Asozial ist es, sowas so zu schreiben.
Nein das ist es nicht. Schlag mal den Begriff und dessen Bedeutung nach. Provokant ist es und es klingt sicher auch ein wenig überheblich.
Fast jedes Auto hat 5 Sitze. Was soll denn ne Mutti auf dem Dorf machen?
Meiner hat auch 5 Sitze, 35 km zur Arbeit und wieder 35 zurück ist mit Öffis bei Früh/Spät/Nacht mangels Anbindung nicht möglich. Wenn es geht fahre ich mit dem Rad, aber das ist nun wirklich nicht immer möglich.
LG
Das glaube ich einfach nicht - tut mir leid. Ich wohne auch auf dem Land, 28 km bis zur Arbeit, schnellste Strecke mit dem Auto. 25 km kürzeste mit dem Rad, weil ich das Rad fahren aber liebe werden es eher meistens 38 km (schönere Strecke).
Meine nächste Bushaltestelle ist 300 m entfernt, ja diese 300 m muss man dann eben mal laufen. Aber selbst wenn es 3 km bis ins nächste Dorf sind - da kann man wirklich täglich hinradeln, schließt sein Rad dort an die Laterne und steigt in den Bus. Und gerade "früh" und "spät" ist die Taktung hoch. Nachts ok, sehe ich ein, da kanns mit Bussen eng werden.
Aber das Schöne ist - man gewinnt dadurch Freizeit! Im Bus/Zug/Straßenbahn etc. kann man lesen, auf dem Handy spielen, stricken, häkeln. Man kann dort sogar neue Leute kennen lernen, mit denen reden und seinen Horizont ein wenig erweitern.
Ich würde mit dem Auto für die 28 km ca. 20 min brauchen. Mit Motorrad 15 min + Kombi anziehen usw.. Ja, habe ich auch schon gemacht, mache ich sicher auch immer mal wieder. Aber eben nicht täglich, nicht an 230 Tagen im Jahr. Das sollte die Ausnahme sein.
Mit dem Bus bin ich 1,5 h unterwegs. Ist aber ok, siehe oben, ist reine, gewonnene Freizeit.
Zum Glück fährt hier aber auch noch ein Zug - seit letztem Jahr ist das nun sogar ne S-Bahn, das heißt mit 30 min Takt. Der Bhf ist 1,2km entfernt, dahin laufe ich 10 min oder fahre 4 min mit dem Rad. Vom Zielbahnhof bis ins Büro sind es nochmal 4 km - da gibts dann einen Anschlußbus auf den ich ein paar Minuten warte oder ich fahr mit dem Rad weiter. Fuß - Zug - Bus - Fuß - dauerts so 50 min bis 1h bis ins Büro. Rad - Zug - Rad dauert 35 min.
Das ist für ein Dorf natürlich schon eine geradezu luxuriöse Anbindung - ist mir auch klar. Was ja auch schon helfen würde wäre wenn die von dir erwähnte Mutti wenigstens zum Vati ins Auto steigen würde und sie zu zweit unterwegs wären (mal vorrausgesetzt die Arbeitsstätten liegen annähernd auf dem gleichen Weg).
Die allermeisten Leute sind einfach nur zu bequem - Auto steht doch vor der Tür, und oh nein, es regnet, oder Wind weht, oder ein Wolke ist vor der Sonne. Am Ende gehts nur darum - man will nicht anders als die letzten 30 Jahre. Wir sind einfach so erzogen und daran gewöhnt.
Mal davon ab muss sich natürlich was tun, aber da müssen die Leute, die Öffis nutzen möchten und aus plausiblen Gründen nicht können eben Druck machen! Wenn 50 Leute auf den Verkehrsverband zugehen und denen sagen das sie Linie X sehr gern um 2:35 nutzen würden, und das täglich, dann tut sich da sicher auch was. Wenn die 50 aber täglich in Auto steigen und über den Benzinpreis motzen, dann tut sich gar nichts.