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Ramsauer und die Kampfradler

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Re: Ramsauer und die Kampfradler
Es nimmt doch keiner diesen Knallfrosch von der Nichtwisserpartei ernst. Nicht einmal ein brauchbares Wechselkennzeichengesetz bekommt der hin. Immerhin hat RP ein super Bild zum Thema ausgesucht.
 
War gerade in Report/ZDF: es gab nie so viele "umweltfreundliche" Radler auf den Strassen und die Zahl der Unfälle mit auch ernst zu nehmenden Folgen ist sooooo stark angestiegen! Dem soll jetzt der Kampf angesagt werden mit aktiven Assistenzsystemen für LKWs, damit die beim Überwalzen des auf dem Radstreifen im toten Winkel befindlichen Radlers beim Rechtsabbiegen wenigstens noch wahrnehmen, dass sie soeben ein Tötungsdelikt begangen haben. Merkwürdig dass anstatt dessen Einparkhilfen für SUVs und Spurhalteassistenen für halbblinde Herrenfahrer schon längst Serienreife erlangt haben.
Auch Kampfschwein Rudi Ramsauer wurde lobend erwähnt und zwar für die Kürzung der Mittel für Ausbau der Radwege in seinem Auto-Milliardenetat von 100 Mio auf nur noch 72 Mio.
Dafür schwingt er dann demnächst ein paar Sonntagsreden mehr und profiliert sich zunehmend als verkehrspolitischer Vollpfosten mit Warnreflektor.
 
Ich denke auch das dies kein Radler spezifisches Problem, sondern ein allgemein menschliches ist.
Die meisten Bürger in Deutschland sind im Lauf eines Jahres sowohl als Auto-, Radfahrer und Fußgänger unterwegs.
Je nachdem hat man überall eine Tendenz in irgendeinem Punkt gegen die Stvo zu verstoßen (sei es Abstand, Geschwindigkeit, Rotlicht, usw). Derjenige der auf dem Rad alle roten Ampeln überfährt, hält sich dann im Auto wahrscheinlich auch an keine Geschwindigkeitsbegrenzung. Ob da die Wiedereinführung des 7.Sinn was bringt, bezweifle ich mal stark.
Es ist nun mal leider so, dass die allermeisten von uns nur über den Geldbeutel lernen. Das bedeutet das einfach noch konsequenter kontrolliert werden sollte. Dies dann aber wiederum für alle Verkehrsteilnehmer in gleichem Maße.
 
Ich denke auch das dies kein Radler spezifisches Problem, sondern ein allgemein menschliches ist.
Die meisten Bürger in Deutschland sind im Lauf eines Jahres sowohl als Auto-, Radfahrer und Fußgänger unterwegs.
Je nachdem hat man überall eine Tendenz in irgendeinem Punkt gegen die Stvo zu verstoßen (sei es Abstand, Geschwindigkeit, Rotlicht, usw). Derjenige der auf dem Rad alle roten Ampeln überfährt, hält sich dann im Auto wahrscheinlich auch an keine Geschwindigkeitsbegrenzung. Ob da die Wiedereinführung des 7.Sinn was bringt, bezweifle ich mal stark.
Es ist nun mal leider so, dass die allermeisten von uns nur über den Geldbeutel lernen. Das bedeutet das einfach noch konsequenter kontrolliert werden sollte. Dies dann aber wiederum für alle Verkehrsteilnehmer in gleichem Maße.

Statt so einen Quatsch zu fordern sollten die Radfahrer endlich als gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer behandelt werden. Wo es geht gehören Fahräder auf die Strasse und nicht auf den Radweg,auch weil damit die Rechtsabbiegeunfälle verhindert würden könnten. Geht es nicht ohne Radweg,dann sollten diese so angelegt werden das ein zügiges fahren möglich ist. Das geht auf den meissten Radwegen,vor allem innerstädtisch,nicht. Vor allem gehören Radfahrer und Fussgänger nicht,nur von ner Linie getrennt,auf einen Weg.
Und viele der Gelegenheitsradler müssen sich selber als Verkehrsteilnehmer und nicht als "schneller Fussgänger" begreifen,der eine Verantwortung für sich und andere hat und nicht im rechtsfreien Raum radelt.
 
Statt so einen Quatsch zu fordern sollten die Radfahrer endlich als gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer behandelt werden. Wo es geht gehören Fahräder auf die Strasse und nicht auf den Radweg,auch weil damit die Rechtsabbiegeunfälle verhindert würden könnten. Geht es nicht ohne Radweg,dann sollten diese so angelegt werden das ein zügiges fahren möglich ist.

Das hat mich an dem oben erwähnten ZDF-Beitrag (Mediathek, Frontal21, ab Minute 17) auch massiv geärgert. Tenor: Rechtsabbiegeunfälle LKW vs Fahrrad nehmen zu, aber der Verkehrsminister reduziert trotzdem die Mittel für Radwege. Nett gemeinter Beitrag, aber Themaverfehlung, 6. :(

Und viele der Gelegenheitsradler müssen sich selber als Verkehrsteilnehmer und nicht als "schneller Fussgänger" begreifen,der eine Verantwortung für sich und andere hat und nicht im rechtsfreien Raum radelt.

Ja! Genau das ist es. Das müsste außerdem auch irgendwie beim Autofahrer ankommen. Verkehrsteilnehmer, nicht abzuschiebendes Hindernis.

edit:
Jeder der einen Führerschein hat sollte das eigentlich wissen, da jeder schon einmal vom § 1 der StVO gehört haben sollte.

Jeder, der einen Führerschein hat, sollte auch die Anhängerbeladungsmodalitäten mit Höchstgewicht, Geschwindigkeitslimits usw schon einmal gehört haben. Oder die vorgeschriebenen Parkabstände zu Bushaltestellen. Aber Fahrschulwissen ist nach nem Jahr weg und durch "gefühlte Regeln" aus der Alltags-Verkehrserfahrung ersetzt...

Ich hab' zum Beispiel meinen Führerschein auf dem Land gemacht, die nächste Großstadt 150km weg. Als ich 2 Jahre später zum ersten Mal mit ner Straßenbahn zu tun hatte, wusste ich rein gar nicht, was ich zu tun und zu lassen hatte. Das wird halt mal erwähnt, gepaukt werden aber allenfalls die Prüfungsbögen. Da könnte man ne ganze Theoriestunde zu Radfahrern machen, glaub ich, und es würde nichts nützen... leider. Wenn die 10 Fahrer vor mir den Radler in der engen Straße überholen, wird das schon richtig sein. Und ebenso: Wenn die ganze Zeit Radler beliebig auf dem Gehsteig rumkurven, dann muss doch das beknackte Verkehrshindernis in seiner Funktionspelle da vorne nicht auf der Straße fahren!!111!1!

Kleine motorisierte Zweiräder (welche genau eigentlich?) darf man mit Führerschein Kl. B auch fahren, ohne dass man überhaupt mal auf einem gesessen oder die Bedienung erklärt bekommen hätte...
 
Und viele der Gelegenheitsradler müssen sich selber als Verkehrsteilnehmer und nicht als "schneller Fussgänger" begreifen,der eine Verantwortung für sich und andere hat und nicht im rechtsfreien Raum radelt.

Jeder der einen Führerschein hat sollte das eigentlich wissen, da jeder schon einmal vom § 1 der StVO gehört haben sollte.
 
Jeder der einen Führerschein hat sollte das eigentlich wissen, da jeder schon einmal vom § 1 der StVO gehört haben sollte.

Hat aber nicht jeder einen Führerschein,ich auch nicht.:cool: Autos haben mich nie interessiert,und ich hab mein (knappes) Geld lieber für was anderes ausgegeben.
Trotzdem sollte natürlich auch der Radfahrer,der keinen Lappen hat,die wichtigsten Verkehrszeichen und Regeln kennen.
 
Das hat mich an dem oben erwähnten ZDF-Beitrag (Mediathek, Frontal21, ab Minute 17) auch massiv geärgert. Tenor: Rechtsabbiegeunfälle LKW vs Fahrrad nehmen zu, aber der Verkehrsminister reduziert trotzdem die Mittel für Radwege. Nett gemeinter Beitrag, aber Themaverfehlung, 6. :(



Ja! Genau das ist es. Das müsste außerdem auch irgendwie beim Autofahrer ankommen. Verkehrsteilnehmer, nicht abzuschiebendes Hindernis.

edit:


Jeder, der einen Führerschein hat, sollte auch die Anhängerbeladungsmodalitäten mit Höchstgewicht, Geschwindigkeitslimits usw schon einmal gehört haben. Aber Fahrschulwissen ist nach nem Jahr weg und durch "gefühlte Regeln" aus der Alltags-Verkehrserfahrung ersetzt...

Die Rechtsabbiegeunfälle entstehen doch oft weil ein Radweg befahren werden muss. Auf der Fahrbahn ist der Radfahrer für den motorisierten Verkehr viel besser sichtbar. Deshalb bin ich in dem Punkt mit Ramsauer einer Meinung.
 
Die Rechtsabbiegeunfälle entstehen doch oft weil ein Radweg befahren werden muss. Auf der Fahrbahn ist der Radfahrer für den motorisierten Verkehr viel besser sichtbar. Deshalb bin ich in dem Punkt mit Ramsauer einer Meinung.

Eben. Ich meinte, dass mich das am Beitrag ärgert, nicht an der berichteten Lage. ;)
Wobei in den 72 Mio sicher auch so einiges an Instandhaltungsmaßnahmen steckt...
Thema: Sicherheit für Radfahrer - und die Redaktion denkt reflexhaft sofort an mehr Radwege. Obwohl explizit Rechtsabbiegeunfälle thematisiert worden sind. Es wird leider mal wieder so dargestellt, als wären die heißgeliebten Radverkehrsanlagen die beste und einzige Lösung, um Radfahrer sicher durch die Stadt zu kriegen. Und die Verkehrsplaner handeln entsprechend und trennen den Verkehr nach "Auto" und "alles andere", indem sie blaue Lollipops aufstellen. Zur Sicherheit und so. :(

Raus kommen dann solche Ortsdurchfahrten mit völlig unnötigen Gefahrenstellen (auch ich als neben dem Haus rauskommender Autofahrer ohne Ortskenntnis würde nie mit kreuzendem Radverkehr rechnen - und die Führung ist durchgängig so, und das schmale, grün beheckte Ding auf der anderen Seite ist der gemeinsame Fuß- und Radweg in Gegenrichtung).

Wenn schon Pflichtradweg, dann getrennt von den Fußgängern und als Teil eines Gesamtkonzeptes. Einfach Schilder aufstellen ohne Rücksicht auf Verluste reicht halt nicht. :(
 
Bevor ich gegen eine Gruppe von Verkehrsteilnehmern zu Felde ziehe, sollte ich zuerst versuchen herauszubekommen, warum sich diese Gruppe nicht an die Straßenverkehrsordnung hält. Denn nicht jeder bricht Regeln aus den gleichen Motiven. Grob kann man vielleicht diese Gruppierungen unterteilen:

a) Die Ahnungslosen
Die Ahnungslosen sind Verkehrsteilnehmer, welche die Regeln einfach nicht kennen. In Anbetracht des (sehr dürftigen) Führerscheins wird diese Gruppe unter den Radfahrern größer sein als beim motorisierten Rest. Einige Teilbereiche sind zudem für Radfahrer deutlich komplizierter, schaut man sich nur die Radwegebenutzungspflicht (stetig, fahrbahnbegleitend, zumutbar) oder die Ampelregelung an. Ein Auto fährt auf der Straße (Fahrbahn), der Fahrer muss sich nicht mit baulichen, benutzungspflichtigen Radwegen, Radstreifen, Angebotsstreifen und Schutzstreifen auseinandersetzen. Fahrradfahrer müssen beides kennen - Autofahrer-StVO und Radsonderpflichten. Logisch, dass dabei einige unwissend auf der Strecke bleiben. Gehwegradler sind häufig in dieser Gruppe zu finden.

Maßnahmen: Information, seien es Fahrradfahrer (Radwegbenutzungspflicht) oder Autofahrer (Abstandregeln)

b) Die Gesetzlosen
Eine Gruppe schert sich einfach nicht um Verkehrsregeln. Regeln sind eine Einschränkung der persönlichen Freiheit. Daher fühlt sich diese Gruppe bei Regelbruch häufig sogar im Recht. Man hat die Situation im Griff und weiß besser, wie Verkehr funktionieren sollte. Häufig treten hier Selbstüberschätzung und geringe Toleranz anderen gegenüber auf. Typische Vertreter sind Rotlichtradler und Autofahrer (Geschwindigkeitsüberschreitung)

Maßnahmen: erhöhter Kontrolldruck verbunden mit drastischen Strafen

c) Die Genötigten
Die Genötigten wollen sich eigentlich an Verkehrsregeln halten. Allerdings siegt häufig ihre Bequemlichkeit über die Regeltreue. Besonders für Radfahrer wird es schwer nicht durch die Umgebung genötigt zu werden, sei es von Seiten der Autofahrer (Hupen bei Fahrbahnnutzung) oder Baubehörden. Regeltreue heißt doch viel zu oft doppelt so viele Ampeln und weitere Strecken als beim Kfz-Pendant. Hier werden Regeln nicht gebrochen, weil sie "doof" und nutzlos sind, sondern weil es bequemer ist.

Maßnahmen: Kontrolldruck, aber eben auch Schaffung von Alternativen (Parkplätze, direkte Routenführung)

Man ändert ja nicht seine Persönlichkeit, nur weil man das Verkehrsmittel wechselt.
Doch, ein bisschen schon. Erstens, da bei unterschiedlichen Verkehrsmitteln andere Regelverstöße toleriert werden. So stört es keinen, wenn ein Autofahrer eine leichte Tempoüberschreitung vollzieht oder ein Radfahrer nicht 477, sondern nur 476 Reflektoren am Rad hat. Und zweitens und dies erscheint mir noch wichtiger als die Tolerant Regelbrüchen gegenüber, "nötigt" das Umfeld zu manchen Verstößen.
Auf dem Fahrrad ist es vor allem die Verkehrsplanung, welche Druck ausübt. Wenn ich in einem kleinen Dorf, welches ich nur schnell durchfahren möchte, mehrfach zwischen links- und rechtsseitigem Radweg wechseln müsste, bleibe ich gleich auf der Fahrbahn. Autofahrer hingegen werden nicht in diesem Maße durch bauliche Situationen beeinflusst, da alternative Verkehrsführungen sie kaum bis gar nicht gefährden. Als Beispiel ist mir spontan die Einbahnstraße/Anliegerstraße eingefallen, welche gern ignoriert wird. Autofahrer üben untereinander dafür umso mehr Druck aus. Man muss bloß in einer 30er Zone unter 31 km/h fahren um dies zu erleben.

Daher würde ich schon sagen, dass sich die Einflussfaktoren ändern, wenn man die Verkehrsart wechselt. Die einen reagieren liberaler auf wechselnden Kontrolldruck, die anderen lassen sich stärker durch andere Verkehrsteilnehmer beeinflussen. Da sowohl Kontrolldruck als auch Art der Druckausübung zwischen den Verkehrsarten wechseln, ändert sich auch das Fahrverhalten.
 
Eben. Ich meinte, dass mich das am Beitrag ärgert, nicht an der berichteten Lage. ;)
Thema: Sicherheit für Radfahrer - und die Redaktion denkt reflexhaft sofort an mehr Radwege. Obwohl explizit Rechtsabbiegeunfälle thematisiert worden sind. Es wird leider mal wieder so dargestellt, als wären die heißgeliebten Radverkehrsanlagen die beste und einzige Lösung, um Radfahrer sicher durch die Stadt zu kriegen. Und die Verkehrsplaner handeln entsprechend und trennen den Verkehr nach "Auto" und "alles andere". Zur Sicherheit und so. :(

Wobei in den 72 Mio sicher auch so einiges an Instandhaltungsmaßnahmen steckt...

Bei uns in Düsseldorf geht man jetzt den Weg den Radverkehr auf die Strasse zu bringen,weil man das Problem mit den Rechtsabbiegeunfällen erkannt hat. Viele Radwege sind bald nicht mehr benutzungspflichtig.
 
Es ist nun mal leider so, dass die allermeisten von uns nur über den Geldbeutel lernen. Das bedeutet das einfach noch konsequenter kontrolliert werden sollte. Dies dann aber wiederum für alle Verkehrsteilnehmer in gleichem Maße.

Bevor konsequent kontrolliert werden kann ohne dass das ganze zur Tragikkomödie wird müsste aber zunächst mal die Gesetzgebung ausgemistet werden. Solange Lachnummern wie die berühmten nach hinten wirkenden Rückstrahleinrichtungen am Liegeradpedal bestehen ist bei Konsequenz höchstens eine Trotzreaktion zu erwarten.
 
Bevor ich gegen eine Gruppe von Verkehrsteilnehmern zu Felde ziehe, sollte ich zuerst versuchen herauszubekommen, warum sich diese Gruppe nicht an die Straßenverkehrsordnung hält. Denn nicht jeder bricht Regeln aus den gleichen Motiven. Grob kann man vielleicht diese Gruppierungen unterteilen:

a) Die Ahnungslosen
Die Ahnungslosen sind Verkehrsteilnehmer, welche die Regeln einfach nicht kennen. In Anbetracht des (sehr dürftigen) Führerscheins wird diese Gruppe unter den Radfahrern größer sein als beim motorisierten Rest. Einige Teilbereiche sind zudem für Radfahrer deutlich komplizierter, schaut man sich nur die Radwegebenutzungspflicht (stetig, fahrbahnbegleitend, zumutbar) oder die Ampelregelung an. Ein Auto fährt auf der Straße (Fahrbahn), der Fahrer muss sich nicht mit baulichen, benutzungspflichtigen Radwegen, Radstreifen, Angebotsstreifen und Schutzstreifen auseinandersetzen. Fahrradfahrer müssen beides kennen - Autofahrer-StVO und Radsonderpflichten. Logisch, dass dabei einige unwissend auf der Strecke bleiben. Gehwegradler sind häufig in dieser Gruppe zu finden.

Maßnahmen: Information, seien es Fahrradfahrer (Radwegbenutzungspflicht) oder Autofahrer (Abstandregeln)

b) Die Gesetzlosen
Eine Gruppe schert sich einfach nicht um Verkehrsregeln. Regeln sind eine Einschränkung der persönlichen Freiheit. Daher fühlt sich diese Gruppe bei Regelbruch häufig sogar im Recht. Man hat die Situation im Griff und weiß besser, wie Verkehr funktionieren sollte. Häufig treten hier Selbstüberschätzung und geringe Toleranz anderen gegenüber auf. Typische Vertreter sind Rotlichtradler und Autofahrer (Geschwindigkeitsüberschreitung)

Maßnahmen: erhöhter Kontrolldruck verbunden mit drastischen Strafen

c) Die Genötigten
Die Genötigten wollen sich eigentlich an Verkehrsregeln halten. Allerdings siegt häufig ihre Bequemlichkeit über die Regeltreue. Besonders für Radfahrer wird es schwer nicht durch die Umgebung genötigt zu werden, sei es von Seiten der Autofahrer (Hupen bei Fahrbahnnutzung) oder Baubehörden. Regeltreue heißt doch viel zu oft doppelt so viele Ampeln und weitere Strecken als beim Kfz-Pendant. Hier werden Regeln nicht gebrochen, weil sie "doof" und nutzlos sind, sondern weil es bequemer ist.

Maßnahmen: Kontrolldruck, aber eben auch Schaffung von Alternativen (Parkplätze, direkte Routenführung)


Doch, ein bisschen schon. Erstens, da bei unterschiedlichen Verkehrsmitteln andere Regelverstöße toleriert werden. So stört es keinen, wenn ein Autofahrer eine leichte Tempoüberschreitung vollzieht oder ein Radfahrer nicht 477, sondern nur 476 Reflektoren am Rad hat. Und zweitens und dies erscheint mir noch wichtiger als die Tolerant Regelbrüchen gegenüber, "nötigt" das Umfeld zu manchen Verstößen.
Auf dem Fahrrad ist es vor allem die Verkehrsplanung, welche Druck ausübt. Wenn ich in einem kleinen Dorf, welches ich nur schnell durchfahren möchte, mehrfach zwischen links- und rechtsseitigem Radweg wechseln müsste, bleibe ich gleich auf der Fahrbahn. Autofahrer hingegen werden nicht in diesem Maße durch bauliche Situationen beeinflusst, da alternative Verkehrsführungen sie kaum bis gar nicht gefährden. Als Beispiel ist mir spontan die Einbahnstraße/Anliegerstraße eingefallen, welche gern ignoriert wird. Autofahrer üben untereinander dafür umso mehr Druck aus. Man muss bloß in einer 30er Zone unter 31 km/h fahren um dies zu erleben.

Daher würde ich schon sagen, dass sich die Einflussfaktoren ändern, wenn man die Verkehrsart wechselt. Die einen reagieren liberaler auf wechselnden Kontrolldruck, die anderen lassen sich stärker durch andere Verkehrsteilnehmer beeinflussen. Da sowohl Kontrolldruck als auch Art der Druckausübung zwischen den Verkehrsarten wechseln, ändert sich auch das Fahrverhalten.

Ich gebe zu das ich solche Radwege,die ja oft in der Regel auf dem Gehweg verlaufen (nur abgetrennt mit nem andersfarbigen Pflaster oder ner Linie) konsequent meide. Radwege die den Radler von der einen zur anderen Seite und wieder zurück schicken sind eh regelwiedrig und dürfen nicht angeordnet werden. Auch in der Stadt gibt es höchsten gefühlte 200m Radweg die ich befahren würde. Der Rest ist zu gefährlich,zu umständlich und zu langsam.
 
Radwege die den Radler von der einen zur anderen Seite und wieder zurück schicken sind eh regelwiedrig und dürfen nicht angeordnet werden.
Das ändert aber ja nichts daran, dass du sie trotzdem benutzen müsstest. Der Autofahrer sieht den Radfahrer neben dem, von seinen Steuern bezahlten (noch so ein Blödsinn), Radweg und schwubbs, bist du ein gesetzloser Kampfradler. Das der Radweg nicht fahrbahnbegleitend, zumutbar oder einfach nicht sicher ist, sieht er nicht, er weiß es höchstwahrscheinlich nicht einmal.

Lies dir mal den Ampellink in meinem obigen Beitrag durch, Zusammen mit dem legalen indirekten Abbiegen über rote querende Ampelanlagen, fährt die Hälfte der Radler wahrscheinlich völlig legal bei Rot über eine Ampel.
 
Laut den Hochrechnungen der Münsteraner Polizei finden in Münster täglich etwa 13000 Rotlichtverstöße durch Radfahrer statt. Jetzt rechnen wir das Ganze mal für Berlin und die Autofahrer hoch:


:)
 
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