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SAPIM laser vs. DT-Swiss revolution

Ja klar, das mache ich nach der guten alten Sheldon Brown Methode.
stress_crank.gif

Ich nehme da keinen Kurbelarm, sondern einen Hammerstiel um die Speichen vorzudehnen. Dann fällt da schon die Spannung ordentlich ab, das ist ja beabsichtigt. Noch mal nachspannen, dann steht die Geschichte. Weiter gehts nicht mehr runter. Ist bei Laser ganz genau so. Und rechts fällts auch ab. Die Alpine III müssen auch erst mal vorgedehnt werden.
 
Ist auch meine bevorzugte Methode. Allerdings nicht mit ner Kurbel sondern so:

23072015251.jpg 23072015252.jpg 23072015253.jpg

Bei der Revolution gehe ich mit einem dünneren gummierten Stab rein.
Bei der Alpine gehen ich auch von unten ran bei 4 Fach Krezung.
Bei allen Leichtbaufelgen taste ich mich erstmal mit dem Gorillagriff ran, dann kommt der Hebel.

Der Spannungsabbau ala stress relieving muss bei jedem Aufbau und jeder Speiche gemacht werden. Ansonsten ist der Aufbau wertlos und nicht lange haltbar.
 
Ist ja alles richtig, aber wenn da nur dieses leicht "esoterisch" angehauchte Vokabular da nicht wäre - "stress relieving" klingt super spannend, aber ich bezweifel, dass es den eigentlichen Sachverhalt trifft, klingt aber schön geheimnisvoll.
Alles, was im Grunde passiert, ist, dass man die Bögen enger an den Flansch drückt. Und wenn man das nicht tut, passiert auch nicht mehr, als dass sich die Speichen im Laufe des Betriebes eben genau dies tun: Die Bögen werden "gerade" gezogen, und die Köpfe setzen sich in den Flansch, wenn sie es noch nicht getan haben. Und dann zentriert man nach und fertig!

Man spart sich mit dem Vorrecken etwas Arbeit im vorhinein. Mit der Langlebigkeit des Rades hat das aber nicht wirklich etwas zu tun.
 
Jo, man spart sich das "Einfahren" der Laufräder. Ordentlich abgedrückt und vorgereckt braucht man da nicht mehr ran. Hat man eine Felge verbaut, die wirklich rund und einigermaßen robust ist, erreicht man eine so gleichmäßige Spannung, dass der Nippelspanner erst wieder beim nächsten Felgenwechsel benötigt wird. Ich find das beeindruckend. Denn als ich noch nicht selbst gebaut habe, habe ich alles krumm bekommen. Es musste häufig nachzentriert werden usw., viel Ärger eben. Ich hab mir bei den Gurus Sheldon, RPD und Schraner ein paar Tricks abgelauscht, mit denen ich sehr gut fahre. Und ich verbaue keine Felge mehr, die ich nicht schon "trocken" auf Rundheit getestet habe, bevor überhaupt die erste Speiche eingezogen wird.
 
Ist ja alles richtig, aber wenn da nur dieses leicht "esoterisch" angehauchte Vokabular da nicht wäre - "stress relieving" klingt super spannend, aber ich bezweifel, dass es den eigentlichen Sachverhalt trifft, klingt aber schön geheimnisvoll.
Alles, was im Grunde passiert, ist, dass man die Bögen enger an den Flansch drückt. Und wenn man das nicht tut, passiert auch nicht mehr, als dass sich die Speichen im Laufe des Betriebes eben genau dies tun: Die Bögen werden "gerade" gezogen, und die Köpfe setzen sich in den Flansch, wenn sie es noch nicht getan haben. Und dann zentriert man nach und fertig!

Man spart sich mit dem Vorrecken etwas Arbeit im vorhinein. Mit der Langlebigkeit des Rades hat das aber nicht wirklich etwas zu tun.

Es geht nicht hauptsächlich um Bögen an den Flansch und solche Späße. Das sind alles nette Nebeneffekte.

Hier alles nachzulesen:
http://yarchive.net/bike/stress_relieve.html


Im Kern ist damit die Längung der kurzen kleinen Metallfasern unter Einwirkung von Kraft, die im Werkszustand unter "Stress" stehen gemeint. Befreit man die Mikrostruktur der Speiche vom Stress, dann wird die Last innerhalb der Speiche gleichmäßig verteilt.

Allen Methoden gemein ist die Spannungserhöhung während des Aufbaus. Je höher, desto besser, weil sich mehr kurze Fasern längen.
Analog dazu die Dehnungsübungen beim Sport. Beugt dem Riss eben vor bei extremer Belastung.

Die Methode an den Speichenkreuzungen zu dehnen, hat meiner Meinung nach alle Vorteile am besten Vereint. Selbst ein eingefahrenes Rad erreicht nicht den Spannungsabbau vom Stress Relieving. Abdrücken mit der Hand auch nicht, die Spannungsspitzen sind zu schwach.
 
Aber man muss das vielleicht auch nicht so eng sehen. Das ist wahrscheinlich alles sowieso jammern auf hohem Niveau. Vielleicht wenn man wenig bremst und die Felge ewig fährt. Hab jetzt beim Cross-LRS das aus Interesse mal beim Hinterrad mal Spannung gemessen bevor ich die Felge gewechselt hab und bis auf eine Speiche die ein bisschen wenig Spannung hatte, was alle andern im optimalen Bericht.
In den ca- 5000 km wurde das LR vieleich 2-3 mal ein paar Zehntel nach zentriert sonst nix. Und das LR wurde wahrlich nicht geschont.
Und die LR wurden einfach abgedrückt sonst nix
 
Jo, viele Wege führen nach Rom. Aber im Vergleich spart das Vorrecken ein paar nachträgliche Feinzentrierungen. Vor allem, wenn man mal ein Schlagloch mitgenommen hat etc. Da tut sich hier absolut nichts mehr. Solange man nicht die Felge verbiegt. Wenn man alle Methoden schon getestet hab, kann man das beurteilen.
 
Ist ja alles richtig, aber wenn da nur dieses leicht "esoterisch" angehauchte Vokabular da nicht wäre - "stress relieving" klingt super spannend, aber ich bezweifel, dass es den eigentlichen Sachverhalt trifft, klingt aber schön geheimnisvoll.
Alles, was im Grunde passiert, ist, dass man die Bögen enger an den Flansch drückt.

Hallo,

im Grunde sehe ich das auch als eine bedeutende Ursache der Speichenlängung an.

Was jedoch gegen die alleinige Ursache spricht, DT Comp Speichen mit engereren Bögen längen sich mehr als Sapim Race Speichen und selbst Sapim Laser Speichen.

Das Recken mache ich so, dass ich eine Speichenkreuzung der linken Laufradseite und eine Speichenkreuzung der rechten Laufradseite, welche natürlich gegenüberliegen, gleichzeitig greife und kräftig zusammenziehe. Um die Handflächen nicht zu stressen, kann man dabei einen dickeren Kochhandschuh anziehen.

Herumgehebelt habe ich auch schon mit Kurbelarm und CO. Dabei geht man jedoch das Risko ein, dass die Speichen Knicke/Bögen bekommen
Diese sind in der Regel nur im entlasteten Zustand zu erkennen. Da nicht alle Knicke/Bögen gleich sind, muss eine unterschiedliche Kraft im gespannten Zustand aufgewandt werden. Es entstand so ein ungleichmäßigeres Speichenspannungsbild beim zentrierten Laufrad.

"Deine" Methode die Speichen nicht vorzurecken und nach X Kilometern Belastung erneut zu spannen und zentrieren, könnte des Vorteil haben, noch gleichmäßigere Speichenspannungen zu erzeugen. Denn auch mit dem Greifen 2 gegenüberliegender Speichenkreuzungen kann ich nicht garantieren, dass ich alle mit gleicher Kraft gegriffen und ich so die Speichenbögen gleichmäßig an den Flansch angepasst habe und ein eventuelles "stress-relieving" gleichmäßig durchführt habe.
Ich muss zwar die Speichenspannungen nicht oder kaum noch nach x-Kilometern erhöhen, aber zumindest nachzentrieren. Denn auch ich kann nicht alle Setzungsvorgänge, die Fahrbetrieb entsstehen, vorweg nehmen und schon gar nicht so gleichmäßig.
Da ich zudem überwiegend mit recht hohen Speichenspannungen einspeiche, genügen auch geringste Setzungsvorgänge, um leichte Schläge zu erzeugen. Die Feinzentrierarbeit ist dabei sehr aufwendig.

Zum initialen Einfahren wähle ich oft Strecken mit Kopfsteinpflasterpassagen. Das verkürzt die Zeit bis zum finalem Feinzentrieren.

Viele Grüße
Nordisch
 
Herumgehebelt habe ich auch schon mit Kurbelarm und CO. Dabei geht man jedoch das Risko ein, dass die Speichen Knicke/Bögen bekommen
Diese sind in der Regel nur im entlasteten Zustand zu erkennen. Da nicht alle Knicke/Bögen gleich sind, muss eine unterschiedliche Kraft im gespannten Zustand aufgewandt werden. Es entstand so ein ungleichmäßigeres Speichenspannungsbild beim zentrierten Laufrad.
Viele Grüße
Nordisch

Der Kurbelarm ist mir auch zu rustikal und Metall auf Metall sowieso Mist. Ich habs erstmal bei einem alten Rad, das nicht mehr benötigt wird getestet. Hab auch gesehen, wie man es anstellen muss, dass sich keine Knicke bilden. Ein ovaler Hammerstiel eines kleinen Schlosserhammers hat sich als genau richtig herausgestellt. Und zu nah darf man auch nicht an die Kreuzung gehen. Damit mache ich es seit dem im Laufradbau und hab mir auch beim Felgenwechsel die Speichenbereiche, wo gehebelt wurde, genau angeschaut: Die sind so gerade, die taugen als Lineal ;)
 
@funbiker61

Klar Test nur am alten oder billigen Material.

Sicherlich konnte ich bei meinem Tests auch nicht das Gefühl entwickeln (obwohl ich es in der Regel vorsichtig angehe), wie man es bei häufigerer Nutzung macht.

So gelangt halt jeder auf unterschiedlichem Wege nach Rom.
 
Ich habe jetzt schon ein paar LRS aufgebaut und habe immer nur "normal" abgedrückt. Da ich nicht besonders kräftig bin, habe ich wahrscheinlich auch immer viel zu lasch abgedrückt.
Trotzdem musste ich bis jetzt noch keinen der LRS nachzentrieren, auch nicht nach dem Einfahren.
Außer bei deinem Satz mit den KinLin XR-200, was ich aber auf die sehr leichte und anfällige Felge geschoben habe.

Nun soll ich einen MTB-LRS für einen Bekannten meines Vaters aufbauen. Ich habe aber kein MTB und somit kann ich die Laufräder nicht einfahren.
Sollte ich da die Methode mit dem Hammerstiel anwenden oder kann ich damit evtl. etwas kaputt machen und damit den kompletten LRS in die Tonne treten?
 
Nun soll ich einen MTB-LRS für einen Bekannten meines Vaters aufbauen. Ich habe aber kein MTB und somit kann ich die Laufräder nicht einfahren.
Sollte ich da die Methode mit dem Hammerstiel anwenden oder kann ich damit evtl. etwas kaputt machen und damit den kompletten LRS in die Tonne treten?

Kaputtmachen kannst Du damit nichts. Vorrausgesetzt das LR ist optimal gespannt, nicht überspannt.

Spannst Du auf 2000N und gehst da mit der Brechstange ran, dann schneiden sich die Speichen in den Flansch und sie verbiegen nach der Kreuzung. Aber bei 1200N max. und Hammerstiel und so etwa 5 oder mehr cm neben der Kreuzung passiert da gar nichts.

Anschließend musst Du aber die Spannung überprüfen. Wenn Du es richtig gemacht hast, ist sie hinterher deutlich niedriger. Wenn Du jetzt nochmal die gleiche Prozedur wiederholen würdest, merkst Du, dass die Spannung jetzt konstant bleibt. Es hat keinen Einfluss mehr. Das Rad "steht".
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Spannung ist meistens nach dem Vorrecken / Speichen "kneten" deutlich niedriger, stimmt.
Es kommt recht selten vor, aber es kommt vor, dass nach dem Recken mittels Hammerstiel / Alu-Kurbel o.w.a.i., die Spannung nicht abfällt, bzw. weniger deutlich, da die Speichen wegen ausnahmsweiser günstiger "Winkel-Konstellation" schon recht sauber am Flansch lagen.

Nur als Hinweis, dass man, wenn die Spannung nicht abfällt, nicht versucht mit brachialer Gewalt doch noch einen "Spannungsabfall" zu provozieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für eure Antworten. Dann werde ich das so machen. Mehr als 1200N kommen eh nicht in Frage, da es sich um eine DT-Swiss XR400 handelt und da liegt laut Hersteller das Maximum bei 1200N. Und da bleibe ich lieber etwas drunter.
 
Lieber etwas drüber gehen weil sie die Spannung während des Einfahrens nur abbauen kann ohne stress relieving. Dazu kommt noch der Luftdruck der die Spannung weiter abfallen lässt. Jede Felge hat einen eigenen Kompressionswiderstand. Vom Profil her verträgt die XR400 mind. 1300-1400N im Zentrierzustand. Das wär dann HL ~ 750-800N und ist dann auch sicher gegen Lockerung. Der Boden wird sich dann auch nicht heben, keine Sorge.
Bei 26" kann man auch komplett Laser/Revo nehmen.
Nur zu niedrig ein Fehler. Dein Rundlauf wird schnell verschwinden.
 
@tienvangbac
Hast gut aufgepasst in der RPD Schule :D
Ich mach auch vieles so. 4x Kreuzung, Strong Speichen (nehme aber auch Alpine III), links Laser.....

Zur Speichenspannung: Die letzte halbe Umdrehung kommt bei mir erst mit aufgelegtem Reifen und Höchstdruck. Ist ziemlich schonend für die Nippel. Nur extrem massive Felgen wie z.B. Andra 40 geben auch unter dem Luftdruck kaum nach. Dann braucht man auch nicht mehr nachspannen.
 
Lieber etwas drüber gehen weil sie die Spannung während des Einfahrens nur abbauen kann ohne stress relieving.

Da ich sie nicht einfahren kann, will ich dieses "stress relieving" ja machen. Und ich meinte, dass ich im Endeffekt, also nach dem "stress relieving" und nachzentrieren nicht über 1200N gehen werde.

Dazu kommt noch der Luftdruck der die Spannung weiter abfallen lässt.

Wir reden hier von MTB-Laufrädern mit dicken MTB-Reifen, da kommt doch kaum Druck drauf. Glaube nicht, dass die Spannung der Speichen dadurch viel abfällt.
 
Bislang dachte ich, daß "Spannungsabfall" das ist, was in einem Stromkreis an den beiden Enden eines Widerstands gemessen werden kann.
Jetzt habe ich gelernt, daß Spannung auch abfällt, wenn man die Speichen eines Laufrades mit einem hölzernen Werkzeug bearbeitet.
Man lernt eben nie aus.
 
Ich rümpfe nicht, finde es nur belustigend, daß Vokabular aus der Elektrotechnik bemüht wird,
was dem ganzen Procedere - sicher unbeabsichtigt - eine wissenschaftliche Note verleiht.
Bitte um Verständnis, daß ich mich gelegentlich auch mal über etwas lustig mache.
Der Alltag ist stressig genug.
 
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