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Mein Fang des Tages

...ich mag ja die Überschrift in diesem Faden so gar nicht, da sie suggeriert, dass man mehrere Einkäufe am Tag tätigt und daraus einen besonders Guten hier vorstellt - naja, Schwamm drüber.

Nichtsdestotrotz habe ich hierfür eine Geschichte:

Es muss so 1983 gewesen sein, als wir auf der Suche nach einer scheibengebremsten Vorderachse für meinen NSU Prinz auf einen bemerkenswerten - schon damals aus der Zeit gefallenen - Schrottplatz am Rande einer fränkischen Kleinstadt stießen.
Dort türmten sich zwischen Wohlstandskarossen der 50er und 60er Jahre zwei NSU TT mit den begehrten Teilen.

Der Schrottplatzbesitzer residierte auf der anderen Straßenseite in einer aufgelassenen ARAL-Tankstelle samt schwarzen Schäferhund.
Der hagere Mann saß in dem gläsernen, bis unter die Decke mit Autoteilen vollgestopften, Büro und war auf unsere Anfrage nach den Teilen sehr einsilbig. Nur auf wiederholtes Nachbohren erklärte er uns, dass bereits alle NSU Teile verkauft seien 😕

38 Jahre später
Der Schwager des Nachbarn hat sich einen Bauernhof samt "Inhalt" ersteigert und fragt an, ob ich Interesse an alten Fahrradteilen hätte. Na, was denkt ihr?

Wir verabreden uns in einem kleinen Dorf unweit der A3 auf dem unbewohnten Anwesen.
Wohnhaus; zwei Vollgeschoße 20x8m, zwei große Scheunen über Eck, dahinter auf 3500qm eine größere Werkstatthalle. Es wurden bereits über 60 PKWs und andere Fahrzeuge vom Hof entfernt, sodass man halbwegs durch die Reihen kommt.
Wir betreten zunächst das große Wohnhaus und werden schon vor dem Schlüsselumdrehen gewarnt. Ich denke noch: ich hab schon so einiges gesehen und geräumt, das wird schon nicht so wild sein.
Tja, was soll ich schreiben? Eine Neue Dimension des Sammelns tat sich für mich auf. Der Bodenbelag im gesamten Wohnhaus besteht vollständig aus ausrangierten Autofußmatten. Der mittlerweile verstorbene Besitzer lebte zuletzt im Wohnwagen neben der Werkstatt, weil kein Durchkommen mehr im Ex-Wohnbereich gegeben war. Jede Etage, jedes Zimmer, der Dachboden, der Spitzboden, der Keller geschlichtet mit neuen und gebrauchten Auto-, Moped- und wenigen Fahrradteilen aus den 50er bis 80er Jahren in allen Erhaltungszuständen. Seltene Peugeot Autoprospekte und Werkstatthandbücher aus den 60er Jahren liegen wild über Zündapp Mopedbroschüren und dokumentieren die ehemaligen Geschäftsfelder.
Um so tiefer man gräbt, umso älter werden die Teile die hervortreten.

In den Scheunen sind alle Etagen mit selbstgebauten Holzregalen meterhoch ausgestattet. Die dicken Pressspanplatten biegen sich unter der Last von hunderten von Türen, Hauben, Innenaustattungen und drohen auf die Besucher herabzustürzen. Nichts ist offensichtlich beschriftet und vieles durch die schlechte Lagerung unbrauchbar.
Es würde Jahre brauchen um so ein Lager zu räumen und geordnet abzuverkaufen.

Im Gespräch stellt sich heraus, dass dieser Hof des Schrottplatzbesitzers letztes Domizil war.

Sein beherrschendes Geschäftsmotto:

Kaufen ja - Verkaufen nie

So schließt sich der Kreis und ich werde doch noch das eine oder andere NSU Teil erwerben können.
Am Ende des Besuchs befinde ich mich in der dritten Etage eines Schwerlastregals und schiebe schwere Holzkisten mit vernickelten Radspeichen auf die Gabel eines Gabelstaplers.
Eine PKW Ladung Fahrradteile habe ich mitgenommen und es fällt in dieser Werkstatt nicht auf, das etwas fehlt.


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Einen Teil möchte ich demnächst hier anbieten - nichts tolles (vieles musste ich schon wegschmeißen) und eher für alte Alltagsräder aber dafür günstig und in Massen.

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Zuletzt bearbeitet:
...ich mag ja die Überschrift in diesem Faden so gar nicht, da sie suggeriert, dass man mehrere Einkäufe am Tag tätigt und daraus einen besonders Guten hier vorstellt - naja, Schwamm drüber.

Nichtsdestotrotz habe ich hierfür eine Geschichte:

Es muss so 1983 gewesen sein, als wir auf der Suche nach einer scheibengebremsten Vorderachse für meinen NSU Prinz auf einen bemerkenswerten - schon damals aus der Zeit gefallenen - Schrottplatz am Rande einer fränkischen Kleinstadt stießen.
Dort türmten sich zwischen Wohlstandskarossen der 50er und 60er Jahre zwei NSU TT mit den begehrten Teilen.

Der Schrottplatzbesitzer residierte auf der anderen Straßenseite in einer aufgelassenen ARAL-Tankstelle samt schwarzen Schäferhund.
Der hagere Mann saß in dem gläsernen, bis unter die Decke mit Autoteilen vollgestopften, Büro und war auf unsere Anfrage nach den Teilen sehr einsilbig. Nur auf wiederholtes Nachbohren erklärte er uns, dass bereits alle NSU Teile verkauft seien 😕

38 Jahre später
Der Schwager des Nachbarn hat sich einen Bauernhof samt "Inhalt" ersteigert und fragt an, ob ich Interesse an alten Fahrradteilen hätte. Na, was denkt ihr?

Wir verabreden uns in einem kleinen Dorf unweit der A3 auf dem unbewohnten Anwesen.
Wohnhaus; zwei Vollgeschoße 20x8m, zwei große Scheunen über Eck, dahinter auf 3500qm eine größere Werkstatthalle. Es wurden bereits über 60 PKWs und andere Fahrzeuge vom Hof entfernt, sodass man halbwegs durch die Reihen kommt.
Wir betreten zunächst das große Wohnhaus und werden schon vor dem Schlüsselumdrehen gewarnt. Ich denke noch: ich hab schon so einiges gesehen und geräumt, das wird schon nicht so wild sein.
Tja, was soll ich schreiben? Eine Neue Dimension des Sammelns tat sich für mich auf. Der Bodenbelag im gesamten Wohnhaus besteht vollständig aus ausrangierten Autofußmatten. Der mittlerweile verstorbene Besitzer lebte zuletzt im Wohnwagen neben der Werkstatt, weil kein Durchkommen mehr im Ex-Wohnbereich gegeben war. Jede Etage, jedes Zimmer, der Dachboden, der Spitzboden, der Keller geschlichtet mit neuen und gebrauchten Auto-, Moped- und wenigen Fahrradteilen aus den 50er bis 80er Jahren in allen Erhaltungszuständen. Seltene Peugeot Autoprospekte und Werkstatthandbücher aus den 60er Jahren liegen wild über Zündapp Mopedbroschüren und dokumentieren die ehemaligen Geschäftsfelder.
Um so tiefer man gräbt, umso älter werden die Teile die hervortreten.

In den Scheunen sind alle Etagen mit selbstgebauten Holzregalen meterhoch ausgestattet. Die dicken Pressspanplatten biegen sich unter der Last von hunderten von Türen, Hauben, Innenaustattungen und drohen auf die Besucher herabzustürzen. Nichts ist offensichtlich beschriftet und vieles durch die schlechte Lagerung unbrauchbar.
Es würde Jahre brauchen um so ein Lager zu räumen und geordnet abzuverkaufen.

Im Gespräch stellt sich heraus, dass dieser Hof des Schrottplatzbesitzers letztes Domizil war.

Sein beherrschendes Geschäftsmotto:

Kaufen ja - Verkaufen nie

So schließt sich der Kreis und ich werde doch noch das eine oder andere NSU Teil erwerben können.
Am Ende des Besuchs befinde ich mich in der dritten Etage eines Schwerlastregals und schiebe schwere Holzkisten mit vernickelten Radspeichen auf die Gabel eines Gabelstaplers.
Eine PKW Ladung Fahrradteile habe ich mitgenommen und es fällt in dieser Werkstatt nicht auf, das etwas fehlt.


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Einen Teil möchte ich demnächst hier anbieten - nichts tolles (vieles musste ich schon wegschmeißen) und eher für alte Alltagsräder aber dafür günstig und in Massen.

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Was ist das?
 
Ein guter Schweißser beginnt U endet eine Naht im nicht sichtbaren Bereich
Und klatscht nicht im Auslauf noch was drau
...ein guter Schweißer setzt die schwächste Stelle (Start und Ende) der Schweißnaht in die neutrale Fase einer Biege-oder Drehbelastung, also dort wo keine Druck- und Zugbelastungen auftreten.
Um Endkrater zu vermeiden wird der Strom kontrolliert am Nahtende runtergefahren und ein Zusatztropfen mit abgeschmolzen. Also lieber eine kleine Nahtüberhöhung erzeugt als ein vertiefender Krater.

Nicht schön aber technisch richtig ausgeführt...
 
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