• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

[Hilfe] Räder und Teile: Was ist das und was ist es wert?

Hobbits sind wahrscheinlich noch zu groß; ich würde sogar auf 24" tippen und damit paßt die Kinderpackung eher für den hier

41dyUJZvQaL._SX300_QL70_.jpg
 

Anzeige

Re: [Hilfe] Räder und Teile: Was ist das und was ist es wert?
Wird sich auch so fahren...

Nö, kann ich nicht bestätigen. :cool:

Die frühe Gran Sport fährt sich ebenso wie die frühen Huret oder Simplex schon ganz ordentlich und sehr ähnlich den moderneren Schaltungen wie eine NR, SR oder C-Record oder Nuovo Gran Sport. Auch ist die Schaltpräzision sehr ähnlich.

Altertümlich geht es eher bei diesen hier zu:

Frejus30sDrivetrain.jpg


5F6E2356-79B2-4656-ABFA-E3C8713C8B25.jpeg


4DF0A899-7F03-44CF-9746-1043B87C2D56.jpeg


Campy_P-R.jpg


07B7F9BE-D5A1-476B-BD5F-5032AAE09E03.jpeg


Und ich bin sie alle schon gefahren, habe alle Gezeigten verbaut und auch ausführlich in ihren teilweise unterschiedlichen Ausführungen befingert und getestet.
 
Bartali 1951 col cambio cervino (1).jpg

der ist nicht dabei oder übersehe ick wieder was zu früher stund?
das erste vittoria margherita
das hier drunter die weiterentwicklung? wie bei numero due??? welches ich net kenne
Beltramo 1939 (2).jpg

drei ist Camapgnolo Corsa
vier ist Campagnolo Paris Roubaix
der letzte ist Oscar Eggs Super Champion
1. Tommaso Nieddu-Crevino dal Super Champion di Oscar Egg Patent 14.7.1942.JPG
1. By Daniel Rebour.JPG
1.usato da Gino Bartali e sua squadra.JPG
 
Anhang anzeigen 370628
der ist nicht dabei oder übersehe ick wieder was zu früher stund?

Stimmt, die ital. Cervino, wie sie angeblich 1949 von Bartali auf der Tour de France verwandt wurde, hatte ich nicht gezeigt. Diese fehlt mir in meinem Stall leider noch. Diese ist aber prinzipiell der Super Champion/ Osgear sowie der deutschen I.W.I.S. ähnlich. Die Osgear ist bei deren späteren Modellen in der Funktionsweise ident und bringt auch die regulierbare Kettenspannung über separaten Seilzug mit.

8671E7EB-CB87-4E85-8231-34E04C2DD69F.jpeg



Die I.W.I.S dagegen hat eine in der Länge variable Kette mit umlaufender Feder und nur eine sehr ähnliche Mimik für den Gangwechsel hinten; diese ist aber nur aus Blech und z.B. nicht wie bei der Osgear aus Rotguß. Auf dem Bild von kasitier seiht man das ganz gut.

dsc_0001-jpg.274600


Die Osgear gibt es in einigen Ausführungen von 3-Gang bis 4-Gang und 5- Gang (wobei mir das eher nach einem Umbau eines versierten Bastlers aussieht), mit und ohne varaibler Kettenspannung, mit Montageschelle am Innenlager und ohne (für Anlötsockel), mit Montageschelle für die Kettenstrebe und für dortigen Anlötsockel.

Dann gab es diese Art der Schaltung auch noch von der britischen Cyclo. Diese sieht nach einer Mischung aus bzw. Kopie von allen Dreien (Osgear, Cervino, und I.W.I.S) aus.

Die erste gezeigte Margherita ist die Version ab ca. 1930, welche ich an einem Taurus aus ca. 1930 habe.

Hier wird nur die Kettenspannung eingestellt und der Fahrer mußte bei entspannter Kette und während er rückwärts trat die Kette wahlweise mit der Hand oder dem großen Zeh in die richtige Position bringen.

Die zweite Margherita ist die Weiterentwicklung ab Mitte der 30er Jahre. Hier kann mittels des Knebelknopfes am Kettenspannhebel oben die auf der Kettenstrebe befindliche Fingermimik bedient werden. Der Hebel ist kurz, die Mimik nicht gerade leichtgängig (und ich habe sowohl Exemplare nach ca. 80 Jahren Nutzung als auch NOS-Exemplare in die Finger bekommen) das rechte Patscherl muß also kräftig zupacken und die Kettenspannung ist nicht nur in der Fahrsituation richtig zu wählen sondern auch während des Schaltvorganges; sonst wird das nichts. Wenn Du bei Deinem eingefügten Bild genau hinsiehst, dann siehst Du oben an der "Schlaufe" einen leichten Farbunterscheid zwischen Hebel und der "Schlaufe". Die Schlaufe ist der drehbare Teil, der über eine "Stange"/ einen flexiblen Draht mit der hinteren Mimik verbunden ist.

Zu den Altertümern gibt es noch viel viel mehr zu schreiben. Das wäre heir aber deutlich OT. Deshalb nur noch so viel:

Selbst das etwa ebenso alte Simplex Champion du Monde war da schon eine Wohltat in Sachen Komfort und Bedienung, auch wenn die Kettenspannung nicht wirklich gut kontrolliert wurde und sich ur wenige Zähne Unterschied schalten lassen.

CCG45B.jpg


Vielleicht wird dann auch verständlich, wseshalb das 1952 von Campagnolo vorgestellte Bronzeschaltwerk Gran Sport quasi als Meilenstein aufgenommen wurde. Es vereinte nämlich eine erstmals recht sauber variierte Kettenspannung mit der Möglichkeit von 14 bis zu max. 26 Zähnen und damit 12 Zähne Unterschied zu schalten. Rechts ist die Serie 1, links die Serie 2

oii3vd.png


Die heute eher bekannte rundlichere Form

Rare-Vintage-Campagnolo-Gran-Sport-Rear-derailleur-early.jpg


kam dann erst eher Anfang der sechziger Jahre, hat die Funktion allerdings mMn leicht verbessert. Die darauffolgende Record (1963) dagegen brachte keine echte Neuerung mit, wie man auch sonst bei Campagnolo sich dann bis in die End Sechziger/ Siebziger (Bremsen) auf den alten Lorbeeren auszuruhen scheinte. Wobei sich das (Ausruhen) dann bis in die Achtziger hinein quasi wiederholte.
 
Stimmt, die ital. Cervino, wie sie angeblich 1949 von Bartali auf der Tour de France verwandt wurde, hatte ich nicht gezeigt. Diese fehlt mir in meinem Stall leider noch. Diese ist aber prinzipiell der Super Champion/ Osgear sowie der deutschen I.W.I.S. ähnlich. Die Osgear ist bei deren späteren Modellen in der Funktionsweise ident und bringt auch die regulierbare Kettenspannung über separaten Seilzug mit.

8671E7EB-CB87-4E85-8231-34E04C2DD69F.jpeg



Die I.W.I.S dagegen hat eine in der Länge variable Kette mit umlaufender Feder und nur eine sehr ähnliche Mimik für den Gangwechsel hinten; diese ist aber nur aus Blech und z.B. nicht wie bei der Osgear aus Rotguß. Auf dem Bild von kasitier seiht man das ganz gut.

dsc_0001-jpg.274600


Die Osgear gibt es in einigen Ausführungen von 3-Gang bis 4-Gang und 5- Gang (wobei mir das eher nach einem Umbau eines versierten Bastlers aussieht), mit und ohne varaibler Kettenspannung, mit Montageschelle am Innenlager und ohne (für Anlötsockel), mit Montageschelle für die Kettenstrebe und für dortigen Anlötsockel.

Dann gab es diese Art der Schaltung auch noch von der britischen Cyclo. Diese sieht nach einer Mischung aus bzw. Kopie von allen Dreien (Osgear, Cervino, und I.W.I.S) aus.

Die erste gezeigte Margherita ist die Version ab ca. 1930, welche ich an einem Taurus aus ca. 1930 habe.

Hier wird nur die Kettenspannung eingestellt und der Fahrer mußte bei entspannter Kette und während er rückwärts trat die Kette wahlweise mit der Hand oder dem großen Zeh in die richtige Position bringen.

Die zweite Margherita ist die Weiterentwicklung ab Mitte der 30er Jahre. Hier kann mittels des Knebelknopfes am Kettenspannhebel oben die auf der Kettenstrebe befindliche Fingermimik bedient werden. Der Hebel ist kurz, die Mimik nicht gerade leichtgängig (und ich habe sowohl Exemplare nach ca. 80 Jahren Nutzung als auch NOS-Exemplare in die Finger bekommen) das rechte Patscherl muß also kräftig zupacken und die Kettenspannung ist nicht nur in der Fahrsituation richtig zu wählen sondern auch während des Schaltvorganges; sonst wird das nichts. Wenn Du bei Deinem eingefügten Bild genau hinsiehst, dann siehst Du oben an der "Schlaufe" einen leichten Farbunterscheid zwischen Hebel und der "Schlaufe". Die Schlaufe ist der drehbare Teil, der über eine "Stange"/ einen flexiblen Draht mit der hinteren Mimik verbunden ist.

Zu den Altertümern gibt es noch viel viel mehr zu schreiben. Das wäre heir aber deutlich OT. Deshalb nur noch so viel:

Selbst das etwa ebenso alte Simplex Champion du Monde war da schon eine Wohltat in Sachen Komfort und Bedienung, auch wenn die Kettenspannung nicht wirklich gut kontrolliert wurde und sich ur wenige Zähne Unterschied schalten lassen.

CCG45B.jpg


Vielleicht wird dann auch verständlich, wseshalb das 1952 von Campagnolo vorgestellte Bronzeschaltwerk Gran Sport quasi als Meilenstein aufgenommen wurde. Es vereinte nämlich eine erstmals recht sauber variierte Kettenspannung mit der Möglichkeit von 14 bis zu max. 26 Zähnen und damit 12 Zähne Unterschied zu schalten. Rechts ist die Serie 1, links die Serie 2

oii3vd.png


Die heute eher bekannte rundlichere Form

Rare-Vintage-Campagnolo-Gran-Sport-Rear-derailleur-early.jpg


kam dann erst eher Anfang der sechziger Jahre, hat die Funktion allerdings mMn leicht verbessert. Die darauffolgende Record (1963) dagegen brachte keine echte Neuerung mit, wie man auch sonst bei Campagnolo sich dann bis in die End Sechziger/ Siebziger (Bremsen) auf den alten Lorbeeren auszuruhen scheinte. Wobei sich das (Ausruhen) dann bis in die Achtziger hinein quasi wiederholte.

Danke für die Auflösung / Aufklärung. merci :daumen:.
 
20160908_114948.jpg
20160908_114954.jpg
20160908_114959.jpg
20160908_115005.jpg

Was ruft man für 7402 Dura Ace Teile 8fach auf?
mit UW,SW, Kurbel, Bremsen, Schalthebel und Bremshebel
außerdem noch ein passender DA 8fach LRS mit Mavic MA 40

danke
 


Hi. So das Ding bekäme ich für 70€.
Kann irgendjemand was erkennen?
Also würde sich das lohnen?
Welche Marke ist das? Usw.
(Die Standard Fragen eben)

Rh60 sollte passen ( bin 188cm)

Danke für die Hilfe. ;)
 
Das Oberrohr sieht aus als wäre es vor der Sattelmuffe gebrochen :D. Ansonsten erkenne ich außer einer Gießkanne nichts spannendes...
 


Hi. So das Ding bekäme ich für 70€.
Kann irgendjemand was erkennen?
Also würde sich das lohnen?
Welche Marke ist das? Usw.
(Die Standard Fragen eben)

Rh60 sollte passen ( bin 188cm)

Danke für die Hilfe. ;)

Hercules Ventimiglia vielleicht. Sollte mit Sachs Rival Teilen ausgestattet sein. Wenn's ok ist, machst du nichts verkehrt.
 


Hi. So das Ding bekäme ich für 70€.
Kann irgendjemand was erkennen?
Also würde sich das lohnen?
Welche Marke ist das? Usw.
(Die Standard Fragen eben)

Rh60 sollte passen ( bin 188cm)

Danke für die Hilfe. ;)
Das sollte ein Hercules sein.

Was man "erkennen"/erahnen kann:
- Wenig gepflegter Zustand
- Zwei verschiedene Felgen
- Shimano Exage Schaltwerk & Bremshebel
- Custom Kurbel

Nichts, was mich reizen würde...
 
Da wird nix dabei rauskommen:(;)

Abwarten


Hallo,

nach etwas Stöbern hier nun möglicherweise im richtigen Unterforum gelandet.

Anbei sind einige Bilder eines Colnago-Rahmens, welcher gegebenfalls neu (und zeitgemäß) aufgebaut werden soll.

Bei der Identifikation des Rahmens komme ich durch Recherche nicht weiter, im Gegenteil, Resultat sind mehr Fragen als Antworten.

Zum Beispiel:

- Label "Master extra light" vs. Ausfallenden (vom Master Olympic?)
- nur Kettenstrebe verchromt
- innenverlegter Bremszug durch Oberrohr
- Gabel (Precisa) in Rahmendecor lackiert

Wenn es der Erkenntnis dient kann ich natürlich weitere Fotos von Details aufnehmen!

Hat jemand von euch Hinweise und Tipps und kann den Rahmen identifizieren?

Vielen Dank für eure Mithilfe!








Die entscheidende Frage: Welchen Preis könnte ich für das Rahmenset erzielen bzw. was ist es eurer Einschätzung nach wert?
 
Wer kennt Stiebert?
yq2bvzd6.jpg

Noch zu einer Besonderheit des Rahmens: alle drei Hauptrohre haben den gleichen Durchmesser (28,6 mm)
45r6a7zs.jpg

Mehr Infos hab ich leider auch nicht, vielleicht weiß ja noch jemand bisserl mehr ?

Stiebert-Rahmen sind etwas ganz Besonderes. Seit zwei Tagen ist das Rätsel gelöst. Ich habe zwei Jahre gebraucht, um den Kontakt zur Familie des inzwischen leider verstorbenen Herrn Stiebert (1938-2012) herzustellen.

Fritz Stiebert — Eine Würdigung

Fritz Stiebert hat von 1979 bis 2001 Fahrradrahmen gebaut. Er war (Kunst-)Handwerker mit Leib und Seele, hatte ursprünglich Schreiner/Tischler gelernt, was seinen Sinn für genaues Arbeiten sehr geschärft hat.

Die Rahmen sind extrem selten, denn obwohl Fritz Stiebert rund 22 Jahre Rahmen für den Rennsport gebaut hat, dürften kaum mehr als 100 Rahmen pro Jahr entstanden sein, gegen Anfang und Ende noch deutlich weniger. Preislich hat sich Fritz Stiebert unterhalb von Colnago angesiedelt (Colnago 1600 DM, Stiebert 1200 DM), was aber für Mitte der 1980er (?) durchaus noch ein stolzer Preis war. [Zum Vergleich: Wilhelm Altinger setzte 1981 für seine Rahmen Materialkosten von 350 DM an und 30 Arbeitsstunden. Ein Komplettrad gab es ab 2500 DM.]

Verbaut wurden bei Fritz Stiebert ausschließlich Rohrsätze von Reynolds und Columbus, lackiert wurde in der eigenen Lackkammer. Die von Reynolds geforderten Zertifikate lagen alle vor. "Master Builder" war drauf zu lesen, berechtigt Rahmen gebaut mit Reynolds 753 an die "general public" zu verkaufen.

Nahezu alle Rahmen waren Auftragsarbeiten, und die Kunden wurden auf einem eigens gebauten Messrahmen vermessen.

Fritz Stiebert legte größten Wert auf saubere Verarbeitung, und das sieht man den Rahmen an: perfekt gefeilte Muffen, super Lackierung, keine Rahmenaufkleber, sondern mit Schablone auflackierte Schriftzüge.

Die Werkstatt lag in Augsburg-Haunstetten. Fritz Stiebert unterhielt eine reine Rahmenproduktion, baute aber auch Räder auf, jedoch nie als Inhaber eines Radladens. Stiebert war überzeugter Rahmenbauer, sonst nichts. Er war immer nur artisan constructeur de cycles, wie die Franzosen sagen, und nie Händler. Auch das merkt man den Rädern an, die Konzentration auf das Wesentliche.

Mit den örtlichen Radsportlern, allen voran Willi Singer (TdF-Teilnehmer) und Peter Krauß (als Mäzen und Sponsor; u.a. verdankt ihm Augsburg die Radsporthalle/Velodrom), war Fritz Stiebert sehr gut bekannt.

Es ist langsam an der Zeit, Fritz Stiebert die Anerkennung zukommen zu lassen, die er verdient hat. Es steht den anderen Rahmenbauern, die hier zum Teil sehr verehrt werden, in nichts nach. Falls Ihr noch Räder und Rahmen aus dem Hause Stiebert habt, bitte her damit, es gibt nichts Besseres.
P9020101 (1).JPG
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück