AW: Rettet die Schmitzebud!
Pressemitteilung Köln, den 20.10.2008
„Rettet die Schmitzebud“
• Radrennfahrer und Bürger gründen Netzwerk-Initiative
• Ziel: Erhalt des bundesweiten Kölner Kiosk mit Kultstatus
Für den Erhalt des ältesten deutschen Radsport-Kiosk „Schmitzebud“ in Köln hat sich eine Netzwerk-Initiative gegründet. Unter dem Motto „Rettet die Schmitzebud“ setzt sich eine vierköpfige Gruppe, bestehend aus Rennradfahrern und ortansässigen Bürgern dafür ein, das Gelände sowie den bei Radfahrern bundesweit bekannten Verkaufspavillion auch in Zukunft entsprechend seiner über 100jährigenTradition zu nutzen.
Das am östlichen Kölner Naherholungsgebiet Königsforst gelegene Büdchen war 1898 zur Einweihung der dort endenden Stadtbahnverbindung gegründet worden. Seitdem war die nach ihren zeitweiligen Besitzern genannte „Schmitzebud“ Anlaufpunkt für Wanderer und Naherholungssuchende. Bundesweiten Kultstatus erlangte der Kiosk dadurch, dass er bereits seit den 30er Jahren Anlaufpunkt für Radrennfahrer ist. Lebende Radrennfahrlegenden wie der ortsansässige Rolf Wolfshohl (u.a.3x Weltmeister, 14 x deutscher Meister im Radcross, Tour-de-France-Etappensieger), der Kölner Ex-Radprofi Karl-Heinz Kunde (u.a. 3 x deutscher Meister, Träger des gelben Trikots der Tour de France) oder der als ARD-Radsportkommentator bekannte Ex-Radprofi Marcel Wüst nutzten die „Schmitzebud“ als Verpflegungsstation und Ausgangspunkt für ihre Trainingsfahrten ins Bergische Land.
Die „Schmitzebud“ diente darüber hinaus jahrelang als Ausgangspunkt für das so genannte „Bergische Karussell“, eine sonntäglich stattfindende permanente Radtouristikfahrt (RTF). An Wochenenden genauso wie Werktagen fungiert die „Schmitzebud“ als Treffpunkt Hunderter Radfahrer aus dem gesamten Bundesgebiet, darunter Profis, Amateure und Hobbyfahrer. Auch das jährlich ausgetragene Radrennen für Profis und mehrere Tausend Jedermannfahrer „Rund um Köln“ führt direkt an der „Schmitzebud“ vorbei.
Die Netzwerk-Initiative „Rettet die Schmitzebud“ wurde am 17. Oktober 2008 in Köln-Rath gegründet. Sie versteht sich als überparteiliches und überregionales Forum. Die vier Gründungsmitglieder sind aktive Radrennfahrer und ortsansässige sowie rechtsrheinische Bürger. Sie setzen sich für den Erhalt der historischen Einrichtung im Sinne der Interessen von Bürgern, Naherholungssuchenden und Radsportlern ein.
„Die Politik sollte alles dazu tun, Einrichtung und Areal des historischen Kiosk im Interesse von Bürgern, Erholungssuchenden und Radsportlern optimal weiterzuentwickeln und seine Weiternutzung zu fördern“, sagt Sebastian Ackermann, Sprecher der vierköpfigen Radrennsport-Initiative „Rettet die Schmitzebud“. Ackermann weiter: „Die Schmitzebud ist nicht nur für uns Radrennfahrer Kult und darf nicht sterben“.
Hintergrund
Seit Winter 2007 hat die letzte Inhaberin Marita Wimmer den historischen Verkaufspavillion geschlossen und bietet ihn zum Verkauf an. Unterdessen ist über die Zukunft der „Schmitzebud“ eine lokalpolitische Debatte entbrannt. Die ortsansässige CDU spricht davon, alle Bemühungen, einen neuen Betreiber zu finden, seien bislang ergebnislos geblieben. Jürgen Schuiszill, Vorsitzender der CDU-Fraktion in der Kalker Bezirksverwaltung:,,Und das wird sich in absehbarer Zeit auch nicht ändern“.
Die SPD forderte indes eine Wiederaufnahme des Kiosk-Betriebes, konnte sich damit und mit weiteren Anträgen zur Gestaltung des Geländes aber nicht durchsetzen, weil zwei ihrer Mitglieder bei der entscheidenden Abstimmung fehlten. Einigen konnten sich beide Parteien darauf, dass die Verwaltung eine neue Platzfläche um den Kiosk herum planen solle. In diesem Zusammenhang schlug CDU-Ratsfrau Ursula Gärtner vor, ein neben dem Kiosk liegendes benachbartes Hügelgrab stärker in den Blickpunkt zu rücken. (Quelle: Kölner Stadtanzeiger, 15.09.2008). Die „Schmitzebud“ ist Privateigentum der bisherigen Inhaberin Marita Wimmer. Das angrenzende Grünflächen-Gelände ist städtisch.
Für Rückfragen:
E-Mail:Info (at) schmitzebud.com