Fahrer auf die Idee kommt, auf die Notwendigkeit besonders wirksamer Bremsen hinzuweisen, verstehe ich nicht - eigentlich ist es das Wichtigste, was ein schwerer Fahrer beachten muß, wenn er sein Material auswählt.

Ich habe letztes Jahr mit einem Körpergewicht von satt 120kg mit dem Rennradfahren begonnen. HAbe ein (fast) serienmässiges Cube Streamer gewählt. Lediglich 36-Speichen Räder wurden verbaut.
Bremse ist ebenso eine vollkommen serienmässige Ultegra dran. Mittlerweile habe ich mit dem Rad mehrere tausend Kilometer zurückgelegt und komme trotz meinem Einsatzgebiet im Sauerland (recht hügelig) super mit der Bremsleistung zurecht.
OK, mittlerweile passe ich von der Statur eher auf das Rad, wie zu Beginn :D
 
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Mit 120kg wiegts Du 42 kg mehr als ich (190cm), was gut dem Gewicht eines alten Röhrenfernsehers oder zweier vollgepackter Koffer entspricht. Würde ich mit einer solchen Zuladung bei einer schneller Abfahrt abbremsen müssen, mein Bremsweg wäre mit Sicherheit weit länger, als wäre ich unbeschwert gefahren. "Zurechtkommen" ist so eine Sache, die hier mehr vom Glück geschenkt worden ist, nicht in eine brenzlige Situation geraten zu sein. Gut, daß Du unfallfrei geblieben bist.
:)
 
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Nicht jeder rast die Berge mit Höchstgeschwindigkeit hinab. Wer mit moderatem Tempo die Berge herabfährt (ja, ich bin auch so ein Schisser), dürfte auch bei höherem Gewicht problemlos mit Stadard-Rennradbremsen zurecht kommen.
 
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kommt auf den Berg an. Knapp 80km/h dürfen es auch schon mal sein, wenn es übersichtlich ist. Verwinkelte, uneinsehbare Kurven nehme ich jedoch dann mit der entsprechenden Vorsicht.
Die 120 (und mehr) Kilos waren aber zum Glück letztes Jahr. Jetzt bin ich bei 197cm bei knapp 100kg angelangt und hab wirklich gar keine Probleme mit den Bremsen. Die ersten Beläge sind übrigens auch noch drauf.
 
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Warum sind Cantilever Bremesen vorzuziehen?
Das erste, was ich nach meinem Umstieg vom MTB (Cantilever) zum RR (105er Seitenzugbremse) bemerkt hab, ist die viel viel bessere Bremsleistung. Der einzige negative Unterschied beim RR ist, das beim Blockieren des Hinterrades die Bremswirkung geringer ist...
 
AW: schnelles Rad für schweres Mädchen

Zum Thema Bremsen: Es gelingt mir mühelos, mein Hinterrad zu lupfen, mit 105er Bremsen und Kool Stop Belägen.

Mit anderen Worten, @Maschenka, laß Dir keine Angst machen, die normalen RR-Bremsen werden auch mit Deinem Gewicht zurechtkommen. Klar bremsen V-brakes (Cantilever würde ich nicht mehr empfehlen) bei gleichem Krafteinsatz besser, aber mehr, als Dich über den Lenker segeln zu lassen, können die auch nicht.

Ich bin übrigens auch noch mit Weinmann Mittelzugbremsen am Stadtrad unterwegs, die bremsen fast schlechter als der Rücktritt am gleichen Rad. Hier passe ich meine Fahrweise eben der Bremsleitung an.
 
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