AW: Lenkerband: Tressoplast = Coroplast ?
"Tressoplast" ist ein sogenanntes "Schrägband" des Herstellers "Velox", vergleichbar mit dem Saumband aus dem Kurzwarenhandel, allerdings selbstklebend.
Insgesamt drei Sorten Velox-
Lenkerband gibt es:
Tressoplast
Tressostar
Tressorex
Eine Sorte mit ähnlich klingendem Namen stammt von "Zefal":
"Veloplast", ein dreibahnig gewebtes Schrägband, das jedoch dünner als das Velox-Band ist und deutlich schlechter im Griff.
Leider werden die Bänder beider Firmen häufig unverpackt verkauft, wodurch sie wegen ihres uniformen Aussehens für Uninformierte kaum zu unterscheiden sind.
Ein Tip: An Rennrädern keinesfalls das Band schellackieren, diese Technik war ausschließlich an Tourenrädern üblich (meist an französischen: Singer, Herse, etc.), für einen Rennradfahrer war immer der sichere Griff bei Wiegetrittfahrten am Berg oder im Sprint wichtig und ein Lenker, der einem bei dieser Gelegenheit aus den Händen flutscht wie ein glitschiger Fisch ist einfach...
In der DDR ahmte man im Hobby- und Amateurbereich die Schellack-Technik mit dem atcetonhaltigen Kontaktkleber "Duosan" nach, allerdings, weil das Band aufgrund problematischer Neubeschaffung lange halten mußte. Ostdeutsche Berufsfahrer - das habe ich mittlerweile bestätigt bekommen - mußten hier nicht sparen und konnten zugunsten eines sicheren Griffes auf die Verwendung von Kleber verzichten, denn für sie war der Nachschub kein Problem.
Gerade ein verschmutztes Textil-
Lenkerband kann wunderschön aussehen und verleit dem sammelwürdigen Rad eine besondere Note, so wie eine würdevolle Patina auf einer Metalloberfläche!
Ein Nachtrag:
Es ist ein Irrtum, Plastikbänder wären eine Erfindung der Neuzeit. Schon in den 30er Jahren waren Kunststoffbänder zu haben, nicht so verbreitet, wie die heutigen Plastikbänder, doch es gab sie. Der Kenner weiß dies und weiß es an einem Rad aus jenen Tage zu würdigen.