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Leistungsdiagnostik: Laktat (zu) niedrig?

"well-trained and competitive cyclists" mit einer P(LT) von gerade mal 243 W (Interventionsgruppe) bzw. 258 W (Kontrollgruppe)???

..da sind sie wieder, die asiatischen 40-Kg-Boys, die uns allen auf Zwift das Leben schwer machen. đŸ€Ł

Die Frage mit den "50 Kniebeugen vs. 100.000 Kurbelumdrehungen" habe ich mir auch immer gestellt. Wie schonmal gemutmaßt, vermute ich irgendwelche Effekte eher im Bereich des dadurch einhergehenden Dehnen/Stretchens irgendwelcher Muskelpartien durch andere BewegungsablĂ€ufe.

Ausnahme sind halt die Bahnsprinter, die fĂŒr Startblock-Sprints auch pure Kraft benötigen, dafĂŒr aber nicht wirklich bergtauglich sind. Ansonsten ist halt bekannt, dass selbst fĂŒr Sprints, eher Kadenztraining etwas bringt, also auch mal 150+ UPM fahren zu können. Motorik-Training fĂŒr den Muskel, quasi.
 

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Re: Leistungsdiagnostik: Laktat (zu) niedrig?
Hast Du die Studie im Detail durchgelesen? Mich beeindruckt sie wenig

Macht gern was Ihr wollt, nur glaubt bitte nicht, dass die Evidenz dafĂŒr unzweifelhaft sei!

Deine EinwĂ€nde sind in Bezug auf diese konkrete Studie nachvollziehbar und im Wesentlichen sicher berechtigt, aber m.E. nicht so richtig zielfĂŒhrend weil das die Diskussion erstmal nicht voranbringt. Viel interessanter wĂ€re wenn du eine Studie hĂ€ttest die deine Behauptung bekrĂ€ftigt, dass Ausdauersportler Krafttraining meiden sollten. Mir ist dazu keine bekannt, und zumindest bei den Triathleten weiß ich dass ein großer Teil der erfolgreichen Sportler regelmĂ€ĂŸig Krafttraining (und zwar natĂŒrlich auch fĂŒr die Beine) betreibt. Und gerade Langdistanz-Triathlon ist nun wirklich so weit weg von Sprints/Maximalkraft wie es nur ĂŒberhaupt geht.
 
Deine EinwĂ€nde sind in Bezug auf diese konkrete Studie nachvollziehbar und im Wesentlichen sicher berechtigt, aber m.E. nicht so richtig zielfĂŒhrend weil das die Diskussion erstmal nicht voranbringt. Viel interessanter wĂ€re wenn du eine Studie hĂ€ttest die deine Behauptung bekrĂ€ftigt, dass Ausdauersportler Krafttraining meiden sollten. Mir ist dazu keine bekannt, und zumindest bei den Triathleten weiß ich dass ein großer Teil der erfolgreichen Sportler regelmĂ€ĂŸig Krafttraining (und zwar natĂŒrlich auch fĂŒr die Beine) betreibt. Und gerade Langdistanz-Triathlon ist nun wirklich so weit weg von Sprints/Maximalkraft wie es nur ĂŒberhaupt geht.
Es wird so vieles auf dem Boden wackelnder oder fehlender Evidenz betrieben.
Freilich gibt es Ronnestad-Studien en-masse, die positive Effekte von Krafttraining auf verschiedene Ausdauersportarten beschreiben. Negativeffekte sind auch wesentlich schwerer zu publizieren (und fĂŒhren ganz sicher nicht zur Finanzierung von Folgestudien). Daher ist in dieser Sache eine gewisse "Studienschieflage" nicht sehr verwunderlich.

Einzelstudien mit der Schlussfolgerung, dass ein Krafttraining bei Ausdauersportlern nicht oder nur stark eingeschrÀnkt förderlich ist, gibt es:
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/10378917/https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/25438613/https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/17313261/https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33716761/Nicht dass diese Studien jetzt durchgÀngig besser seien. Ich will damit nur andeuten, dass die Lage uneinheitlich ist.

Letztlich sollte in Zeiten von Powermetern jede Person individuell schnell herausfinden können, was in ihrem Fall förderlich ist und was nicht. So lange Fahrer, die ich in meinem Umfeld kenne, auch ohne zusĂ€tzliches Krafttraining Leistungen erreichen, die fĂŒr nationale und internationale Titel genĂŒgen, sehe ich zumindest keine unabdingbare Notwendigkeit fĂŒr ein Krafttraining (der Beine) fĂŒr Straßenrennfahrer und Zeitfahrer.
 
Weil hier gerade RĂžnnestad erwĂ€hnt wird, der in den letzten Jahren die Diskussion um Krafttraining und Intervalle - zumindest in der Nicht-Fachöffentlichkeit - maßgeblich mitgeprĂ€gt hat: Bin kĂŒrzlich ĂŒber eine Studie gestolpert, die einiges ĂŒber die QualitĂ€t sportwissenschaftlicher Forschung sagt.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8006227/
Da liest man in der Einleitung
"Adding strength training to cyclists normal training has been shown to improve cycling performance [1,2,3], and during the last decade there has been published numerous review articles on the effects of strength training on cycling performance [4,5,6].
Schaut man sich dann die angegebenen Quellen an sieht man das:

1. Rþnnestad B.R., Hansen E.A., Raastad T. Effect of heavy strength training on thigh muscle cross-sectional area, performance determinants, and performance in well-trained cyclists. Eur. J. Appl. Physiol. 2010;108:965–975. doi: 10.1007/s00421-009-1307-z. [PubMed] [CrossRef] [Google Scholar]
2. Vikmoen O., Ellefsen S., Trþen Ø., Hollan I., Hanestadhaugen M., Raastad T., Rþnnestad B.R. Strength training improves cycling performance, fractional utilization of VO2max and cycling economy in female cyclists. Scand. J. Med. Sci. Sports. 2016;26:384–396. doi: 10.1111/sms.12468. [PubMed] [CrossRef] [Google Scholar]
3. Aagaard P., Andersen J.L., Bennekou M., Larsson B., Olesen J.L., Crameri R., Magnusson S.P., Kjaer M. Effects of resistance training on endurance capacity and muscle fiber composition in young top-level cyclists. Scand. J. Med. Sci. Sports. 2011;21:e298–e307. doi: 10.1111/j.1600-0838.2010.01283.x. [PubMed] [CrossRef] [Google Scholar]
4. Rþnnestad B.R., Mujika I. Optimizing strength training for running and cycling endurance performance: A review. Scand. J. Med. Sci. Sports. 2014;24:603–612. doi: 10.1111/sms.12104. [PubMed] [CrossRef] [Google Scholar]
5. Beattie K., Kenny I.C., Lyons M., Carson B.P. The Effect of Strength Training on Performance in Endurance Athletes. Sports Med. 2014;44:845–865. doi: 10.1007/s40279-014-0157-y. [PubMed] [CrossRef] [Google Scholar]
6. Berryman N., Mujika I., Arvisais D., Roubeix M., Binet C., Bosquet L. Strength Training for Middle- and Long-Distance Performance: A Meta-Analysis. Int. J. Sports Physiol. Perform. 2018;13:57–63. doi: 10.1123/ijspp.2017-0032. [PubMed] [CrossRef] [Google Scholar]

An drei der sechs angegebenen Quellen war er also selber beteiligt, an einer weiteren war es einer seiner CO-Autoren.

Nicht, dass ich hier einen grundsÀtzlichen Punkt gegen Krafttraining machen will, aber die Zitierpraxis ist schon auffÀllig. Im besten Fall kann man das durch fehlende Literaturrecherche erklÀren, schlimmstenfalls wird versucht, einen wissenschaftlichen Konsens vorzugaukeln, der so gar nicht existiert.
 
Weil hier gerade RĂžnnestad erwĂ€hnt wird, der in den letzten Jahren die Diskussion um Krafttraining und Intervalle - zumindest in der Nicht-Fachöffentlichkeit - maßgeblich mitgeprĂ€gt hat: Bin kĂŒrzlich ĂŒber eine Studie gestolpert, die einiges ĂŒber die QualitĂ€t sportwissenschaftlicher Forschung sagt.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8006227/
Da liest man in der Einleitung

Schaut man sich dann die angegebenen Quellen an sieht man das:



An drei der sechs angegebenen Quellen war er also selber beteiligt, an einer weiteren war es einer seiner CO-Autoren.

Nicht, dass ich hier einen grundsÀtzlichen Punkt gegen Krafttraining machen will, aber die Zitierpraxis ist schon auffÀllig. Im besten Fall kann man das durch fehlende Literaturrecherche erklÀren, schlimmstenfalls wird versucht, einen wissenschaftlichen Konsens vorzugaukeln, der so gar nicht existiert.
Also ich weiß nicht. Da hast Du den Autor glaube ich ganz falsch verstanden.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8006227/
Er hat das ganz klar geschrieben, das sie sich auf ihre eigenen Quellen in diesem Review beziehen und weitere Studien wĂŒnschenswert seien.
Sie sagen klar aus, das erst mal die Frage geklÀrt erscheint ob man, unabhÀngig vom Geschlecht, Krafttraining zum anderen Radtraining dazunehmen kann.
Our review of the literature, which focuses on our own studies using similar strength training and test measurements in male and female cyclists, shows that both sexes improve cycling performance and therefore can add heavy strength training to their normal training in order to improve performance.

Es geht hier also um die Frage ob das Krafttraining unterschiedlich wirkt bei MĂ€nnern und Frauen, die Radsportraining betreiben.
Aus dem Summary:
The improved performance seems to be because of both improved cycling economy and %VO2max. Both moderately trained male and female cyclists have been reported to improve cycling economy after heavy strength training. However, it seems to be difficult to improve cycling economy after concurrent training in very well-trained and elite male cyclists, indicating that improvement in cycling economy is easier in women. However, studies including elite female cyclists are lacking, and there are indices of improved cycling economy even in well-trained male cyclists when tested after prolonged cycling in semi-fatigued state. The improved %VO2max seems to be similar between male and female cyclists after concurrent training. However, future studies should include direct measurements of %VO2max with sufficient numbers of both male and female cyclists with similar training background that in parallel carries out the same strength training program to directly compare the effects between sexes and further explore if there might be differences. The physiological adaptations after strength training believed to be responsible for these improvements seem mostly similar between sexes. Improvements in the ability to generate high power output for a short period of time and anaerobic abilities after strength training also seem to be similar between male and female cyclists.
Der Titel

A Comparison of the Effect of Strength Training on Cycling Performance between Men and Women​


Die Recherche nach eindeutigen Belegen fĂŒr die Bedeutung von Krafttraining mĂŒsste wohl auf andere Sportarten ausgeweitet werden um etwas zu bringen. Oder man hĂ€ngt sich an andere Untersucher wie Bishop und recherchiert, ob die was dazu untersuchen. Sehr interessant, mir fehlt aber gerade die Zeit:)

Ich finde ganz oft, das man sich gar nicht klar macht, wie kleine Schnipsel die Autoren untersuchen und was das fĂŒr ein Aufwand ist. DemgegenĂŒber sind die Stichproben oft so klein, das man höchstens, aber allerhöchstens,, fĂŒr sich ableiten könnte, ob man das mal selber ausprobiert und was es dann bringen könnte.
Bei mir waren die 1-10s Sprint-Leistungswerte nach Phasen des Kraftttrainings wesentlich höher als heute. UngefÀhr 150W. Das ist eine Menge.
Sich in dem Bereich aber mit Sprinttraining zu verbessern ist auch nicht abwegig.
Weiter habe ich aber gar nicht spekuliert, weil mit zunehmender Dauer der Belastung die Bedeutung der aeroben Ausdauer so rasant ansteigt, das man sich da keinen großen Effekt erhoffen könnte. Trotzdem ist die Frage, ob man im Sprint die 30cm vor dem anderen liegt doch interessant. Ich sehe z.B. auch bei Zwift, das im Bereich 15s- 60s massive Unterschiede zwischen den Sportlern liegen und sich da auch oft lĂ€ngere Rennen fĂŒr den untalentierten Zeitfahrer entscheiden, weil man den Anschluß verliert. Insofern wĂ€re da schon mal die Frage, ob man man seine relativen Sprintwerte fĂŒr den Smarttrainer durch Krafttraining hoch bekommt, nicht weit weg.

Aber ich sehe auch Risiken bei dem Krafttraining, wie Knieverletzungen u.a. Das wird mit zunehmendem Alter auch nicht besser mit den Kniebeugen. Schnell verletzt, lange ausgefallen. Lange Zeit fĂŒr Neuaufbau.
 
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