@HongKong
hmmm ... nicht ganz ... wir haben hier ja täglich abweichende Preiseinschätzungen. Bei einigen Angeboten funktioniert der "Protest" über "vermeintlich überzogene" Preisvorstellungen durch "Nichtkaufen" und "Wundern, weshalb jemand Anderes dannn doch so schnell kaufte". Im Wertfeststellung-Fred allerdings erfolgt die Feststellug unterschiedlicher Preisvorstellungen öffentlich; da wird ein 3-Tubi Columbus Bianchi als mit € 200 fast geschenkt bezeichnet, während ein NOS Gazelle Trim Trophy Rahmen für € 220 als zu teuer angesehen wird.
Das ist nur ein Beispiel, welches auch sicherlich davon "gefärbt" ist, was im Speziellen gesammelt oder wofür sich interessiert wird; es ist auch nicht böse gemeint ... vielmehr liegt das natürlich in der Natur der Sache ... ich hätte auch einen franz. Zossen aus den 10er Jahren, ein Radsportspiel der Vorkriegsära, Fußhaken aus der Jahrhundertwende oder in Leder eingenähte Almarc-Lenker nennen müssen.
Bei diesen DInge ist es nur natürlich, daß für denjenigen, der sich damit eben nicht beschäftigt, der verlangte Preis evtl. nicht oder nur schwer nachvollziehbar ist; oder ist es für Dich ohne wenn und aber nachvollziehbar, wenn Jemand für einen Vorkriegszossen € 2000 bis 4000 hinlegt, aber im Gegenzug ein original, noch gut erhaltenes und vollständiges Diamant 167 mit € 350 bereits als zu teuer empfindet?
Eben ... das ist normale Realität ... und ich glaube, daß es da keinen echten Unterschied macht, ob Du nun nur Sammler oder Radsport-Verrückte betrachtest ... Beispiel hier wäre z.B. Bianchi-Hilde ... Stefan hat bislang noch keinen Zugang zu den alten Sachen gefunden .... dafür sind Ihm die brückengrünen Radln der 80er Jahre nicht nur wichtig sondern heilig; dem vent dagegen die Franzosen oder unserem Rickert-Rentner die stählernen Dortmunder Grubenschacht-Fluchtpferde mit Doris-Doppelstrich.
Wogegen ist mich quasi wende ist einerseits die sinnlose Preisdiskussion ... also wie heute z.B. das Krautscheit oder eben das Rossin ... schaue Dir die erzielbaren Einzelpreise für die Teile an oder die Preise, die Rossins weltweit erzielen und welchen Ruf/ Nimbus diese allein in Italien genießen. Die ital. Zeitschrift Biciclette d´epoca z.B. lobt Rossin ebenso wie De Rosa und sieht diese preislich ähnlich ...
... auf D bezogen sind gemeinsame Treibfeder aber immer häufiger einfach Ahnungslosigkeit und Scheuklappen ... also getreu dem "urdeutschen" Motto "Was der Bauer nicht kennt, frißt er nicht" ... in der Beziehung sind wir Weltmeister ...
... oder anders gesprochen ... das
Museo della Bicicletaa des Signore Berutti (die Startnummer 1 bei der Eroica) wären undenkbar und würden nie entstehen, wenn Jeder nur typisch deutsch, limitiert an das Hobby herangehen würde; das virtuelle Speedbicycles Museum oder die Sammlung Embacher oder Rembetis gäbe es dann wohl ebenfalls nicht.
Zudem ist die "Ahnungslosigkeit" noch aus einem anderen Blickwinkel ein ziemlich schlimmer Wegbegleiter, da es genau diese Ahnungslossigkeit ist, welche zur viel auch diskutierten Preisschere beiträgt ... also den Faktoren, die dazu führen, daß z.B. Bianchis nur teuer und Diamanten, Peugeots und Wasserrohrbomber billig zu haben sind ...
... sie trägt damit auch zum indirekten Preisverfall der 80er und 90er Jahre Räder und Teile bei, fördert auch den "Schlachttourismus" und dezimiert lange bevor Jemand über sammelwürdig nachdenkt bereits "die Bestände" mutwillig und unsinnig; sie sorgt auch leider nicht dafür, daß diese Schlachtfeste direkt und in erster sowie zweiter Dimension indirekt zur Wiederverwendung der Teile beitragen, da zuerst die Gewinnmaximierung erreicht werden will ... also wird geschlachtet und verschnalzt bis man verdient hat ... das macht die hochwertigeren Teile teuer und fördert nur Preisstabilität für Murks und Wasserrohrbomber ... man und gerade diejenigen, die Du ansprachst schneiden sich also gerade quasi massiv ins eigene Fleisch.
Auch hier ist wieder zu beobachten, daß die Schere dann einfach bei einer früheren Radlepoche einsetzt ... so sind die Preise für 80er und 90er Jahre Teile derzeit meiner Wahrnehmung nach heftigen Schwankungen unterlegen, die Preise für Teile der 70er ziemlich stabil, bewegen sich aktuell aber nicht sonderlich; die Preise für Teile der 60er und 50er Jahre dagegen befinden sich im, wenn auch nicht heftig aber so doch im stetigen Steigflug, die späten Vorkriegsteile sind aktuell relativ preisstabil (ist auch quasi die "Einstiegsdroge" und somit ähnlich der 70er Jahre zu bewerten), die Teile der frühen Vorkriegs- und Vorvorkriegsjahre allerdings hatten Anfang letzten Jahres ein Tief und sind gerade wieder auf dem alten ziemlich hohen Niveau angekommen. Ich sehe auch, daß hier, obwohl einige Sammlungen anscheinend "geplündert wurden", die Preise nicht nur stabil sondern sich in wenn auch anfangs noch leicht wellenartigem und später schon recht heftigem Aufwind befinden. Anfang vergangenen Jahres konnte man in einem kleinen Zeitfenster mit etwas Glück Zossen der 20er Jahre für ca. € 500 schnappen, heute geht das nicht mehr unter € 1500.