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Neue Felge - selbst einspeichen und zentrieren oder machen lassen?

Radflitz

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Hi,

ich habe hier ein Laufrad, an dem eine Felge erneuert werden müsste (36-Loch).
Ich würde ungern ein komplett neues Laufrad nehmen, da die Nabe eigentlich noch gut ist.

Felgen gibt es ja relativ günstig, ich habe allerdings noch nie selbst ein Laufrad eingespeicht und zentriert. Sonst mache ich alles, was am Rad anfällt, aber eigentlich selbst.

Ich denke, ich habe jetzt ein paar Möglichkeiten - wozu würdet ihr mir raten?

1. Laufrad einspeichen und zentrieren lassen (vermutlich teuer).

2. Laufrad selbst einspeichen und zentrieren (ich möchte aber nicht stundenlang versuchen, das Laufrad richtig zu zentrieren, um am Ende doch eine Acht drin zu haben. 😛 Einen Zentrierständer habe ich nicht.)

3. Die Fleißarbeit (Einspeichen) selber machen und das Laufrad anschließend zentriere lassen. (Einspeichen sollte man doch selbst hinbekommen?)

Was meint ihr - 1, 2 oder 3? Oder habt ihr noch andere Ideen? :)

Und eine weitere Frage noch: Die vorhanden Speichen kann ich doch wiederverwenden, oder? Ich bräuchte also nur Felge und Felgenband?

Über Rückmeldungen würde ich mich freuen.
Vielen Dank und viele Grüße
 
Wenn du die exakt gleiche Felge als Ersatz bekommen kannst, dann lässt sich das umspeichen. Die neue neben die alte mit Krepp kleben, ausspreichen und die Speichen nebenan an die neue einspeichen.
Dann zentrieren.
Bei einer anderen Fälle passt die Speichenlänge sehr wahrscheinlich nicht.

Das habe ich vor einiger Zeit auch mal so ausprobiert. Funktioniert bei identischer Ersatzfelge ziemlich sicher, falls ein Forenkollege in der Nähe nochmal hilft.
 
Wie ad-mh geschrieben hat, ist die Lösung des Umspeichens bei identischer Felge bzw. Felge mit ähnlichem ERD-Wert einfach mit der Kreppband-Methode umsetzbar. Alte Speichen würde ich drin lassen, wenn es bisher nicht zu Speichenbrüchen kam und es ein Trainings- oder Pendlerlaufrad ist, was ich bei 36 Speichen mal vermute. Ich habe aber auch einen Speichenschlüssel immer dabei und kann mir helfen, wenn es erforderlich ist. Ein Spokey wiegt nix und ist klein. Beim Umspeichen misst man die Länge der beiden Speichentypen aus und legt sich was als Ersatz hin.

Zentrieren und richtige Speichenspannung erzeugen ist etwas schwieriger und da kann ein Fachmann helfen, wenn erforderlich. Auf der anderen Seite ist das Risiko, also finanzieller Einsatz, überschaubar.

Der Vorschlag von G.Fahr ist die sichere aber auch teuere Lösung.
 
Ohne bisherige Erfahrung beim Einspeichen sehe ich va das Problem, dass das selbst gespeichte Laufrad voraussichtlich nicht dauerhaft perfekt zentriert bleibt, weil vormutlich das handwerkliche Geschick (noch) nicht vorhanden ist, dies zu bewirken.
Als Lernobjekt in dieser Hinsicht sicherlich geeignet, aber keine schnell&problemlos Option.

Das Umspeichen einer identischen Felge ist vergleichsweise easy, wenn man diese mit Tape in passender Position anklebt und Speiche für Speiche umbaut.
Speichenspannung, Höhen- und Seitenschlag in perfekte Harmonie zu bringen steht allerdings auf einem anderen Blatt!

Meine eigenen Lern-Objekte bedurften immer wieder mal des Nachzentrierens von Seitenschlag nach einigen 100 km, die Laufräder vom Profi praktisch niemals. ;)
 
Die 36 Loch Felge ist sicher eine von der robusten und schwereren Art.

Die ist für die ersten Lernversuche jedenfalls geeigneter wie eine 20 Loch Leichtbaufelge
 
Falls du dich fragst, was Option 1 kostet, hier ein Auszug meiner Rechnung vom Fahrradmechaniker im Nachbarsort:

- alte gerissene Felge Speichen abgeschraubt
- Neue Felge eingespeicht - zentriert eingestellt und montiert


-> nur diese Dienstleistung alleine 120 Euro.

Rückblickend hätte ich es wahrscheinlich gerne erst selbst probiert, ich glaube je nach Speichenart und Anzahl kann man ohne Übung daran jedoch schon verzweifeln. 😀
 
Einfach mal machen. Ich habe auch erst vor nicht allzulanger Zeit mit dem Einspeichen begonnen.
Im Moment bin ich bei Laufradsatz nummer vier.
 
Das ist dann aber eher ein Langfristprojekt. Es braucht wenigstens einen halbwegs gescheiten Zentrierständer und vernünftige Nippelspanner. Zentrieren im Rahmen mag gehen, aber bei dem nicht vorhandenen Erfahrungsschatz und der gem. Erstbeitrag zu vermutenden Sparbrötchenabsicht und der Beschreibung, sich nicht sonderlich lang beim Zentrieren aufhalten zu wollen, ist mein obiger Link inkl. Selbstbeschaffung vom Material u./o. Bezug über den Einspeicher sicher die in der Gesamtschau zielführendste Lösung, um rasch und noch vergleichsweise günstig an gut aufgebauten Ersatz zu gelangen.

Oder auch hier:
https://www.ebay.de/itm/312459782922
 
Ich würde mir jemanden suchen der mir sagen kann warum Jenes so und das Andere so gemacht wird. Der Laufradbau bedingt wie alles einer systematischen Herangehensweise-in der Schule gibt`s Lehrbücher und Lehrer-wenn man Geld,Zeit und Muße hat kann man sich da ranwagen. Passende Speichenlängen, richtiges Werkzeug und Geduld sind unabdingbar wie auch eine gewisse Resistenz gegenüber Forumstips (Gianni Bugno fuhr hinten links bei der WM in Stuttgart nur Nippel die mit linksdrehendem Olio EV von Faß 12 bepinselt waren)
Mein Rat ist: Dem Ladner die Nabe vermachen und sich am neuen Laudrad erfreuen...
 
3. würde ich auf jeden Fall erstmal versuchen. Voraussetzung ist gleicher ERD. Dann nach Youtube-Video zentrieren. Wenn's gar nicht funktioniert, Speichen lockern und zum Radladen bringen.
Bei meinem ersten Laufrad gab es die Möglichkeiten wie heute noch nicht. Internet hatte ich damals schon, aber auch nur Text dazu gefunden. An einen Workshop im BIKE-Magazin kann ich mich noch erinnern. Da gab es immerhin Bilder zu den einzelnen Schritten. Ein Video schauen ist aber doch verständlicher.
Ein altes Laufrad diente zuerst als Versuchsobjekt. Tipps bekam ich auch vom Radhändler in der Nähe, bei dem ich manchmal aushalf.
Mit der Anzahl der Laufräder wuchs die Erfahrung und die Zeit verkürzte sich stark. Man braucht erstmal viel Geduld.
Bis heute bin ich froh es gelernt zu haben.
 
Ich würds mit 2. versuchen wenn Dir sowas spass macht und Du dir die Zeit dafür nehmen willst. Bei mir ging das beim ersten Satz bestimmt 3 oder 4 Abende, aber das Resultat hat dann doch Freude gemacht. Schöne Abwechslung zum Kekse futtern im Winter.
Bei Disc gestaltet sich das ganze noch sorgloser da dort meiner Meinung nach ein leichter Schlag viel weniger ins Gewicht fällt.
Meine Tipps aus dem bescheidenen Erfahrungsschatz:
  • beim Einspeichen am besten die genannte Umspeichvariante, ansonsten einen LRS daneben legen
  • sämtliche Nippel erstmal gleichviele Umdrehungen "andrehen"
  • sobald dann zug auf den Speichen ist in kleinen Schritten weitermachen (1/2 Drehung, 1/4 Drrehung)
  • investier in einen vernünftigen speichendreher
  • wenn die Nerven nicht mehr wollen - weglegen, eine rauchen gehen (gras), morgen ist auch noch ein Tag. Einspeichen ist für mich nix was ich eben so schnell hinknall.

falls das dann im 15ten Anlauf nix wird kannst immer noch deinem Mechaniker etwas Winterarbeit besorgen.
 
Hi,
sorry für meine späte Rückmeldung und vielen Dank für eure vielen hilfreichen Tipps - wirklich super!
Also mein Hauptziel ist ein funktionierendes Laufrad. Selber machen reizt mich aber auch - nicht nur um zu sparen, sondern um das Rad selbst eingespeicht zu haben. :)
Es handelt sich tatsächlich eher um ein "Pendlerrad" mit eher schwerem, nicht so besonderem Laufrad und mit Felgenbremsen. Gut rollen soll es aber natürlich trotzdem. :)
Ich führe mir eure Tipps nochmal zu Gemüte und überlege mal. Vielleicht versuche ich es dann einfach - und gebe das Rad dann evtl. doch ab, wenn ich nicht weiter kommen sollte. 😁

Danke auch für die Links zu den Angeboten und zum Zentrierständer!

Vielen Dank und viele Grüße
 
Mach's einfach. Dauert beim ersten mal lang, man freut sich aber auch bei jeder Fahrt daran. Und es ist definitiv machbar.

Weiteres hilfreiches Tool: spokomat.exe für Speichenlänge und Tonhöhe zur Bestimmung der Speichenspannung
 
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