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Meinungen zu Leitungswasser im Alltag

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Re: Meinungen zu Leitungswasser im Alltag
Geschmacklich gibt es durchaus Unterschiede, auch wenn öffentliche Tests das widerlegen wollen. Hier ist aber auch die Geschmacksfähigkeit der Tester gefragt.

Ich zum Beispiel finde, dass das "Volvic" Wasser durchaus gut nach Bergquelle schmeckt. (Ich kaufe es im Alltag nicht mehr, aus verschiedenen Gründen).

Ein Bestandteil, der geschmacklich dafür präsent ist, könnte zum Beispiel Hydrogencarbonat sein, aber genau weiß ich das natürlich nicht. Wer kennt sich mit sowas aus?

Hydrogencarbonat = Geschmack Bergquellwasser?

"Das Volvic ist ein Stilles Wasser. Es enthält 12 mg Natrium, 6 mg Kalium, 12 mg Calcium, 8 mg Magnesium, 15 mg Chlorid, 9 mg Sulfat und 74 mg Hydrogencarbonat. Damit enthält das Volvic insgesamt 136 mg Mineralien pro Liter."

https://mineralwasser-test.com/wasser/volvic/
 
Generell kann man sagen:
  • Magnesium-reich --> eher süßlich
  • Calcium-reich oder viel Sulfat --> leicht bitter
  • viel Kohlensäure --> säuerlich
  • Natrium-reich bzw. NaCl, a.k.a. Kochsalz --> salzig

Hydrogencarbonat (als Anion) an sich ist mir geschmacklich jetzt erstmal nichts weiter bekannt. Allerdings wirkt es als Säurebinder im Magen und macht das Wasser daher bekömmlicher, vor allem bei empfindlichem Magen.
 
Beim Hydrogencarbonat stimme ich Dir zu. Den Geschmack des Natriumsalzes kann man gut pur probieren, ist als „Natron“ oder zwecks Säuredämpfung im Magen als „Bullrichsalz“ im Handel.
Ansonsten spielen auch die Anionen eine Rolle. Magnesiumsulfat heißt nicht ohne Grund „Bittersalz“.
 
Beim Hydrogencarbonat stimme ich Dir zu. Den Geschmack des Natriumsalzes kann man gut pur probieren, ist als „Natron“ oder zwecks Säuredämpfung im Magen als „Bullrichsalz“ im Handel.
Ansonsten spielen auch die Anionen eine Rolle. Magnesiumsulfat heißt nicht ohne Grund „Bittersalz“.
Was ich oben beschrieben habe ist so ein genereller Leitfaden an dem man sich orientieren kann. Am Ende kommt es immer auf die Zusammensetzung an. Im Falle von Mineralien schmeckt man weitestgehend Ionen in Abhängigkeit von ihrer Konzentration, egal ob Kationen oder Anionen, da diese im Wasser gelöst sind und eine entsprechende Reaktion an den Rezeptoren auslösen. Im Falle von sauer und salzig sind beispielsweise weitestgehend Ionenkanäle verantwortlich, wobei auch der (intrazelluläre) pH-Wert eine entscheidende Rolle spielt. Das führt aber hier jetzt doch etwas zu weit denke ich.
 
Am Ende kommt es immer auf die Zusammensetzung an.
Da sind wir uns einig. Ausgangspunkt dieser Teildiskussion war ja, dass Wasser nicht "belebt" sein muss, um komisch oder ungewohnt zu schmecken.
Im Falle von Mineralien schmeckt man weitestgehend Ionen in Abhängigkeit von ihrer Konzentration, egal ob Kationen oder Anionen, da diese im Wasser gelöst sind und eine entsprechende Reaktion an den Rezeptoren auslösen.
Beim selektiven Schmecken von Ionen in Mineralwässern melde ich Zweifel an. Beispiel wieder Bittersalz - weder sulfatfreies Magnesiumnahrungsergänzungsmittel noch zB Natriumsulfat schmecken bitter. Die Kombi macht's.
 
Beim selektiven Schmecken von Ionen in Mineralwässern melde ich Zweifel an. Beispiel wieder Bittersalz - weder sulfatfreies Magnesiumnahrungsergänzungsmittel noch zB Natriumsulfat schmecken bitter. Die Kombi macht's.
Von selektivem Geschmack einzelner Ionensorten habe ich gar nicht gesprochen, lediglich, dass Ionen für den Geschmack verantwortlich sind. Natriumsulfat schmeckt salzig, während Magnesiumsulfat salzig-bitter schmeckt. Selbst Kochsalz in geringen Konzentrationen ist leicht süßlich. Auch die Geschmacksintensität, z.B. wie intensiv salzig etwas schmeckt, hängt von der Art der Ionen ab (z.B.: K>Ca>Na; SO4>Cl>Br). Beides, Anionen und Kationen, tragen zum Geschmack bei. Da in Mineralwässern aber immer eine Kombi aus vielen Komponenten vorliegt, lassen sich trotzdem die Tendenzen in etwa beschreiben, wie ich das in Beitrag #243 getan habe.

Ansonsten ist das Thema Geschmack leider viel zu Komplex um das hier weiter auszuführen. Zumal da auch weiterhin intensiv dran geforscht wird und Vieles noch nicht verstanden ist.
 
Dann hatte ich die von mir zitierte Passage falsch verstanden und wir sind uns beim Thema Geschmack von Mineralwässern wohl einigermaßen einig: Es hängt von der gesamten Mineralisierung ab. Aber ob jetzt das Aufstellen solcher Reihen sinnvoll ist und z.B. Kaliumsulfat wirklich intensiver salzig schmeckt als Natriumbromid, da hege ich immer noch meine Zweifel. Brauchen wir hier nicht fortführen.
 
Hi,

hier mal eine recht hilfreiche Information (siehe unten). Quelle: Öko-Test. Ist zwar schon älter, habe ich aber selten so kompakt vorgefunden.

Ideal für den alltäglichen Gebrauch ist ein Mineralwasser, das also calcium- und magnesiumreich, dafür aber natriumarm ist. Das gibt es tatsächlich, ist aber selten. Wobei, wie dort ja auch steht, bei Sportlern Natrium natürlich kein Problem ist.

Warum Mineralwasser, wenn Leitungswasser doch angeblich so gut getestet wird? Jemand hat das mal anschaulich erklärt: Du findest nur die Rückstände, auf die du auch testest. Wenn du zB einen Corona-Test machst und der negativ ist, ist kein Beweis, dass du gesund bist. Du kannst du etliche andere Infektionen haben. Bei Leitungswasser hat man zB Medikamentenrückstände gefunden. Die Mengen sind extrem gering und daher im Prinzip belanglos. Aber: Man trinkt es ja jeden Tag, sein Leben lang. Ich halte das nicht für vollkommen unbedenklich.

Aus meiner Sicht bleibt daher zunächst Mineralwasser die bessere Wahl. Da die Mineralien und auch der Quellort immer aufgeführt sein müssen, kann man eines wählen, das eine ausgewogene Mineralisierung und geringe Transportwege hat. Und: Am besten keine Plastikflaschen nehmen, sondern Glas, wegen möglicher Hormone. Ich bevorzuge darüber hinaus Pool-Mehrwegflaschen, die leider immer seltener werden. Vorteil ist, dass diese zwischen verschiedenen Herstellern austauschbar sind und daher die Transportwege nochmal verkürzen.

Wer es anders sieht und auf Leitungswasser schwört, der sieht es eben anders und schwört auf Leitungswasser. Hat ja auch Vorteile, speziell was Kosten und den Transport angeht. Die Mineralisierung kann man sich auch leicht holen, die dürfte eigentlich immer auf der Internetseite des Wasserversorgers stehen.

Es gibt bei der Diskussion etliche Fronten und jeder hat da seine Präferenzen:
  • Leitungswasser vs. Mineralwasser
  • Ohne vs. mit Kohlensäure
  • Glas- vs. Plastikflasche
  • Einheimisch vs. schickes französisches "Eau du Nestlé"
  • Und bei uns natürlich reines Wasser vs. Sportgetränk in der Trinkflasche

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Dass man nur findet, auf was man testet, gilt auch für Mineralwasser oder das, was so als Contrex, Volvic, Evian etc angeboten wird.

Es kommt immer auf die Quelle an. Dass man in oberflächennah und ungenügend aufbereitetem Trinkwasser Rückstände von Irgendwas finden kann ist zu erwarten, hat aber keine Bedeutung für Wasser aus Tiefbrunnen oder gut aufbereitetes. Wenn man mal in irgendeiner Mineralwasserflasche was findet, betrifft das ja auch nicht alle Mineralwässer. Bei Wasser in Flaschen hat man natürlich den Vorteil, dass man sich eines raussuchen kann, dass einem aus beliebigem Grund, von Mineralisierung bis Model in der Werbung, besser gefällt als das eigene Leitungswasser. Nachteil ist aber immer, dass jede Menge Gewicht weit durch die Landschaft gekarrt wird, bei Glasflaschen noch etwas mehr, für Wasser in Flaschen, das bei ehrlicher Betrachtung meist unter „Ist mir irgendwie lieber als Leitungswasser“ fällt und nicht unter „ist wirklich notwendig“. Ich brauche auch beim Italiener kein hergekarrtes San Pellegrino. Also wer sich um Umwelt und Energiesparen Sorgen macht, kann da auch ansetzen und mal in sich gehen.
 
Aus unseren Wasserhähnen läuft bestes Trinkwasser. Trotzdem trinken Millionen Deutsche nur Mineralwasser. Der BUND rät: Lassen Sie’s bleiben!

Flaschenwasser ist teuer und umweltschädlich. Wer meint, Flaschenwasser ist besser für die eigene Gesundheit, bildet sich nur etwas ein und glaubt der Werbung

https://www.lebensraumwasser.com/duisburger-leitungswasser-schlaegt-evian/
 
Bei Leitungswasser hat man zB Medikamentenrückstände gefunden. Die Mengen sind extrem gering und daher im Prinzip belanglos. Aber: Man trinkt es ja jeden Tag, sein Leben lang. Ich halte das nicht für vollkommen unbedenklich.
Die Grenzwerte berücksichtigen diesen Effekt der Aufnahme über eine lange Zeit.
Nur weil ständig die Nachweisgrenzen bei der Analyse des Wassers sinken, werden wir nicht kränker.
Glauben wir doch lieber dem BUND als der Werbung!
 
Die Grenzwerte berücksichtigen diesen Effekt der Aufnahme über eine lange Zeit.
Nur weil ständig die Nachweisgrenzen bei der Analyse des Wassers sinken, werden wir nicht kränker.
Glauben wir doch lieber dem BUND als der Werbung!
Mich irritiert etwas dieses "wir". Man soll es also - wenn ich dich richtig verstehe - entweder so oder so machen. Ich denke, man sollte erstmal eine Faktengrundlage schaffen, Vor- und Nachteile aufzeigen und dann sollte jeder eigenständig entscheiden.

Und Fakt ist:

https://www.aerzteblatt.de/archiv/198237/Arzneimittelrueckstaende-im-Wasser-Vermeidung-und-Elimination schrieb:
Deren Rückstände finden sich verstärkt im Abwasser von Ballungsräumen. Von dort gelangen sie auch ins Grund- und Oberflächenwasser. Sie können mit konventioneller Klärwerks- und Wasseraufbereitungstechnik meist nur schwer entfernt werden. Zwei sehr bedenkliche Trends werden damit in Zusammenhang gebracht: Die zunehmende Verbreitung multiresistenter Mikroorganismen und die Zunahme von Fruchtbarkeitsstörungen.

Zum Thema Gewicht/Transportkosten:
Nachteil ist aber immer, dass jede Menge Gewicht weit durch die Landschaft gekarrt wird, bei Glasflaschen noch etwas mehr, für Wasser in Flaschen, das bei ehrlicher Betrachtung meist unter „Ist mir irgendwie lieber als Leitungswasser“ fällt und nicht unter „ist wirklich notwendig“.

Hier hatte ich bereits etwas zu geschrieben. Verwirrend, dass beim Thema Mineralwasser alle immer nur an französische oder italienische Wässer denken. Nach deutschem Recht besteht eine Verpflichtung, den Quellort auf dem Etikett anzugeben. Überdies muss das Wasser auch dort abgefüllt sein. Weiteres dazu unter https://www.gesetze-im-internet.de/min_tafelwv/.

Man kann also leicht ein heimatnahes Wasser wählen. Zudem ist es sinnvoll, Mehrweg-Pool-Gebinde zu kaufen. Diese gehen eben nicht direkt zurück an den einen Hersteller, sondern werden getauscht, was die Transportwege kurz hält. Übrigens ist Glas natürlich schwerer, kann aber weitaus häufiger genutzt werden und ist vollkommen bedenkenlos hinsichtlich Verschmutzungen (anders als PET).

Im Ergebnis spricht absolut nichts gegen ein gut gewähltes Mineralwasser. Es ist zwar teurer (aktuell bei mir 2,39 € / 12*0,7 l - sorry, aber die Kohle hab' ich grad noch) und man muss es schleppen. Wer aber bewusst einkauft und sich Gedanken macht, kann vieles dabei richtig machen. Weiterer Vorteil ist, dass quasi nur Flaschenwasser richtig spritzig ist. Ich frage mich immer, wie man es schafft, mit diesen Wassersprudlern so fades Wasser herzustellen.

Das mit der Kohlensäure ist aber freilich auch Geschmackssache. Ein Punkt, der aber bei Leitungswasser oft vergessen wird: Das angeblich so gut kontrollierte Wasser wird am Einspeisepunkt in die Leitung kontrolliert. Was danach passiert, weiß man nicht. Häufigstes Problem sind die Armaturen in älteren Gebäuden. Wer also Leitungswasser trinkt, sollte zumindest immer etwas Wasser ablaufen lassen (Finger in den Strahl halten, wenn's kälter wird, kann man es verzehren).
 
Ich schreibe Dir gar nichts vor.
Über das "wir" habe ich nicht lange nachgedacht.
Lass es mich so formulieren:
Ich empfehle denen, die an die Aussagen der Werbung und der Panikmacher glauben, lieber an den BUND zu glauben.
Die Faktengrundlage liegt vor und auf der Grundlage derer urteilt der BUND.
Das Wasser aus dem Hahn zu trinken und auf jeden weiteren, vollkommen überflüssigen Transport von Wasser zu verzichten, erachte ich als sehr sinnvoll.
 
Bei dem Ärzteblatt-Zitat geht es erst einmal um Rückstände im Abwasser, nicht im Trinkwasser, und es ist auch nicht klar, ob es um aktuelles Abwasser in D geht oder in Ländern mit niedrigeren Standards und für D um vorsorgliche Maßnahmen. Das Problem haben letztlich aber auch alle Mineralwasserquellen. Auch die pumpen nur irgendwo raus, wohin es nachströmt. Und wo es Mineralwasserquellen (noch?) nicht haben wg. Entnahme aus Tiefbrunnen, haben es auch alle Wasserwerke nicht, die ebenfalls aus Tiefbrunnen entnehmen.

Wer dem Leitungswasser nicht traut, muss halt Flaschenwasser kaufen, anfahren lassen und schleppen. Ich sehe das Problem der Ressourcenverschwendung beim Transport wesentlich beim Wasser selbst, 1 l Wasser wiegt nun mal ein Kilo und das muss durch die Gegend gefahren werden. Ob die Flasche drumrum leicht ist oder schwer ist der weniger wichtige Punkt.
 
Ist ein gutes Stichwort. Die haben im Moment das Sagen. In Bezug auf ein Virus, mit dem wir eh alle in Kontakt kommen werden und gegen das sämtliche "Schutzmaßnahmen" daher sinnlos sind, wie auch die allermeisten Rentner wissen.

Thema hier sind ganz im Gegensatz dazu vermeidbare Risiken. Unserem Trinkwasser tut es zB nicht gut, dass wir in der Tierhaltung und in der Humanmedizin so viele Antibiotika geben.
 
Ich sehe das Problem der Ressourcenverschwendung beim Transport wesentlich beim Wasser selbst, 1 l Wasser wiegt nun mal ein Kilo und das muss durch die Gegend gefahren werden. Ob die Flasche drumrum leicht ist oder schwer ist der weniger wichtige Punkt.
Das ist korrekt. Die höheren Transportkosten bzw. der damit entstehende Ressourcenverbrauch sind ein Nachteil des Mineralwassers. Man "erkauft" sich dabei aber die Sicherheit, dass man das Wasser vom Abfüllort bis zum Öffnen in einem verschlossenen Behältnis gehalten hat und insofern nichts verunreinigt sein kann.

Nicht zu Unrecht wird in Ländern mit schlechterer Infrastruktur empfohlen, nur abgefülltes Wasser zu trinken. Ich räume aber ein, dass das nicht nicht mit Westeuropa vergleichbar ist.
 
Es wäre sehr hilfreich, wenn Du schlicht und einfach beim Thema bleiben könntest.
Da möchte dann ich doch nochmal anmerken, dass sich viele Fachleute mit dem Thema beschäftigen.
Die haben da sogar eine Ausbildung genossen und wissen, wovon sie reden.
Meine Empfehlung ist, diesen Fachleuten zu glauben und nicht irgendwelchen Gelabber im Internet und den "sozialen Medien".
Etwas anderes als glauben bleibt der Mehrheit nicht übrig, da sie ihren Lebensunterhalt verdienen müssen und nicht auch noch zusätzlich z.B. water science studieren können.
 
Weiterer Vorteil ist, dass quasi nur Flaschenwasser richtig spritzig ist. Ich frage mich immer, wie man es schafft, mit diesen Wassersprudlern so fades Wasser herzustellen.
Das ist ausschließlich eine Frage dessen, wie man das Ding verwendet. Ich mag mein Wasser auch mit sehr viel Kohlensäure und habe keinerlei Probleme, das mit einem Sprudler zu erreichen.
 
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