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Radsport / Herzinsuffizienz

biker57

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Hallo

Mich würde interessieren, ob hier Leute sind, die mit Herzschwäche
Radfahren.

Momentan fahre ich E MTB (Puls max 100) und frage mich, was
Leute mit ähnlichen Krankheiten machen.

(Linke Herzkammer vergrößert)

Über gute Nachrichten freue ich mich, schlechte möchte ich bitte nicht hören.
Bin logischer weise eh schon auf seelischer Talfahrt.
 
Bin nicht direkt betroffen, war aber lange in einem Physiotherapie-Fitnessstudio, wo jede Menge Herzpatienten trainieren. Da gibt es die, die nur das machen, was der Arzt als "Muss" verordnet hat und die Kasse bezahlt, um sich dann wieder aufs Sofa zu legen, aber auch die, die ihren Trainingstermin pro Woche unter Kontrolle machen, um den Rest der Woche ziemlich sorgenfrei zu walken/laufen, zu wandern, zu schwimmen und Rad zu fahren uind das mit beachtlichen Umfängen.
Such dir einen Arzt, der selber Sport macht und der dich positiv begleitet. Und/oder eine Herzsportgruppe in deiner Nähe, oder eine Physiotherapiepraxis mit Arzt.
Und lass den Kopf nicht hängen.
 
Mein Mann hat vor 1,5 Jahren eine neue Herzklappe (die alte schloss und öffnete nicht mehr richtig) bekommen und fährt seit etwas über einem Jahr eBike.
Puls mißt er nicht, aber so wie er fährt wird der etwas höher sein als 100 bpm.
Er tritt eine recht hohe Kadenz. Wenns hügelig ist können wir gut zusammen fahren. Das konnten wir nicht mehr vor der OP.
 
Hallo biker57,

ich schreibe dir mal meine Sport-Geschichte auf - ich hoffe es ist nicht too long to read.

ich habe auch eine leichte Herzinsuffizienz (Herzklappe ... ist vererbt von Mutter und Großvater, was wohl eher selten ist).

Nun zu meiner Geschichte ich bin als Jugendlicher (~12 bis ~16 Jahre alt) sehr viel Rad gefahren,
Da mein älterer Bruder A-Lizenz Fahrer war, bin ich manchmal zu den Rennen mit hin und habe an den Schüler oder Jugendrennen teilgenommen.
Alles in der Hobby-Klasse. Ich bin mit meinem Mountainbike auch Straßenrennen mitgefahren ... einfach "profillose" Reifen drauf und los gings.
Ich bin zu der Zeit mit meinem besten Freund einfach Rad gefahren. Es gab keine Trainingspläne, keine spezielle Ernährung oder sonstwas.
Aber ich habe mein Herz regelmäßig bis an die Grenze belastet und wirklich viel Sport gemacht. Bei den Rennen ist es trotz "Hobby-Sport" natürlich eine hohe Dauerbelastung. Damals wusste ich allerdings noch nichts von meiner Herzinsuffizienz.

Mit 16 hatte ich dann ein 125er Motorrad und das Radfahren ist so langsam eingeschlafen.
Mit 18 dann musste ich zur Musterung und ich bin, weil meine Mutter und Großvater diesen Herzfehler hatten zum Herzspezialist und er hat bei mir das Gleiche festgestellt. Allerdings nicht besonders ausgeprägt.

Seit dem habe ich dann auch immer weniger Sport gemacht, außer zuhause etwas Handeltraining. Aber nie wirklich etwas durchgezogen.

Nun bin ich fast 34 und tooooootal unfit. Ich habe aber immernoch ein von meinem Bruder "geerbtes" älteres Felt MTB mit sehr guten Komponenten (XT und XTR Komponenten, Tune Nabe usw.), da er selbst nur noch Straße fährt. (mitlerweile hat er seinen aktiven Radsport auch beendet, seit er nach dem Studium zu arbeiten begonnen hat).
Vor 3-4 Jahren hatte ich mal einen fitten Sommer, in dem ich auch durchaus mal 50 km in den Alpen Rad fahren konnte. Leider hat der innere Schweinehund und die langen Winter im Schwarzwald dafür gesorgt das der Sport immer wieder eingeschlafen ist und nun war ich an einem Punkt, bei dem mich auch eine kleine Wanderung schon sehr ins Schwitzen brachte.

Vor etwas mehr als 3 Wochen dann kam so ein Aufwachmoment, als ich mit meiner Frau und meinem Bruder mal auf eine Wander-Bergtour bin. Es waren nur ~5 km Auf- und Abstieg und etwa 800 Höhenmeter. Ich war dabei aber völlig fertig und am absoluten Limit, während mein Bruder durch seinen regelmäßigen Sport nichtmal geschwitzt hat.

"Das kann so nicht weitergehen" hab ich mir dann gesagt. Ich habe mir (endlich) Laufschuhe gekauft und bin auf die Straße und losgelaufen. Wir wohnen hier sehr weit ländlich im Schwarzwald, ich habe also direkt die Natur und niemand der mich auslacht, wie mir die Zunge aus dem Hals hängt.
Logisch ist die Folge, das bei den ersten Runden der Puls an die Grenze geht, sobald man 300-400m gelaufen ist - ich dachte ich kippe um und das wars. Ich ziehe das jetzt seit 3 Wochen durch und fahre ab und zu Fahrrad. (dazu komme ich gleich)
Mitlerweile laufe ich eine 3 km-Strecke fast durchgehend ... ich gehe nur an einem kleinen Stück, da es dort sehr steil ist und ich bergab meine Knie dort nicht so sehr belasten will -> Ich bin 1.98m groß, wiege 98 kg.

Gleichzeitig habe ich zum Ausgleich mein Fahrrad wieder auf Vordermann gebracht und bin losgefahren. Auch da sind mir bei den ersten 50m Steigung erst einmal die Beine explodiert. Aber schon bei der dritten Fahrt kamen die Erinnerungen an die Jugendjahre und den Spaß am Radfahren und ich verfluche meine Un-Fitness. Auch das Handling und mein Fahrstil ist immernoch gleich und ich habe durchaus Spaß mich einen Berg hochzuquälen.

Ich hoffe ich ziehe das jetzt durch, obwohl ich natürlich darauf achten möchte, dass ich mein Herz nicht dauernd an die Grenze bringe.
Das heißt Rennen fahren möchte ich sowieso nicht mehr, aber auch Bolzerei mit Freunden um den Preis am nächsten Ortsschild oder den Gipfelsieg am Berg müssen ausbleiben.

Wie darfst du dein Herz belasten?
Ich war mitlerweile 5 Jahre nicht mehr beim Arzt ... das sollte ich mal nachholen.
Bei der letzten Untersuchung hies es, ich kann mein Herz belasten, nur eben keinen Hochleistungssport machen.
 
Ich bin 60 Jahre
Vom 20. bis 35. Lebensjahr machte ich Bodybuilding.
So mit ca 40 merkte ich, dass der MTB Sport mich Mega begeistert
und bin seither ununterbrochen gefahren, habe auch weiterhin
leichtes Krafttraining gemacht.
Über den Winter fahre ich 2-3x / Woche auf dem TACX Virtual Trainer,
und habe jede Menge toller Videos dazu.

2012 bin ich zu 90% aufs E MTB umgestiegen, da ich die Belastungsspitzen
vermeiden wollte.
Allerdings sind die Pulswerte beim E Bike fahren nicht niedriger, aber
dafür fährt man mehr Höhenmeter, und brauch hinterher keine Tage der
Regeneration.
Aber seis drum.
Probleme mit der Ausdauerleistung hatte ich schon länger, was ich aber
eher auf Belastungsasthma und das Alter schob.

Im August trainierte ich sehr viel, und bekam einen fürchterlichen
Leistungseinbruch.
Fast von einem Tag auf den anderen war ich zu schwach 2 Treppen zu gehen
oder 2 km spazieren laufen.

Da ich 2016 an einer Autoimmunerkrankung die das Nervensystem schädigt
erkrankte, und daher Nerven und Muskeln zu ca 20% Restfolgen blieben,
ging man davon aus, dass ich durch Überlastung einen Rückall bekam.

Als 3 Monate später nur geringe Besserung eintrat, ging ich für 4 Tage ins
Krankenhaus.
Ich denke meine Ärztin machte den Fehler, bei der Einweisung hinter
"Leistungseinbruch" noch den Vermerk : 2016, Miller Fisher Syndrom zu
schreiben.
Dadurch liefen alle Untersuchungen in diese Richtung, aber ohne Befund.
Auf die Idee nach dem Herz zu schauen kam keiner !!!
Kam mir vor wie ein Simulant.

Durch Zufall entdeckte ein Kardiologe bei dem ich einen Kontrollbesuch
machte, eine 50% Herzinsuffizienz. Herzkammer links vergrößert. (April 2018)

Nun muss ich erst mal in die Röhre, danach sieht man weiter.

Ich reduzierte darauf meinem Belastungspuls auf 120, aber der Arzt, der
die Urlaubsvertretung meiner Hausärztin macht, meinte : Immer noch zu hoch.
Das Herz braucht mit Sicherheit Monatelange Erholung.

Daher fahre ich nun mit dem E MTB in der höchsten Unterstützung des Motor,
370% der Muskelkraft.

So gelingt es mir, Steigungen von ca 25% mit 95 - 100 Puls zu fahren.

Sicher, ich könnte Spaziergänge machen, aber auch da ist der Puls bei
80 - 95.

Auf dem Bike fahre ich auf der Ebene mit 65 - 80, und am Berg bis 100 Puls.
Daher schadet das eine nicht weniger als das andere, wobei ich halt mit dem
Bike 30 km komme, und zu Fuß 5.

Da ich zur Zeit in der Luft hänge und der Kadiologe ohne Befund von MRT, CT
keine Ratschläge gibt, dachte ich, vielleicht hier Leute zu finden, denen es
in ähnlicher Stituation gut geht damit es mir Psychisch wieder besser geht.

Daher auch der Vermerk : KEINE SCHLECHTEN PROGNOSEN.
Im Internet habe ich genug von schlechten Artikeln gelesen, die mir manche schlechte
Nacht bereitet haben.

Habe vor noch 30 Jahre zu leben, und sei es auch mit angezogener Handbremse.

Sollte ich vom Arzt das OK bekommen, mit 100 oder 120er Puls 2 oder 3x pro Woche
für 2-3 Std zu fahren, kaufe ich halt für 800.- einen zweiten Accu, um auf Touren
mit über 1000 HM wieder durch die Natur zu fahren.

Ich denke nicht mehr sportlich orientiert, aber würde gern noch einige Zeit durch
die Wälder rauschen.
 
Im Internet habe ich genug von schlechten Artikeln gelesen, die mir manche schlechte
Nacht bereitet haben.

Das sollte man tunlichst lassen.
Ich habe wg Bandscheibenproblematik im Netz gestöbert als das bei mir aktuell war.
Ich hab gedacht, ich bringe mich lieber um als so dahin zu siechen wie manche das schrieben.
Mit der richtigen Behandlung und den richtigen Übungen geht's mir top.

Mein Mann hat auch nach seiner Diagnose zig Artikel gelesen über Insuffizienz.
Das war ganz schlimm für uns beide.

Mein Mann hat jetzt auch nen 2. Akku und Touren über 100 km mit ordentlich Hügeln drin sind kein Problem
 
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