Ich glaube hier machen sich mehr Leute Gedanken über Klamotten von anderen Leuten, als die sich selbst Gedanken über Ihre Klamotten machen.
Wir sind alles Radfaher und es ist doch schön, dass es viele Leute machen. Was auch immer für eine Kleidung getragen wird.
Jedem, der eine leicht abschätzige Meinung hat, kann ich empfehelen mal zu so einem Social Ride zu gehen. Ihr werdet feststellen, dass Ihr auf sehr aufgeschlossene und freundliche Menschen trefft und Ihr zusammen in zügigem Tempo eine schöne Tour macht.
Edit: Welche Kleidung Du dabei trägst, ist übrigens völlig egal.
Denk ich nicht.
Die Rennrad- Bubble im allgemeinen ist ziemlich stark markenaffin. Wer das abstreitet belügt sich irgendwie auch selbst. Der Erfolg diverser Marken kommt nicht nur von hoher oder höherer Qualität. Da wird immer auch ein Image transportiert/erzeugt. Das spricht dann die Leute an, oder eben auch nicht.
Eine Marke symbolisiert gern auch sowas wie “Gruppenzugehörigkeit”, manchmal auch “Status”, Statement oder eine bestimmte “Attitüde” etc.
Social Media verstärkt das ganze noch.
Das ist ausserhalb der Rennradbubble so, warum sollte es bei Rennradfahrern anders sein!?
Davon zeugen doch eben auch die vielen Klischees und (Vor)urteile bei bestimmten Marken. (auch hier im Forum)
Ich zumindest bin markenaffin in gewissem Rahmen, muss aber auch nicht sofort losrennen und Marke XY kaufen wenn die Bubble es “befiehlt”
Zum Thema “Social Ride”……
Kann man machen, muss man aber nicht, oder?
Die einen mögen es mit 100 anderen im Pulk zum Feierabend zu fahren, andere wiederum nicht.
Ausprobiert hab ich es mehrfach. Daher weiß ich, mit mehr als 10 Leuten macht es mir persönlich keinen Spass.
Die Sache mit den Social Rides ist, zumindest hier in der Gegend, allerdings auch schon so ein etwas überbordentes Ding. Man kann die ganze Woche für jeden Tag entscheiden ob/wo man mitfahren möchte.
Von Straede bis SYN, von Bikeshop X bis Bikeshop Y, dazu irgendwelche anderen Veranstalter, sogar nach sexueller Präferenz - unter jeder Flagge ist möglich und irgendwie macht jeder wahrscheinlich grad seinen eigenen SR.
Und natürlich muss man da schon auch schauen, dass man bei den “angesagten” mitfährt und nicht bei irgend so ner “No-Name-Betriebs-Truppe”
(da fällt mir ein, mein Arbeitgeber hat auch einen SR, Dienstags 17Uhr…hatte ich letzte Woche aus dem Newsletter erfahren…..Problem ist: Dienstags 18Uhr ist auch der Straede-SR…verdammt…)
Ich stelle auch nicht in Abrede, dass man bei solch einem Social Ride aufgeschlossene und herzensgute Dudes und Dudettes treffen kann. Aber zu behaupten, dass beim Social Ride kein “Schaulaufen” und “Begutachten” von Mensch und Maschine stattfindet (und sei es nur versteckt) halte ich für gewagt.
In guter Erinnerung geblieben ist mir eine Veranstaltung eines Autoherstellers dessen Rennstrecke für die Rennrad-Community regelmässig freigegeben wird.
Man findet sich eine halbe bis eine Stunde vorher dort ein, und wartet mit den anderen 149 Erlauchten welche ein Ticket ergatterten auf den Start.
Die 30-60 Minuten sind ein einziges Schaulaufen bzw Festival der Eitelkeiten und Coolheiten. Allein die Körpersprache der Protagonisten sprach Bände.
Dem/der einen gefällt sowas, andere wiederum fühlen sich bei sowas nicht wohl.
(3.57Uhr ….Kaffee ist alle…muss zur Frühschicht)