AW: Ist Scharping als Präsident noch tragbar?
Hallo Spintertier,
"Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann geh´n"
M.E. der beste Kommentar in diesem Thread! War auch mein Gedankengang.
Richtig schlimm an der Sache ist nur, dass viele 'Persönlichkeiten' die Gunst der Stunde nutzen und keine Möglichkeit auslassen, beständig nachzutreten.
Ullrichs Karriere ist wohl wirklich am Ende angelangt, anstatt das Thema langsam abzuhaken, wird nachgetreten, auch oder gerade um sich mitunter auf Ullrichs Kosten zu profilieren. Früher gab es mal den Ehrencodex, von seinem 'Gegner' abzulassen, wenn dieser am Boden liegt. Heute kann man sich leider darauf einstellen, dass es mindestens einen geben wird, der noch mal zum Tritt ausholt, wenn man bereits wehrlos am Boden liegt.
Man kann zum Herrn Ullrich stehen wie man will, aber das, was derzeit abgeht, das hat der Mensch Ullrich nicht verdient. Er ist nämlich kein Schwerverbrecher, sondern hat lediglich das Manko, dass er in einem recht 'versauten' Sport an die Spitze gekommen ist und wahrscheinlich immer nur das gemacht hat, was ihm vorgegeben wurde und was man von ihm mehr oder weniger erwartet hat. Jetzt ist das Kartenhaus Profiradsport etwas in sich zusammen gefallen und all die, die sich vorher in Ullrichs Erfolgen gesonnt haben, die sind quasi zu seinen ärgsten Widersachern mutiert. Wie Du sagtest, der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, jetzt ist mir ihm keine Schlacht mehr zu gewinnen, also muss er geschlachtet werden, damit man über die Hintertür aus seinem 'Versagen' noch 'Kapital' schlagen kann.
P.S.: Bin ja nur gespannt, wie sich 'unser' BDR Präsident verhalten wird, wenn Basso dieses Jahr auf dem Tourpodium an erster Stelle stehen wird (möglich ist alles). Ob dann immer noch kritische Töne kommen oder es dann nicht heißt, nun, der Beste hat gewonnen, also gratulieren wir ihm. Das wird nämlich die nächste Backpfeife sein, die Ullrich zu erwarten hat.
Michael, der selbst nie ein großer Ullrich 'Fan' war, aber mit Ullrich (und vielen anderen Radsportprofis) immer mitgefiebert hat und alles in allem dankbar ist, für die vielen spannenden Zweikämpfe, die er sich geliefert hat. Von seiner angeblichen Trainingsfaulheit abgesehen, hat Ullrich sehr wohl immer gekämpft (auch in ausichtslosen Sutuationen) und damit immer ein Kämpferherz bewiesen. Schade mitansehen zu müssen, wie dieser ehemalige Radsportheld nun demontiert wird, wobei ich gar nicht in Abrede stellen will, dass er eine gewisse Mitschuld trägt. Ändert aber nichts daran, dass man in angemessen 'behandeln' sollte und nicht der Öffentlichkeit zum Frass vorwerfen sollte. Man sieht sich nämlich immer zweimal im Leben und ich bin mir fast sicher, dass Ullrich auch wieder die Sonnenseiten des Lebens sehen wird und dann wird es doch wieder Gönner geben, die sich auf seine Seite stellen werden.