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leichtere Laufräder: merkt Ihr subjektiv einen Unterschied?

Veloma

jetzt wieder schraubenlos
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Hallo Zusammen

Um meinen Vorwinter-Frust zu überwinden überleg ich mir grad, leichtere LR (Alu) zu kaufen. Mir geht's darum, evtl am "Berg" ein wenig besser hochzukommen (Tja, Technik statt mehr Kondition ;)). Bin leicht und hab ein eher schweres Rad (dieses möchte ich aber nicht weggeben).

Zu dem Thema leichte Laufräder kann man ja einiges an Theorie und Physik lesen, auch hier im Forum.
Was mich aber viel mehr interessiert:
Merkt man denn (rein subjektiv natürlich) einen Unterschied zu schwereren LR? Was ist Eure Erfahrung? Würdet Ihr Euch nochmal für leichtere LR entscheiden? (Vielleicht erinnert Ihr Euch dabei auch daran, wieviel leichter der neue Satz als der Alte war ;)? ).

Rein für die Optik wären mir die Euronen dann doch zu schade.
 
gute Frage... ich selber habs wohl nicht gemerkt, zumindest nicht so, das ich es genau sagen könnte. Mein Mitfahrer meinte nur, seit ich das Rad mit den R-Sys SL hätte, würde ich am Berg ganz anders abgehen. Tatsache ist, das es sich sehr gut beschleunigen lässt. Schneller bin ich allerdings mit meinen Dura Ace WH-9000 C50-TU. Die sind aerodynamischer - aber das soll ja beim Hobbysportler keinen / kaum Einfluss haben. Den Berg kommt man auch mit leichten LR nicht schneller hoch, leider.

Ist vieles auch Kopfsache und manchmal nicht wirklich zu verstehen. Nachdem ich 2011 oben am Giau den Dolomiti aufgeben musste, bin ich auf Kompakt umgestiegen. Nun muss man aber nicht glauben, das man damit die Berge leichter hochkommt. Weh tuts trotzdem irgendwann ;)
 
Ganz klarer Unterschied. Ein Satz Aksium oder auch anderes Zeug mit viel Masse in der Felge läuft wie auf Schienen. Ein Satz mit Felgen unter 400g und vielleicht noch etwas leichteren Reifen ist verglichen damit nervös und zappelig. Das ändert sich so etwa oberhalb 25-30km/h. Da ist der leichte Satz auch laufruhig aber leichter einzulenken, vor allem in schnellen engen Kurven. Klar, daß sich das extrem anders anfühlt, wenn man, am besten im Wiegetritt, mit 20 Sachen und drunter den Berg hochwuchtet. Daß es bergauf wirklich schneller ist glaube ich nicht. Wenn Du's nicht gewohnt bist, macht die "Nervosität" im Zweifel eher langsamer.
 
whitewater hat den Effekt leichter Räder schon gut beschrieben. Ich möchte noch ergänzend etwas präzisieren.
Am Berg ist die Aerodynamik sicher nicht der beeinflussende Faktor. Man könnte richtig annehmen, dass dort eine Gewichtsreduzierung positiv in die Steiggeschwindigkeit eingeht. Tatsächlich ist es so, dass am Berg kaum gebremst wird und die Schwungmasse (Masseverteilung im Rad) sich neutral verhält. Das Mindergewicht der leichten LR geht exakt mit seinem Anteil an der Systemmasse aus Fahrer, Rad und Ausrüstung in die Leistungsberechnung ein und mindert die bei gleicher Geschwindigkeit die aufzubringende Leistung um exakt diesen Betrag.
Das bedeutet, dass ein um 400 g erleichterter LRS bei einem Systemgewicht von 80.000 g eine Minderleistung von 0,5 % nach sich zieht. Ich behaupte, dass niemand in der Lage ist, das zu bemerken. Bemerkt wird wie whitewater schon beschrieben hat, das leichtere Lenkverhalten.

Nichts desto trotz besitze auch ich einen sehr leichten individuell aufgebauten LRS, den ich neben einem relativ schweren Campa Scirocco LRS sehr gerne bewege.
 
Du hast also speziell am Berg einen 100% runden Tritt und würdest den Anstieg auch mit fixiertem Lenker schaffen. Wenn man Fahrer und Bike auf einen gleichförmig beschleunigten Massepunkt reduziert, trifft deine Ausführung zu. Nur hat das wenig mit der Realität zu tun. Man bescheunigt mit jedem Tritt in Fahrtrichung und mit jeder Lenkbewegung quer dazu. Geringe Masse ist bei jeder Beschleunigung (=Richtungs- und/oder Geschwindigkeitsänderung). So punktet ein leichter LRS eher mit subjektiver Agilität als mit geringerer nötiger Hubarbeit am Berg.
Gewicht ist aber auch nicht die einzig Wahrheit. Ich habe auch einen leichten Carbon-Tubular unter 900gr. Meinen Carbon-Clincher mit über 1500gr (mit Powertap) fahre ich lieber weil er brutal steif ist.

Felix
 
Ok, es ist natürlich auch die Frage welche LR man vergleicht. Topend zu Highend eher kaum bis minimal, war man aber vorher mit über 2 Kg unterwegs, dürfte das Ergebnis anders aussehen. Ich als 80 Kilo Brummer komme den Berg vmtl nicht schneller hoch, ein 60er Bergfloh spürt da sicher eher was. Vllt bin auch ich schneller oben, aber das müsste man direkt vergleichen - selber Tag und gleiche Voraussetzungen.
 
Für eine differenzierte Antwort solltest Du die Frage etwas genauer formulieren.
Wo soll beim Laufrad Masse eingespart werden?
Zwar muß bergauf jedes Gramm mit raufgenommen werden, aber beim Beschleunigen und auch bei der Fahrstabilität spielt die Masse am äußeren Rand des Laufrades, also Felge/Reifen, die wesentliche Rolle.

Was für Laufräder fährst Du denn zur Zeit?

Möglichkeiten, Gewicht einzusparen, bieten sich z.B. durch dünnere Speichen, geringere Speichenzahl, leichtere Felge oder auch schlicht leichtere Reifen.
Es stimmt übrigens nicht, daß die Aerodynamik der Laufräder am Berg eine vernachlässigbare Rolle spielt. Sie ist selbst dort mehr ausschlaggebend als das Gewicht.
Aerodynamischere Laufräder machen generell mehr Sinn.

Dennoch: der psychologische Effekt ist wohl der effektivste... ;)
 
Was sich auf jeden Fall negativ am Berg bemerkbar macht, ist ein Satz, der nicht ausreichend steif ist. (Quarkig, wie ein anderer auch bekannterer Laufradbauer so schön formulierte).
Bergauf geht die Kraft statt in Vortrieb in Materialverwindung, das Rad braucht auch noch mehr Arbeit, um in der Spur gehalten zu werden. Bergab hast Du dafür die Freude, daß der Kram sich schwammig steuert, wodurch man natürlich weniger sicher fährt, früher bremst...naja.

Das hat aber nur bedingt mit dem Gewicht zu tun. Ist die oben beschriebene Rotationsträgheit schon von der Lage der Mehr-oder-Minndermasse abhängig, so geht hier die Gesamtkonstruktion ein. Da kann ein schwerer aber peppig mit wenigen Speichen und optisch peppigem aber eben nicht durchkonstruiertem Kildemoes (Isopulse...etc.) genauso schlecht dastehen, wie ein superleichter aber unterdimensionierter Satz. Schlampig gebaut, mit unzureichender Speichenspannung entwertet eigentlich jedes Material. Genauso kann man aber mit den richtigen Komponenten und sauberer Arbeit auch mit relativ wenig Gewicht einen ausreichend steifen Laufradsatz bauen.
Das Gewicht als reine Zahl taugt nur für Prospekte.

Trotzdem, vielleicht nur so als allgemeine Beobachtung: "ausgewiesene Berglaufradsätze" haben in der Regel vergleichsweise viele Speichen, gerade auch vorn (Campa Neutron, 22! Speichen bei einem Systemlaufradsatz), dafür aber eher flache Felgenprofile (klar, Höhe kostet Gewicht, das sitzt aussen, die vertikale Stabilität lässt sich über die Speichenzahl erzielen).

Ach ja,
Würdet Ihr Euch nochmal für leichtere LR entscheiden?
Nö, eigentlich nicht. Mein Schlauchreifen-Carbonsatz liegt gut über 1400g, da wären mit vertretbar besseren Naben vielleicht noch 50-80g zu holen. Damit ist für mich einfach das Ende der Fahnenstange erreicht. Entweder ich müsste ein (aus meiner Sicht) irres Geld in die Naben hauen (und das bringts ungemein, siehe oben) oder ich komme langsam aber sicher an die Grenze die meine zu besten Zeiten 80kg, eher mehr setzen. Für einen extremen Berglaufradsatz, mit Felgen die demgegenüber vielleicht 200g-300g/Satz bringen hab ich einfach keine Verwendung.
Für den "Alltag" hab ich einen 30mm Alusatz bei 1600g, und eine 40mm Posersatz mit wenigen Speichen zum schnellen Rollen mit 1750g. Also?
 
Jetzt habt ihr mich verwirrt. Ich dachte immer je leichter um so besser!
Was ist jetzt besser ein Aero Laufsatz mit 1600-1800g oder ein leichter Laufradsatz (nicht Aero) mit <1500g. Gleiches Preissegment vorausgesetzt. Natürlich kommt es auf den Einsatzzweck an. Aber falls man ein paar mal im Jahr einen Alpenmarathon fährt ansonsten aber eher kleine Hügel (< 400hm) und flach, was ist dann besser?
 
Für eine differenzierte Antwort solltest Du die Frage etwas genauer formulieren.
Wo soll beim Laufrad Masse eingespart werden?
(...)
Was für Laufräder fährst Du denn zur Zeit?
Möglichkeiten, Gewicht einzusparen, bieten sich z.B. durch (... )
Aerodynamischere Laufräder machen generell mehr Sinn.
Dennoch: der psychologische Effekt ist wohl der effektivste... ;)

Danke erst mal für Eure bisherigen Antworten.
Wie schon in meinem Eingangspost geschrieben, habe ich mich schon ein wenig mit der Theorie auseinandergesetzt; wie immer bei diesen Themen gibt es absolut gegensätzliche Einstellungen zum Effekt und Nutzen von besonders leichten oder Aero-Laufrädern, die mir die Entscheidung nicht leichter machen.

Was mich aber interessiert sind Eure eigenen, realen Erfahrungen ;).Mir ist natürlich klar, dass die subjektiv sind.
Um obige Fragen trotzdem zu beantworten: Momentan fahre ich No-Name-Eastons (Gewicht noch nicht gemessen, wohl mindestens 1800 g mit Freilauf+Spanner ohne "Gummi"), und habe Alu-LR mit wenig Trägheitsmoment beim Beschleunigen (=leichte Felge) sowie guter Steifigkeit im Auge. Gewichtsmäßig bin ich der Bergfloh.

Was ich bisher rauslese ist, dass man selber (wie befürchtet :( ) nicht viel bemerkt in Sachen erhöhte Leichtigkeit des Bergaufstrampelns, dafür bekommt man verminderte Fahrstabilität respektive erhöhte Agilität. Gerade die Fahrstabilität mag ich aber an meinen jetzigen Brummern.
Verbesserte Steifigkeit des LR scheint eher einen bemerkbaren, positiven Effekt zu haben.

Würde mich über weitere Erfahrungsberichte freuen...
 
Ideal ist ein leichter und steifer LRS. Mein leichter Carbon tubular ist für mich und meine Fahrweise vielleicht zu leicht. Rechnet mal die Powertap raus, ist mein Lieblings-LRS ein 46mm-Allrounder unter 1400gr. Also ein leichter, steifer LRS der gut duch den wund geht.

Ich würde durchaus behaupten, dasss sich ein leichterer LRS besser fährt als ein schwererer. Wichtig ist nur, dass die anderen Eigenschaften nicht darunter leiden.

Felix
 
Jetzt habt ihr mich verwirrt. Ich dachte immer je leichter um so besser!
Was ist jetzt besser ein Aero Laufsatz mit 1600-1800g oder ein leichter Laufradsatz (nicht Aero) mit <1500g. Gleiches Preissegment vorausgesetzt. Natürlich kommt es auf den Einsatzzweck an. Aber falls man ein paar mal im Jahr einen Alpenmarathon fährt ansonsten aber eher kleine Hügel (< 400hm) und flach, was ist dann besser?
Die Alternative ist Klasse :D Woher weißt Du, daß ein Aerolaufradsatz dies wiegt, und ein nicht Aero in der gleichen Preisklasse das? Das hängt von so vielen Dingen ab. Konsequent leicht heißt heute immer noch Schlauchreifen und Carbon. Das kann durchaus recht "Aero" sein, bei Carbon kostet die Profilhöhe absolut weniger Gewicht, als bei Alu (prozentual ähnlich, wenn nicht schlimmer, aber das geht ja im Rauschen der Naben und Speichen unter:D). Wenn dann das Gemähre losgeht, jaaaa, aber Schlauchreifen sind so blöd bei Pannen, und 'ne Alubremsflanke wär für die Abfahrten auch besser.....dann biste halt wieder bei knapp 2kg Panzern wie Cosmic Carbone o.ä.. Und über welche Preisklasse reden wir? Alufelgen oberhalb der "gute €100,- Klasse" sind extrem selten. Für die Hälfte gibts schon super Material. Bei Kohle fängt das da noch gar nicht an.
Der Spruch vom ollen Bontrager "leicht/steif/billig, such Dir zwei aus" beschreibt das Dreieck, in dem was geht ganz gut. Ach ja, und Aero. Extra für Matilda:D:D:D

Das Felix die Kosten anders gewichtet, als ich das tue, ist sicher weder böse, noch schlimm:D
 
Konsequent leicht heißt heute immer noch Schlauchreifen
Rechnet man den Reservereifen, den man sinnvollerweise in der Satteltasche haben sollte, gewichtsmäßig dazu, ist der Gewichtsvorteil der Schlauchreifen nur noch bei der Beschleunigung vorhanden :)
 
Wurde schon das richtige angesprochen:
Merken tut man das schon deutlich.
Das leichte und direkte empfinde ich persönlich positiv. Das ergibt eine bessere Kontrolle, z.B. wenn man Bodenunebenheiten mit einem Schlenker umfahren will.

Nochmal zur Info: Der tatsächliche Vorteil am Berg ist viel geringer als der durch das leichte Verhalten suggerierte Vorteil. Das liegt daran, weil unsere Sensorik nur die niedrigere Masse des Fahrrades/Laufrades wahrnimmt, für den Vorteil am Berg ist aber die Systemmasse aus Fahrer und Fahrrad entscheidend.
 
Der Herr fährt mit abgezählten zwei Flicken und Titanreifenhebern? :D:D
Nee, Kunststoffreifenhebern.
Die sind leichter
lol27.gif
 
Stimmt trotzdem nicht. Mit Schlauchreifen brauch ich keine Flasche, weil mir ehrfürchtige Clincherfahrer an jeder Eisdiele einen ausgeben. Was meinst Du, was das ausmacht?:p:bier:
 
Aber im Endeffekt ist eine aerodynamisch bessere Felge mit einem hohen Profil gegenüber einer leichteren, aber mit weniger hohem Profil in der Ebene im Vorteil, richtig? Z.b. Campa Scirocco - Campa Zonda?
 
Beschäftige Dich einmal mit dem Buch "Das Kleingedruckte beim Radfahren" von Peter Appeltauer.
Bei Aerofelgen gilt "höher gleich schneller" nur eingeschränkt.
Bin aber jetzt zu faul, um nachzuschlagen.
 
Mein leichter LRS wiegt ca. 2500 Gramm ( Laufräder, Felgenband, Schnellspanner, Schlauch und Reifen ) .
Mein schwerer LRS liegt bei ca. 3150 Gramm. Damit reiße ich am meisten Kilometer ab,

Ich bilde mir ein, dass alles an den leichteren Rädern besser flutscht. Ist sicherlich zum einen Kopfsache, aber auch die besseren Reifen und höherwertigen Naben tragen sicherlich dazu bei. Man muss sicherlich immer das gesamte Rad betrachten und nicht nur die Laufräder.

Werden z. B. sehr leichte Laufräder bergab geprügelt, so entstehen allein durch die Unwucht des Ventils mittunter so starke Vibrationen, dass man lieber seinen schweren LAufradsatz unter dem Hintern hätte.

Profis arbeiten mit den den Speichen befestigten Bleidrähten, um das Rad auszuwuchten. Dreh mal bei Deinem Rad kräftig an der Kurbel und halte das Rad nur am Sattel in der Luft - Du wirst überrascht sein, was das ausmacht, ob ein Laufrad ausgewuchtet ist oder nicht... Und das ist nur das Hinterrad!
 
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