Hallo,
ich bin ja historisch als 11jähriger mit dem Rudern leistungsmäßig angefangen, dann aber so mit 14 aufs Rennrad umgestiegen, weil Knieprobleme. Dann jahrelang überhaupt nicht gerudert, irgendwann über Sportmedizin-Kurs und "Rudern gegen Krebs" wieder aufs Wasser. Habe eine Rudermaschine v.a. für den Winter.
Hier meine Gedanken:
1) Rudern ist ein komischer Sport: kardio-pulmonal ein extremer Ausdauersport, muskulär eher Schnellkraft; kurze explosive Bewegung, auf die eine relativ lange Erholung erfolgt
2) ja, es ist grottenlangweilig, und man kann nicht im Kindle blättern, das Programm umschalten wasauchimmer => 30min, laute Mucke, einfach durchziehen
3) wie schon von anderen erwähnt - wenn technisch korrekt durchgeführt, kommt der weitaus größte Beitrag zur Ruderbewegung aus den Beinen. Erst, wenn diese fast vollkommen durchgestreckt sind, kippt der Oberkörper leicht nach hinten, und kurz bevor der hinten ist, ziehen die Arme durch.
4) ein einigermaßen realistisches Rudergefühl ensteht nur bei Widerstand gegen eine Flüssigkeit. Ob dies Wasser ist, oder Luft, spielt keine Rolle. Bei Magnetrudergeräten etc. stimmt einfach gar nichts; das Rudergefühl ist ein Witz, und man muß ständig am Belastungsregler rumfummeln. Übrigens, der Regler z.B. am flywheel eines C2 dient NICHT der Einstellung des Widerstandes, sonder der Einstellung des drag. Je größer die Zahl ist, desto "schwerer" fühlt sich das "Boot" an - aber ich kann auf jeder Einstellung volle Leistung geben oder eben nicht, weil der Widerstand mit der dritten Potenz der Geschwindigkeit wächst, und somit kleinste Änderungen der Zuggeschwindigkeit enorme Änderungen der Leistung zur Folge haben. Das ist unheimlich praktisch...
5) wer ein noch realistischeres Rudergefühl haben will, oder, wie ich, auf normalen Rudermaschinen bei hoher Schlagfrequenz Rückenschmerzen bekommt, kann sich ein "dynamisches" Rudergerät zulegen, z.B.:
https://www.concept2.de/indoor-rowers/dynamic
6) Concept2 ist die unamerikanischste Firma, die man sich vorstellen kann; es gibt selbst für 50 Jahre alte Geräte Ersatzteile, die Preise dafür sind fair, und die Gründer und Eigner haben nicht an irgendwelche Heuschrecken verkauft, sondern in eine Stiftung überführt:
https://www.concept2.de/news/concept2-hat-einen-neuen-eigentuemer. Wer also meint, wegen Trump solche Firmen boykottieren zu müssen, den kann ich nicht ganz ernst nehmen.
7) es gibt günstigere Clone der C2-Maschinen, die wohl sogar soweit kompatibel sind, daß man die C2-Ersatzteile verbauen kann. Ich kann und mag da keine Empfehlung abgeben; lieber ein C2 gebraucht kaufen...
8) zum Sitz: natürlich mit Radhose rudern, nicht zu weit hinten auf dem Sitz sitzen, und falls das nicht reicht, evtl. die Sitzauflage (für trumpistisch-kapitalistische 21 Teuronen, das die sich nicht schämen!) ausprobieren:
https://www.concept2.de/indoor-rowers/zubehor/sitzauflage
9) Waterrower sind deutlich leiser als die luftgebremsten Geräte, und insofern für viele eine gute Lösung. Gibt es auch mit wohnzimmerkompatibler Optik; leider sind die Monitore nicht Stand der Technik
10) der PM5-Monitor von C2 hat alles Notwendige, und wird über die Ruderbewegung mit Strom versorgt. Kann sich über Blauzahn mit der ErgData App auf dem Iphone/IPAD verbinden, so daß man auch die als Monitore verwenden kann, und damit auch ein Trainingstagebuch hat. ErgData "spricht" mit einigen anderen Trainingssoftwares (habe ich keine Erfahrung), und kann - für mich das Killerargument - die Iwatch als permanenten Pulsmesser einbinden