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Nach 31 Jahren hat es mich wieder ein Auto angefahren

radprofi

Der sein Ende kommen sieht!
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16 Juli 2007
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Ort
Bochum / Grenze Witten-Heven
Dienstag war die Beerdigung meines Freundes und Arbeitskollegen (Unfall), wir kannten uns 25 Jahre.
Mittwoch (Gestern) hätte es mich beinahe erwischt. Das war schon schlimm, schlimmer fand ich die Reaktion meiner 7 Mitfahrer.
Zum Anfang: Dienstags ist mein Hauptfahrtag, Mittwochs fahr ich seit 3 Jahren als Gast bei einem WitXXXX Verein mit. Die fahren immer schön langsam und ich brauch bei der Ausfahrt nie das große Kettenblatt. Und es wird auch immer die gleiche Runde gefahren. Diesmal wurde extrem langsam gefahren. Ich war zweiter (eigentlich erster, da einer ab dem zweiten Treffpunkt immer losrast und wir ihn nicht mehr wieder sehen), bog an einer Ampel links ab (kamen von der Hattinger Str. um in die Bosfelder Str. abzubiegen) und fuhr wie dort üblich mit ca. 30 km/h in der Mitte der Fahrbahn um sofort wieder links ins Wodantal zu fahren. Dort auf der Linksabbiegerspur hörte ich ein Auto beschleunigen und es gab einen lauten Knall. Das Auto traf mein Hinterrad an der linken Seite und es rutschte weg. Die Speichen schabten den Lack von der Stoßstange. Dann traf das Auto noch meinen Hinterbau in Höhe des Schnellspanner. Gefallen bin ich nicht. Hab ein gutes Gleichgewicht und über 100 RR-Querfeldeinrennen gefahren.
Mir war richtig schlecht und meine Beine zitterten. Einer meiner Mitfahrer (Look Vollcarbon-Fahrer) war hinter mir und hat "nichts gesehen", nur den Knall gehört. Nach 3x fragen gab er mir widerwillig seinen Namen und Adresse. Die anderen Mitfahrer schauten nur und sagten, dass sie weiterfahren, „ist ja nichts passiert“. (Sind alle Hobbyfahrer im Verein, mussten also nicht unbedingt sofort weitertrainieren, ist meine Meinung. Außerdem war ja mein Hinterrad krumm.)
Da der Autofahrer meinte, dass ich schuld habe, wollte ich die Polizei rufen. Ich hielt mein Handy in die Runde und fragte, ob einer anrufen könnte, da mir total schlecht ist und ich noch am zittern war. Zwei mal habe ich gefragt, es hat keiner gemacht. (Einer von denen ist selber bei der Polizei!) Hab dann selber 110 gewählt und bin in dann in den Radladen gegangen.
Hab dann zusammen mit dem Autofahrer auf die Polizei gewartet. Dieser wurde dann von der Polizei über sein Fehlverhalten aufgeklärt: er wollte mich von der rechten Spur kommend auf der Linksabbiegerspur (ich war auf der Linksabbiegerspur!) ordnungsgemäß links überholen und wollte dann wieder auf die rechte Geradeausspur! Er hat den Sicherheitsabstand von 1,5 m nicht eingehalten.

Anzumerken ist noch, dass der Look-Carbon-Fahrer sich noch beim Unfallverursacher entschuldigt hat, dass er mir seine Adresse gegeben hat, da er ja nichts gesehen hat, nur den Knall gehört hat.

Ich fahre seit weit mehr als 30 Jahren RR, aber einen RR Kameraden im Unfall so im Stich zu lassen ist schon traurig.

Das Auto hat die Stoßstange zerkratzt und der Halter der Stoßstange ist an der rechten Seite ab, vermutlich abgebrochen.
Mein Hinterrad ist Schrott (2 Wochen alt, Shimano WHR 500) und die Schaltung funktioniert nicht mehr richtig. Ist zum Glück nur ein zwei Jahre altes 300 € Rad und ich hab noch drei fahrbereite RR.
Konnte zum Glück noch nach Hause radeln. Hab eine schöne Zerrung in der Wade.

Wollte ich hier mal loswerden.
 
AW: Nach 31 Jahren hat es mich wieder ein Auto angefahren

mir wird schlecht beim Lesen der Horrorszene!
:(

schöne Rennradkameraden hast du da! :(:mad:
Wenigstens ist der materielle Schaden polizeilich aufgenommen, sodass der ersetzt wird!
 
AW: Nach 31 Jahren hat es mich wieder ein Auto angefahren

Schön das dir nichts passiert ist.


Mein Rat, fahr lieber alleine, oder suche dir neue RR-Kollegen. Über sowas kann man nur den Kopf schütteln.
 
AW: Nach 31 Jahren hat es mich wieder ein Auto angefahren

Ich kenne die Ecke gut und kann die beschriebene Reaktion der Kollegen nicht nachvollziehen, wobei sich die Situation aber möglicherweise anders darstellte, wäre man selbst dabei gewesen. Völlig bescheuert ist die Geschichte mit der Adresse. Wenn er wirklich nichts gesehen hat, wäre die Zeugenaussage natürlich unbrauchbar, aber wieso muss man sich beim Autofahrer entschuldigen, dass man die Adresse weitergegeben hat? Manche Leute sind doch irgendwie reichlich dämlich ....
 
AW: Nach 31 Jahren hat es mich wieder ein Auto angefahren

Was ist das für eine Gesellschaft.

Mich hats letzte Woche gelegt, mein vorderes Laufrad ist dabei "ausgespeicht" worden. Irgend einer hatte seinen Garten gut bewässert und es lief hinter der Kurve in der 30er Zone in einem Dorf die gesamte Straße runter, ich rutschte auf die linke Seite. Die Autofahrer hinter mir hupten noch, ein Passant kam mir zur Hilfe, ich konnte allein aufstehen, meine beiden Trinkflaschen flogen auf die Straße und der Tacho.

Ich hab mir nur gedacht, was ist das für eine Solidarität - allerdings kamen mir auch 3 Rennradler entgegen, die sahen, dass ich da blutend zum Gehsteig hüpfte, von denen verzog keiner eine Miene, die fuhren weiter, als sei das ein eisenharter Wettkampf.

Gut, nun ist das bei dir eine Spur härter, immerhin waren das "Kameraden" - echt zu ko**en, die Feigheit dieser Typen. Bloß keinen Aufwand, bloß keinen Ärger, bloß nichts gesehen haben.....mir fehlen die Worte.

Hoffe, dir ist nichts passiert, mein Rad steht in der Werkstatt beim Händler und wurde zu Specialized eingeschickt zu checken.
 
AW: Nach 31 Jahren hat es mich wieder ein Auto angefahren

Erst mal Glückwunsch, dass nichts wirklich schlimmes passiert ist.

Und dann: Wenn Deine Schilderung nicht zu subjektiv ist (was ich Dir nicht unterstellen möchte!), würde ich mir überlegen, ob ich solche "Kameraden" wirklich brauche. Auf jeden Fall würde ich die Leute nächste Woche mal drauf ansprechen: "Ich fand Euer Verhalten letzte Woche echt sch...Sehe ich das falsch, oder was habt Ihr Euch dabei gedacht".

Das gibt Dir die Chance, Deine eventuell verzerte Wahrnehmung (warst ja sicher etwas unter Schock nach der Aktion) abzusichern und gibt den Kollegen die Möglichkeit, Ihr Verhalten zu reflektieren und ggf. zu kommentieren. Die waren ja sicher auch etwas angespannt nach einem beobachteten Unfall...da reagiert man nicht immer so, wie man es selbst gerne hätte.

Wird man vom Dosisten vom Rad geholt und dann von Rennradlern stehen gelassen - das muss man echt nicht haben!
 
AW: Nach 31 Jahren hat es mich wieder ein Auto angefahren

Wilkommen in Deutschland. :D

Hast Du letzte Woche Quarks & Co. gesehen? Da haben sie mal getestet, wer anhält, wenn ein zerdengeltes Auto etc. am Straßenrand liegt.
Ergebnis: Niemand
 
AW: Nach 31 Jahren hat es mich wieder ein Auto angefahren

So wie sich das anhört sind das keine Kameraden , sondern lediglich irgendwelche Lutscher mit denen du wöchentlich fährst - anders kann ich mir so ein Verhalten nicht erklären.
So was macht man als Sportkamerad nicht - einen Kumpel so hängen lassen!
Auch wenn meine RSC´ler manchmal Idioten sein können - im Ernstfall stehen sie hinter mir , z.b. als ich über einen frisch verlegte Bordsteinabschnitt gefahren bin und ein Tier von Bauarbeiter meinte mich blöde anmachen zu müssen .. "Komm du nur - wir sind zu fünft ! !" Meine einer meiner Mitfahrer, der Kleinste, - fäusteschwingend... :lol: Das Bild vergess ich nie.. :D
 
AW: Nach 31 Jahren hat es mich wieder ein Auto angefahren

Meine Meinung:

Vollkommen wurscht wer Schuld hat, ob ich es wirklich gesehen habe (oft will es ja nicht gesehen werden), erstmal sollte geholfen werden und die ganze Unfallstelle ein bisschen gesichert werden, das kann schon dadurch geschehen, wenn sich einer hinstellt und achtet, dass die Autos anhalten, Warndreieck gibts ja keines (sei denn im beteiligten Auto!) - aber so eine Reaktion als erstes unmittelbar - untragbar, die würd ich fast - wenn alles wichtigere übstanden ist - wegen unterlassener Hilfe drankriegen. Unfassbar, auf so "Kameraden" verzichte ich lieber und fahr allein.
 
AW: Nach 31 Jahren hat es mich wieder ein Auto angefahren

Komische Sache und vor allem komische "Kameraden", mit denen du fährst. Man sollte diesen Deppen vielleicht mal erklären, was Zeuge sein bedeutet. Es heisst nicht, dass man den ganzen Vorgang gesehen haben muss (oder sogar den Rest erfinden), um dann Partei ergreifen zu können. Dein Hintermann kann doch sicher bestätigen, wo innerhalb der Fahrspur du gefahren bist, vielleicht halt auch nur 20m vor dem Unfall. Oder wo und wie das Auto ihn selber überholte etc. Für die restlichen Lutscher gilt das gleiche. Nicht mal die Adresse rausrücken wollen und gleich weiterfahren – was für Spinner.
 
AW: Nach 31 Jahren hat es mich wieder ein Auto angefahren

Nicht mal die Adresse rausrücken wollen und gleich weiterfahren – was für Spinner.

Sieh es mal so: Nachher zur Polizei gehen zu müssen, um eine Zeugenaussage abzugeben und ggf. noch vor Gericht als Zeuge auftreten zu müssen, sind in deren Augen einfach nur lästig. Um diese Belastungen zu umgehen, fahren sie ohne ihre Adresse anzugeben weiter.
Motto: "Solange es mir gutgeht, geht es auch allen anderen gut!"
 
AW: Nach 31 Jahren hat es mich wieder ein Auto angefahren

Ich hatte im Mai einen schweren Fahrradunfall. Der Unfall ereignete sich direkt vor einem Aussiedlerhof, der von Sinti und Roma Familien bewohnt wird. Als ich am Boden lag und nicht mehr hochkam, kam sofort eine Frau, half mir hoch, bat mich ins Haus und versorgte mich mit einem Glas Wasser und gab mir ein Telefon um den Krankenwagen zu rufen. So geht es auch...
Such Dir eine andere Radgruppe, denn in der Gruppe macht es einfach mehr Spaß!
Gruß Jens
 
AW: Nach 31 Jahren hat es mich wieder ein Auto angefahren

Sieh es mal so: Nachher zur Polizei gehen zu müssen, um eine Zeugenaussage abzugeben und ggf. noch vor Gericht als Zeuge auftreten zu müssen, sind in deren Augen einfach nur lästig. Um diese Belastungen zu umgehen, fahren sie ohne ihre Adresse anzugeben weiter.
Motto: "Solange es mir gutgeht, geht es auch allen anderen gut!"
Ist dies nicht auch unerlaubtes Entfernen vom Unfallort?
Wenn Du hart bist (wozu Du vermutlich keine Lust mehr hast), müssen sich Deine "Kameraden" vermutlich ganz warm anziehen.
 
AW: Nach 31 Jahren hat es mich wieder ein Auto angefahren

Hast Du letzte Woche Quarks & Co. gesehen? Da haben sie mal getestet, wer anhält, wenn ein zerdengeltes Auto etc. am Straßenrand liegt.
Ergebnis: Niemand

Stimmt so nicht ganz. Viele sind vorbei gefahren, auch aus Angst etwas falsch zu machen – jedoch haben auch eine große Zahl an Personen gehalten und zumindest die Polizei informiert. Interessant fand ich auch, die Erklärung, warum sich die Leute so verhalten, wenn sie jemanden im Rückspiegel sehen – der wird sich schon darum kümmern.
Ich habe komischerweise kein Problem damit, dass sich keiner um mich kümmert, wenn ich "leicht" gestürzt bin. Wenn es mal schlimmer aussah, oder es eine dicht befahrende Straße war, hat immer einer gefragt, ob er helfen kann.

Wenn es fremdverschuldet war, würde ich die Leute dazu nötigen ihre Aussagen zu machen. Tolle Mitfahrer. Ich weiß schon, warum ich größtenteils allein fahre.

Stk78
 
AW: Nach 31 Jahren hat es mich wieder ein Auto angefahren

Sei froh das dir nichts schlimmeres passiert ist - das ist alles was zählt.

Bei solchen "Kameraden" würde ich es in Zukunft bevorzugen alleine zu fahren.
 
AW: Nach 31 Jahren hat es mich wieder ein Auto angefahren

Ist dies nicht auch unerlaubtes Entfernen vom Unfallort?
Wenn Du hart bist (wozu Du vermutlich keine Lust mehr hast) müssen sich Deine "Kameraden" vermutlich ganz warm anziehen.

Ja, es ist unerlaubtes Entfernen vom Unfallort und dazu ggf. noch unterlassene Hilfeleistung.
Normalerweise dürfte man da dann wohl die "Kameraden" so lange an der weiterfahrt hindern, bis die Polizei vor Ort ist. Wenn man einen Dieb auch unter Einsatz körperlicher Gewalt an der Flucht hindern darf, um ihn der Polizei zu übergeben, darf man das bei "unterlassener Hilfeleistung" wohl auch, zumal auf die Hilfeleistung ein höheres Strafmaß steht. :confused: :idee:
 
AW: Nach 31 Jahren hat es mich wieder ein Auto angefahren

(Einer von denen ist selber bei der Polizei!)
Und er hat auch nicht geholfen:confused::eek:Der ist da wohl fehl am Platz, und sollte seinen Beruf wechseln. Den sollte man degradieren, oder ganz von der Polizei entfernen.


Ich wünsche Dir alles gute. Und in der Zukunft gute Fahrt.
 
AW: Nach 31 Jahren hat es mich wieder ein Auto angefahren

Ja, es ist unerlaubtes Entfernen vom Unfallort und dazu ggf. noch unterlassene Hilfeleistung.
Normalerweise dürfte man da dann wohl die "Kameraden" so lange an der weiterfahrt hindern, bis die Polizei vor Ort ist. Wenn man einen Dieb auch unter Einsatz körperlicher Gewalt an der Flucht hindern darf, um ihn der Polizei zu übergeben, darf man das bei "unterlassener Hilfeleistung" wohl auch, zumal auf die Hilfeleistung ein höheres Strafmaß steht.

Sowas nennt sich Erlaubnistatbestandsirrtum, und er hätte sich wegen Freiheitsberaubung und/oder Körperverletzung strafbar gemacht.

Die "Kameraden" waren nämlich keine Unfallbeteiligten.


Ein Unfall i.S.d. § 142 ist übrigens ein plötzliches Ereignis im Straßenverkehr, dass unmittelbar mit dessen thypischen Gefahren im Zusammenhang steht, und einen nicht völlig belanglosen Peronen- oder Sachschaden zur Folge hat.

Den Polizisten würde ich beim Vorgesetzen anschwärzen. Da die aber auch Leute verbrennen, ersticken oder Unschuldige zum Krüppel treten dürfen, dürfte wohl nichts passieren.
 
AW: Nach 31 Jahren hat es mich wieder ein Auto angefahren

HAllo

Also bei sowas schwillt mir ja der Kamm!:mad:
So wie ich mich kenne, wäre das das letzte mal mit diese Egoisten.

Sowas gibs ja noch nicht mal im Krieg.

MFG Haetzer
 
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