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Konfliktsituationen im Verkehr

Es gibt halt einen wesentlichen Unterschied: kein Autofahrer muss jemals um sein Leben fürchten, wenn sich Radfahrer falsch verhalten. Die Reaktionen des Körpers, wenn man fast abgeschossen wird und Todesangst erfährt, sind schon deutlich heftiger als die, die ein Autofahrer erfährt, wenn ein Radfahrer vermeintlich illegal auf "seiner" Straße fährt. Wer das noch nicht erlebt hat, kann es vielleicht nicht nachvollziehen, ich wünsche jedem, dass er es nicht muss/kann.
Ich verstehe was Du meinst. Ich bin ein ruhiger, meist besonnener Mensch, aber als mich letztes Jahr ein LKW am Ortseingangsschild mit über 60Km/h laut hupend und so knapp überholt hat, dass mich sogar ein Teil seines Anhängers an der Schulter streifte, hatten er und ich auch Glück, dass die Ampel 200m weiter nicht rot war.
 
Es gibt halt einen wesentlichen Unterschied: kein Autofahrer muss jemals um sein Leben fürchten, wenn sich Radfahrer falsch verhalten. Die Reaktionen des Körpers, wenn man fast abgeschossen wird und Todesangst erfährt, sind schon deutlich heftiger als die, die ein Autofahrer erfährt, wenn ein Radfahrer vermeintlich illegal auf "seiner" Straße fährt. Wer das noch nicht erlebt hat, kann es vielleicht nicht nachvollziehen, ich wünsche jedem, dass er es nicht muss/kann.
Wie kommst du darauf, dass andere hier sowas noch nicht erlebt haben? Wenn ein Motorradfahrer nervt, winke ich freundlich zurück, das war fast immer der Fall. Wenn was wirklich arg knapp/gefährlich war, reagiert man natürlich mal verbal und erschreckt sich, aber später anhalten und jemanden zusammenschlagen? Nein, wird nicht vorkommen, das kann ich dir garantieren.
 
Das:
Ich habe nicht den Eindruck, dass hier jemand die Aktionen der Radfahrer verteidigt
und das:
Es gibt halt einen wesentlichen Unterschied: kein Autofahrer muss jemals um sein Leben fürchten, wenn sich Radfahrer falsch verhalten. Die Reaktionen des Körpers, wenn man fast abgeschossen wird und Todesangst erfährt, sind schon deutlich heftiger als die, die ein Autofahrer erfährt, wenn ein Radfahrer vermeintlich illegal auf "seiner" Straße fährt. Wer das noch nicht erlebt hat, kann es vielleicht nicht nachvollziehen, ich wünsche jedem, dass er es nicht muss/kann.

passt jetzt aber nicht wirklich zusammen...

Und - ich sage auch nicht das ihr die Gewalt als solche gutheißt, sondern das ihr die Aussagen des Opfers in Zweifel zieht und es verantwortlich für die Gewalt macht. - Klassiches Victim Blaming

Sowas:

Wer mal erlebt hat, was im Körper abgeht, wenn man z.B. im Zentimeterabstand überholt wird oder ausgebremst oder was auch immer da in solchen Situationen leider immer mal wieder vorkommt, kann sich eher vorstellen, dass da im Affekt Dinge passieren, die es in ausgeglichener Gemütsverfassung nicht gegeben hätte.

und sowas:

Aber es ist nun mal so, dass wir nur die Version des Motorradfahrers kennen und der Verdacht sehr nahe liegt, dass er dazu beigetragen hat, dass die Situation eskaliert ist.

halte ich dann schlicht für das "kurzer Rock" Argument.

Das nächste Mal steigen dann 3 PKW-Insassen aus und verprügeln eine radfahrende Person weil diese den Mittelfinger gezeigt hat - das ist dann auch ok oder wie?
 
halte ich dann schlicht für das "kurzer Rock" Argument.
Da stimme ich nicht zu. Keiner hier weiß was dort vorgefallen ist, aber es ist schwer vorstellbar, dass eine solch heftige Attacke nur von einem Fingerzeig provoziert wurde. Natürlich ist das keine Rechtfertigung, aber eine Einordnung.
Es macht also schon einen riesigen Unterschied, ob im Affekt eine Reaktion auf eine evtl. die Gesundheit/das eigene Leben gefährdende ebenfalls strafbare Aktion erfolgt, oder eben eine Vergewaltigung auf einen kurzen Rock.
Damit will ich nicht sagen, der Motorradfahrer hat es verdient, weil ich ja nicht weiß was war, sondern lediglich, nein, das ist absolut kein "kurzer Rock" Argument.
 
Wie kommst du darauf, dass andere hier sowas noch nicht erlebt haben?
Das vermute ich aufgrund dessen, dass hier geurteilt wird, als ob die Täter gemütlich in ihrem Sessel saßen und sich zur Schlägerei verabredet haben.

Wenn ein Motorradfahrer nervt, winke ich freundlich zurück, das war fast immer der Fall. Wenn was wirklich arg knapp/gefährlich war, reagiert man natürlich mal verbal und erschreckt sich, aber später anhalten und jemanden zusammenschlagen? Nein, wird nicht vorkommen, das kann ich dir garantieren.
Dann hoffe ich mal, dass Du recht behältst. Ich halte mich für einen besonnen Menschen, der bzgl. aggressivem Verhalten im Straßenverkehr bereits ziemlich abgestumpft ist und dem man bei allen möglichen auch absichtlichen Gefährdungen nicht mal eine Reaktion entlocken kann.

Aber bei ein paar wirklich krassen Aktionen, wo mein Überleben nur einem glücklichen Zufall zu verdanken war tauchten in mir Gedanken auf, die ich nicht für möglich gehalten hätte. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass die falschen Leute zum falschen Zeitpunkt erwischt Dinge tun, die sie in normalem Gemütszustand nicht getan hätten.
 
im Affekt = erst später am Parkplatz anhalten, jemanden zu dritt festhalten und verprügeln? ...
Über das "später" wird doch ebenfalls keine Aussage gemacht. Im Artikel heißt es lediglich "wenig später" Bei 30s später ist das natürlich noch im Affekt, bei einer halben Stunde wohl nicht mehr.
 
Da stimme ich nicht zu. Keiner hier weiß was dort vorgefallen ist, aber es ist schwer vorstellbar, dass eine solch heftige Attacke nur von einem Fingerzeig provoziert wurde. Natürlich ist das keine Rechtfertigung, aber eine Einordnung.
Es macht also schon einen riesigen Unterschied, ob im Affekt eine Reaktion auf eine evtl. die Gesundheit/das eigene Leben gefährdende ebenfalls strafbare Aktion erfolgt, oder eben eine Vergewaltigung auf einen kurzen Rock.
Damit will ich nicht sagen, der Motorradfahrer hat es verdient, weil ich ja nicht weiß was war, sondern lediglich, nein, das ist absolut kein "kurzer Rock" Argument.
zum ersten "Fetten": Ich lade dich gerne mal ein in meiner alten Neuköllner Jugendhilfeeinrichtung zu hospitieren...

zum zweiten "Fetten": Jetzt passiert hier doch genau das was eine Täter-Opfer-Umkehr auslöst. Niemand weiß was vorgefallen ist und trotzdem steht jetzt im Raum das der Motorradfahrer die Anderen gefährdet hat und damit die Gewalt gegen sich auslöste.

Zum "kurzen Rock Argument": @schmadde schreibt das die 3! Radfahrer alle evt. in einen Gemütszustand versetzt wurden, der auslöste das im Affekt (wie lange eigentlich später?) eine gewaltätige Reaktion auslöst. Ganz so wie der Vergewaltiger sagt: "Lieber Herr Richter durch den kurzen Rock wurde ich in einen Gemütszustand versetzt der mich die Dame, als ich sie ein 2. mal traf im Affekt, vergewaltigen lies"
Ich bin schon der Meinung das ich das miteinander vergleichen kann.

Ansonsten da prügeln 3! Radfahrer - da war keiner dabei der sagte "Stopp mein Gemütszustand sagt mir halt"...
 
Zuletzt bearbeitet:
zum ersten "Fetten": Ich lade dich gerne mal ein in meiner alten Neuköllner Jugendhilfeeinrichtung zu hospitieren...
Ich sage ja nicht, dass es unmöglich ist, sondern schwer vorstellbar. Die Wahrscheinlichkeit dass drei 30-50 jährige Rennradfahrer gemütsmäßig so drauf sind, wie die Jugendlichen in Deiner alten Neuköllner Jugendhilfeeinrichtung es sind, halte ich auch für eher gering.
zum zweiten "Fetten": Jetzt passiert hier doch genau das was eine Täter-Opfer-Umkehr auslöst. Niemand weiß was vorgefallen ist und trotzdem steht jetzt im Raum das der Motorradfahrer die Anderen gefährdet hat.
Genau! Niemand weiß was vorgefallen ist. Nur der 26-jährige Motorradfahrer und die 3 Rennradfahrer. Der Motorradfahrer hat seine Sicht erzählt (und diese kommt im Bericht schon nur knapp zur Geltung) und die Perspektive der 3 Rennradfahrer wurde noch gar nicht vorgetragen. Es würde mich wundern, wenn diese genauso ausfällt, wie die des Motorradfahrers.
Also wenn Du kritisierst, dass jetzt das naheliegende hier im Raum steht, nämlich dass der Motorradfahrer nicht nur mal den Radfahrern ein Handzeichen gegeben hat, dann kann man genauso kritisieren, dass Du schon von klassichem Victim Blaming sprichst, obwohl noch fast gar nichts bekannt ist.
Ich bin schon der Meinung das ich das miteinander vergleichen kann.
Warum ich hier nicht Deiner Meinung bin, habe ich ja schon oben geschrieben.
Ansonsten da prügeln 3! Radfahrer - da war keiner dabei der sagte "Stopp mein Gemütszustand sagt mir halt"...
Woher weißt Du das?
 
Ich sage ja nicht, dass es unmöglich ist, sondern schwer vorstellbar. Die Wahrscheinlichkeit dass drei 30-50 jährige Rennradfahrer gemütsmäßig so drauf sind, wie die Jugendlichen in Deiner alten Neuköllner Jugendhilfeeinrichtung es sind, halte ich auch für eher gering.
Ich sage mal provokant: Wenn du zum hospitieren kommst, kannst du ja mal an einem Elterngespräch teilnehmen...
Genau! Niemand weiß was vorgefallen ist. Nur der 26-jährige Motorradfahrer und die 3 Rennradfahrer. Der Motorradfahrer hat seine Sicht erzählt (und diese kommt im Bericht schon nur knapp zur Geltung) und die Perspektive der 3 Rennradfahrer wurde noch gar nicht vorgetragen. Es würde mich wundern, wenn diese genauso ausfällt, wie die des Motorradfahrers.
Also wenn Du kritisierst, dass jetzt das naheliegende hier im Raum steht, nämlich dass der Motorradfahrer nicht nur mal den Radfahrern ein Handzeichen gegeben hat, dann kann man genauso kritisieren, dass Du schon von klassichem Victim Blaming sprichst, obwohl noch fast gar nichts bekannt ist.
Die Glaubwürdigkeit des Opfers in Frage zu stellen und gleichzeitig nach Gründen suchen die die Gewalt gegen es ausgelöst haben könnte ist nunmal Victim Blaming. Richtig wäre am Ende nur: Die Gewalt ablehnen und ansonsten den Ausgang der Ermittlungen abwarten. Aber hier versucht man eben "zwanghaft" Gründe gegen den Motorradfahrer zufinden.

Woher weißt Du das?
Aus dem Bericht bei der Tagesschau:

Nach Angaben der Polizei hielt ein Angreifer den Motorradfahrer teils fest. Die anderen schlugen gegen seinen Oberkörper und nutzen auch die Fahrräder als Schlagwerkzeug.
 
Was wenn es wirklich so war?
Ist ja nicht so abwegig!
Ich halte es für abwegig und eher unwahrscheinlich. Aber natürlich, es kann auch so gewesen sein. Ohne Zeugen oder die Aussagen der Täter ist das schwer festzustellen.
Und die drei sind abgehauen!!
Warum denkst du wohl, sind sie abgehauen?
Nochmal, Du kennst nur die sehr grob wiedergegebene Sicht des Motorradfahrers. Und egal was war, die Reaktion der Rennradfahrer ist nicht akzeptabel. Einen Grund abzuhauen hatten sie so oder so.
Ich sage mal provokant: Wenn du zum hospitieren kommst, kannst du ja mal an einem Elterngespräch teilnehmen...
Ich kann mir vorstellen was Du meinst, aber würdest Du behaupten, die Eltern sind genauso gemütsmäßig verfasst wie ihre Kinder, oder sie selbst es 20-30 Jahre vorher waren?
Die Glaubwürdigkeit des Opfers in Frage zu stellen und gleichzeitig nach Gründen suchen die die Gewalt gegen es ausgelöst haben könnte ist nunmal Victim Blaming. Richtig wäre am Ende nur: Die Gewalt ablehnen und ansonsten den Ausgang der Ermittlungen abwarten. Aber hier versucht man eben "zwanghaft" Gründen gegen den Motorradfahrer zufinden.
Ich lehne die Gewalt ab, aber sehe auch Gründe, warum es zu dieser gekommen sein könnte. Zur Glaubwürdigkeit des Opfers kann ich nichts sagen, da ich dieses nicht kenne. Allerdings hat erfahrungsgemäß jede Seite der Beteiligten eine eigene Sicht auf die Geschehnisse und diese sind selten gleich.
Aus dem Bericht bei der Tagesschau:
Der nahezu nichts aussagt und schon gar nichts über:
Ansonsten da prügeln 3! Radfahrer - da war keiner dabei der sagte "Stopp mein Gemütszustand sagt mir halt"...
 
Ich kann mir vorstellen was Du meinst, aber würdest Du behaupten, die Eltern sind genauso gemütsmäßig verfasst wie ihre Kinder, oder sie selbst es 20-30 Jahre vorher waren?
Im Endeffekt kann man es so sagen. Was ich meine: Die Neigung zur Gewalt der Kinder/Jugendlichen entspringt häufig einer Neigung zur Gewalt bei den Eltern und das zieht sich dann über Generationen
Der nahezu nichts aussagt und schon gar nichts über:
Die Polizei wird wiedergegeben mit der Aussage das alle 3 an der Tat aktiv beteiligt waren, das sagt schon sehr viel über "Stopp mein Gemütszustand sagt mir halt" aus.... Vll und hoffentlich hat sich einer Dreien dann besonnen und die Anderen gestoppt.
Ich lehne die Gewalt ab, aber sehe auch Gründe, warum es zu dieser gekommen sein könnte. Zur Glaubwürdigkeit des Opfers kann ich nichts sagen, da ich dieses nicht kenne. Allerdings hat erfahrungsgemäß jede Seite der Beteiligten eine eigene Sicht auf die Geschehnisse und diese sind selten gleich.
Ich gebe dir hier recht und will trotzdem sagen das im Forum bisher einseitig Gründe beim Motorradfahrer gesucht werden und bisher keine bei den Radfahrern.
Vll waren die 3 auch schlicht Aufbrausende Gewalttäter die schnell zuhauen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin schon der Meinung das ich das miteinander vergleichen kann.
Ich nicht.

Ansonsten da prügeln 3! Radfahrer - da war keiner dabei der sagte "Stopp mein Gemütszustand sagt mir halt"...
Da ist was dran.

Ich bin kein Richter und habe nicht neutral zu urteilen. Die Lebenserfahrung sagt aber, dass an der Geschichte nicht alles zusammenpasst.

Ich nehme aus dem Bericht hauptsächlich mit, dass es nie eine gute Idee ist, im Straßenverkehr zu provozieren oder überhaupt mit zu viel Emotion unterwegs zu sein. Das kann sehr schnell nach hinten losgehen, selbst wenn man vermeintlich in der stärkeren Position ist.
 
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