AW: Radschnell Ruhrgebiet
Ich zweifel am Konzept und an der Umsetzung.
Das Ruhrgebiet ist ein Ballungsgebiet, was Verkehrsplanung schwierig macht, zugegeben. Dennoch glaube ich nicht an den erhofften Effekt, eine Autobahn damit enlasten zu können, obgleich so ein Weg trotzdem gut benutzt werden wird.
Beim Straßenbau werden Fahrradfahrer nicht eingeplant, viele Radwege sind in einem katastrophalen Zustand und/oder mit sinnfreier Streckenführung, nebst Fußgängerkombiweg, versehen.
Einige kleine Ausnahmen gibt es, doch innerhalb der Städte und Verbindungsstraßen zwischen ihnen würde ich keinen unerfahrenen Radfahrer schicken. Oftmals ist die Lage ja schon abschreckend genug.
Zwar sind die meisten Straßen noch in einem besseren Zustand als das, was man Fahrradweg bezeichnet, doch selbst dort fehlt das Geld, diese in Stand zusetzen.
Mit diesem Fahrradschnellweg versucht man sich vom eigentlichen, komplexem Problem loszureissen. Dieses Problem ist nämlich viel komplizierter und heißt, das gesamte Straßennetz so zu ändern, dass es für den alltäglichen Radfahrer benutzbar wird. Das dies mit Sicherheit teurer wird, als geplanter Schnellweg, das dürfte klar sein - wäre aber konsequent und dazu wesentlich effektiver!
Man wäre nicht darauf angewiesen, dass man an der Strecke besagtem Schnellwegs wohnt, und zur Arbeit muss, sondern wäre viel flexibler und man könnte den Verkehr an viel mehr Stellen entlasten.
Man schaue in die Autos, selbst zur Zeiten hoher Benzinpreise, und selten sitzen mehr Personen als der/die Fahrer(in) in ihnen, wo min. noch 3 Sitzplätze frei sind. Man stelle sich vor, anstatt dieses vergleichsweise großen Auto, würde sich die Menschen aufs Fahrrad, oder Liegerrad o.Ä. setzen. Für längere Distanzen dann halt wieder das Auto. Man würde den Verkehr entlasten, ein wenig Emissionen sparen (Rußpartikelfilter gibt es ja mittlweile), Nerven sparen und gleichzeitig das Übergewicht reduzieren, und damit das Gesundheitssystem.
" Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, waren im Jahr 2009 insgesamt 51% der erwachsenen Bevölkerung (60% der Männer und 43% der Frauen) in Deutschland übergewichtig" (Quelle:Statistische Bundesamt Deutschland)
(Doch das alles ist widersprüchlich. Eine "grüne" Regierung, und dazu der deutsche Automobilwirtschaftszweig, den man nicht opfern will, was verständlich ist!
Die Idee, Deutschland als Vorreiter für Elektromobilität zu machen, und gleichzeitig den Atomausstieg zu bewältigen erachte ich im Übrigen als ambitioniert, da man als wirtschaftlicher Verlierer hervorgehen könnte. Als Beispiel dient dazu die Solartechnik im privaten Häuserbau, welcher nicht mehr durch deutsche Firmen, innerhalb Deuschland, dominiert wird. Selbst die Installation solcher Systeme wird von japanischen Arbeitern durchgeführt.)
Letzendlich ist garnicht gewollt, dass man aufs Fahrrad umsteigt, und aufs Auto verzichtet (keines mehr besitzt), denn das würde eine Kernwirtschaft kaputt machen, welche eine starke Lobby besitzt.
Man sollte in diesem Zusammenhang einfach weiträumiger denken und anerkennen, dass es ein Bündel verschiedener Lösungen braucht, um flächendeckende Änderungen zu erzielen.
Die Autobahn wird man mit dem Radschnellweg wohl kaum entlasten.