Verflochten entsteht trotzdem das haltbarere Laufrad, da die Speichen sich besser gegenseitig unterstützen.
Auch kann man so eine höhere Speichenspannung anlegen, ohne dass der Lagersitz der Nabe verändert wird.
Dabei wäre das essentiell um gerade bei Radialspeichung völlige Spannungsverluste zu vermeiden (weil siehe Absatz oben und siehe folgenden Absatz).
Einziger Vorteil (eventuell auch Nachteil) von radial, es entsteht so ein steiferes (ungleich Haltbarkeit) Vorderrad, da die Speichen kürzer sind und sich weniger längen können. (Allerdings nur wenn man einen bestimmte Speichenzahl und -dicke im Verhältnis zum Fahrergewicht nicht unterschreitet.)
Die geringere Längung unter Spannung ist aber gleichzeitig ein Nachteil, da weniger Weg vorhanden ist, bis die Speichen völlig entlastet werden. Würden an vielen Laufrädern mit so einer Radialspeichung keine Nippel mit Schraubenkleber verwendet werden, würde es zudem häufiger zum völligen Lockern der Speichen kommen.
Ich fahre verflochtene/gekreuzte Laufrädern mit mehr Speichen gern auf schlechten Straßen, da sie einerseits einen hohen Restkomfort und bei hoher Haltbarkeit bieten. Tendenziell kann man dabei problemlos flachere
Felgen und auch dünnere Speichen einsetzen, ohne relevant die Haltbarkeit zu beeinflussen.
Mit solchen Laufrädern kann man auch bei hohen Geschwindigkeiten üble Schlaglöcher mitnehmen, ohne dass ein Schaden entsteht. Bei so manchen Abfahrten auf schlechten Straßen ist das ein großer Vorteil.
Auch Kopfsteinpflaster bügelt man mit solchen Laufrädern schön glatt.
Weitere Vorteil von verflochtenen Laufrädern mit mehr Speichen: tendenziell sind sie weniger wartungsintensiv.
Sollte die Speichenspannung durch Setzungserscheinungen (die man beim Aufbau nicht vorweg nehmen kann) nachlassen, so ist das weniger problematisch für solche Laufräder.
Ich hatte schon schlecht aufgebaute Laufräder mit etlichen zehntausend Kilometern zur Überprüfung, wo de Speichenspannung geradezu unterirdisch waren. Trotzdem hielt es, eben weil mehr Speichen durch die Kreuzung die Belastung tragen (Vergleich radial - gekreuzt bei gleicher Speichenzahl).
Dafür ist der Aufbau eines verflochtenen Laufrades mit mehr Speichen aufgrund des komplexeren Wirkungsgefüges (Verflechtung) mit mehr Parametern (mehr Speichen) zeitintensiver.
Radialspeichung mit wenigen Speichen und höheren
Felgen interessiert mich eigentlich nur aerodynamischen Vorderrädern.
Kurzum, ich würde einem Fahrer mit 110 kg ein vorderes Laufrad mit 3x gekreuzten Speichen mit einem 1,8 mm Mittelteil empfehlen. 32 Speichen um 25 mm Felgenhöhe. 28 Speichen um 30 mm Felgenhöhe.
Zudem würde ich breitere
Felgen empfehlen mit einer Maulweite ab 17 mm aufwärts einsetzen. Das senkt das Risiko von Snakebites und führt zu einem besseren Kurvenverhalten aufgrund eines stabileren Reifensitzes.
Als bezahlbare 19 C Felge mit noch annehmbaren Gewicht (um 500 Gramm) böte sich die Alexrims XT 19 fürs Vorderrad an.