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Konkrete Konfliktsituationen im Verkehr

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Aber die wird man bei strahlenden Sonnenschein eher schwerlich sehen
 
Schon eher :)
Bei Sonne wird man mit keiner Lampe irgendwas erreichen, aber spätestens in 2-3 Monaten ändert sich das ja.
Wie heißt denn das gute Teil? Preis?
 
bei Regen sind alle soooo Rücksichtsvoll:)
 
Find die Idee ansich nich schlecht, aber die Streifen sind kaum breiter wie der Lenker und das verleitet wahrscheinlich eher dazu noch enger zu überholen^^ Wenn die Streifen hell genug wären und 1-1.50m Platz nach links bringen wärs besser :)
Das Laserding ist genauso ein Unfug wie alle anderen Ideen, die die Verantwortung zum Schwächeren, also zum Radfahrer verlagern.
Seit Monaten wirbt ein Taxifahrer dafür, das bei Autos beim Öffnen der Türen automatisch die Warnblinker blinken, um die Radler zu warnen. Blödsinn.
Würde zu erstens zu spät blinken und zweitens die Verantwortung dem Radler zuschieben. Besser wäre es, beim Anfassen des Türgriffs im Auto eine Hupe tönen zu lassen und die Tür ein paar Sekunden zu blockieren. Noch besser wäre es, für das "Dooren" den Lappen ein Jahr zu einzuziehen. Dann würde auch nach hinten geschaut.
Die ganze Warnwesten-Verteilerei des ADFC EDIT: ADAC natürlich an Schulkinder: Blödsinn. Abwälzung der Verantwortung auf die Opfer.
Helmpflicht- und Warnwesten-Diskussion genauso. Man muss beim Verursacher ansetzen. Mit Aufklärung, Kontrollen und schmerzhaften Sanktionen.
 
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Ich bin gestern aus der Tür und dann schön auf eine 2-spurige Strasse. Die nehm ich immer, weil ich denke, daß da die Autos genug Platz zum Überholen haben.
Gestern Abend war ich aber gerade mal ne Minute von zuhause weg, da ging dann auch schon das Gehupe los. Ich bin auf dem kleinen Stück bestimmt 4 oder 5 mal angehupt worden.
Dabei war da genug Platz.... :(

Auf dem Rückweg nach Hause hat mich dann fast noch ein mir entgegen kommendes Fahrzeug abgeräumt. Der überholte einfach mal schön in den Gegenverkehr hinein.

Da brauchte ich zuhause erstmal ne Cola! :bier:
 
Es ist mir unverständlich wie du auf "Abwälzung der Verantwortung" rumpochen kannst. Einzig der Gedanke daran nicht über den Haufen gefahren zu werden macht sowas schon lohnenswert.
Natürlich sollte jeder im Straßenverkehr auf andere achten, aber herzlich willkommen auf der Erde, das ist unrealistisch und völliges geträume. Bestehe darauf das andere auf dich achten MÜSSEN dann liegst du bald im Krankenhaus.
 
Ich hatte einmal vor Jahren auch die Idee eine zitronengelbe Warnweste zu tragen. An dem Tag wurde ich dann direkt über den Haufen gefahren. Seitdem fahre ich lieber ohne. Die Fahrerin meinte dann noch: "Ich habe sie wirklich gar nicht gesehen". Wahrscheinlich ging sie von einem Zitronenfalter aus.
 
Verantwortung hat jeder... für sich und andere. Aber da wir ja wissen, dass viele Autofahrer unbelehrbar sind, hilft es nur selbst Maßnahmen zu ergreifen. Airzound, überdimensionale Beleuchtung, whatever^^)

Hatte mal gelesen, dass das mit dem "Nicht gesehen haben" an vielen Kreuzungen sogar möglich ist, weil wenn viele in hektischen Situationen nur nach dem Autofahrers schauen, dann blendet das Gehirn alles aus, was kein Auto ist. (Auch wenn das gar keine Absicht ist).
Das Problem des Ausblendens beginnt eigentlich schon in der Fahrschule. Bin letztes Jahr von einem Fahrschulauto überholt worden, samt Fahrschüler und der Fahrlehrer hatte nichts besseres zu tun, als mich belehren zu wollen, dass ich doch an der Bordsteinkante und nicht einen halben Meterweit auf seine Straße zufahren habe. Soviel zum Thema Rücksicht.
Die Antwort: "Wie wird man eigentlich Fahrschullehrer, wenn man nicht mal die STVO kennt?" hat ihm dann wahrscheinlich nicht so gut gefallen :D
Aber ich denke mal genau da geht das Problem der Ignoranz schon los^^
 
Wie zum Geier kommt man auf die Idee man müsse als Radfahrer am Bordstein kleben? Autos fahren doch auch mit abstand zum Bordstein -.-

Ich glaub ich kauf mir irgendwann aus spaß an der Freude so ein blödes Dreirad und gurk damit bei 5km/h auf der straße rum.

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BrummBrumm
 
Tja...und obwohl das mit dem Auto noch einfacher ist^^
Aber genau durch solche Fahrlehrer wird die Situation eher schlimmer, als besser.

Das Teil ist geil :D
 
Hatte mal gelesen, dass das mit dem "Nicht gesehen haben" an vielen Kreuzungen sogar möglich ist, weil wenn viele in hektischen Situationen nur nach dem Autofahrers schauen, dann blendet das Gehirn alles aus, was kein Auto ist. (Auch wenn das gar keine Absicht ist).

Es wird alles aus geblendet, was einem selber nicht gefährlich werden kann. Evt. sollten dann Westen, Helme, Handschuhe lieber mit Spitzen aus Wolframcarbid (auch bekannt als Glasbrecher) statt mit Reflektoren bestückt werden?
 
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Gerne :D die Teile hätte ich in Massen da...die MTB Spikes sind ja nichts anderes :)
 
Noch besser wäre es, für das "Dooren" den Lappen ein Jahr zu einzuziehen. Dann würde auch nach hinten geschaut.
Die ganze Warnwesten-Verteilerei des ADFC EDIT: ADAC natürlich an Schulkinder: Blödsinn. Abwälzung der Verantwortung auf die Opfer.
Helmpflicht- und Warnwesten-Diskussion genauso. Man muss beim Verursacher ansetzen. Mit Aufklärung, Kontrollen und schmerzhaften Sanktionen.
Nun ja, ist schon eine Weile her, dass ich den Lappen machte. :rolleyes:
Aber damals wurde in der Fahrschule laufend von Schulterblick und Beachtung des rückwärtigen Verkehrs geredet.
Ausparken und Rechtsabbiegen nur mit Blick in den Rückspiegel, also ohne Schulterblick, während der Prüfungsfahrt, und man durfte sich einen erneuten Prüfungstermin geben lassen. :daumen:

Also, entweder bringt man den Leuten in der Fahrschule die wirklich wichtigen Dinge nicht mehr bei, oder den Leuten ist das Drumherum einfach egal. Hauptsache, der eigene Wagen rollt.

Ich vermute irgendwie Letzteres. Anders ist es ja auch nicht zu erklären, dass kaum noch anständig vor(!) dem Abbiegen geblinkt wird. Beim Ein- und Ausparken ja ohnehin kaum noch. ;)
 
Es ist mir unverständlich wie du auf "Abwälzung der Verantwortung" rumpochen kannst. Einzig der Gedanke daran nicht über den Haufen gefahren zu werden macht sowas schon lohnenswert.
Natürlich sollte jeder im Straßenverkehr auf andere achten, aber herzlich willkommen auf der Erde, das ist unrealistisch und völliges geträume. Bestehe darauf das andere auf dich achten MÜSSEN dann liegst du bald im Krankenhaus.

Es kann nicht das Prinzip des Miteinanders im Verkehr - und auch nicht im restlichen Leben - sein, dass vom Schwachen erwartet wird, sich zu schützen, und dass gleichzeitig der potenzielle Gefährder nicht in die Pflicht genommen wird.
Es ist ein zentraler Bestandteil der Zivilisation, dass der Starke - weil bei sehr vielen Menschen die moralische Kompetenz nicht dazu ausreicht - durch Gesetze und deren Durchsetzung dazu angehalten wird, die Rechte der Schwächeren zu beachten.
Das heißt im Straßenverkehr nicht, sich völlig und blind darauf zu verlassen, dass die anderen sich an die Regeln halten oder keine Fehler machen. Die Verkehrspolitik in Deutschland stärkt aber seit 100 Jahren die Position des Automobils.
Radler werden von Autos plattgefahren? Dann sollen sie gefälligst Helme und Warnwesten tragen oder ganz von der Straße verschwinden. Kinder sind auf dem Schulweg nicht sicher, weil Autofahrer meinen, im Wohngebiet mit 60 km/h (50 sind ja erlaubt) herumbrettern zu müssen: Dann sollen die Blagen doch Warnwesten tragen oder mit dem Auto zur Schule gebracht werden. Ist ja viel sicherer.
Nachdem 80% der Autos dunkler als bleigrau lackiert verkauft wurden, hat man gemerkt, dass sich die Autofahrer schlecht sehen. Vielleicht auch, weil jeder vierte dauernd am Handy herummacht. Also wird Tagfahrlicht eingeführt. Ups, jetzt sieht man die Fahrradfahrer, die sich immer noch auf die Fahrbahn trauen, nicht mehr so gut. Also kriegen die auch Tagfahrlicht. Oder sollen Warnwesten tragen. Und Helme. Und Protektoren.
 
Nun ja, ist schon eine Weile her, dass ich den Lappen machte. :rolleyes:...
Bei mir auch schon 35 Jahre. Mit den gleichen Regeln, wie Du sie beschreibst. Ein Polizei-HK aus dem Bereich Verkehrssicherheit hat mir mal ohne Witz bestätigt, dass die Hürden zum Bestehen der Prüfung kontinuierlich und bewusst gesenkt wurden. Das gefühlte Verhalten vieler Autofahrer bestätigt das. Ein Problem könnte auch sein, dass in Deutschland Führerscheine aus Ländern ohne hiesige Prüfung und eins zu eins anerkannt werden, in denen das Aufkommen und die Art des Verkehrs absolut nicht mit dem in einer dt. Großstadt zu vergleichen sind. Hätte unser Sohn im Schüleraustausch in Colorado dort den Lappen gemacht (3 Stunden Fahren, 125 $), hätte er den eins zu eins in einen dt. Lappen umschreiben lassen können. Hätte mir gefallen, weil 1200€ billiger... Hätte er ihn in Texas gemacht, hätte er hier eine komplette Prüfung machen müssen. Und selbst für dt. Muttersprachler können solche Perlen der Beschilderung wie "Eingeschränktes Lichtraumprofil" eine Herausforderung sein.
Noch ein Eindruck: Je mehr Assistenz-Systeme verbaut werden, desto weniger wird das eigene Hirn benutzt. Rückspiegel benutzen oder gar den Kopf drehen beim Rückwärtsfahren? Wieso? Die Einparkhilfe piepst doch. Nur blöd, wenn hinten ein 2-Achs-Baustellen-Anhänger steht, der hinten auf zwei Meter Länge erst in 80 cm Höhe anfängt... :D
 
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Noch ein Eindruck: Je mehr Assistenz-Systeme verbaut werden, desto weniger wird das eigene Hirn benutzt. Rückspiegel benutzen oder gar den Kopf drehen beim Rückwärtsfahren? Wieso? Die Einparkhilfe piepst doch. Nur blöd, wenn hinten ein 2-Achs-Baustellen-Anhänger steht, der hinten auf zwei Länge erst in 80 cm Höhe anfängt... :D
Nur dann ist eben der Anhänger schuld. - Ist doch ganz klar! :cool:

Bei dem Assistenzkram verwischen m.E. Ursach und Wirkung kräftig: Zum Einen fahren damit auch mehr Leute, die selbst zu Fuß nicht mehr ohne Hilfe klarkommen Und damit meine ich jetzt nicht die Gehbehinderten.), zum Anderen "faulenzen" "normale" Fahrer noch mehr. Was soll schon groß passieren, wenn ich nebenbei ein wenig auf Facebook tippe, dass ich gerade an einem Kuhstall vorbei kam? Fahrspurassistent, Abstandswarner, ABS, ... alles eingeschaltet. Und sollte doch etwas passieren, dann habe ich ja Seitenaufprallschutz, reihenweise Airbags und Gurtstraffer an Bord.

Mir ginge es im Fall der Fälle ja statistisch gesehen recht gut. Was kann ich denn dafür, dass da Fußgänger und Radfahrer meinen, ich wäre für die verantwortlich? Wie du ja schon sehr richtig feststelltest, das Pack hat sich nicht auf Autostraßen rumzutreiben. Gibt ja schließlich Geh- und Radwege. ;)
Und ja, unsere Straßen werden v.a. für Autoverkehr geplant und gebaut.

All der Assistenzkram, der nun in der Autowelt Einzug hält, wird ja ähnlich in Schienenfahrzeugen verbaut. Was die Planer nur eben nicht berücksichtigen, auch wenn die Werbung vom "Fahren wie auf Schienen" schwafelt, allein der Verkehrsweg ist eben nicht miteinander vergleichbar. Schienenwege werden hauptsächlich nur von Schienenfahrzeugen genutzt. Gemischter Verkehr ist bestenfalls bei Straßenbahnen zu erwarten. (Und die werden ganz bewußt nicht fahrerlos eingesetzt.)

Dieser nun in der Autowelt einzughaltende Assistenzkram wird leider nicht als Zusatz, sondern als Ersatz für fahrerisches Handeln verwendet. Das muß praktisch knallen. - Im wahrsten Sinn des Wortes.
Risikokompensation, die wohl die während der Einführung von Airbag und ABS wohl noch weit und nachhaltiger übertreffen wird.

Denn, es sind ja nicht die unzureichenden technischen Gegebenheiten, die laufend zu Unfällen führen, sondern v.a. Fehlverhalten und Egoismus der Fahrer. Das kann Technik nicht kompensieren. Schon gar nicht, wenn Beides noch zunimmt.
 
Das mit dem Taxifahrer hatte ich auf Facebook schon den Welt-Link kommentiert "Und noch ein Assistent mehr im Auto der nichts bringt und im Falle eines Unfalls am Ende noch dazu herangezogen wird die Schuld auf das Opfer zu verlagern." Die Leute sollen mitdenken, muss ich auch jedesmal wenn ich mit dem Rad unterwegs bin für alle anderen Verkehrsteilnehmer und umgekeht wenn ich mal Auto fahre, Laufe, oder ... . Und wer nicht mitdenkt, auffällt und schädigt, fährt (läuft nicht mehr?) halt nicht mehr - auch für alle Verkehrsteilnehmer. Auf die Spitze getrieben läuft auch nicht mehr twitternd-blind durch Fußgängerzonen und rennt andere über den Haufen - aber da gibt es einfach in allen Belangen keine Kontrolldichte und nicht den notwendigen politischen Rückhalt. Also gilt eben jeweils Augen auf, mitdenken und Umsicht walten lassen.
 
(...)
Hatte mal gelesen, dass das mit dem "Nicht gesehen haben" an vielen Kreuzungen sogar möglich ist, weil wenn viele in hektischen Situationen nur nach dem Autofahrers schauen, dann blendet das Gehirn alles aus, was kein Auto ist. (Auch wenn das gar keine Absicht ist). (...)
Dieses Phänomen hab ich sogar an mir selber beobachtet (aufm Rad). Bei Dämmerung, wenn schon die meisten Licht anhaben (aber man noch halbwegs ohne fahren könnte), habe ich nur noch auf Scheinwerfer geachtet :confused: - bis ich beinahe einen Ohne übersehen hätte. Selektive Wahrnehmung - das Seltene wird ausgeblendet :confused:.
 
Selektive Wahrnehmung - das Seltene wird ausgeblendet :confused:.
Das ist ja eigentlich auch sinnvoll. Mal so entwicklungsgeschichtlich betrachtet. Was evolutionär nicht vorgesehen ist, das sind eben auch hohe Eigengeschwindigkeiten, die wir nur durch technische Maßnahmen erreichen.
Einerseits nehmen wir, schnell unterwegs, unsere Umwelt nur noch sehr eingeschränkt wahr.
Als mit "normaler" Geschwindigkeit" Unterwegsseiende oder gar in Ruheverharrende hingegen sind die vielen Schnellen um uns herum eher mit einer Herde Angreifende zu vergleichen. Unwillkürlich fühlen wir uns bedroht, weil wir uns kaum auf mehrere Objekte konzentrieren können.

Das Tierreich macht das ja eigentlich gut vor, ob Fische in Schwärmen sich nun dadurch schützen wollen, dass der Angreifer sich nicht auf ein Individuum konzentrieren, es also fixieren kann, oder eben die Gegenseite, die u.U. ebenfalls im Schwarm angreift, damit der/die Angegriffenen die Gegner nicht einschätzen kann und seine Fluchtmöglichkeiten falsch einschätzt.

Was also in der freien Natur nützlich ist, bereitet uns in unserer "schnellen Umgebung" mächtig Probleme.
Nun haben wir deswegen extra Verkehrsregeln aufgestellt, um den Verkehr unserem Unvermögen halbwegs anzupassen. Das könnte auch ganz gut funktionieren, wenn wir uns alle unseres Unvermögens bewußt wären und unsere Risikoeinschätzung darauf anpaßten.
Nun ja, es gibt natürlich bei den Regeln immer auch das Problem, dass sie nicht immer der jeweiligen Situation entsprechend angepaßt sind/sein können. - Nachts um halb drei in Pumuckelshausen vor einer roten Ampel zu stehen, erscheint nicht gerade sinnvoll. - Andererseits werden die Möglichkeiten oft ziemlich falsch eingeschätzt.
Und so wird schnell noch mal bei roter Ampel drübergehuscht, in der Ortschaft konstant mit mindestens 10km/h Tachonzeige zu schnell gefahren, schnell vor einer Kurve noch mal überholt, obwohl die Sperrlinie schon 20m hinter einem begonnen hat, ...

Tja, ist wohl auch so eine Eigenschaft, dass wir (Mehrheit) glauben, hervorragende Fahrer mit den besten Reflexen zu sein, die die Natur so hervorbrachte. (Auf den Boden der Tatsachen kommt man meist recht schnell, wenn man mal in alter Arbeiterradsporttradition Geschicklichkeitsfahrten durchführt.) ;)

Ich fand es mal äußerst interessant, als hier bei einer Messe mal ein Fahrsimulator aufgebaut war.
Zuerst wurden ein paar Fragen zum fahrerischen Können gestellt, dann folgte der erste Test im Simulator. - Laut Fragen hätte das fahrerische Können bei fast 140% sein müssen. Der Test ergab 112%.
(Hört sich erst einmal gut an, allerdings lag das Durchschnittsalter der Probanden bei (wenn ich nicht irre) knapp über 26 Jahren.)
Danach durfte jeder innerhalb von 15min 2 Bier (a 500ml) trinken und nach ab 30min (die Tests zogen sich ja jeweils ein paar Minuten und das "Staffeltrinken" klappte nicht so ganz exakt) erfolgte Test Nummer 2.

Jetzt lag das Ergebnis bei 90,x% - Großes Staunen, fühlten sich die Probanden doch topfit.

Und jetzt überlege mal jeder, wie oft er bspw. unausgeschlafen zur Arbeit und/oder völlig kaputt von der Arbeit unterwegs ist. Ich befürchte, die Ergebnisse dürften öfter noch unterhalb der o.g. "Alkoholfahrten" ausfallen.
Würden wir tatsächlich in ein Flugzeug steigen, wenn wir wüßten, dass die Crew am späten Vorabend ein Fußballspiel geschaut, reichlich Alkohol "genossen" und nur 3 Stunden geschlafen hätte?
Selbst zwängen wir uns am nächsten Tasg nach solchen Eskapaden aber oft völlig kritiklos hinter Lenker bzw. Lenkrad und legen zombiegleich den Weg zur Arbeit zurück. Falls überhaupt, schießen uns noch die Gedanken "wird schon gutgehen" und "ist ja nur eine kurze Strecke" durch den Kopf.

Das Problem dabei: Wir sollten all das o.g. eigentlich wissen. Stellt sich nur die Frage, warum wir das vergessen oder gar verdrängen.
Täglich werden wir von Werbung nicht nur berieselt, sondern geradezu überschüttet. Aufklärungsfilme zum Thema Verkehrssicherheit sind hingegen rar geworden. - Über die Qualität bestehender Filme brauchen wir da noch nicht einmal zu diskutieren.

Stattdessen werden Assistenzsysteme beworben. Klar, damit läßt sich für die Hersteller ordentlich Profit machen. (Zumindest wird das erhofft.) Dabei, so scheint mir, wäre es eher im Dienste der Verkehrssicherheit u.a. mal unsere Verkehrsplanung zu überdenken, Aufklärungsmaßnahmen durchzuführen und Kontrollen zu intensivieren. - Nur läßt sich damit eben für die Konzerne kaum Profit erwirtschaften, auch wenn dadurch der gesellschaftliche Nutzen höher sein könnte.

(Ein anderes Thema, das da noch mit reinspielt, wäre noch die Frage, wie sinnvoll es eigentlich ist, dass so viele Leute relativ weit zur Arbeit pendeln müssen. Müssen wir extra zum Einkaufen bis sonstwo fahren oder hätten wir nicht etwas mehr Lebensqualität, wenn wir um die Ecke einkauften, auch wenn es etwas teurer ist. Müssen es wirlich die wöchentlichen Monstereinkäufe sein? 2-3x die Woche ginge doch auch. Dann ginge das mit dem Fahrrad auch für eine vierköpfige Familie. Oder fressen wir heute tatsächlich so viel mehr, als noch vor 50 Jahren?)

PS. Selbstüberschätzung, Fehleinschätzungen von Situationen, ... betreffen uns alle. Egal, ob Fußgänger, Radfahrer oder Blechumhüllte.

PPS. Immer mal wieder hört und liest man von Brevetteilnehmern, die während der Fahrt schlafend vom Rad stürzten. (Gesehen habe ich das erst einmal live.) - Fragen: Gibt es niemanden, der zuhause wartet? Sind dieselben Leute auch mit dem Auto in ähnlichen Zuständen unterwegs?

Nach der Vätternrundan macht die Polizei seit ein paar Jahren Kontrollen, ob die Teilnehmer wenigstens erst nach mindestens 6 Stunden nach der Zieleinfahrt mit dem Auto unterwegs sind.
Bei so manch anderer Tour sehe ich immer wieder, dass die Leute nach 200, 400, 600km ihr Rad verstauen und sofort losfahren. Ist es das wirklich wert? Falls die Zeitplanung es nicht anders zuläßt, sollte man da nicht lieber eine Tour ausfallen lassen, als ganz bewußt für sich und Andere zur Gefahr zu werden?
Andererseits stehen die Termine ja meist längerfristig fest. Na dann kostet das außer einem Wochenende eben 1 oder 2 Urlaubstage zusätzlich. Immer noch besser, als selbstverschuldet Täter und/oder Opfer zu werden.

Mein Fazit: Ich sehe hier in der Umgebung keine fahrerischen Unterschiede zwischen Auto- und Radfahrern. Ziemlich oft sehe ich allerdings Radfahrer, die die Regeln ganz bewußt seeehr weit auslegen.

Und jetzt noch etwas zum Thema "Konfliktsitualtionen im Verkehr":
Vorgestern Abend, es war schon dunkel, kamen mir genau 21 Radfahrer (Geisterfahrer) entgegen. Genau 8 fuhren mit Beleuchtung. (Die nur flackernde Beleuchtung bei einem mit Seitendynamo ausgerüsteten Rad zähle ich schon bei den Beleuchteten mit.)
Von den 21 Radfahrern waren 5 Rennradler. 3 waren komplett beleuchtet, einer hatte nur ein Flackerrücklicht.
Erhöht so ein Verhalten die Akzeptanz bei Autofahrern?
Sind die Stecklichter wirklich so schwer, dass man die bei einer Trainingsfahrt nicht mitführen kann?
Im Moment gehen mir als Radfahrer weit mehr Radfahrer auf den Sack, als Autofahrer. Auch deswegen, weil ich mir auf einigen Strecken ein paar gute Radwege und Radspuren mit denen teilen muß. Und nein, es sind nicht nur die Torkelradler. Es sind auch "sportliche Fahrer", die meinen, schnell noch haarscharf Fußgänger im Gegenverkehr überholen oder aus Nebenstraßen pfeifen zu müssen. Vermutlich genau dieselben Kandidaten, über die wir uns, wenn sie im Auto sitzen, hier (zu recht) aufregen.
 
Nun haben wir deswegen extra Verkehrsregeln aufgestellt, um den Verkehr unserem Unvermögen halbwegs anzupassen. Das könnte auch ganz gut funktionieren, wenn wir uns alle unseres Unvermögens bewußt wären und unsere Risikoeinschätzung darauf anpaßten.
Nun ja, es gibt natürlich bei den Regeln immer auch das Problem, dass sie nicht immer der jeweiligen Situation entsprechend angepaßt sind/sein können. - Nachts um halb drei in Pumuckelshausen vor einer roten Ampel zu stehen, erscheint nicht gerade sinnvoll. - Andererseits werden die Möglichkeiten oft ziemlich falsch eingeschätzt.

Es müsste natürlich auch erstmal einen Konsens geben, dass es erstrebenswert und sinnvoll ist, sich an die Regeln zu halten. Wie viele Leute es immer noch gibt, die sich damit brüsten, wie viele Punkte sie in Flensburg für zu schnelles Fahren haben oder die es für einen Ausdruck eines gehobenen Lifestyles halten, wenn sie ihr Auto wie ein Wildsau an Fußgängerüberwegen oder auf Radwegen parken - frei nach dem Motto: "Die mickrige Strafe für das Ticket kratzt mich doch nicht".
Viele denken offenbar, das verleiht ihnen einen wilden, draufgängerischen und dynamischen Anschein und die, die sich brav an Regeln halten, sind ängstliche, unsexy Spießer. So dumm. Möchte mal wissen, ob die verhinderten Rennfahrer immer noch so stolz von ihrer sportlichen Fahrweise erzählen, wenn sie dabei mal einen Fußgänger auf die Motorhaube nehmen.
 
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