frankscycle
Hauptsache Stahl
Ich wollte hier mal meine Erfahrungen beim Rennradversand aus dem Ausland mitteilen und um Erfahrungsaustausch bitten.
Bisher habe ich noch kein Rad Versand, da nichts gekaufte meinen Keller wieder verlassen hat aber dazu gibt es ja einige Threads. Wahrscheinlich werde ich aber auch in Zukunft weitere Räder kaufen und da mein Interesse spezieller wird, seltener in deutschland fündig werden. Auslöser für diesen Beitrag ist auch ein Beitrag von @ppdc, der im Faggin-thread ein Rad in Neuseeland gefunden hat, bei dem ich sicher schwach werden könnte, wenn der Standort ein anderer wäre. Aber eigentlich kann man ja alles um die Welt schicken.
1. Niederlande
Louesse auf einer Auktion ersteigert und Verkäufer kümmerte sich um den Versand. Paket kam per DHL und der Versender berechnete ca. 70€
2. Frankreich
Bisher keine Probleme. Ich hab bereits mehrere Räder aus Frankreich bekommen. Versender hat sich um Verpackung und Versand gekümmert und die Pakete kamen per GLS oder DHL bei mir an. GLS ist dann immer das Problem, weil sie nicht bei Nachbarn klingeln und dann das Paket zu irgendeinem Lager in die Wüste schleppen. Da ich kein Auto besitze, musste ich mir schon mal einen Leihwagen nehmen. Da man jedoch keinen Einfluss darauf hat, mit dem der vom Verkäufer ausgewählte KEP-Dienstleister (Paketversender) in Deutschland zusammenarbeitet kommt es immer wieder zu diesem Problem.
3. Great Britain
Einmal hatte ich das Glück, das ein befreundeter Logistiker in seine Niederlassung nach England fuhr und mir das Rad vom Auktionshaus mitbrachte. Ebay-Käufe eigentlich bis zum Brexit kein Problem. Per DHL haben mir die Verkäufer zwischen 70 und 100 € berechnet. Allerdings musste ich feststellen, dass viele Verkäufer nicht bereit sind aufs "Festland" zu versenden oder nur Abholung akzeptieren. Hier habe ich leider noch keine Möglichkeit gefunden von Deutschland aus eine Abholung zu beauftragen. das gleiche Problem tritt bei Auktionshäusern auf. I.d.R. muss der Transport selbst organisiert werden. Gerade bei älteren Rädern (Ende 19. / Anfang 20.Jh.) gibt es in England immer wieder schöne Stücke. Zusätzlich kommt demnächst wohl die Zollabfertigung dazu.
3. Ost- und Südeuropa
Hab ich keine Erfahrungen und bin auf den Austausch gespannt.
4. USA
Mein bisher längster Leidensweg. Ich hatte auf einer Auktion auf ein Tandem aus dem Jahr 1898 deutlich unter Schätzwert geboten und war zu Bett gegangen. Am nächsten Morgen laß ich nur in einer Mail vom Auktionshaus "Congratulation"! Wie nun das Rad nach Deutschland bekommen. Das Tandem ist unzerlegt knapp 2,80 m lang und wiegt 25-30 Kg (ich habs noch nicht gewogen). aber wer sollte es zerlegen? Das Auktionshaus fragte nur, wann ich es abhole (und natürlich, wann ich es bezahle). Als ich mich als absoluten Neuling beim Import von historischen Fahrrädern nach Europa outete, half mir das Auktionshaus zumindest mit der Adresse eines Tischlers, der erstmal eine Transportkiste baute.
Erste Frage des Tischlers: Luftfracht oder Seetransport? Ich entschied mich ob der Größe und Gewicht für den Seetransport ohne eigentlich Entscheidungsgründe zu haben. Ich fand auch im Internet keine Transportraten für Luftfracht oder Seetransport in dieser Größenordnung. Der Tischler holte das Tandem beim Auktionshaus ab (Transportkosten) und zimmerte die Kiste. Hier ist zu beachten, dass der Zimmerer wissen muss, welche Hölzer er für den Transport USA/Europa verwenden darf; nicht alle Holzarten sind erlaubt.
Dann die Suche nach einem Seespediteur. Alle eigenen versuche über befreundetet Logistiker scheiterten und auch eine eingeschaltete Agentur für Re-Location, also der Rückholung von ganzem Hausstand von Übersee nach hier scheiterte. Kann aber eine lohnende Möglichkeit sein, wenn eine Passende Fracht ansteht und das Rad mit in den Container geschoben werden kann.
zu guter letzt half wieder der Tischler mit einem Tipp: Vanguard Logistics die in Chicago und Hamburg Büros haben. Die Frachtrate von 450$ klang nach den bisherigen Angeboten der Re-Locationagentur (2.500-3.000$) wie ein Schnäppchen und ich erteilte den Auftrag.
2 Wochen später (und drei Monate nach Ersteigerung) war die Kiste im Hamburger Freihafen. nun musste sie nur noch durch den Zoll und zu mir. Auch das wurde von Vanguard gemanaged. Zum Schluß waren drei Monate vergangen und der Transport vom Auktionsort in Chicago bis Osnabrück hat mich 1.700$ gekostet. Da ich es für den Zustand und das Alter günstig ersteigert hatte, passt der Gesamtpreis wohl noch.
Freue mich über einen regen Austausch
Bisher habe ich noch kein Rad Versand, da nichts gekaufte meinen Keller wieder verlassen hat aber dazu gibt es ja einige Threads. Wahrscheinlich werde ich aber auch in Zukunft weitere Räder kaufen und da mein Interesse spezieller wird, seltener in deutschland fündig werden. Auslöser für diesen Beitrag ist auch ein Beitrag von @ppdc, der im Faggin-thread ein Rad in Neuseeland gefunden hat, bei dem ich sicher schwach werden könnte, wenn der Standort ein anderer wäre. Aber eigentlich kann man ja alles um die Welt schicken.
1. Niederlande
Louesse auf einer Auktion ersteigert und Verkäufer kümmerte sich um den Versand. Paket kam per DHL und der Versender berechnete ca. 70€
2. Frankreich
Bisher keine Probleme. Ich hab bereits mehrere Räder aus Frankreich bekommen. Versender hat sich um Verpackung und Versand gekümmert und die Pakete kamen per GLS oder DHL bei mir an. GLS ist dann immer das Problem, weil sie nicht bei Nachbarn klingeln und dann das Paket zu irgendeinem Lager in die Wüste schleppen. Da ich kein Auto besitze, musste ich mir schon mal einen Leihwagen nehmen. Da man jedoch keinen Einfluss darauf hat, mit dem der vom Verkäufer ausgewählte KEP-Dienstleister (Paketversender) in Deutschland zusammenarbeitet kommt es immer wieder zu diesem Problem.
3. Great Britain
Einmal hatte ich das Glück, das ein befreundeter Logistiker in seine Niederlassung nach England fuhr und mir das Rad vom Auktionshaus mitbrachte. Ebay-Käufe eigentlich bis zum Brexit kein Problem. Per DHL haben mir die Verkäufer zwischen 70 und 100 € berechnet. Allerdings musste ich feststellen, dass viele Verkäufer nicht bereit sind aufs "Festland" zu versenden oder nur Abholung akzeptieren. Hier habe ich leider noch keine Möglichkeit gefunden von Deutschland aus eine Abholung zu beauftragen. das gleiche Problem tritt bei Auktionshäusern auf. I.d.R. muss der Transport selbst organisiert werden. Gerade bei älteren Rädern (Ende 19. / Anfang 20.Jh.) gibt es in England immer wieder schöne Stücke. Zusätzlich kommt demnächst wohl die Zollabfertigung dazu.
3. Ost- und Südeuropa
Hab ich keine Erfahrungen und bin auf den Austausch gespannt.
4. USA
Mein bisher längster Leidensweg. Ich hatte auf einer Auktion auf ein Tandem aus dem Jahr 1898 deutlich unter Schätzwert geboten und war zu Bett gegangen. Am nächsten Morgen laß ich nur in einer Mail vom Auktionshaus "Congratulation"! Wie nun das Rad nach Deutschland bekommen. Das Tandem ist unzerlegt knapp 2,80 m lang und wiegt 25-30 Kg (ich habs noch nicht gewogen). aber wer sollte es zerlegen? Das Auktionshaus fragte nur, wann ich es abhole (und natürlich, wann ich es bezahle). Als ich mich als absoluten Neuling beim Import von historischen Fahrrädern nach Europa outete, half mir das Auktionshaus zumindest mit der Adresse eines Tischlers, der erstmal eine Transportkiste baute.
Erste Frage des Tischlers: Luftfracht oder Seetransport? Ich entschied mich ob der Größe und Gewicht für den Seetransport ohne eigentlich Entscheidungsgründe zu haben. Ich fand auch im Internet keine Transportraten für Luftfracht oder Seetransport in dieser Größenordnung. Der Tischler holte das Tandem beim Auktionshaus ab (Transportkosten) und zimmerte die Kiste. Hier ist zu beachten, dass der Zimmerer wissen muss, welche Hölzer er für den Transport USA/Europa verwenden darf; nicht alle Holzarten sind erlaubt.
Dann die Suche nach einem Seespediteur. Alle eigenen versuche über befreundetet Logistiker scheiterten und auch eine eingeschaltete Agentur für Re-Location, also der Rückholung von ganzem Hausstand von Übersee nach hier scheiterte. Kann aber eine lohnende Möglichkeit sein, wenn eine Passende Fracht ansteht und das Rad mit in den Container geschoben werden kann.
zu guter letzt half wieder der Tischler mit einem Tipp: Vanguard Logistics die in Chicago und Hamburg Büros haben. Die Frachtrate von 450$ klang nach den bisherigen Angeboten der Re-Locationagentur (2.500-3.000$) wie ein Schnäppchen und ich erteilte den Auftrag.
2 Wochen später (und drei Monate nach Ersteigerung) war die Kiste im Hamburger Freihafen. nun musste sie nur noch durch den Zoll und zu mir. Auch das wurde von Vanguard gemanaged. Zum Schluß waren drei Monate vergangen und der Transport vom Auktionsort in Chicago bis Osnabrück hat mich 1.700$ gekostet. Da ich es für den Zustand und das Alter günstig ersteigert hatte, passt der Gesamtpreis wohl noch.
Freue mich über einen regen Austausch