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Regenabfahrten

Toffi Tobbs schrieb:
Viele Amateur-Renner und fast alle Profis fahren kurvige Regenrennen tatsächlich mit 1-2 Bar geringerem Reifendruck. Der minimal erhöhte Rollwiderstand wird dadurch aufgewogen, dass man schneller durch die Kurven gehen kann.

Aufgrund welchen physikalischen Phänomens sollte auf nasser Straße ein Reifen bei geringerem Druck "schneller durch die Kurven gehen"?


- Marcus

P. S: Wenigstens hat hier noch keiner Reifen mit mehr Profil vorgeschlagen ... ;)
 
NUeB schrieb:
Aufgrund welchen physikalischen Phänomens sollte auf nasser Straße ein Reifen bei geringerem Druck "schneller durch die Kurven gehen"?


- Marcus

P. S: Wenigstens hat hier noch keiner Reifen mit mehr Profil vorgeschlagen ... ;)


Er geht mit geringem Druck nicht schneller durch die Kurven, aber du kannst die Kurven wohl etwas schneller nehmen, da bei geringerem Druck mehr Gummi auf den Apshalt gespresst wird und somit die Haftung zunimmt.

Kastel67: Auch beim Ötzi weisst du ja wie schnell du so in die Kurven gehen würdest, wenn die Straße trocken wäre. Das er die Strecke nicht kennt ist mir klar, aber er kann ja wenn es nass ist vor den Kurven einfach nochmal ein paar km/h mehr rausnehmen, so war das gemeint...
 
@velocer

Die Reibung von Reifengummi auf Asphalt wird zwar näherungsweise mit der Coulombschen Reibung beschrieben, bei genauerer Betrachtung handelt es sich jedoch nicht um diese Form der Reibung, da eine Verzahnung von Gummi und Fahrbahn eintritt. Die eingesetzte Gummimischung ist abhängig von der Belastung und damit der Temperaturentwicklung des Reifens. Reifen mit größerer Auflagefläche haben im allgemeinen weichere Gummimischungen mit höherem Reibkoeffizienten insbesondere im Gleitreibungsbereich, die z.B. kürzere Bremswege erlauben. Die Verzahnung ist abhängig von der Flächenpressung und der Oberflächengeometrie. Dieses kann bei sehr rauhen Oberflächen dazu führen, daß hochbelastete Systeme mit kleineren Auflageflächen einen höheren Reibkoeffizienten im Haftreibungsbereich aufbauen.

Hmm, falsch erklärt, aber trotzem richtig: Nicht die Haftung erhöht sich, sondern die Verzahnung mit dem Untergrund ist besser.
 
Physik...

NUeB schrieb:
Aufgrund welchen physikalischen Phänomens sollte auf nasser Straße ein Reifen bei geringerem Druck "schneller durch die Kurven gehen"?

Och nö, nicht auf der Schiene! Klar hast Du in der Mittelstufe aufgepasst, und wirst uns gleich erklären, dass Auflagefläche und Systemgewicht egal sind, der Reibungskoeffizient immer der gleiche bleibt.

Aber so einfach ist Physik nun auch wieder nicht. Wenn sie es wäre, hätte ich mir längst erlaubt, Ferrari oder McLaren einen Verbesserungsvorschlag zu unterbreiten. Denn die befüllen ihre Pneus nur mit ganzen 1,2 - 1,5 bar. Warum nicht lieber 7 oder 8 bar, wie Lkw-Reifen, würde doch viel leichter rollen, bei gleicher Haftung!!

mmmmhhh... Vielleicht, weil ihnen bei 900 PS die Haftung wichtiger ist, als ein bissl Rollwiederstand? Merke: Es spielen offenbar wesentlich mehr Faktoren mit rein, als wir hier mit einer simplen Formel kurz und allgemeinverständlich erklären können. Aber warum auch? Es gibt viele technische Sachverhalte, die man nicht erklären können muss, um einen Nutzen draus ziehen zu können.

Ich frage mich auch wohl mal, warum eine (Shimano-)Kette besser halten soll, wenn ich sie so rum und nicht andersherum montiere. Aber wenn's in der Montageanleitung steht, werden die Ihre Gründe gehabt haben. Oder vielleicht können sie's sich selber nicht erklären... ;)

Grüße,

Markus
 
Die Entstehung von Reibung ist ein Phänomen, dass wissenschaftlich noch nicht ganz verstanden ist. Es existieren mehrere konkurrierende Theorien dazu. Aber das ist in hiesigem Zusammenhang egal. Tatsache ist, dass ein etwas niedrigerer Reifendruck mehr Grip gibt.
 
Toffi Tobbs schrieb:
Die Entstehung von Reibung ist ein Phänomen, dass wissenschaftlich noch nicht ganz verstanden ist. Es existieren mehrere konkurrierende Theorien dazu. Aber das ist in hiesigem Zusammenhang egal. Tatsache ist, dass ein etwas niedrigerer Reifendruck mehr Grip gibt.


Endlich mal ein vernünftiges Posting! Bravo!

Jeder der das mal ernsthaft ausprobiert hat, weiß dass es stimmt.

(und jetzt dürfen zu der Frage übergehen, ob 20er Reifen schneller sind als 23er, und ob Reifen mit 8 Bar schneller Rollen als mit 7)

Die ANtwort steht eigentlcih schon im Zitat :D

Grüße

P
 
AW: Regenabfahrten

Trotzdem noch mal. Heute hat es mich erwischt. Den ganzen Nachmittag hat es schon leicht getröpfelt - ich dachte ein paar mal schaffst du den Jägerberg noch rauf und runter und dann hat´s mich erwischt und es fing an zu gießen, das Schild 17 Prozent abwärts, nasse Handschuhe, nasser Lenker, wenn ich das Gefühl habe ich kann das nicht mehr richtig bremsen, krieg ich die Panik. Tipps?
 
AW: Regenabfahrten

Trotzdem noch mal. Heute hat es mich erwischt. Den ganzen Nachmittag hat es schon leicht getröpfelt - ich dachte ein paar mal schaffst du den Jägerberg noch rauf und runter und dann hat´s mich erwischt und es fing an zu gießen, das Schild 17 Prozent abwärts, nasse Handschuhe, nasser Lenker, wenn ich das Gefühl habe ich kann das nicht mehr richtig bremsen, krieg ich die Panik. Tipps?

Psychologen ;)

oder halt etwas Alkohol vorher :D
 
AW: Regenabfahrten

Trotzdem noch mal. Heute hat es mich erwischt. Den ganzen Nachmittag hat es schon leicht getröpfelt - ich dachte ein paar mal schaffst du den Jägerberg noch rauf und runter und dann hat´s mich erwischt und es fing an zu gießen, das Schild 17 Prozent abwärts, nasse Handschuhe, nasser Lenker, wenn ich das Gefühl habe ich kann das nicht mehr richtig bremsen, krieg ich die Panik. Tipps?

Is das Problem der längere Bremsweg, oder die schnellere Kurvenfahrt?
 
AW: Regenabfahrten

Gut ich füll dann künftig lieber Jagertee in meine Trinkflasche nach dem Motto, auf 4 Rädern geht´s nicht mehr aber auf Zweien.
 
AW: Regenabfahrten

Wichtig sind die entsprechend richtigen Nässe-Bremsbeläge, aber prinzipiell kannst du eigentlich davon ausgehen, dass Rutschgefahr immer sehr hoch ist, also du musst kalkulieren ob du das Risiko eingehst und dein Rennen dann gelaufen ist, weil du gestürzt bist (und anschließende vielleicht auch) oder .... den Rest kennst du. Das ist nichts neues, aber das Problem ist ja auch bekannt alt. Ich hab die Swissstop Beläge bei Nässe.
 
AW: Regenabfahrten

Gut ich füll dann künftig lieber Jagertee in meine Trinkflasche nach dem Motto, auf 4 Rädern geht´s nicht mehr aber auf Zweien.

Sorry, ich habe echt keine Ahnung wer sonst außer ein Psychologe helfen kann. (wenn du schon länger an dem Problem arbeitest)

Zur Not schnapp dir einen Crosser und jage durch den Wald und über die Wiesen. Wenn du dich lang machst, tut es nicht so weh. So lässt sich zumindest erstmal austesten wie sich ein Rad im Grenzbereich verhält und du übst wie du im Grenzbereich reagieren musst.

Ich lasse meist die Hände von der Vorderbremse in der Kurve und bremse lange vor der Kurve kaum mit der Vorderbremse dafür mehr mit der Hinterbremse rein.
In der Kurve selbst, lasse ich wenn möglich das bremsen sein. Maximal kann man die hintere Bremse leicht schleifen lassen. (gilt für nasse Verhältnisse)
Wichtig ist, das Vorderrad darf nicht blockieren! Im Zweifelsfall das Vorderrad immer rollen lassen.

Ich weiß ja auch nicht ob dein Lenkerband die Griffbezüge oder gar deine Handschuhe zu rutschig sind.

Weiterhin könnten dir gute Reifen helfen ein bessere Gefühl für regennasse Straßen zu bekommen.
 
AW: Regenabfahrten

Weiterhin könnten dir gute Reifen helfen ein bessere Gefühl für regennasse Straßen zu bekommen.

Griffig sind Reifen wie der Marathon Supreme von Schwalbe, ist aber kein RR Reifen bzw. gibt ihn nicht fürs RR, also ich würde auf weiche Gummis setzen, die sich halt schneller abnutzen, was aber für Wettkampf wurscht sein sollte.

Ist wie bei der Formel 1 - der eine nimmt großen Widerstand in Kauf mit dem Bonus bei Regen, der andere spekuliert auf Trockenheit und riskiert Rutschpartien.
 
AW: Regenabfahrten

Trotzdem noch mal. Heute hat es mich erwischt. Den ganzen Nachmittag hat es schon leicht getröpfelt - ich dachte ein paar mal schaffst du den Jägerberg noch rauf und runter und dann hat´s mich erwischt und es fing an zu gießen, das Schild 17 Prozent abwärts, nasse Handschuhe, nasser Lenker, wenn ich das Gefühl habe ich kann das nicht mehr richtig bremsen, krieg ich die Panik. Tipps?

Mein Tip: Du bist kein Profi-Fahrer, richtig? Niemand sagt Dir, daß Du die gesunde Wortmeldung Deines Verstandes ignorieren mußt, die Du im Moment der Regenabfahrt als Panik fehldeutest (also als ein Versagen Deines rein verstandesgeleiteten Handelns zugunsten der Überhandnahme der Angst), die aber in Wirklichkeit von Deinem erlernten physikalischen Wissen und Deiner Vorstellungskraft genährt wird, was Dir in Falle eines Unfalles geschehen wird. Es ist keine Panik, es ist Dein Verstand, also höre auf ihn und ignoriere dafür diejenigen, die Dir vorhalten, es würde Dir an Härte fehlen. Ein Hobbyfahrer, der bei Platzregen eine siebzehnprozentige Abfahrt durch Kurven unternimmt, ohne seine Geschwindigkeit wesentlich zu drosseln, verdient sich bei mir genausowenig Ansehen wie der, der sich bei Gewitter in ein Rennen mit den neben ihm einschlagenden Blitzen einläßt.
 
AW: Regenabfahrten

Nässe ist mir auch immer nicht so geheuer. Ist halt auch ne Gewöhnungssache. Besonders aufpassen musst du, wenn es längere Zeit trocken war und dann anfängt zu regnen. Durch den Staub und die Verschmutzung sind die Straßen dann extrem rutschig. Eventuell hilft dir dieser Fred im Tour-Forum weiter?!
 
AW: Regenabfahrten

also mir hat letztes jahr nässe ,keine Angst gemacht, habe halt nur mehr Respekt.Aber ich habe 4-5 Trainingsrunden ,bei denen kennt man die Abfahhrten mit der zeit.....
 
AW: Regenabfahrten

Ich würde sagen das hängt davon wie viel man sich zutraut.
Am Besten gehst Du nur das Tempo Deiner Vorderleute mit und gehst davon aus dass wenn die um die Kurve kommen, Du es auch schaffst.
Wenn man bedenkt wie häufig sich auch Profis mit viel Erfahrung hinlegen, halte ich es für unvorsichtig ihm zu raten, sich am Tempo des vorderen Fahrers zu orientieren. Vielleicht ist der Vordermann ein Top-Abfahrer und damit bei Regen sicherer.

Wenn man einen guten Tag erwischt hat, sollte man vielleicht in den ersten Kurven erstmal schauen was für ein Gefühl man hat und dann bei Bedarf das Tempo erhöhen. Oder wenn es nicht geht, dann halt auf der Abfahrt etwas erholen und dann am nächsten Berg richtig Gas machen...
 
AW: Regenabfahrten

Moin Moin,

ging ja schon heiss her, aber ich muss Teutone wirklich recht geben.
Bei Nässe wird Luft abgelassen und zwar aus den Reifen. Auch bei Drahtreifen.
Schon mal mit 8,5 Bar in ne nasse Kurve im Rennen gerattert?
Bei schwergewichtigeren Menschen ist weniger Druck natürlich blöd, aber ich würd es trotzdem jedem raten.
Die SWISS TOP Bremsbeläge sind auch meine Favoriten. Bei Nässe sind die kaum zu schlagen. Ich fahr sie auch bei Trockenheit.
Bei der Reifenwahl schwör ich auf Conti. Beim Training den 4000S und beim Rennen den Attac und Force.
Wenn natürlich bei einer Abfahrt es anfängt zu regnen haste Pech, dann fahr lieber noch langsamer und sc***s auf die Physik :D

Gruß
Flo
 
AW: Regenabfahrten

Reifen hab ich im Februar gewechselt. Bremsbelege sind die rot-schwarzen von Cool-Stop. Hab ich gestern nach der Regenfahrt kontrolliert und werde die erneuern. Richtig ist, dass ich bisher viel Glück hatte und wenig bei Regen gefahren bin. Ich lese zuerst Wetter.com und dann lege ich meine Trainingstage fest hab halt Zeit.
Ich gebe gern zu, dass ich ein Angsthase bin, wenn ich auf regennasser Straße bremse und keine Minderung der Geschwindigkeit eintritt. Leider habe ich geholfen die Statistik der Verkehrsunfälle zu erfüllen. Ich wurde bereits 8 Mal in sehr schwere und mittelschwere Autounfälle unschuldig verwickelt und das macht mich als RR Fahrer nicht mehr wirklich aggressiv. Einen "Klapperarzt" brauch ich glaub ich nicht, ich führe nach dem Durchgemachten für mich und meine Familie ein "normales" Leben wieder.
Was ich probieren kann und das entnehme ich den Antworten, danke, mal auf den Geraden ein bisschen länger rollen lassen, dann ist auch vielleicht mehr Handkraft da um dann wieder gezielter zu bremsen. Aber das sehe ich erst bei der nächsten Regenfahrt.
 
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