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Konkrete Konfliktsituationen im Verkehr

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Wenn der Betrieb eines privaten KZF marktgerecht, also zu echten Kosten erfolgte, erledigte sich das Problem ganz schnell von alleine.
Ja, es löst sich von ganz alleine, und zwar auf dem Rücken von Leuten, die in schlecht erschlossenen Gegenden wohnen. Aber wen interesssieren schon diese ohnehin tendenziell rechten Landeier.
 
Dieser Strang dreht sich nur um die Situation in Städten (bitte nochmals genauer lesen). Dass die Situation des ÖPNV auf dem Land eine Vollkatastrophe ist, wird niemand bestreiten.

P.S. Ich finde es übrigens auch nicht zweckdienlich, im Rahmen solcher Diskussionen darauf zu verweisen, dass man den Menschen ihren Diesel und ihr billiges Schweinenackensteak nicht wegnehmen sollte, weil sie sonst ganz rechts wählen.
 
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Dieser Strang dreht sich nur um die Situation in Städten.
In diesem Strang werden immer wieder sehr pauschal das Auto oder die Autoindustrie verteufelt.

Mit diesem Beitrag beispielsweise hast auch Du Dich nicht wirklich auf Städte beschränkt, auch wenn ich Dir in dem Punkt des Verursacherprinzips gar nicht widersprechen will:
Wenn der Betrieb eines privaten KZF marktgerecht, also zu echten Kosten erfolgte, erledigte sich das Problem ganz schnell von alleine.
 
Die letzten werden die ersten sein - wer ein paar Hundert Jahre verschläft, kann plötzlich seiner Zeit weit voraus sein. Ein Leben ohne Autos ist selbstverständlich möglich:
https://de.wikipedia.org/wiki/AmischeP.S.: Eine kurze weitergehende Recherche zeigt, dass dort auch Fahrräder verpönt sind. Tretroller werden wohl toleriert.
 
Mit diesem Beitrag beispielsweise hast auch Du Dich nicht wirklich auf Städte beschränkt, auch wenn ich Dir in dem Punkt des Verursacherprinzips gar nicht widersprechen will:
Dieses Thema passt auch nicht hier hinein - obwohl es wahnsinnig spannend ist. Wenn ich vom strukturschwachen Land stamme, ist der deal auch ein grundsätzlich anderer als wenn ich mir das Leben auf dem Land als Alternative aktiv ausgesucht habe. Sich darauf zu verlassen, dass Infrastruktur und Energie vom Himmel fallen (aka Steuergelder bzw. steuerliche Sonderregelungen und Subventionen), ist kein kluger Zug.
 
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Wer vor 10 oder 20 Jahren ein Häuschen im Speckgürtel und ohne ÖPNV-Anbindung gekauft hat, kommt jetzt mit Sicherheit ins Schlingern, wenn man ihm das Pendeln massiv verteuert oder anderweitig erschwert.

Durchaus richtig, und für einige in meinem Bekanntenkreis zutreffend. Hinzu kommt, dass sich die Parkplatzsituation dramatisch verändert, zumindest in Berlin. Viele dieser Menschen sind nämlich mit dem Auto in die Außenbezirke zur nächsten S- oder U-Bahnstation gefahren und haben das Auto dort geparkt.
Das ist wegen der Parkplatzvernichtung, neuer Wohngebiete usw. schwerer geworden.
Zu DDR Zeiten, wenn man zentral geplant die Außen- und Randbezirke bebaut hat, wurden immer Straßen-, S- und U-Bahnen verlängert, um die neuen Bezirke zu erreichen.
Aber wenn ehemalige Felder, Wiesen und Äcker Spekulationsobjekte und Bauland werden ohne sinnvolle Erschließung mit Öffentlichen, stecken sich eben wenige viel Kohle ein und viele andere müssen des Deutschen größtes Glück - die Scholle und die Hütte - eben teuer mit der Karre "erfahren".
 
Sich darauf zu verlassen, dass Infrastruktur und Energie vom Himmel fällt (aka Steuergelder bzw. steuerliche Sonderregelungen und Subventionen), ist kein kluger Zug.
Grundsätzlich damit zu rechnen, dass sich innerhalb von 10 Jahren alles auf den Kopf stellt (oder stellen soll) ist allerdings auch nicht besonders schlau.
 
Sich darauf zu verlassen, dass Infrastruktur und Energie vom Himmel fallen (aka Steuergelder bzw. steuerliche Sonderregelungen und Subventionen), ist kein kluger Zug.
Eine gewisse Verlässlichkeit der staatlich gesetzten Rahmenbedingungen darf man als Bürger schon voraussetzen. Es geht nicht darum, dass jemand erwartet, dass Infrastruktur "vom Himmel fällt", sondern dass das grundsätzliche Preisgefüge, z. B. von Wohnkosten vs. Mobilitätskosten, nicht von heute auf morgen auf den Kopf gestellt wird. Ich bin ja durchaus dafür, dass Menschen für ihre Lebensentscheidungen auch die Verantwortung tragen. Sogar auch für externe Einflüsse wie etwa Energiekostenanstieg infolge Krieg. Aber obwohl ich immer für einen schlanken Staat bin, sehe ich den Staat schon in der Pflicht, seinerseits nicht künstlich Unruhe zu erzeugen.

Ja, man kann argumentieren, dass jeder den Klimawandel selber sehen konnte. Aber niemand kann vorausahnen, wie der Staat darauf reagiert oder auch nicht reagiert. Das Handeln des Staates muss einigermaßen verlässlich sein.

Zu DDR Zeiten, wenn man zentral geplant die Außen- und Randbezirke bebaut hat, wurden immer Straßen-, S- und U-Bahnen verlängert, um die neuen Bezirke zu erreichen.
Meiner Meinung nach wäre das schon auch heute noch möglich. Es gibt ja Bebauungspläne. 500 Wohnungen oder EFH entstehen ja nicht einfach so, weil ein Bauer seinen Acker teilt und verkauft. Sondern da werden Gebiete für ausgewiesen und auch Energie-, Straßen- und Abwassertechnisch erschlossen. In dem Zuge könnte man schon auch Tramgleise planen und die Verkehrsbetriebe entsprechend beauftragen oder den Betrieb ausschreiben oder wie immer so was organisiert ist.
 
Wenn ich vom strukturschwachen Land stamme, ist der deal auch ein grundsätzlich anderer als wenn ich mir das Leben auf dem Land als Alternative aktiv ausgesucht habe.
Sprich, wer sich die teureren Lebenshaltungskosten in der Stadt nicht leisten will und deshalb auf dem Land wohnen bleibt, das ist für Dich okay? Aber wer sich die teuren Lebenshaltungskosten nicht mehr leisten kann und deshalb ins selbe Dorf zieht/ziehen muss, der soll sehen wo er bleibt?
 
Durchaus richtig, und für einige in meinem Bekanntenkreis zutreffend. Hinzu kommt, dass sich die Parkplatzsituation dramatisch verändert, zumindest in Berlin. Viele dieser Menschen sind nämlich mit dem Auto in die Außenbezirke zur nächsten S- oder U-Bahnstation gefahren und haben das Auto dort geparkt.
Das ist wegen der Parkplatzvernichtung, neuer Wohngebiete usw. schwerer geworden.
Zu DDR Zeiten, wenn man zentral geplant die Außen- und Randbezirke bebaut hat, wurden immer Straßen-, S- und U-Bahnen verlängert, um die neuen Bezirke zu erreichen.
Aber wenn ehemalige Felder, Wiesen und Äcker Spekulationsobjekte und Bauland werden ohne sinnvolle Erschließung mit Öffentlichen, stecken sich eben wenige viel Kohle ein und viele andere müssen des Deutschen größtes Glück - die Scholle und die Hütte - eben teuer mit der Karre "erfahren".
Sehe ich hier im Frankfurter Umland auch. Parkplätze an Bahnhöfen werden entweder komplett vernichtet oder verkleinert und verteuert. Es würde den Städten schon sehr helfen, wenn die Pendler wenigstens für die letzten km den ÖPNV nehmen könnten.

Das größte Problem ist ja ganz oft mit irgendwelchen Bussen zum nächsten S- bzw. U-Bahnhof zu kommen.
 
Sprich, wer sich die teureren Lebenshaltungskosten in der Stadt nicht leisten will und deshalb auf dem Land wohnen bleibt, das ist für Dich okay? Aber wer sich die teuren Lebenshaltungskosten nicht mehr leisten kann und deshalb ins selbe Dorf zieht/ziehen muss, der soll sehen wo er bleibt?
Ich verstehe die Vorteile, die insbesondere Familien sich davon versprechen. Wenn es jedoch so ist, dass die erforderlichen Kosten für die Pflicht zur Nutzung eines (und in vielen Fällen mehreren) Autos zu 50% von anderen getragen werden, dann fällt mir schwer, diesen Punkt der Kosten/Nutzen Rechnung nachzuvollziehen.

Wir können nicht wie die Auswanderer nach Amerika nach dem Motto "einfach einen Schritt nach Westen" leben. Wir müssen die Probleme lösen und nicht weiter verstärken.

Und auch wenn es schwer fällt zu glauben, 10 Jahre sind gar nix. In 10 Jahren werden wir selbst in D die Innenstädte nicht wieder erkennen. Und wenn die Ursache sein wird, dass Autofahren einfach zu teuer ist, dann hoffe ich, dass unsere Verantwortlichen sich über Alternativen für alle Gedanken gemacht haben.
 
Ich verstehe die Vorteile, die insbesondere Familien sich davon versprechen. Wenn es jedoch so ist, dass die erforderlichen Kosten für die Pflicht zur Nutzung eines (und in vielen Fällen mehreren) Autos zu 50% von anderen getragen werden, dann fällt mir schwer, diesen Punkt der Kosten/Nutzen Rechnung nachzuvollziehen.
Beziehst du dich bei diesen angeblichen 50% zufällig auf diese Studie hier?
https://www.forschung-und-wissen.de...ie-allgemeinheit-5.000-euro-pro-jahr-13375828
Dann sollte man nämlich fairerweise erwähnen, dass einiges von den "Kosten", die dort aufgezählt werden, mehr als fragwürdig sind... Nur ein Beispiel: "Entscheidend für die Studie ist die Umrechnung schwer bezifferbaren Faktoren wie die Wartezeit in Stau in monetäre Werte. Die Wissenschaftler setzten deshalb die Wartezeit als verlorene Arbeitszeit an und kommen somit auf Kosten in Höhe von 555 Euro pro Auto und Jahr."
Wenn man erstmal so anfängt, will ich gar nicht wissen, wie teuer erst die Bahn neben den offensichtlichen Kosten für den Steuerzahler ist;)
 
Natürlich ist das schwierig exakt zu berechnen. Was ist mit den gesundheitlichen Folgen für die Allgemeinheit? Was wäre, wenn die Leute zum Bäcker laufen statt zu fahren, Fitness und Lebensqualität statt Abspeck-Kur? Was sind die indirekten Kosten für die Gewinnung der Rohstoffe, von denen wir viel zu wenig wissen?

"Selbst unter der Prämisse, dass sich der reale Geldwert von Lebenszeit kaum bestimmen lässt, zeigt die Studie somit, dass die wahren Kosten des Autofahrens deutlich höher sind als bisher angenommen."

10% weg, 10% drauf. Who knows? Tatsache bleibt: Wenn wir demnächst auf der Straße mal wieder angebrüllt werden, wir sollten uns gefälligst zeitnah verpissen, weil wir keine Steuern zahlten, dann verschafft uns das Wissen um diese Studie eine beruhigte Gelassenheit und das gute Gewissen, dass ein kleiner, kleiner Teil seiner Karre uns gehört 🥲
 
Ich verstehe die Vorteile, die insbesondere Familien sich davon versprechen. Wenn es jedoch so ist, dass die erforderlichen Kosten für die Pflicht zur Nutzung eines (und in vielen Fällen mehreren) Autos zu 50% von anderen getragen werden, dann fällt mir schwer, diesen Punkt der Kosten/Nutzen Rechnung nachzuvollziehen.
Inwiefern ist der Einzelne erstens intellektuell und/oder ökonomisch fähig und zweitens verantwortlich, die globalen Probleme des Klimawandels in seine Lebensplanung einzubeziehen?

Menschen haben m. E. innerhalb der rechtlichen und sozialen Rahmenbedingungen das Recht, sich frei zu entscheiden. Frei heißt natürlich auch verantwortlich. Aber die sozialen Rahmenbedingungen sind nicht allein durch Klimaaktivisten bestimmt und waren es insbesondere vor 20 Jahren nicht, als Menschen vielleicht die Entscheidung für ein Haus und Pendeln getroffen haben.

Dieses Rumhacken auf Menschen, die völlig normale, legale und ursprünglich auch akzeptierte Dinge tun oder getan haben und sich dabei erdreisten, ihr Leben nicht zu 100 Prozent der Rettung der Welt zu widmen, geht mir einfach gegen den Strich.
 
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Wie ist das eigentlich:

Tempo 30 mit dem Hinweisschild Schule

Jetzt ist die Schule nicht mehr da (abgerissen). Gelten dann noch die 30km/h?
 
Natürlich ist das schwierig exakt zu berechnen. Was ist mit den gesundheitlichen Folgen für die Allgemeinheit? Was wäre, wenn die Leute zum Bäcker laufen statt zu fahren, Fitness und Lebensqualität statt Abspeck-Kur? Was sind die indirekten Kosten für die Gewinnung der Rohstoffe, von denen wir viel zu wenig wissen?

10% weg, 10% drauf. Who knows? Tatsache bleibt: Wenn wir demnächst auf der Straße mal wieder angebrüllt werden, wir sollten uns gefälligst zeitnah verpissen, weil wir keine Steuern zahlten, dann verschafft uns das Wissen um diese Studie eine gewisse Gelassenheit und das gute Gewissen, das ein kleiner, kleiner Teil seiner Karre uns gehört 🥲
Grundsätzlich hast du ja Recht; die Herangehensweise, die hier gewählt wurde, halte ich persönlich allerdings nicht für seriös. Beispielweise sind in den angeführten 5000 Euro Kosten, die Kosten für die Instandsetzungen von Straßen enthalten. Wenn man das dann den Autofahrern reinrechnet, stellt sich mir doch die Frage, worauf laut den Initiatoren der Studie Fahrradfahrer unterwegs sind bzw. in der Zukunft unterwegs sein sollen;) Will man es drauf ankommen lassen, könnte man eine ähnliche Studie wohl auch zu Fahrrädern entwickeln. Fahrradwege oder eben Fahrradstraßen kosten ja ebenfalls Geld, das der Fahrradfahrer selbst nicht bezahlt, sondern eben die Allgemeinheit. Gleiches gilt für Fußgänger; jeder benutzt ja egal wie er sich fortbewegt, ausgebaute Wege, die der Steuerzahler bezahlt; dafür zahlt man schließlich Steuern...
 
Was wäre, wenn die Leute zum Bäcker laufen statt zu fahren, Fitness und Lebensqualität statt Abspeck-Kur?
Wäre mal interessant, die gesellschaftlichen Kosten, die das Fahrradfahren (und hier insbesondere das Rennrad- oder gar Mountainbikefahren) durch Unfälle und nachfolgende Behandlungen verursacht, mit den Gewinnen durch bessere Fitness zu vergleichen.

;)
 
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