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Konkrete Konfliktsituationen im Verkehr

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Ich bin eigentlich eher bei MTB-News beheimatet, aber lese hier auch schon eine ganze Weile mit. Seit knapp drei Jahren fahre ich wieder mehr und muss leider sagen, dass meine Toleranzschwelle gegenüber vielen Autofahrern seitdem recht gering geworden ist. Letztes Jahr hatte ich zwei Situationen, bei denen man wirklich von Haaresbreite sprechen kann. Ich muss es gar nicht mehr aufzählen, diese Situationen kennt hier jeder.

Was mich wirklich ärgert, sind zwei Fahrradstraßen unweit meiner brandenburgischen Heimat. Die eine ist Teilstrecke des Fernradwegs R1 und für den regulären Autoverkehr mit Ausnahmen gesperrt. Gerade zum Berufsverkehr hält sich dort niemand dran, weil die Straße einen Umweg von mehreren km erspart. Bei acht von zehn Autos geht alles gut, bei den anderen beiden wird es lebensgefährlich. Der Weg führt zu großen Teilen durch den Wald und Überholen mit 2m, selbst mit 1m, kann man hier vergessen. Bin meist mit dem Gravelrad unterwegs und fahre z.T. schon mal auf dem schmalen Grün-, bzw. Schotterstreifen, um nicht die ganze Zeit irgendeinen Handwerker mit Termindruck im Nacken zu haben. Mittlerweile kann man sich aber schon darauf verlassen, dass wieder die überholenden Autos noch die entgegenkommenden bremsen oder wenigstens minimal ausweichen. Die Krönung war im Januar ein betagter Herr in seinem BMW Geländewagen, der erst in einer Kurve mit ca. 20cm Abstand überholt hat, Gas gab, um dann ohne irgendeine Vorwarnung erst abrubt zu bremsen und direkt vor mir ohne zu blinken wieder mit ordentlich Gas auf die Fahrbahn zu ziehen. Hab dann mächtig rumgebrüllt, was letztlich sogar zu einer Einsicht bei ihm geführt hat. Andere hätten einen vermutlich gleich noch halb tot geschlagen. Insofern hab ich mir auch das Ziel gesetzt, in solchen Situationen ruhiger zu werden.
Ein zweites Teilstück, ich meine er gehört zum gleichen Radweg, wurde vor kurzem saniert. Ein Traum aus Asphalt. Sozusagen die ideale Umsetzung statt des im Thread thematisierten "Erlebnisradwegs" auf der vorherigen Seite. Leider ist auch dieser Weg eine beliebte und deutliche Akürzung zwischen zwei Orten. Besonders stark ist der Verkehr dort nicht, allerdings dort nun auch ohne Rücksicht auf Verluste beschleunigt. Die Straße ist auch für eine Markierung nicht ausreichend breit. Man kann sich also denken, dass auch auf dieser Straße Radfahrer wenig beliebt und berücksichtigt sind. Schade. Hier wird erst etwas passieren müssen, bis reagiert oder wenigstens mal kontrolliert wird.

Und das in Ostbrandenburg. Ich hab hier wirklich Respekt vor allen, die für ihre Feierabendrunde erst aus irgendeiner größeren Stadt fahren müssen. Da wär ich vermutlich schon ein nervliches Wrack.
 
@RISE01 Welche Routen meinst du genau? Es interessiert mich nur. Ostbrandenburg könnte mein Revier sein ;)

Ansonsten stelle ich immer wieder fest, dass ausgerechnet im Speckgürtel alle dermaßen genervt/ gestresst sind. Da frage ich mich immer warum?
Mitten in Berlin fahre ich deutlich entspannter und Kfzler sind vor allem sensibilisert. Aber bei mir draußen... boah.
So wie RISE es schon beschrieb. Irgendeine beschissene Handwerker Karre muss immer in der unmöglichsten Situation überholen :D
Dabei gibt es echt überhaupt keinen Grund! Die Straßen sind nahezu leer und man kommt immer voran.
 
@RISE01 Welche Routen meinst du genau? Es interessiert mich nur. Ostbrandenburg könnte mein Revier sein ;)

Ansonsten stelle ich immer wieder fest, dass ausgerechnet im Speckgürtel alle dermaßen genervt/ gestresst sind. Da frage ich mich immer warum?
Mitten in Berlin fahre ich deutlich entspannter und Kfzler sind vor allem sensibilisert. Aber bei mir draußen... boah.
So wie RISE es schon beschrieb. Irgendeine beschissene Handwerker Karre muss immer in der unmöglichsten Situation überholen :D
Dabei gibt es echt überhaupt keinen Grund! Die Straßen sind nahezu leer und man kommt immer voran.
Bei Handwerkerkarre fällt mir ein, dass ich gestern auch sehr kurz vor einer Kreuzung (also eher darauf) außerorts überholt wurde, von einem Rechtsabbieger! Ich hatte auch die Hand draußen und wollte rechts abbiegen. Während er neben mir war, fiel ihm wohl auf, dass das ein gewagtes Manöver war. Aber abbrechen wollte er wohl auch nicht und so prügelte er seinen uralten VW-Bulli auf der Gegenfahrbahn mit quietschenden Reifen um die Kurve, um ja vor mir zu sein. Nur, um im nächsten Industriegebiet, 3km weiter, entspannt neben seiner Karre zu stehen und eine zu rauchen...
 
Radfahren ist reines Freizeit-/ Feierabendvergnügen, aber mit Sicherheit keine Alltagsmobilität.
das ändert sich. Ich wohne auf dem Land. Früher gab es ein zwei verrückte die mit dem Rad pendelten. Heute, auch wegen der Elektroräder, sind es viel mehr. Alleine bei mir in der Straße 2 Personen. Deswegen ändert sich die Sensibilität. Und auch für das Freizeitvergnügen kann man Dinge vernünftig Planen und ausführen, oder hat der Fußballplatz in Deinem Ort auch unterschiedliche Beläge und einen Bogen?
Und da finden die dortigen Bewohner die oben gezeigte Radverkehrsführung sicherlich schön - zumal sie mit den von mir aufgezählten Fahrradtypen ja auch problemlos befahrbar ist.
Dies trifft auf die Meinungen die ich mitbekommen habe nur sehr eingeschränkt zu. Prinzipiell mag ich auch solche Verallgemeinerungen nicht.
Und ja: Die Verkehrsplaner haben Vorgaben, wie ein Radweg beschaffen sein muss / sollte. Sie haben aber auch ein sehr begrenztes Budget für entsprechende Baumaßnahmen zur Verfügung.
Da drängt sich mir die Frage auf ob ich es dann nicht lieber lasse. Lieber kein Radweg als ein miserabler ist da meine Meinung. Gerade an Engstellen, Stellen mit schlechter Übersicht, hohen zu überquerenden Randsteinen, gefährlichen Einfahrten, Belagwechseln - beobachte ich des Öfteren Problem/Stürze
 
Hört sich entweder nach Garzau bis Waldsieversdorf an, oder von Buckow (Märkische Schweiz) bis Münchehofe.

Bingo. Genau die beiden Abschnitte triffts.

Ist ansich ja sehr ruhig, aber wenn eben doch mal eine Konfliktsituation entsteht, wirds brenzlig. Zu den "Stoßzeiten" meide ich die Wege schon und düse lieber durch den Wald. Nicht, dass einem da seit neuestem nicht auch die wildesten Fahrzeuge entgegenkommen, aber das schiebe ich mal auf die Corona bedingte Urlaubssituation, die irgendwie umgangen werden muss...
 
(etwa das Pavé?) ist eine offizielle Fahrradstraße?

Das brandenburgische Ministerium für Radverkehrsförderung und allgemeine Freundlichkeit äußerte sich zu diesem dreisten Vorwurf wie folgt: "Wat willste denn noch? Zahl erstmal Steuern du Rattfahvogl! Huup! HUUUUP!"

Das sind doch nur Wirtschaftswege, auf den man "Europaradweg" aufgelabelt hat, damit man Förderung abgreifen kann. Das Ding geht ja angeblich weiter über Obersdorf bis Trebnitz (zwischen Münchehofe und Obersdorf haste dann mal nüscht) und endet dort im Treibsand und dann haste bis Wulkow wieder nüscht und da endet es in Neuhardenberg auch im Treibsand. Würde mich nicht wundern, wenn der schlussendlich noch über eine Oderbrücke führt, bei der Restbestände der Wehrmacht gerade mit der Sprengung beschäftigt sind.

Und dieses Zeichen 244.1 ist ebenfalls zum Abgreifen von Förderung. Dazu einfach die Beschilderung hinter Münchehofe (Richtung Buckow♥) angucken: Radstraße, aber frei für alle möglichen Spinner UND Zeichen 274-50.

Könnte natürlich auch ein grandioser Abwehrplan sein, falls der Franzose wieder einfällt!

P.S.: Verdammte Ponnies!
 
Shit, da hab ich Begrifflichkeiten durcheinander geworfen. Zumindest von Buckow bis Münchehofe ist es aber nur Anliegern und Sonderfahrzeugen erlaubt, die Straße zu befahren. Dass sich da keiner dran hält, stört mich nicht mal, aber ein bisschen mehr Rücksicht wäre angebracht. Schließlich fahren dort nicht nur Radsportler, sondern ab dem Frühjahr auch oft Familien. Aber ich fürchte, Einsicht gibts erst, wenn dort wirklich mal passiert.

Zwischen Münchehofe und Obersdorf gehts übrigens sehr gut. Entweder über den noch gut fahrbaren Radweg oder mit dem Rennrad über die nahezu perfekt asphaltierte Landstraße. Zwischen Obersdorf und Trebnitz ist es in der Tat abenteuerlich und sehr sandig, die Straße nach Wulkow bin ich erst einmal gefahren, die war top, aber eben normale Landstraße. Dahinter kamen dann irgendwann viele viele Brennnesseln. :D
 
Es geht auch anders herum:
Kennt Ihr auch die Autofahrer die zu rücksichtsvoll sind?

Man kommt an eine rechts-vor-links Kreuzung - super einsehbar für alle - ein Auto mit Vorfahrt von rechts - Ihr seht das Auto, der Autofahrer sieht Euch, Blickkontakt - Ihr rollt ganz langsam heran damit es flüssig weitergeht, sobald der PKW durch ist - und dann bremst der Autofahrer und versucht einem fuchtelnd mitzuteilen, dass er einen vorlassen möchte...

So eine Stelle habe ich auch: an einer T-Kreuzung ist der durchgängige Teil abschüssig. Wenn von links da keiner kommt, kann ich wunderbar den Schwung mit um die Kurve nehmen. Von dort kommende Autos müss(t)en natürlich warten, bis man an die Kreuzung heran- und um das Auto herumgefahren ist. In dem Fall bin ich dann ganz froh, wenn die Auto dann trotzdem herausfahren, auch wenn ich kurz vor der Kreuzung bin (der/die eine oder andere wohl auch in der trügerischen Hoffnung
neckisch.gif
, mich durch betont langsames Herausfahren ausbremsen zu können). Aber der/die eine oder andere bleibt dann eben stehen, auch wenn ich mir einen Wolf winke, sie mögen doch bitte herausfahren.

Etwas komisches ist mir gestern passiert: da überholte mich vor einer Ortsdurchfahrt ein Lieferwagen, der mich kurz vorher noch anstandslos passieren ließ, als er eigentlich vorm Straßenrand losfahren wollte. Unmittelbar nach der Ortseinfahrt bremste der schon stark runter, und ich dachte mir "Was soll's, der wird gleich irgendwo abbiegen": Pustekuchen, der fuhr mit etwa 25km/h weiter, so dass ich doch bald aufschloss. Ich dachte mir schon, dass das auf mich gemünzt war, aber statt unflätiger Gesten setzte ich mein breitestes Zahnpastagrinsen auf, das ich auf die Schnelle finden konnte. Das schien ihn zu ärgern, und er fuhr nur noch etwa 15km/h (genau weiß ich's nicht, ich unterbrach schon vorher die Zählung des Edge 130). Und jetzt kommt's: noch vor zwei Jahren hätte ich mich tierisch aufgeregt und mit einer Harakiri-Aktion versucht, mich irgendwie vorbeizuquetschen. An der Stelle war es sauschmal, auf beiden Seiten Autos, und die Straße macht da auch noch einen leichten Linksknick (schwer einzusehen). Ich blieb dahinter, bis er es doch noch geschafft hatte, rechts abzubiegen. Woher auf einmal diese Gelassenheit
ueberleg.gif
? Altersweisheit, relativiert sich der Blick auf solche Begebenheiten im Anbetracht der momentanen Gesamtsituation? Lediglich ein Kopfschütteln konnte ich mir beim Vorbeifahren nicht verkneifen: andererseits dürfte ihn wiederum meine Gelassenheit geärgert haben, sowas hat der bestimmt nicht zum ersten Mal gemacht. Allerdings hatte ich vorher noch eine recht flotte (ergo schöne) Abfahrt gehabt :rolleyes: , ohne durch Autos oder Motorräder behelligt zu werden, das dürfte wohl auch zu meiner von mir selbst ungewohnten Gelassenheit beigetragen haben.
 
@Recordfahrer
Nunja, das ist ja allgemein bekannt, dass wenn man einfach stur lächelt und winkt, die Leute sich nur noch mehr aufregen. Und das ist eigentlich auch gut so.
Ich bin auch viel zu oft, viel zu schnell auf 180 und könnte die ganze Straße zusammenbrüllen. Aber ich hatte auch schon mal so eine Situation, als ein Fahrer mich durch die geschlossene Seitenscheibe anschrie. Das fand ich irgendwie einfach nur ulkig, weil ich nichts hören konnte. Und da er mich auch nicht schnitt oder sonst wie gefährdete (mal davon abgesehen, dass er ständig vor mir anhielt, worauf ich dann einfach wieder vorbeifuhr :D), war das im Nachhinein ziemlich erheiternd. Beim dritten mal habe ich im Vorbeifahren einfach ganz trocken "entspann dich mal" in die Kabine gesagt.
An dem Tag hatte ich mir von Anfang an geschworen, dass ich mir heute nicht die Laune verderben lasse. Und so kam es dann auch :daumen:
 
Auf meinen letzten beiden Fahrten gab es gar keine Vorkommnisse. Höchst selten das...

Schöne Feiertage
Didi
 
Zumindest von Buckow bis Münchehofe ist es aber nur Anliegern und Sonderfahrzeugen erlaubt, die Straße zu befahren.

Es ist durchaus im Sinne des Gesetzgebers, Radstraßen auch Kraftfahrzeugen zu öffnen, aber Zeichen 274-50 konterkariert schon das Ansinnen von max 30 km/h das explizit so im Gesetz steht. Genau deswegen unterstelle ich da die Intention der Inkaufnahme des Durchgangstraßencharakters mit gleichzeitigem Abgreifen der Förderung. Diesen ganzen Gefährdungen da (raste da auch oft genug aus) müsste eigentlich ganz besonders durch Maßnahmen unterbunden werden.

Zwischen Münchehofe und Obersdorf gehts übrigens sehr gut. Entweder über den noch gut fahrbaren Radweg

Da ist kein Radweg, gucke auf die (nicht vorhandene Beschilderung): Fußweg ohne Radbenutzungserlaubnis ("Rad frei").

Klar kommste auf der Strecke super mit dem Rad lang, wie eigentlich im ganzen Oderland (mit Ausnahme der vielbefahrenen Hauptadern wie B1 oder B179 in Teilen), aber wenn du zwischen (eher ungeeigneten) Wirtschaftswegen ohnehin auf der Straße fährst, ist das eigentlich keine Radinfrastruktur und auch kein Europaradweg oder Fernradweg oder wie diese Kaka genannt wird.
 
Auf einer meiner Hausrunden ist seit kurzem ein Feldweg mit dem Verkehrszeichen 260 mit
Zusatz "Land- und forstwirtschaftlicher Verkehr frei" versehen, wird natürlich gelegentlich von
Autofahrern ignoriert, da dies eine Abkürzung von gut 1 km zwischen zweit Dörfern ist.

Gestern da mal wieder einen kurzen Disput mit einem Autofahrer gehabt, den ich auf dem
ca 3 m breiten Feldweg überholen ließ. Als er vorbei war, habe ich mit dem Kopf geschüttelt und
die flache Hand vor meinem Gesicht auf und ab bewegt. Das hat ihm mißfallen und wir hatten
einen kurzen Wortwechsel durch die geöffnete Seitenscheibe.
Darf ich den Weg mit dieser Beschilderung als Radfahrer nutzen?
Recherche im Netz ergab keine eindeutige Antwort.
 
Auf einer meiner Hausrunden ist seit kurzem ein Feldweg mit dem Verkehrszeichen 260 mit
Zusatz "Land- und forstwirtschaftlicher Verkehr frei" versehen, wird natürlich gelegentlich von
Autofahrern ignoriert, da dies eine Abkürzung von gut 1 km zwischen zweit Dörfern ist.

Gestern da mal wieder einen kurzen Disput mit einem Autofahrer gehabt, den ich auf dem
ca 3 m breiten Feldweg überholen ließ. Als er vorbei war, habe ich mit dem Kopf geschüttelt und
die flache Hand vor meinem Gesicht auf und ab bewegt. Das hat ihm mißfallen und wir hatten
einen kurzen Wortwechsel durch die geöffnete Seitenscheibe.
Darf ich den Weg mit dieser Beschilderung als Radfahrer nutzen?
Recherche im Netz ergab keine eindeutige Antwort.
Der Radfahrer darf, denn das Schild gilt nur für mehrspurige KFZ und Motorräder. Ein Fahrrad ist weder mehrspurig noch ist es ein Motorrad.
https://www.fuehrerscheine.de/verke...aftfahrzeuge-und-kraftraeder-verkehrszeichen/
 
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