Auch der WDR hat sich jetzt mal am Thema "Radfahrer vs. Autofahrer" versucht - und ist leider wie viele andere daran gescheitert, eine sinnvolle Doku zu drehen.
https://www1.wdr.de/mediathek/video...-auto-sind-auf-der-strasse-alle-irre-100.html
- Wie immer darf ein Berufskraftfahrer kommentarlos über Radfahrer schimpfen, diesmal eine Taxifahrerin. Die schafft es, einerseits Radfahrer von der Straße verbannen zu wollen und sich gleichzeitig über zu breite Radfahrstreifen zu beschweren. Die meckert über Radfahrer, die über Rot fahren, fährt aber in Begleitung eines Filmteams bei sehr dunkel-orange noch in eine große Kreuzung ein und hält später beim rechts abbiegen einen Radfahrstreifen bei grüner Ampel nicht frei. Zusätzlich darf sie noch ihrer Unkenntnis demonstrieren, in dem sie erklärt, dass Einbahnstraßen doch besser so gekennzeichnet werden müssten, dass man erkennt, ob sie für Radfahrer in Gegenrichtung durchfahren werden dürfen. Dem ist jetzt schon so.
- Dann schafft man in der Doku doch tatsächlich den Sprung, von einem Unfall, bei dem der Autofahrer die Schuld trägt, über das kaputte Auto bis hin zu einem Unfall-Sachverständigen, der einen Fahrradführerschein fordern darf. Dass man evtl. einen 70 (?) jährigen Unfallverursacher zu einer Nachschulung schicken können ist kein Thema.
- Natürlich darf in einem Film über den Konflikt "Fahrrad vs. Auto" auch die Polizei nicht fehlen. Die darf diesmal ausschließlich Radfahrer kontrollieren. Findet aber (wie ich finde) recht wenige, die verbotenerweise auf dem Gehweg fahren.
- Zuletzt darf der Autor noch mal Quatsch erzählen: ein geschlossener Verband wie die "critical mass" darf nicht grundsätzlich über Rote Ampeln fahren, wie er behauptet
Was will man eigentlich mit solchen Dokus erreichen? Verständnis für "die andere Seite"? Ob man das so erreicht? Gut fand ich ja, dass man einen Autofahrer zeigt, der einen Unfall verursacht hat. Er wirkt ja jetzt für sein Alter nicht unfit. Aber wieso geht man dann in der Doku nicht auf das eigentliche Problem ein?
Rechtsabbieger, daneben ein Radweg, der in beide Richtungen benutzungspflichtig ist, noch dazu schlecht einsehrbar, der kurvig ist und leicht abschüssig. Wieso spricht man da nicht mal mit den Leuten, die das planen?
Wichtige Ergänzung zu diesem Beitrag: tatsächlich halten sich in der Doku nicht alle gezeigten Radfahrer an die Verkehrsregeln. Auch Radfahrer sind nicht alle lieb und unschuldig, verhalten sich riskant und machen mal was falsch.