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Neue Campagnolo Super Record 13 X: Angriff auf die 13-Gang-Gravel-Krone

Zuletzt bearbeitet:
Hier ein aktuelles Interview mit Davide Campagnolo. (Schlechte Übersetzungs-Qualität)

Davide, wo steht die Firma Campagnolo zur Zeit?

Ich muss schonungslos ehrlich sein: Unsere Kunden und Partner haben in den letzten Jahren schlechte Erfahrungen mit uns gemacht. In der Folge sind unsere weltweiten Marktanteile wie auch in Deutschland stark zurückgegangen – Campagnolo findet als Marke zu wenig statt. Vor allem für die zunehmend jüngeren Generationen spielen wir kaum eine Rolle, auch weil wir sehr teure Produkte wie die elektronische 12-fach Super Record im Portfolio hatten, die aus verschiedenen Gründen nicht so gut verkauft hat wie erhofft.

Was waren die Probleme mit der Gruppe?

Mit der 12-fach Super Record haben wir den Daumenschalthebel abgeschafft und das Konzept "ein Hebel, eine Aktion" verworfen. Das war im Nachhinein betrachtet der falsche Weg. Der Daumenhebel war beliebt und ein Erkennungsmerkmal von Campagnolo. Das hat die Erwartungen unserer Fans nicht erfüllt. Das Produkt war zwar technisch gut, aber auch sehr teuer. Dieses Feedback haben wir sowohl von Kunden, als auch von den Profiteams erhalten.

"Die Abkehr vom Daumenhebel an der Super Record 12-fach war im Nachhinein betrachtet der falsche Weg."

Wie wollt ihr das ändern?

Als ich die Firma von meinem Vater vor 1,5 Jahren übernommen habe, haben wir alle in den Spiegel geschaut und gesagt: Wir müssen uns verbessern. Vor allem müssen wieder mehr Kompletträder mit Gruppen von Campagnolo im Markt angeboten werden. Denn über 90 Prozent der Kunden kaufen fertig aufgebaute Bikes à la carte – hier müssen wir stattfinden. Aber dazu müssen wir das Vertrauen der Industrie durch bessere Produkte zurückgewinnen.

Was genau soll besser werden?

Wir müssen uns vom Luxus verabschieden. Performance ist stattdessen das Keyword. Wir sind vielleicht nicht mehr relevant, das ist aber auch eine Chance. Mit einem tiefgehenden Line-Up wollen wir wieder relevant werden, damit die Menschen uns wieder bei der Wahl ihrer Gruppe in Erwägung ziehen. Diese Rückgewinnung des Vertrauens ist jedoch ein langer Prozess, das geht nicht über Nacht.
Wie wollt ihr das ändern?
Als ich die Firma von meinem Vater vor 1,5 Jahren übernommen habe, haben wir alle in den Spiegel geschaut und gesagt: Wir müssen uns verbessern. Vor allem müssen wieder mehr Kompletträder mit Gruppen von Campagnolo im Markt angeboten werden. Denn über 90 Prozent der Kunden kaufen fertig aufgebaute Bikes à la carte – hier müssen wir stattfinden. Aber dazu müssen wir das Vertrauen der Industrie durch bessere Produkte zurückgewinnen.
HALLELUJA!
Ich wünsche Davide Campagnolo wirklich alles alles Glück!
C. wäre wohl die einzige bike-Firma, für die ich Geld in die Hand nehmen würde als investor - ich vermute, da gäbe es viele alte Säcke wie mich, die für Anteile 50,000 in die Firma buttern würden, falls es eng wird. Ich habe schon deutlich riskantere investments gemacht...
:)
 
Hoppla, es scheint tatsächlich anzukommen dass eine "105" nicht nur als Volumen-Cashcow funktionieren kann? Wenn sie denn als Volumen-Cashcow funktioniert, was bei Veloce/Athena/Potenza und wie sie alle hießen wohl nie der Fall war. Sondern eben auch dann wenn sie nicht wirklich Geld verdient trotzdem eine wichtige Funktion haben kann, als Einstiegstür in die Marke.

Es geschehen noch Zeichen und Wunder! (also jedenfalls dann wenn das Schmerzniveau ausreichend hoch ist 😆)
generell: Campa MUSS in den OEM-Markt kommen. Die Massen an Gruppen werden ja nie als Gruppensätze verkauft, sondern von Herstellern an Kompletträder montiert, und bleiben da auch.
 
Versuch mal mit 'nem Millenial-Gehalt heutige Radpreise zu stemmen: ohne Jobrad (und dem dabei aufgezwungenen "Vollkasko") bleibt da eigentlich nur noch laufen. Wenn die selber schrauben werden sie vertragsbrüchig.
mein Rennrad als Jugendradrennfahrer 1979 kostete 2000,- DM, und damit war ich eher der Paria. Auf aktuelle Preise mag ich das gar nicht umrechnen... Grundsätzlich finde ich, daß es heutzutage auf Niveau 105/Ultegra ganz viele phantastische Kompletträder gibt, nach denen sich mein jüngeres ich die Finger geleckt hätte, und die sogar günstiger sind.
Als Jugendlicher/junger Erwachsener war eine Mittelklasserennrad schon immer nix fürs eigene Taschengeld...
 
Ich finde es super, dass Campagnolo anscheinend recht aggressiv neue Gruppen raus bringt. Der Preis ist mit über 3.000 natürlich sehr ambitioniert, aber es gibt durchaus zahlungskräftiges Klientel, die bereit sind, dies zu berappen.

Hoffentlich bringt Campa das gleiche auf Chorus-Level und evtl. noch einmal darunter (105er-Äquivalent). Dann sehen wir evtl. auch wieder Campa als OEM.

Ich selbst möchte keine elektronischen Schaltungen; bin gespannt, ob Campa auch was mechanisches nachschiebt. Ich vermute aber mal, dass die Entwicklungskapazitäten eher für elektronische Schaltungen genutzt werden (zumindest aktuell).
ich habe mich jahrelang gegen elektrische Schaltungen gewehrt... glaub' mir: einmal ausprobiert, willst Du nicht mehr zurück! Ich glaube auch nicht, daß gerade von so einem kleinen Hersteller wie Campa das was kommt - denn selbst eine "Chorus2.0" würde mit Sicherheit Synergien nutzen, und elektrisch kommen.
 
hier wurden ja schon viele Aspekte besprochen.... ich finde es eine absolute Unverschämtheit, was Campagnolo hier macht!!!

Nach vielen guten Gründen, kein weiteres Gravel-Bike mehr aufzubauen, diese brutale hinterlistige Attacke auf mein Taschengeld - wie könne, Davide!
Einziger Kritikpunkt wäre der de-elektronisierte linke Bremsgriff - ich fände es eigentlich ganz schön, wenn ich mental Schalten und Garmin-Seiten anwählen besser entkoppeln kann und daher links zwei Tasten dafür hätte...
 
generell: Campa MUSS in den OEM-Markt kommen. Die Massen an Gruppen werden ja nie als Gruppensätze verkauft, sondern von Herstellern an Kompletträder montiert, und bleiben da auch.
Deine Antworten auf jeden einzelnen Post frei nach dem Motto "Wiederholung ist eines der wichtigsten rhetorischen Stilmittel"? ;) ...

Deine Feststellung bzgl. OEM st ja auch nix Neues, hinreichend bekannt und durch den CEO auch so bestätigt aber gut, dass du auch das noch mal hervorgehoben hast. :idee:
 
generell: Campa MUSS in den OEM-Markt kommen. Die Massen an Gruppen werden ja nie als Gruppensätze verkauft, sondern von Herstellern an Kompletträder montiert, und bleiben da auch.
Kaufen wollen sollte es dann aber auch jemand... Zuletzt hatten sie bei der Einführung der WRL ziemlich massiv OEM an Land gezogen. Gab richtig viele Lauchpartner. Bei Canyon konnte man das ganz gut beobachten wie schnell die Verfügbarkeit von "alle Größen" auf "nur noch wenige Größen" gewechselt ist, diese wenigen waren dann aber noch ewig im Outlet gelisted. Das bedeutet von Anfang an geringe Stückzahl... (wenn es viele gegeben hätte wären die häufigen Größen nicht so schnell auf Null gefallen, aber man kann eben nicht von der einen Größe 20% mehr bestellen wenn es nur zwei pro Größe sind, das ist ähnlich wie mit den Gängen wo es kein elfeinhalb-Ritzel gibt)

An sich wären Versender genau die richtigen für Niedrigvolumen-OEM, denn da muss sich kein Händler dafür entscheiden das Risiko einzugehen sich zB ein SR-Aeroad in den Laden zu hängen, ein SR-Tarmac hätte da viel größere Probleme. Aber nicht mal da klappt es so richtig...

Ich denke dass sogar die Verkäufe in der Preisklasse SR/DA/Red leiden wenn es keine Basis gibt, sogar auch unabhängig von der Vorgeschichte des Käufers: bei DA (als Beispiel für Gruppe von Hersteller mit breitem Portfolio) wird es einige Käufer geben die sich erst für das Rad entscheiden ("OK, ein Superix wird's"), dann für die Schaltungsfamilie ("ich mag zwar das Akkukinzept der AXS, aber will kein DOT also wird's Ultegra oder so") und erst ganz am Ende des Entscheidungsprozesses gönnen sie sich doch die teuerere Gruppe ("außerdem sind bessere Laufräder dabei"). Eine Schaltungsfamilie die unterhalb von SR/DA/Red nicht existiert (bzw nicht im Portfolio des OEMs der im ersten Schritt ins Auge gefasst wurde) kommt in der Entscheidung in einem solchen Fall gar nicht vor, sogar dann wenn es am Ende tatsächlich auf DA oder Red herausgelaufen ist.
 
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