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Sattelstützenauszug/Rahmenhöhe beim Klassiker

biciklo

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Wie wird der Sattelstützenauszug genau gemessen?

a. Oberkante Sitzrohr bis Mitte Sattelklemmung oder
b. Oberkante Sitzrohr bis Oberseite Sattel

Im welchen Bereich in cm wurde da früher gefahren bzw. was war da so üblich? Bei den modernen Sloping-Rahmen ist das ja heute alles anders...

Gab es da irgendeine Circa-Bereich? (Sitzhöhe C-T abzgl. Sitzrohr C-T = ...cm bis ...cm Sattelstützenauszug oder ähnliches?)

Ich frage, weil ich mit einem Rahmen sehr gut zurecht komme, der Sitzrohr C-T 63cm misst. Ich bin nur 1,82cm groß (Schritthöhe 89,50cm)? Wundert mich, dass das auf einem 63er gut passt, weil eigentlich für deutlich größere Fahrer...

Meine Sitzhöhe ist 79cm (Tretlagermitte bis Oberkante Sattel).
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist schwer generell zu beantworten. Mir schein es als wäre gerade in der Ära bis Mitte der 60er oft mit weniger Beinstreckung gefahren worden. Da sieht man zum Teil Stützenauszüge, wo heute sogleich die Frage kommt ob man sich den Rahmen nicht zu groß gekauft hätte...
Ich halte es einfach so: wenn eine zeitgemäße, reguläre Stütze innerhalb des Maximalauszuges paßt, ist das für mich o.k. - in der andern Richtung sollten halt z.B. Flutungen idealerweise noch vor dem Eintauchen ins Sitzrohr enden...

Sind aber nur meine 2 Pfennige,

Axel
 
Miss mal bei deinem Rahmen die Oberrohrlänge, vielleicht hast du da ein besonders kurzes Modell erwischt. Solange man noch drüber stehen kann ist ein klassischer Rahmen nicht zu hoch (frag mal @Bridgestone RS 800 ;)), aber wie beim modernen Rennrad ist die Oberrohrlänge viel wichtiger, wenn ein Rad passen soll. Wenn dein 63er Rahmen auch 60cm lang wäre, würdest du den wahrscheinlich nicht mehr so bequem finden.

Um sportlich zu sitzen brauchst du bei "einer Handbreit" Sattelstützenauszug tendentiell ein etwas längeres Oberrohr als beim modernen Renner, denn du kannst nicht mehr durch Überhöhung, sondern nur noch durch Streckung eine flache Position finden.

Mir persönlich gefällt eine Handbreit nicht, das darf schon etwas mehr sein, solange es nicht in Sattelstützenauszügen wie an geslopten Rahmen endet.
 
Miss mal bei deinem Rahmen die Oberrohrlänge, vielleicht hast du da ein besonders kurzes Modell erwischt. Solange man noch drüber stehen kann ist ein klassischer Rahmen nicht zu hoch (frag mal @Bridgestone RS 800 ;)), aber wie beim modernen Rennrad ist die Oberrohrlänge viel wichtiger, wenn ein Rad passen soll.
Genau, ja - deswegen habe ich dann letztlich das namensgebende Bridgestone auch verkauft - die Sitzrohrlänge bzw. die daraus resultierende Oberrohrhöhe von 68 cm waren wirklich kein Problem, das zu lange Oberrohr war aber eines, das sich eben auch mit einem kurzen Vorbau nicht beheben ließt:

2010-10-03 Ahornboden in der Eng 18a.jpg


Jetzt fahre ich - 1,84 cm Körperhöhe, 87 cm Schrittlänge - 64er Rahmen (M-OK) und kann mit dem Sattelstützenauszug leben - mehr sollte es für meinen Geschmack nicht sein, etwas weniger sähe eigentlich noch besser aus:

2013-07-05 16a Abendrunde mit Nishiki.jpg


Diese 'Trim Master'-Modelle haben im Vergleich zum "Standard" ihrer Zeit (Anfang der 1980er Jahre) ungewöhnlich kurze Oberrohre, was mir gefällt. Über einen längeren Vorbau an diesem Rad denke ich immer mal wieder nach; da ich damit auch viel auf Schotterwegen fahre, ist das so schon ganz o.k. - für vorwiegendes "Streckenfahren" sollte der Vorbau aber tatsächlich 2 cm länger sein.

Hier gibt es noch eine ganz gute Zusammenfassung dreier (früher) gängiger Rahmenhöhen-, Sattelstützen- und Vorbau-Auszugsrelationen, 'Competition fit', 'Eddy fit' und 'French fit'.
 
Es gibt zwei entscheidene Dinge, die vor der Rahmenhöhe stehen:

- Oberrohrlänge
- die gewohnte/gewünschte Überhöhung - also Differenz Sattelhöhe zu Lenkerhöhe. Und dabei muss auch beachtet werden, wie hoch der Lenker baut. Also der sog. "Drop". Bei historischen Lenkern ist der i.d.R. höher als bei modernen Lenkern.

Danach entscheidet man sich bei gegebener Sattelhöhe für die Rahmenhöhe und die kann dann schon sehr unterschiedlich sein.

Beispiel:
Wenn ich mir Rennräder aus den 70/80'ern ansehe, habe ich eigentlich immer eine Rahmenhöhe von 60,5 bzw. 61 cm Mitte/Oben. Bei 58 cm Oberrohrlänge mit 110 bzw. 120 mm-Vorbauten (je nach Lenker).
Wie wird der Sattelstützenauszug genau gemessen?
...
Im welchen Bereich in cm wurde da früher gefahren bzw. was war da so üblich? ....
Mein Maßstab für die Rahmenhöhe ist dann die Markierung an der damals "gültigen" Campagnolo-Sattelstütze: Die Markierung ist gerade mal so im Rahmen, der Vorbau könnte noch ca. 1 cm weiter rein - sähe dann aber shyce aus.
Weiter nach oben würde bedeuten, dass auch höhere Rahmen gehen könnten, ich aber nicht mit der Überhöhung fahren könnte und ich nicht mehr sportlich genug sitzen könnte.
Dabei fahre ich am liebsten den Cinelli-Criterium (65/42), da der einen relativ kleinen Drop hat - also schon eher ein moderner/neuzeitlicher Lenker ist. Sonst könnte ich den Unterlenker kaum noch fahren.

Bei Rädern der 60'er (und früher) passen mir dann auch schon eher die Rahmen mit 62 und vielleicht auch 63 cm Rahmenhöhe (und 58 Oberrohr). Bei Sporträdern und Randonneusen sowieso: Da gehen dann auch diese höhere Rahmen und vielleicht sogar etwas längere Oberrohre (max. 58,5) mit kürzeren Vorbauten. Auch hier entscheidet der Lenker mit.

So muss sich jeder selbst seine Rahmenhöhe suchen. Das hat viel mit Probieren und Erfahrung zu tun.

Bis in die 60'er wurden sowieso geringere Überhöhungen gefahren und auch etwas höhere Lenker (Drop). Also kurze Sattelstützen und hohe Rahmen. Da wurden die Lenker auch öfter unten gegriffen - nicht nur beim Tempobolzen.

Ob die Junx damnals mit stärker gebeugten Beinen gefahren sind? Weiß ich nicht - mir egal, ich habe keinen Bock auf Knieprobleme.
 
Zuletzt bearbeitet:
Jetzt fahre ich - 1,84 cm Körperhöhe, 87 cm Schrittlänge - 64er Rahmen (M-OK) und kann mit dem Sattelstützenauszug leben - mehr sollte es für meinen Geschmack nicht sein, etwas weniger sähe eigentlich noch besser aus:
Anhang anzeigen 198121
Du fährst wahrscheinlich mit Spitzfuß? Ich habe bei 87er Schrittlänge 77cm Sitzhöhe:

Rahmen ist 60 c-t, also 17cm "Auszug" von Oberkante Oberrohr bis Oberkante Satteldecke. Stütze und Sattel sind nicht aktuell, aber die auf dem Bild verbaute DA Aero war schon an der Markierung. Bei deinem Nishiki sieht das nach mehr "Auszug" aus.
 
Du fährst wahrscheinlich mit Spitzfuß?
Klar, ja - aber das geht aus meiner Sicht auch gar nicht anders, wenn der Sattel die richtige Höhe haben soll, so dass ich die Beine beim Treten angemessen durchstrecken kann. Und meine Knie "melden" mir sowohl Unter- wie Überschreitungen der richtigen Sattelhöhe meist ziemlich schnell und zuverlässig: zu niedrig tut vorne im Kniegelenk weh, zu hoch tut hinten weh... Insofern wird die richtige Sattelhöhe bei den ersten Fahrten mit einem neuen (oder "neuen") Fahrrad im Wesentlichen immer jeweils von meinen Beinen festgestellt bzw. eingefordert ... ;)
Ich habe bei 87er Schrittlänge 77cm Sitzhöhe:
Wie mißt Du (bzw. man) die Sitzhöhe - Mitte Tretlager bis Oberkante Sattelmitte (also in der Verlängerung des Sitzrohrs) ? Dann sind das bei mir 81 bis 82 cm (die 81 cm am Pashley mit 175er Kurbeln gemessen; die 82 cm am Nishiki mit 170er Kurbeln gemessen).
Rahmen ist 60 c-t, also 17cm "Auszug" von Oberkante Oberrohr bis Oberkante Satteldecke. Stütze und Sattel sind nicht aktuell, aber die auf dem Bild verbaute DA Aero war schon an der Markierung. Bei deinem Nishiki sieht das nach mehr "Auszug" aus.
Das ist immer schwer zu vergleichen, auch, weil z. B. der montierte Brooks 'Colt' im Vergleich zu Deinem gezeigten Sattel ziemlich hoch baut (der Unterschied dürfte locker 3 cm betragen, schätze ich mal) - aber jedenfalls sind es am Nishiki wie oben gezeigt 20 cm.

Und generell gilt, dass bei 64 (c-t) Rahmen die originalen bzw. zeitgenössischen Sattelstützen trotz meiner Vorliebe für hoch bauende Ledersättel immer mindestens um 1,5 bis 2 cm zu kurz sind, deswegen liegt dieser Sattelstützenauszug schon ganz klar im nicht mehr im "klassischen" bzw. zeitgenössischen Bereich. Wenn ich einen 'Eddy (Merckx) fit' anstreben würde, müßte ich also mindestens 66 cm (c-t) Rahmen fahren ...
 
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Wenn der Herr Brueckenstein mal wieder ein Rad zeigt und seine Masse dazu schreibt denke ich immer zweierlei:
#1 schoenes Beispiel, dass die ganzen Berechnungsmethoden fuer die richtige Rahmengroesse und Sitzhaltung nur als Anhaltspunkt dienen koennen und am Ende doch jeder individuell herausfinden muss, was ihm am besten passt-
#2 Hoffentlich verwirrt das jetzt niemanden, der auf der Suche nach seiner idealen Rahmengroesse ist ;-)
 
Bin auch kein Freund solcher theoretischen Berechnungen. Man muß meistens den Renner im Bild
haben, um da Konkretes sagen zu können. Wichtig ist, daß man sich auf dem Bock wohlfühlt.
 
Ich fühle mich mit 1,96m Länge und 96cm Schrittlänge auf 63-64cm Rahmenhöhe (M-O) sehr wohl. Eine "klassische" Sattelstütze passt dann natürlich nicht, aber meiner völlig unmaßstäblichen Meinung sieht es am harmonischsten aus, wenn Steuerrohr und Sattellauszug ungefähr gleich lang sind:



In den wilden 80ern, als es noch keine langen MTB-Sattelstützen gab, musste ich 65er und 66er Rahmen fahren und die Sattelstütze 1-2 cm über die Markierung ausziehen.
 
Der Vorbau am Peugeot ist in der Tat zu kurz und wird noch geändert. Außerdem hat es ein Recht langes Oberrohr.
 
Und das sind die Räder, die man lieber größer fahren sollte - findich.
Wenn der Vorbau so weit herausgezogen werden muss (und die Sattelstütze sowieso), dann spricht nichts für diesen offensichtlich zu kleinen Rahmen. Der Vorbau ist zu kurz, also könnte das Oberrohr länger. Wie bei einem größeren Rahmen.

Das Problem ist ja bekannt, dass man selten große klassische Rahmen findet und dann diesen Kompromiss geht.
Ich habe alle Räder und Rahmen weitergegeben, die mir zu klein waren. Bringt nix, weil:
Es gibt nix schöneres als ein 100-%-ig passendes Rad.
 
Ich fahre bei 89er Schritlänge ca. 80/81cm von Tretlagermitte bis Satteloberkannte bei 177,5/180mm Kurbeln.
Optisch am besten sieht das am Gentsracer (RH 63 M/O, OR 57,5 M/M) aus.
GentsRacerVorbau.jpg
Der Vorbau wird noch gegen einen 130er getauscht.

Am Raleigh sieht die Sattelstütze schon fast zu lang aus...
TeamFertig.jpg TIzeigen15.jpg ZeigKlassiker.jpg Flüßchentest2.jpg
...in verschiedenen Ausbaustufen (RH ca. 62cm M/O; OR 57,5cm M/M).

Am Meral auch. Der Rahmen ist etwas kleiner, hat aber ein längeres Oberrohr. Die Kurbeln sind auch nur 175mm.
Meralfährt1.jpg


Und hier noch ein Bild aus dem Überhöhungsolymp...
Überhöhung.jpg

...problemlos als Notbrücke zu verwenden (Ich war mal so frei @Laufi);)
 
Ich fühle mich mit 1,96m Länge und 96cm Schrittlänge auf 63-64cm Rahmenhöhe (M-O) sehr wohl.
Uff... danke dass du das schreibst. Ich bin auch 1,96m und nicht so rennraderfahren - dachte schon dass ich jetzt nach 70er Rahmen Ausschau halten sollte. ;) Mein 64er Puch passt mir aber recht gut.

Noch schwieriger ist es scheinbar am anderen Ende der Skala, meine Frau ist 1,63m, für die suche ich schon seit ner halben Ewigkeit nach einem passenden Rahmen. Sie selbst hat es mittlerweile aufgegeben und fährt Mixte.
 
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