• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Lackschaden (?) durch Kettenabwurf am Carbonrahmen

Arrow73

Neuer Benutzer
Registriert
13 Mai 2019
Beiträge
10
Reaktionspunkte
1
Mein Rennrad (Trek Emonda SL6 Disc) habe ich letztes Jahr im Juli gekauft, letztes Service war Mitte November beim Händler, einer grösseren Kette.

Während einer Fahrt springt mir plötzlich die Kette kurz ab, touchiert den Rahmen und springt dank Kettenfänger wieder zurück. Dies war in einer ~10%igen Steigung ohne, dass ich den Gang gewechselt hatte. Ich hänge euch hier mal ein paar Fotos an.

Anmerkungen zu den Fotos, leider unscharf da Smartphone: Man erkennt zwei Lackschichten, die beide sehr 'scharf' abgebrochen sind. Die unterhalb liegende Lackschicht ist etwas gräulicher. Ob das ganz unten die Carbonschicht ist, kann ich nicht genau sagen. Fasern sind nicht zu erkennen. Auf dem ersten Foto sieht man in der Mitte des Schadens einen kleinen weissen Fleck, den gibt es in Echt nicht - ist wohl eine Art Lichtreflexion. Die Tiefe kann man auf den Fotos leider kaum sehen, die ganz unten liegende schwarze Schicht ist aber fast überall genau gleich hoch. Der Schaden ist also fast nur in den beiden Lackschichten aussen entstanden. Die Schicht ganz unterhalb ist leicht angekratzt, hat ca. 0.1-0.2mm Material verloren in dem grau wirkenden Bereich im 2. Foto.

Wenn man mit einer Münze auf das Carbon klopft, merkt man keine Geräuschänderung. Wenn man mit dem Daumen draufdrückt, kann man das Material auch überhaupt nicht eindrücken, es verhält sich genau gleich wie das lackierte Carbon.

Ich habe die Fahrt nachher fortgesetzt. Etwa eine halbe Stunde später habe ich festgestellt, dass von den 4 Schrauben, die die beiden Kettenblätter miteinander verbinden, sich eine verabschiedet hatte und die anderen drei so lose waren, dass man sie problemlos rausdrehen konnte (die waren schon ~1/2 draussen). Ich hatte wohl sehr viel Glück - ein paar Minuten vorher war ich noch mit 50 km/h unterwegs. Ich schätze, der Antrieb hätte sich spätestens 30 Minuten später komplett verabschiedet. Damit war klar, was den Kettenabwurf ausgelöst hatte...

Ich werde morgen den Händler mal mit der Situation konfrontieren und hoffe, dass es unter die Garantie fällt. Das Rad fuhr ich seit dem Service ("Gesundheitscheck", wo alle Schrauben nachgezogen werden sollten), keine 500km. Was meint ihr zu dem Schaden? Bin für alle Inputs dankbar! :) Ich halte euch natürlich up-to-date, was das mit dem Händler betrifft.

Grüsse
Chris

PS und off-topic: Ja die Kette war schon ziemlich dreckig ;) Ich hab sie seit 300km nicht mehr gereinigt. Heute Abend hab ich das nachgeholt, alles entfettet und neu geschmiert.
 

Anhänge

  • DSC_7175.JPG
    DSC_7175.JPG
    161,8 KB · Aufrufe: 920
  • DSC_7171.JPG
    DSC_7171.JPG
    174,8 KB · Aufrufe: 862
Zuletzt bearbeitet:

Anzeige

Re: Lackschaden (?) durch Kettenabwurf am Carbonrahmen
und was willst jetzt von Händler? So was kann immer wieder mal passieren. Das Fahrrad ist ein Gebrauchsgegenstand wo immer wieder mal einen Macke ran kommt. Willst du das Vermeiden wickel in in Luftpolsterfolie ein und lagere in im Keller wo keiner hin kommt.
 
Hey norman,

Nein das will ich nicht vermeiden und die Einstellung hab ich nicht. Ich finde es einfach krass, dass 400km nach einem Check, wo unter anderem diese Schrauben kontrolliert werden, mir der Antrieb auseinanderfällt. Das darf doch eigentlich nicht passieren.

Aber unabhängig davon geht's mir nicht ums Geld. Es geht auch nicht darum, den Velohändler hier zu bashen. Ich zahle auch eine etwaige Reparatur, wenn es wirklich darauf ankommt, selbst wenn der Händler das meiner Meinung nach übernehmen müsste (auf den Service gab's eine Garantie).

Also der Grund dieses Threads: Ich würde mich über eure Meinung zu dem Schaden freuen und um eine Einschätzung, was man bei einem solchen Schaden machen muss.
 
Da ist wohl einer nicht mehr "Lucky". Bike-Händler sollte dir hier entgegenkommen. Kurbel ausbauen, prüfen, Schräubchen ersetzen (und wenn er das Teil aus einem anderen Rad rausschraubt) und den LACKSCHADEN erst einmal versiegeln. Vielleicht bekommt der Händler von Trek auch noch etwas Originalfarbe zu nacharbeiten. Somit nächster Service vielleicht auch kostenlos.
Gut, dass ich mittlerweile alles selbst mache. Ich prüfe jetzt aber erst mal die Schräubchen an meiner Kurbel.
 
Danke für Deine Antwort! Ich sehe mich doch in der Hinsicht "Lucky", dass es mir aufgefallen ist, bevor sich der Antrieb verabschiedet hat. Ich war knapp vorher noch auf einer wunderschönen autofreien Strecke unterwegs und wäre da etwas passiert, hätte es mich mit 50km/h zerlegt... Danke für Deinen Input, ich habe jetzt einen Carbonspezialisten kontaktiert, der mir angeboten hat, sich hochauflösende Fotos von dem Schaden anzusehen und mir seine Einschätzung zu geben. Natürlich poste ich dann hier das Resultat. Der Händler hat mir mal einen Reparaturtermin am Donnerstag angeboten, aber vermutlich muss ich nochmal mit ihm darüber reden, dass ein Teil über Kulanz übernommen wird.
 
Hey norman,

Nein das will ich nicht vermeiden und die Einstellung hab ich nicht. Ich finde es einfach krass, dass 400km nach einem Check, wo unter anderem diese Schrauben kontrolliert werden, mir der Antrieb auseinanderfällt. Das darf doch eigentlich nicht passieren.

Aber unabhängig davon geht's mir nicht ums Geld. Es geht auch nicht darum, den Velohändler hier zu bashen. Ich zahle auch eine etwaige Reparatur, wenn es wirklich darauf ankommt, selbst wenn der Händler das meiner Meinung nach übernehmen müsste (auf den Service gab's eine Garantie).

Also der Grund dieses Threads: Ich würde mich über eure Meinung zu dem Schaden freuen und um eine Einschätzung, was man bei einem solchen Schaden machen muss.


Ich sage mal so das in 400 km viel passieren kann. Mir sind Kettenblattschrauben auch schon am MTB locker geworden obwohl ich diese selber ein WE zuvor selber montiert und mit dem korrekten DRM angezogen hatte. Seitdem werden die bei mir immer mit Schraubensicherung montiert. Jetzt beweise mal deinen Händler der er diese Schrauben nicht kontrolliert hat.
 
Ich sage mal so das in 400 km viel passieren kann. Mir sind Kettenblattschrauben auch schon am MTB locker geworden obwohl ich diese selber ein WE zuvor selber montiert und mit dem korrekten DRM angezogen hatte. Seitdem werden die bei mir immer mit Schraubensicherung montiert. Jetzt beweise mal deinen Händler der er diese Schrauben nicht kontrolliert hat.
Hallo norman68,
hier kann ich dir nicht zustimmen. 400 km MTB können sicher die Hölle für Biketeile sein.
ABER! 400 km auf dem Rennrad! Da fährt man doch meist nur über Asphalt. Da darf doch keine Schraube rausfallen und sich die anderen lösen.
Ich denke hier hat jemand an der Kurbel geschraubt, aber die Schrauben zum Schluss nicht richtig angezogen. Diese Schrauben kontrolliere ich beim "großen Check" alle zwei Jahre. Da war aber noch nie eine mit Spiel dabei.
Wenn Arrow73 allerdings mit seinem Emonda 400 km über die Paves von Belgien gerammelt ist, dann hätte er sich besser ein Domane gegönnt.
 
Hallo norman68,
hier kann ich dir nicht zustimmen. 400 km MTB können sicher die Hölle für Biketeile sein.
ABER! 400 km auf dem Rennrad! Da fährt man doch meist nur über Asphalt. Da darf doch keine Schraube rausfallen und sich die anderen lösen.
Ich denke hier hat jemand an der Kurbel geschraubt, aber die Schrauben zum Schluss nicht richtig angezogen. Diese Schrauben kontrolliere ich beim "großen Check" alle zwei Jahre. Da war aber noch nie eine mit Spiel dabei.
Wenn Arrow73 allerdings mit seinem Emonda 400 km über die Paves von Belgien gerammelt ist, dann hätte er sich besser ein Domane gegönnt.
Überlege Mal wie oft sich in 400km am Rennrad die Kurbel dreht. Da kann eine ganze Menge passieren.
 
Die vier Schrauben an der Ultegra sollen doch nur das kleine Kettenblatt an der Kurbel halten. Nach wie vielen Km prüfst du den diese Schrauben?
Die Schrauben an meinen Rädern sitzen zumindest seit ich nur noch daran rumfummle immer fest.
Ich mache im Schnitt 2 x im Jahr einen Radurlaub mit Leihfahrrädern. Ich prüfe da vorsichtig immer die Schrauben an Vorbau und Sattel. Nehme dafür sogar einen Drehmoment mit! Ich trau keinem mehr. Was ich da schon alles erlebt habe (Gruppe mit 10 Mann und ich bin der Schrauber).
Allerdings, die Schrauben an den Kurbeln habe ich auf den Leihrädern noch nie geprüft.
Ich "glaube" an Shimano und das da die Schräubchen an den Kurbeln immer solange fest sitzen, bis jemand daran rumschraubt.
Der Glaube ist hier aber auf ca. 4000 km beschränkt. Mutmaßlich hat der Händler da die Kettenblätter gewechselt. Leichte Gebrauchsspuren wurden nach einer Probefahrt durch den Wechsel "entfernt".
 
Wenn sich eine dieser Schrauben löst (hier sogar 4!), waren sie nicht richtig angezogen oder die Schrauben, das Gewinde in der Kurbel oder der Sitz im kleinen Kettenblatt war nicht richtig sauber.
Meine Meinung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die vier Schrauben an der Ultegra sollen doch nur das kleine Kettenblatt an der Kurbel halten. Nach wie vielen Km prüfst du den diese Schrauben?
Die Schrauben an meinen Rädern sitzen zumindest seit ich nur noch daran rumfummle immer fest.
Ich mache im Schnitt 2 x im Jahr einen Radurlaub mit Leihfahrrädern. Ich prüfe da vorsichtig immer die Schrauben an Vorbau und Sattel. Nehme dafür sogar einen Drehmoment mit! Ich trau keinem mehr. Was ich da schon alles erlebt habe (Gruppe mit 10 Mann und ich bin der Schrauber).
Allerdings, die Schrauben an den Kurbeln habe ich auf den Leihrädern noch nie geprüft.
Ich "glaube" an Shimano und das da die Schräubchen an den Kurbeln immer solange fest sitzen, bis jemand daran rumschraubt.
Der Glaube ist hier aber auf ca. 4000 km beschränkt. Mutmaßlich hat der Händler da die Kettenblätter gewechselt. Leichte Gebrauchsspuren wurden nach einer Probefahrt durch den Wechsel "entfernt".
Und das große Kettenblatt hält mit Siemens Lufthaken oder wie?

Durch die Vibrationen am Fahrrad, kann sich immer mal eine Schraube lösen, auch wenn es meist nicht sehr oft vorkommt.
 
Danke für alle eure Antworten!

Ich hab das Rennrad natürlich fast ausnahmslos nur auf Asphalt gefahren. Ich bin eher der "Bergauffahrer", fahre bergab meistens vorsichtig und versuche Risiken zu umgehen, wenn möglich. Ein paar Gravelpassagen von 100-200m waren dabei, da aber immer mit unter 10 km/h, und ich hab die tunlichst vermieden (vor allem auch wegen Steinschlag). Es waren sicherlich weniger als 400km seit dem letzten Service im letzten Jahr und dazwischen stand es wie ein rohes Ei im trockenen Kellerabteil schön angelehnt an einen Teppich, damit da auch nichts passiert ;)

Am Mittwoch hab ich jetzt (wegen Corona) einen 'Termin' beim Händler. Mal schauen, was dabei rauskommt. Wie gesagt, es geht mir hier auch nicht darum, den Händler schlecht dastehen zu lassen - am Wichtigsten wäre mir, dass das Rad bald wieder betriebsbereit ist und dass der Rahmen keinen Schaden (bzw. ich kein Risiko eingehe) nimmt durch korrekte Ausbesserung des Schadens. Auf Kulanz hoffe ich natürlich, zudem das Rad gerade mal etwas älter als ein halbes Jahr ist...
 
Ich bin eher der "Bergauffahrer", fahre bergab meistens vorsichtig und versuche Risiken zu umgehen, wenn möglich.
Deinen Schrauben ist es völlig 'Wurscht', welcher Fahrertyp du bist, denen geht es nur darum, ab und zu etwas 'Zuwendung' zu bekommen..
Am Mittwoch hab ich jetzt (wegen Corona) einen 'Termin' beim Händler. Mal schauen, was dabei rauskommt.
das kann ich dir jetzt schon sagen: in der Betriebsanleitung deines Fahrrades steht sicherlich drin: 'ALLE sicherheitsrelevanten Teile sind vor JEDER Fahrt zu prüfen', amerikanische Hersteller schmücken das gerne noch mit farbigen Warnsymbolen, fettgedruckter Schrift und diversen Rufzeichen.
Du kannst also auf Knien die Werkstatt betreten und sagen: 'ich war zu blöd um die Kettenblattschrauben zu kontrollieren (ihr habt es beim letzten Service offensichtlich auch nicht gemacht...), jetzt bin ich froh, dass nicht mehr passiert ist! Habt ihr vielleicht eine passende Schraube für mich?'
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zusammen!

Wie versprochen hier das Update meinerseits: Ich habe einen Carbonexperten kontaktiert, der mir netterweise nach Zusendung von HQ-Fotos mitgeteilt hat, dass es sich hierbei tatsächlich nur um einen Lackschaden handelt. Seiner Aussage nach ist der Schaden auch in Bezug auf Reinigungen hin bedenkenlos.
Danach habe ich das Rennrad zum Händler gebracht. Mir wurde der Lackschaden mit einer Folie überklebt, die habe ich gezahlt (10€). Alles andere wurde auf Kulanz abgewickelt, inklusive der verlorengegangenen Schraube und dem (notwendigen) Arbeitsaufwand für das komplette Zerlegen der Kurbel.
 
Zurück
Oben Unten