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Laufrad Nachspannen, ein paar Fragen

halbtuer

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Hallo Zusammen,
ich mache gerade Krankendienst bei meiner Mutter und habe seit langer Zeit mein Stevens Vapor wieder reaktiviert.
Nun ist mir bei den ersten beiden Touren in den Taunus und nach Wiesbaden aufgefallen das sich das Rad sehr schwammig anfuehlt und im Wiegetritt die Bremse schleift. Nach ein paar Handgriffen habe ich festgestellt das die Speichenspannung an einigen Speichen viel zu gering im Vergleich zum Rest ist.
Ich hatte das Rad jetzt schon mal auf dem Staender und habe mit einem Kabelbinder versucht erst einmal die Spannung zu erhoehen ohne einen noch schlimmeren achter zu produzieren als schon vorhanden war.
Der Laufradsatz ist ein Oxygen SL-D Double Wall 622 x15 DIN Alloy 700C /M mit je 28 Stahl Speichen Durchmesser 1,8 mm.
Die Laufraeder haben Scheibenbremsen.
Meine Fragen zum allgemeinen Verstandniss:
- Laufraeder mit symetrischer Anzahl speichen haben:
A: Vorne auf der linken Seite (Bremsscheibe) mehr Spannung als rechts?
B: Hinten, auf der Antriebsseite mehr Spannung als recht?

Ich habe hier noch so ein China Tensiometer, mit dem wollte ich lediglich ansatzweise vergleichbare Werte einstellen, nach dem ich zum teil massive Messabweichungen festgestellt habe bis zu 8 Teilsstriche.
Mir ist klar das diese Dinger unkalibriert nicht einen klaren Wert ausgeben und das eine Einstellung nur darueber auch nicht funzt.
Ich wuerde die Raeder im eingebauten zustand Nachspannen, noch irgendwelche hilfreichen Tipps.
Danke schon mal fuer eure Unterstuetzung.
 

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Re: Laufrad Nachspannen, ein paar Fragen
Hilfreichster Beitrag geschrieben von huebrator

Hilfreich
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Zur Frage der unterschiedlichen Spannung links und rechts bei jeweils gleicher Speichenzahl: korrekt, dort, wo die Speichen steiler stehen, ist auch die Spannung höher. Der Unterschied kann je nach Nabenkonstruktion beträchtlich sein.

Zu Deinem Vorhaben: es liest sich so, als sei das gesamte LR etwas durch den Wind und nicht nur 2 oder 3 Speichen. Aus der Situation heraus nachzuzentrieren sehe ich nicht als erfolgversprechend, ich würde sämtliche Speichen lösen und das LR neu zentrieren. Das geht natürlich nicht eingebaut.

Vorher einige Fragen:

Bist Du mit dem LRS bereits früher viel gefahren, hattest nie Probleme und nun auf einmal?

Ich hab den LRS jetzt nicht gegoogelt - sind das Speichen mit Bogen oder straight pull? Vielleicht wurden die Speichen nicht oder zu wenig abgedrückt, gerade bei Speichen mit Bögen gibt es dann Setzungen, das sollte aber schon bei den ersten Touren auffallen, gibt dann auch oft Risse auf der Seite mit der geringeren Spannung wegen Totalentlastung.

Ich hoffe, es ist nicht eine sehr einfache Felge, bei der der Boden nachgegeben hast, die wäre dann unbrauchbar.
 
Bist Du mit dem LRS bereits früher viel gefahren, hattest nie Probleme und nun auf einmal?
Ja da hast du den Nagel auf den Kopf getroffen. Das war bis vor ein paar Jahren mein ein und alles, viele Touren mit Gepäck über die Alpen oder einfach nur Pässe fahren, da gab es kein Problem.
Das Rad stammt aus dem Jahr 2015 hier Mal der Link
Speichen mit Bogen oder straight pull?
Das sind speichern mit Bogen
Ich hoffe, es ist nicht eine sehr einfache Felge, bei der der Boden nachgegeben hast, die wäre dann unbrauchbar.
Keine Ahnung woran man so etwas fest macht. Es ist eben eine Alu Felge mit leichter Aero Form.

Allgemein erst einmal vielen Dank für deine Einschätzung, die Macht mit aber nicht wirklich Mut aber Ferndiagnosen und Patienten die sich nicht richtig ausdrücken können, so wie ich, machen es auch nicht leichter.
Jetzt hier in Frankfurt an einen Schrauben laden zu kommen der mir das mal schnell einstellt, kann ich wohl vergessen. Die sind doch alle voll bis unters Dach.
Einen Zentrierständer habe ich hier leider auch nicht.
 
Deine "Oxygen" Felgen sind vermutlich irgendwelche zugekauften No-Name-Felgen, die entsprechend auf den Namen "Oxygen" für Stevens gelabelt wurden. Das heißt nicht, dass die Felgen minderwertig wären - man weiß eben nur nicht wirklich, um welches Fabrikat es sich tatsächlich handelt.

Nach 10 Jahren ist evt. ein angemessener Zeitpunkt, mal einen Fachmann deine Laufräder überprüfen und ggf. instand setzen zu lassen.
Du könntest mal bei Thomas anfragen, der sitzt in Frankfurt und baut sehr gute Laufräder. Ob er allerdings Hand an solch einen System-LRS legen möchte - das müsstest du ihn selbst fragen.

https://www.german-lightness.de/impressum/
 
Bei Scheibenbremsen sollte eine zu geringe Speichenspannung eigentlich nicht zum Schleifen der Bremse im Wiegetritt führen. Man könnte noch folgende Dinge überprüfen:
  • Ist der Schnellspanner bzw. die Steckachse angezogen ? (könnte ansonsten ein schwammiges Gefühl erklären)
  • Asymmetrische Ausrichtung des Bremssattels (u.U schleift der Sattel an der Scheibe)
  • evtl. ein Schaden am Hinterbau selbst

Ansonsten möchte ich den Vorrednern beipflichten: Wenn die Speichenspannung im Laufrad zu stark abweicht, würde ich die Speichen zunächst alle lösen und dann das Laufrad gleichmäßig unter Spannung setzen -> Zentrierständer
 
Erst einmal an alle die geantwortet haben vielen Dank für eure Unterstützung, da sind gute Anregungen dabei.

Nach 10 Jahren ist evt. ein angemessener Zeitpunkt, mal einen Fachmann deine Laufräder überprüfen und ggf. instand setzen zu lassen.
Richtig, das hat sich das Rad verdient, würde ich Zuhause auch so planen. Hier in Frankfurt bin ich aber nur zu Besuch und wollte die Zeit fahren und nicht auf Termine zum zentrieren warten, aber vielleicht finde ich ja jemanden
Du könntest mal bei Thomas anfragen, der sitzt in Frankfurt
Wenn ich mit die Seite von Thomas so ansehe, wird er sicher nicht die Nase rümpfen aber es wird auch nicht Prio eins werden.
Der Tipp ist sicher richtig, ich will nur nicht alles doppelt haben, wäre aber wahrscheinlich eine der schnellste Lösungen
Bei Scheibenbremsen sollte eine zu geringe Speichenspannung eigentlich nicht zum Schleifen der Bremse im Wiegetritt führen. Man könnte noch folgende Dinge überprüfen:
  • Ist der Schnellspanner bzw. die Steckachse angezogen ? (könnte ansonsten ein schwammiges Gefühl erklären)
  • Asymmetrische Ausrichtung des Bremssattels (u.U schleift der Sattel an der Scheibe)
  • evtl. ein Schaden am Hinterbau selbst

Ansonsten möchte ich den Vorrednern beipflichten: Wenn die Speichenspannung im Laufrad zu stark abweicht, würde ich die Speichen zunächst alle lösen und dann das Laufrad gleichmäßig unter Spannung setzen -> Zentrierständer
Schnellspanner ist fest, erst letztes Wochenende geprüft, da ich die Bremsflüssigkeit gewechselt habe.

Bremssattel war ein wenig außer Mitte, ist aber korrigiert und das schleifen immer noch hörbar in Wiegetritt

Schaden an hinteren Teil des Rahmens habe ich geprüft, nichts zu sehen, es sei denn es sind Microfrakturen unten Lack


Ich glaube ich werde mir einen günstigen Zentrierständer besorgen. Eine Zentrierlehre brauche ich glaube ich nicht wenn ich das Rad auf Umschlag prüfe sollte das wohl reichen, oder?

Habt ihr Erfahrungswerte wie fest ich die Speichen anziehen sollte, die anderen Speichen ergeben sich ja dann
 
Habt ihr Erfahrungswerte wie fest ich die Speichen anziehen sollte, die anderen Speichen ergeben sich ja dann
Du willst jetzt nicht eine Speiche bist zur Berstgrenze* bringen und dann gucken, was die anderen so machen?

* Der Speiche? Des Nippels? Des Felgenbodens?

...
Ich habe hier noch so ein China Tensiometer, ...
Mir ist klar das diese Dinger unkalibriert nicht einen klaren Wert ausgeben und das eine Einstellung nur darueber auch nicht funzt. ...
Genau.


Was bisher so aus dem Thread herauszulesen ist steht es zu befürchten, dass die Sache nur noch schlimmer wird.
Ideal wäre es, wenn jemand daran geht der einen Plan und Erfahrung hat und du dem dabei über die Schulter schaust.
 
Kauf dir einen Zentrierständer und eine Zentrierlehre.
Zusätzlich sollte es gerade in diesem Fall hier ein Tool zur Messung der Speichnspannung genutzt werden.

Allerdings gebe ich hier noch zu Bedenken. Es kommt nicht vor, dass sich alle Speicher bei Nichtnutzung irgendwie lockern. Und lockern tun sich wenn überhaup einige wenige Speichen. Das sieht und spürt man dann aber deutlich, wenn es Seiten- bzw. Höhenschläge in der Felge sind. Kurzum, dass sich die Speichern bei Nichtnutzung lockern, ist eher ausgeschlossen.

Zur Bestimmung der richtigen Speichenspannung je Seite und Speichermuster, gibt es entsprechende Webseiten. Da gibt man die Daten von Felge, Speichen und Nabe ein und es wird die Speichenspannung entsprechend angezeigt. Diese kann man mit dem oben genannten Tool dann auch einheitlich einstellen.

Man sollte sich aber schon überlegen, ob es den Aufwand/Kosten wert ist. Für Zentrieständer, Zentrierlehre und Speichenspannungstool ist man schnell bei ca. 200 Euro.
 
Hallo, ich noch mal. Ich habe mich jetzt noch mal an das Rad gesetzt und mir mal ein bisschen was aufgeschrieben, um mit Plan vor zu gehen. Das billg Tensiometer hat da schon ganz gut geholfen.
Aber zuerst noch ein paar Antworten auf eure Kommentare
Du willst jetzt nicht eine Speiche bist zur Berstgrenze* bringen und dann gucken, was die anderen so machen?
Nein das hatte ich definitiv nicht vor. Mein plan war mich an einer der recht fest gespannten Seichen zu orientieren, diese als Anhaltswert zu nutzen. Ein bisschen Ahnung von Technik habe ich schon, nur bei manchen Sachen frage ich lieber nach.
Was bisher so aus dem Thread herauszulesen ist steht es zu befürchten, dass die Sache nur noch schlimmer wird.
Ideal wäre es, wenn jemand daran geht der einen Plan und Erfahrung hat und du dem dabei über die Schulter schaust.
Ich wuerde gerne jemandem ueber die Schulter schauen der mir ein paar Sachen beibringt, war leider nicht moeglich aus Mangel an Kompenten Lehrmeistern. Somit lernen beim machen auch wenn es ggf. mal rueckschlaege gibt.
Falls sein nickname einen Realitätsbezug haben sollte, so ist dann in der Tat wenig Gutes von diesem autodidaktischen Novizen zu erwarten.
Ich gehe davon aus du meinst mich? Bis lang laufen meine Raeder sehr gut, Laufradbau ist das letzte Geheimnis an das ich mich noch nicht wirklich ran getraut habe, ansonsten baue ich meine Raeder die nach dem Stevens kamen alle selbst auf oder so um wie ich es brauche.
Zur Bestimmung der richtigen Speichenspannung je Seite und Speichermuster, gibt es entsprechende Webseiten
Wie oben schon jemand schrieb, die Dinger sind sicher dasmals fuer Stevens gelabelt worden, was da drin steckt weiss der Rabe, daher gibt es da max von Stevens eine Antwort, wenn ueberhaupt.
Man sollte sich aber schon überlegen, ob es den Aufwand/Kosten wert ist. Für Zentrieständer, Zentrierlehre und Speichenspannungstool ist man schnell bei ca. 200 Euro
Das sehe ich genau so, ich habe Zuhause einen Zentrierstaender aber nicht hier in Frankfurt und doppelt kaufe ich das sicher nicht.


So das zu den Antworten.
Ich habe mir jetzt den Nachmittag damit um die Ohren geschlagen den IST Stand des Laufrads rechts und links mittels des Tensiometers auf zu nehmen. Habe alle Speichen durchnummeriert damit ich nicht durcheinander komme und es morgen noch nachvollziehen kann.
Mit den aufgenommenen Werten habe ich mich dann ans richten gemacht und darauf geachtet das ich keine unnoetigen Seitenschalg bekomme (Kabelbinder Methode). Hoehenschlag mittels Auge ermittelt ;-)
Das Ergebnis ist nicht perfekt aber es ist besser als vorher und faehrt sich sehr viel angenehmer und auch das Schleifen der Bremsscheibe im Wiegetritt ist weg.
Ich habe mir dann noch die Muehe gemacht die Daten in Excel zu tippen und als Diagramm um zu wandeln.
Die Werte in Nm kann man sicher in Frage stellen, da dieses Tensiometer einfach nicht geeicht ist aber es gibt einem sehr guten Anhaltspunkte wohin man drehen muss. Und ja ich habe die Werte mehrmals kontrolliert und ich konnte Sie reproduzieren.
Ich bin jetzt mal gespannt was Ihr dazu sagt.
 

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Hallo, ich noch mal. Ich habe mich jetzt noch mal an das Rad gesetzt und mir mal ein bisschen was aufgeschrieben, um mit Plan vor zu gehen. Das billg Tensiometer hat da schon ganz gut geholfen.
Aber zuerst noch ein paar Antworten auf eure Kommentare

Nein das hatte ich definitiv nicht vor. Mein plan war mich an einer der recht fest gespannten Seichen zu orientieren, diese als Anhaltswert zu nutzen. Ein bisschen Ahnung von Technik habe ich schon, nur bei manchen Sachen frage ich lieber nach.

Ich wuerde gerne jemandem ueber die Schulter schauen der mir ein paar Sachen beibringt, war leider nicht moeglich aus Mangel an Kompenten Lehrmeistern. Somit lernen beim machen auch wenn es ggf. mal rueckschlaege gibt.

Ich gehe davon aus du meinst mich? Bis lang laufen meine Raeder sehr gut, Laufradbau ist das letzte Geheimnis an das ich mich noch nicht wirklich ran getraut habe, ansonsten baue ich meine Raeder die nach dem Stevens kamen alle selbst auf oder so um wie ich es brauche.

Wie oben schon jemand schrieb, die Dinger sind sicher dasmals fuer Stevens gelabelt worden, was da drin steckt weiss der Rabe, daher gibt es da max von Stevens eine Antwort, wenn ueberhaupt.

Das sehe ich genau so, ich habe Zuhause einen Zentrierstaender aber nicht hier in Frankfurt und doppelt kaufe ich das sicher nicht.


So das zu den Antworten.
Ich habe mir jetzt den Nachmittag damit um die Ohren geschlagen den IST Stand des Laufrads rechts und links mittels des Tensiometers auf zu nehmen. Habe alle Speichen durchnummeriert damit ich nicht durcheinander komme und es morgen noch nachvollziehen kann.
Mit den aufgenommenen Werten habe ich mich dann ans richten gemacht und darauf geachtet das ich keine unnoetigen Seitenschalg bekomme (Kabelbinder Methode). Hoehenschlag mittels Auge ermittelt ;-)
Das Ergebnis ist nicht perfekt aber es ist besser als vorher und faehrt sich sehr viel angenehmer und auch das Schleifen der Bremsscheibe im Wiegetritt ist weg.
Ich habe mir dann noch die Muehe gemacht die Daten in Excel zu tippen und als Diagramm um zu wandeln.
Die Werte in Nm kann man sicher in Frage stellen, da dieses Tensiometer einfach nicht geeicht ist aber es gibt einem sehr guten Anhaltspunkte wohin man drehen muss. Und ja ich habe die Werte mehrmals kontrolliert und ich konnte Sie reproduzieren.
Ich bin jetzt mal gespannt was Ihr dazu sagt.
Was soll man dazu sagen? Wenn du eine zu hohe Spannung angleget hast, macht es nach 100km blink, blonk und entweder die Speicher brechen oder die Nippel reisen sich aus der Felge.

Es gibt ja auch Leute, die nach Gehör einspeichen, d.h. Ton wenn man an der Speiche zupft. Ich erachte die Methode nicht als zuverlässig. Um die sinnvolle Speichenspannung zu bestimmen, braucht man ja "nur" den Lochradius der Nabe links uns rechts und den Felgendurchmesser, d.h. dort wo der Speichennippel in der Felge aufliegt. Das kann man alles relativ einfach ermitteln.
 
Die Absolutwerte der Speichenspannung spielen im ersten Ansatz erst einmal keine Rolle. Ich würde wie folgt vorgehen:
Jede Speiche bekommt eine Nummer (per Bleistift auf der Felge). Dann misst du mit deinem Chinateil und immer an der gleichen Position die Speichenspannung und notierst diese. Im Vergleich der Werte erkennt man dann sehr schön, ob es Abweichungen gibt. Wenn du dann Bereiche oder Speichen mit Abweichungen größer 10% hast, checke insbesondere diese ob die Zentrierung der Felge passt. Falls nicht, versuche unter Angleichen der Speichenspannung die Zentrierung zu verbessern, 0,5 mm Seitenschlag sind aber gut ausreichend. Danach das Rad mal schön abdrücken und wieder Speichenspannung checken. Wenn die Speichenspannung und Zentrierung passt, Probefahrt. Wenn dann immer noch zu weich. Dann mal jeden Nippel um 90 Grad anziehen, Rad abdrücken, Speichenspannung checken und Probefahrt. Ggf. Prozedere wiederholen. Mehr als 2 x 90 Grad würde ich nicht machen. Das Laufrad ist schon älter und wenn du zu viel Spannung drauf gibst, dann brechen dir beim nächsten Schlagloch die Speichen. Noch ein Tipp für ein altes Laufrad: Jeder Nippel wird über Nacht ein bisschen mit WD40 oder Caramba benetzt, damit sich was dreht. Viel Erfolg.
 
Was soll man dazu sagen? Wenn du eine zu hohe Spannung angleget hast, macht es nach 100km blink, blonk und entweder die Speicher brechen oder die Nippel reisen sich aus der Felge.
Das kann ich dir so nicht genau sagen, was man dazu sagen soll.😂 Ich kann dazu nur sagen dass ich versucht habe die anfangs vorhandene max Spannung nicht zu überschreiten, damit genau das, was du beschreibst, nicht Auftritt. Die max Werte die damals für diese Felge galten kenne ich nicht, außerdem nach der langen Zeit der Nutzung sind die vielleicht auch nicht mehr gültig.
Ich werde sehen was passiert.
Ich würde wie folgt vorgehen:
Und genau so habe ich es ja auch gemacht. Die Methode, nach Plan vorgeben hat sich gelohnt. Bin sonst eher der, wird schon werden Typ.

Wir schon geschrieben, perfekt ist anders aber für die nächsten Fahrten wird es wohl halten, oder bis ich einen Termin beim Profi bekomme, vielleicht darf ich dem ja auch über die Schulter schauen, wobei meine Erfahrung da eher getrübt ist.
 
Es gibt ja auch Leute, die nach Gehör einspeichen, d.h. Ton wenn man an der Speiche zupft. Ich erachte die Methode nicht als zuverlässig.

Einer mit ,Gehör' bin ich zum Beispiel. Das Ohr ist ein viel besseres Messinstrument, als man ihm gemeinhin zutraut, aber Menschen tendieren im allgemeinen lieber das zu glauben, was sie sehen können.

Ein Billig-Tensio dient - wie zuvor schon geschrieben - maximal zur vergleichenden Ermittlung. Ob man absolut im korrekten Bereich liegt, bleibt damit unklar. So ein Teil läuft bei mir unter ,ich kann was messen, also tu ichs', etwas Laufrad-Voodoo für den Stammtisch, Ende. Das muss aber jeder für sich selbst einordnen, Placebos haben ja auch häufig eine gesundheitsfördernde Wirkung.

Zur Ausgangsfrage: wenn ich es richtig verstehe, handelt es sich um ein LR eher niedriger Güte. Das sehe ich als ein Objekt, an dem man mal etwas herumprobiert um zu sehen, ob mit ein wenig Glück und Geschick was Gutes dabei herauskommt. Das scheint ja schon in die Richtung zu laufen.

Reparaturkosten wäre es mir schon deshalb nicht wert, weil bei unklarer Diagnose, wo die Setzung herkommt, das gleiche bald wieder passieren kann. Wenn irgendein Material (Speichen, Felgenboden) schon im Bereich der Streckgrenze war, bekommt man das vllt wieder hinzentriert, dynamische Belastungen während der nächsten Fahrt würden das Problem aber schnell wieder zu Tage führen.

Den potenziell gesparten Reparaturbetrag würde ich wohl lieber anteilig in ein neues HR stecken. Oder - noch besser - der eigene Reparaturversuch glückt 🤞🍀
 
Danke Sigi, mit Augenmaß und Vernunft betrachtet. Ein paar Anregungen auch zu deinem Ausführungen

Zur Ausgangsfrage: wenn ich es richtig verstehe, handelt es sich um ein LR eher niedriger Güte
Was die Haltbarkeit der letzten Jahre und die Laufruhe angeht würde ich das eher nicht als niedrige gute bezeichnen, Stevens verbaut sicher nur Zeit wovon die auch überzeugt sind, gut und günstig eben.
Den potenziell gesparten Reparaturbetrag würde ich wohl lieber anteilig in ein neues HR stecken
Was habt ihr mit euren neuen Laufrädern, wenn ich mir die Preise so anschaue beginnend ab 500 € bis hin zu über 1000 € und mehr, fällt mir nur eins ein, ich habe keinen Geldscheisser 😂
Ist nicht bis gemeint, vielleicht habe ich das noch ein veraltetes Verhältnis zu solchen Themen.
 
Einer mit ,Gehör' bin ich zum Beispiel. Das Ohr ist ein viel besseres Messinstrument, als man ihm gemeinhin zutraut, aber Menschen tendieren im allgemeinen lieber das zu glauben, was sie sehen können.
Ganz ehrlich, dass überzeugt heute keinen mehr. Das hat auch nicht mit sehen vs. hören zu tun. Es gibt einfach keine sinnvolle Formel, um den Klang auf eine notwendige Speichenspannung überzuleiten. Das mag früher vielleicht mal mehr oder weniger funktioniert haben, als es nur eine Art von Speichen, Felgen und Naben gab. Heutzutage funktioniert das schon lange nicht mehr. Der Klang von Speichen bei gleicher Speichenspannung ist komplett unterschiedlich und abhängig von Felgentiefe, Felgenmaterial, Speichenmaterial, Speichenform, Speichenmuster etc. Allein schon die Unterschiede zwischen klassischen Stahspeichen und modernen Carbonspeichen ...
 
Ganz ehrlich, dass überzeugt heute keinen mehr. Das hat auch nicht mit sehen vs. hören zu tun. Es gibt einfach keine sinnvolle Formel, um den Klang auf eine notwendige Speichenspannung überzuleiten. Das mag früher vielleicht mal mehr oder weniger funktioniert haben, als es nur eine Art von Speichen, Felgen und Naben gab. Heutzutage funktioniert das schon lange nicht mehr. Der Klang von Speichen bei gleicher Speichenspannung ist komplett unterschiedlich und abhängig von Felgentiefe, Felgenmaterial, Speichenmaterial, Speichenform, Speichenmuster etc. Allein schon die Unterschiede zwischen klassischen Stahspeichen und modernen Carbonspeichen ...
Für mich ist das Laufrad-Esoterik. Ich bleibe - auch wenn es billig war - beim Tool. Ich baue ja keine Laufräder selbst, zentriere manchmal und spanne nach, wenn’s klimpert.
 
Ganz ehrlich, dass überzeugt heute keinen mehr. Das hat auch nicht mit sehen vs. hören zu tun. Es gibt einfach keine sinnvolle Formel, um den Klang auf eine notwendige Speichenspannung überzuleiten. Das mag früher vielleicht mal mehr oder weniger funktioniert haben, als es nur eine Art von Speichen, Felgen und Naben gab. Heutzutage funktioniert das schon lange nicht mehr. Der Klang von Speichen bei gleicher Speichenspannung ist komplett unterschiedlich und abhängig von Felgentiefe, Felgenmaterial, Speichenmaterial, Speichenform, Speichenmuster etc. Allein schon die Unterschiede zwischen klassischen Stahspeichen und modernen Carbonspeichen ...
Klar tönen alle LR anders, aber bei einem gegebenen LR sollten alle Speichen etwa gleich tönen und wenn bei einer einzelnen Speiche die Spannung viel zu gering ist, dann hört man das.

Das ersetzt zwar kein Messgerät, aber für eine grobe Eingrenzung taugt die Methode.
 
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