Langsam machen, Spaß haben!
- Der größte Irrtum ist wohl, man könne plötzlich doppeltes Tempo fahren, bloß weil man vom Trekkingrad auf's Rennrad umgestiegen ist
Zuerst mal schön Grundlagenausdauer aufbauen: Einfach so schnell fahren, dass Du dabei noch flüssig sprechen kannst (oder ein Liedchen pfeifen
), dann bist Du weit genug unterhalb der "anaeroben Schwelle": Mit aerobem Stoffwechsel kannst Du theoretisch unbegrenzt fahren, anaerob ist schnell Feierabend. Was Du mit dem Ausdauertraining verschiebst ist nur die Grenze, wo der Körper von aerob auf anaerob umschaltet, die Grundprinzipien bleiben die Gleichen.
- Wie lange Du fahren kannst bestimmt auch sehr stark, ob Dein Popo und Dein
Sattel gute Freunde sind
Zum Teil hängt das davon ab, wie lange Du schon fährst (Die allerersten Touren nach der Winterpause tun z.B. immer etwas weh, insbesondere wenn Du am zweiten Tag wieder auf's Rad steigst), zum Teil kommt es darauf an, ob Hose und
Sattel individuell zu
deinem Allerwertesten passen. Am Anfang nicht zu ehrgeizig sein, sonst wird die Rückfahrt die pure Marter!
Es ist egal, wie lange andere fahren, orientiere Dich nur an Deinem momentanen Durchhaltevermögen bzgl Kondition und Popo!
- Achtung, Hose runter!
Man trägt unter der Radhose
keine Unterhose (damit tun sich Einsteiger immer etwas schwer, deshalb schreibe ich es so deutlich. Unterhosen unter der Radhose machen nur unnötige Sitzprobleme!). Außerdem ist Eincremen des Allerwertesten ab einer gewissen Streckenlänge sehr zu empfehlen! Die Mädels können Dir sicher Tipps für gute Sitzcremes für Frauen geben.
- Lieber gegen den Wind losfahren und mit dem Wind zurück! Sonst fühlst Du dich auf dem Hinweg wie Contador mit einer Überdosis "Kalbfleisch", fährst ewig weit, weil es sich so locker rollt - und zurück verhungerst Du im Gegenwind.....
- Aufpassen mit den Knien. Die Kondition baut sich viel schneller auf, als die Anpassung der Gelenke an die ungewohnte Belastung erfolgt. Bänder, Sehnen und Knorpel sind nicht durchblutet und werden nur langsam von außen ernährt, und das hat eine sehr langsame anpassung zur Folge. Erst mal nicht zu wild Berge fahren und auf eine hohe Trittfrequenz achten, weil das die Gelenke weniger belastet (Einsteiger treten ohnehin eh oft zu langsam!). Falls Du eine Dreifach-Kurbel hast, mach am Berg auch Gebrauch vom kleinsten Blatt.
- Die Sattelhöhe ist korrekt eingestellt?
- Ausklicken aus den Klickpedalen üben!! Zuerst angelehnt an eine Hauswand. Später dann auch mal beim Fahren. Die meisten Anfänger haut es mal hin, weil sie beim Anhalten das Ausklicken vergessen. Das Drehen der Ferse nach außen (statt den Fuß anzuheben!) muss halt in Fleisch und Blut übergehen!
MACH DAS ÜBEN DES AUSKLICKENS an der Hauswand schon VOR der ersten Tour!!
- Auf ausreichenden Luftdruck achten. In Rennradreifen fällt der Druck sehr schnell ab. Spätestens alle 3 Tage nachpumpen (schwankt auch mit dem Schlauchtyp, mit ganz dünnen Latexschläuchen täglich, mit dicken ggf. nur alle 5 Tage). Und VIEL Druck rein. Da ich dein Gewicht und Reifenformat nicht kenne, kann ich keine harte Zahl sagen, aber grob 8,5 bar ist nicht verkehrt! Mit zu wenig Luftdruck hast Du schnell mal einen Platten, weil der
Reifen durchschlägt.
- Einen Ersatzschlauch und
Reifenheber mitnehmen und eine
Pumpe. Etwas gegen Wind einpacken und ab eine gewissen Streckenlänge eine Flasche mit was zu trinken!
- Erstmal fahrerisch Sicherheit auf dem sehr agilen Rennrad gewinnen. Das kommt mit dem Fahren
- Und:
Spaß haben!!
Ich hoffe, das hilft ein bisschen. Wenn ich was vergessen habe, dürfen die anderen gerne ergänzen!