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OT: Warum sind sportliche Alltagsräder so lang?

eMBe

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Hallo,

meine Freundin, die ein 50er Rennrad fährt, will ein neues, sportliches Alltags-/Tourenrad kaufen für täglich über 20 km Arbeitsweg.
Wenn ich mir aber die Geo der meisten Räder ansehe, dann ist dort bei der kleinsten Rahmengröße, die meist mit 48 oder 50 cm angegeben ist, was auch er Sattelrohrlänge entspricht, die horizontale Oberrohrlänge mit teilweise 57 cm (!) angegeben. Das ist doch viel zu lang, oder!?
Das aktuelle Rad ist ähnlich und auch tatsächlich viel zu lang. Wenn ich auf einem Rad "flach" sitzen will, dann doch eher auf dem Rennrad und nicht auf einem Alltagsrad. Oder übersehe ich da was? Durch den Flatbar ggü. einem Rennlenker muss man nicht so weit nach vorne greifen, wodurch der Rahmen etwas länger sein kann, aber doch nicht 7 cm.
 
7,5 cm bis 11 cm beträgt der Reach einens Rennlenkers. Hinzu kommen 2-3 cm Länge der Schaltbremshebel. In der Summe liegen Schalt/Bremszentrale also 10 cm und mehr weiter vor dem Vorbau.

Frage beantwortet?
 
Hast du einen Link zu dem Bike das du meinst?

Könnte sein, daß es sich um ein MTB-Rahmen handelt, da ist die Rahmenhöhe 50cm eher was für Große.
 
Wenn deine Freundin sich auf nem 50er Rennrad-Rahmen "wohlfühlt", ist sie wohl um die 160 groß (+/-5cm je nach Geo und Fahrer). Das bedeutet bei MTB bzw. Trekkingm, wie du sie zeigst, eher eine Rahmenhöhe von 35-38cm. Die Oberrohlänge ist bei dieser Art Rahmen dementsprechend lang, weil das Oberrohr eher diagonal als grade verläuft (beim Rennrad heisst das glaub Slooping-Geometrie).

Trotzdem Fährräder immer am besten Probefahren :)
 
Diese Frage habe ich mir auch schon häufig gestellt, das trifft ja nicht nur die wirklich sportlichen Räder sondern gerade auch die auf modern gebürsteten Omaräder. Bei denen kommen wohl einfach zwei Dinge zusammen:
  1. Otto Normalverbraucher hat panische Angst vor allem, was auch nur annähernd in Richtung Überhöhung geht: "das macht bestimmt Rücken!"
  2. Gleichzeitig muss das Rad aber natürlich trotzdem "sportlich" aussehen (was auch immer der Kunde dafür hält).
In Summe ergeben diese Anforderungen dann Räder, auf denen man bei nahezu senkrechter Wirbelsäule die Arme auf Brusthöhe so weit wie möglich nach vorne streckt. Von Urlaubsmieträdern kenne ich das aus eigener Erfahrung: in dieser Haltung ist radfahren tatsächlich fast so anstrengend wie es bei den Damen und Herren, die so etwas typischerweise fahren aussieht.Dabei kann man mit Flatbars oder nach hinten geschwungenen Hollandradlenkern sehr gut einen Teil des Oberkörpermasse vom Sattel auf den Lenker verlagern (zumindest viel besser als beim Rennlenker) und würde damit den Rücken spürbar entlasten.

Nebenbei jagt man sich damit natürlich jeden Stoß direkt senkrecht durch sämtliche Bandscheiben gleichzeitig. Kurzfristig führt das zu willkommenem Zusatzumsatz mit gederten Sattelstützen und absurden Gelsätteln, langfristig dazu, dass beim nächsten Kauf die Angst vor einer sportlichen Sitzposition noch größer ist ("wenn ich auf meinem alten Rad schon so schlimm Rücken bekomme, wie schrecklich muss dann erst mal so eine gebeugte Position sein!")

Bei den tatsächlich sportlichen Stadträdern (zu denen würde ich das verlinkte Specialized zählen aber nicht unbedingt das Raleigh, bezeichnend ist da insbesondere der nur halbherzig mit einer überlangen Gabel an den längst überfälligen Trend zurück zur Starrgabel angepasste Rahmen des Raleigh) trifft aber wohl eher die Beschreibung meiner Vorposter zu.
 
Ich stand heute auch wieder vor meinem Bad Boy und dachte: "Boah, is datt lang!"
Gerade eben hab ich angeregt durch diesen Thread mal nachgemessen:
Das Oberrohr ist zwar 5,5cm länger als beim RR, die Griffposition trotz ähnlicher Vorbaulänge aber trotzdem 6cm weiter hinten und zusammen mit 3cm weniger Überhöhung ergibt das eine durchaus bequeme Stadtschlampe.
 
Ich versuche das mal zusammenzufassen:
- Der Rahmen kann ruhig länger sein, weil andere Griffposition.
- Für die Körpergröße sollte es ein Rahmen in ca. 35-38 cm sein.
- Geo bei "Normalrädern" oft quark.

Meine Freundin fährt zur Zeit ein "kleines" Gudereit, bei dem die horizontale Oberrohrlänge auch ca. 57 cm beträgt, und das ist definitiv zu lang für sie. Gleichzeitig ist genau das aber auch die kleinste Rahmengröße die vielfach angeboten wird.
Die o.g. Räder sind überhaupt nur in die Auswahl gekommen, weil die Primärfaktoren die folgenden sind:
- alltagtauglich (Gepäckträger, Schutzbleche, Licht)
- Nabendynamo
- einigermaßen sportlich
- Scheibenbremsen
- keine Federgabel.
- "schön" (doppelt wichtig) :)
(Das Raleigh gibt es in der 125th Edition mit Scheiben, da ist aber die Geo nicht mit angegeben, weshalb ich die normale Version verlinkt habe.)

Noch mal zur Griffposition: Das Specialized hat auch einen geraden Vorbau, vielleicht etwas kürzer als das Durchschnittsrennrad, evtl. ein 80er ggü. einem 120er. Macht max. -4 cm. Natürlich ist es bis zum Bremsgriff am RR weiter als am Flatbar. Wenn ich mir aber meine normale Griffhaltung am RR ansehe, dann habe ich den Handballen auf der Biegung des RR-Lenkers nach vorn, halb am Bremsgriff. Das entspricht auch etwa der Haltung, wenn man am Flatbar noch z.B. Ergogriffe mit Hörnchenansatz hat, so dass der Handrücken nach außen statt nach vorn zeigt. Hier gewinnt man meiner Meinung nach fast nichts. Die oben erwähnten 10 cm sehe ich da insgesamt nicht.
 
(warum sind hier eigentlich die URL-Button deaktiviert?)

Ein 26er ist auch ein Ansatz. Momentan tendiere ich zu einem Aufbau auf Basis des Quantec Race CC Disc Rahmens.

Miss die Schrittlänge deiner Freundin und bring die Überstandshöhe des Rahmens in Erfahrung.
Es könnte sonst knapp werden zwischen Schritt und Oberrohr bei 28 Zoll Rahmen mit horizontalen Oberrohren.

crossladen. de baut z.B. die Quantecs auf. Zu 99,9 Prozent bekommst dort auch die notwendigen Infos.
 
ich habe auch nur eine rh von 50cm (normales rr) und 52cm (zweitrenner) bei einer größe von 1,70m mit einer sl von 72cm.
ich fahre am stadtrad auch einen 54cm rahmen, das oberrohr ist ellenlang, aber der lenker ist ja kurz, also passt es. wobei der 54er rahmen mir fast zu groß ist. da es aber nur das u bahn rad ist, ist mir das völlig egal.
mit stadtrad und kettenschaltung solltest du aufpassen wo es steht. im winter ist meins oft eingefrohren, die schaltung ging meist nur noch vorne.
 
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