AW: Rennradtreff Hannover - Teil 2
Mein Bericht zu den diesjährigen Vattenfall Cyclassics - Jedermann-Rennen - 100 km
Am gestrigen Samstag voller Vorfreude kurz nach 11:00 Uhr hier mit dem Auto los und trotz einiger "Dummer-Jungen-Staus" (Staus ohne ersichtlichen Grund, der Verkehr kommt auf allen drei Fahrspuren bis zum Stillstand und zieht sich dann ziehharmonikamäßig wieder auseinander) relativ flott bis Hamnburg durchgekommen.
Mein Hotel war wie die letzten Jahre das "Stella Maris" im Portugieserviertel, ganz nahe an den Landungsbrücken bei der Cap San Diego und der Rickmer Rickmers.
Scotty war schon früher aufgeschlagen und zur Anmeldung los, mein Bekannter aus Garbsen steckte dann in einem richtigen Stau fest, also bin ich alleine zum Gänsemarkt marschiert und habe mein Anmeldung erledigt und den obligatorischen Startbeutel erhalten (wie immer das einzig wichtige darin: die Startnummer und der Transponder).
Dann mit dem inzwischen eingetroffenen Robert zur Messe und Klönschnack mit den Jungs aus dem Helmuts-Fahrradseiten-Forum.
Abends mit Bekannten gut und reichlich gegessen und einige Schlummerweizen genossen (haben nicht geholfen, habe schlecht geschlafen).
Zum wesentlichen, dem Rennen:
Weil ich mich im Winter mit Scotty und Torti unter einem Teamnamen angemeldet hatte, wurde nicht meine letztjährige Zeit für den Startblock herangezogen, wir wurden in den vorletzten Startblock gesetzt, nämlich "R".
Deswegen hatte ich Befürchtungen, daß die "schnellen Jungs" vorneweg fahren und ich wie bei der Velo ein Einzelzeitfahren veranstalten muss.
Aber gleich nach dem Start habe ich ein sehr schnelles Hinterrad gefunden. Ein prima Fahrer eines Chemnitzer Radclubs wollte es heute auch mal richtig "krachen" lassen und wir beide sind mit Vollgas durch den Hafen, Wilhelmsburg und Harburg, wo wir schon etliche Q-Blöckler überholt hatten. Auf der langen, schleichenden Anfahrt zur Autobahnbrücke habe ich auch Robert gesehen und nett gegrüßt.
Leider dauerte es bis ca. km 30, bis wir zumindest einen guten Mitfahrer hatten, danach folgten noch zwei weitere.
So konnten der Chemnitzer und ich mal etwas Luft holen und die Beine entspannen. Aber wir waren dann auch immer wieder lange und schnell an der Spitze, damit das Tempo gleichmäßig hoch bleibt.
Mal zum Wetter: die Temperatur war angenehm, ich hatte schon beim Start Armlinge und Weste in die Trikottasche verstaut. Außerdem war es die ganze Zeit trocken, nur ein zeitweilig störender Nordostwind behinderte uns zeitweilig schon etwas mehr als erwartet.
Nach 50 km hatte ich kurze Zweifel, ob ich das Tempo bis zum Ende durchhalten würde, denn die zweite Hälfte ist ja immer die etwas schwerere mit einigen "Bergen" (hehehe), dem Wind und der Brücke.
Aber ich habe mir gedacht, noch ein Zaubergel rein und dann bis zum Ende durch...

.
Wir hatten jetzt auch Glück, dass ab der Verpflegungsstelle (km 60, 65

) unsere Gruppe sich auf ca. 10 Mann vergrößerte und die Führungsarbeit sich auf mehr Schultern verteilte.
Nur zur Info: wir haben natürlich nicht (!) angehalten...
Weiter volle Kanne bis zur Köhlbrandbrücke, wo die immer größer gewordene Gruppe arg zerfleddert wurde. Leider fuhr vor mir eine junge Dame in sehr gemächlichen Tempo auf der linken Seite und weigerte sich auch trotz etlicher Zurufe aus unserer Gruppe nach rechts auszuweichen.
So bin ich mit blockierenden
Reifen fast zum Stillstand gekommen und musste den ersten Teil der Gruppe ziehen lassen.
Aber positiv: dank unserer etlichen Tempomärsche zur Burg und zum Pass kann die K-Brücke nicht mehr schrecken und dank der Kompaktkurbel musste man nicht mal das Blatt wechseln.
Von der Brücke runter und fast bis Hafenausgang mit aus dem Maul hängender Zunge, brennender Oberschenkel, aber voller Wille, meine Gruppe wieder aufzufahren. Hat auch geklappt, bis zur vorletzten Kurve aus dem Hafen heraus, wo einige langsamerer Fahrer ihre Spur nicht halten konnten und die Gruppe wieder zweiteilten.
War nun aber auch egal, die letzten Kilometer in der City sind eine prima Zugabe, die Zielgerade mit 45,46 und dem Höllenlärm der Zuschauer ist immer wieder begeisternd!
Die nackten Zahlen:
Startnummer 30382
Nettozeit: 02:31.36
Platz: 225 (wurde eben korrigiert) von knapp 10.000
Platz Altersklasse Sen. 1: 77
Schnitt: 40.64
Gels: 4
Riegel: 1 (vor dem Start)
Pullen: zwei 0,8er mit Powerbar-Drink
Es war wiedermal super!!!