AW: Helmpflicht für Rennradfahrer zumutbar!
Nur um mal alle Klarheiten zu beseitigen


Ich fahre auch mit
Helm,jedenfalls in der Trainingsgruppe vom Verein und auf Veranstaltungen.Aber das mache ich nur wegen der Versicherung und nicht aus Überzeugung.
Ich habe auch immer schon
Helm getragen, aber auch immer mehr aus diesem "das macht man halt so" und nicht aus Überzeugung.
Letztes Jahr war ich dann beim ZF-Training (da trage ich den
Helm aus aerodynamischen Gesichtspunkten

)
2km vor dem Ziel tauchte ein 85jähriger Radfahrer auf und schlenkerte in meine (Ausweich-)fahrspur. Die letzte Aufzeichnung meines Tachos (nach späterer Auswertung am Rechner) bevor ich mit dem Kopf zuerst im Asphalt einschlug war 48,7km/h.
Das Ergebnis war ein Schädel-Hirn-Trauma mit Blutungen, eine länger andauernde Bewußtlosigkeit, vorübergehender Verlust des Kurzzeitgedächtnis, dauerhafter Verlust der Erinnerung mehrere Stunden um den Unfallzeitpunkt herum, stationärer Krankenhausaufenthalt und solche Kleinigkeiten wie Verlust der Konzentrationsfähigkeit, des Erinnerungsvermögens, des Orientierungssinn und weitere, die teilweise immer noch andauern.
Die Außenhaut meines Giro Advantage war stark verkratzt und teilweise leicht eingedrückt. Der Innenhelm war komplett zerstört.
Dem gingen auch 40k weitestgehend unfallfreie Radkilometer voraus und ich weiß auch nicht, ob mir der
Helm das Leben gerettet hat, ich glaube aber nicht, dass es mir ohne
Helm besser gegangen wäre.
Seit diesem Tag trage ich immer noch
Helm und jetzt aus Überzeugung und ich hoffe, dass ich dies für den Rest meines Lebens umsonst tun werde, weil ich hoffentlich nie mehr auf den Kopf falle. Aber ich habe halt gemerkt, dass ein Sturz (mutterseelenalleine auf einer Bundesstraße mit Seitenstreifen schnurgeradeaus wo einfach ein anderer etwas völlig Unerwartetes und unplanmäßiges tut) ausreichen kann um Dein Leben zu verändern oder zu beenden.
Glücklicherweise habe ich aufgrund der Tatsache, dass ich wirklich stumpf eingeschlagen bin außer den oben genannten Verletzungen bis auf vier kleine Schürfwunden keine weiteren Blessuren davongetragen (die Hände waren ja auch beim Einschlag noch am Lenker) bei denen mir der
Helm natürlich nicht weitergeholfen hätte.
Einige Radkollegen, die ebenfalls an dem Tag dort unterwegs waren und mich dort liegen sahen, tragen den
Helm jetzt auch aus Überzeugung.
jeder soll tun was er für richtig hält und wenn ich aktuell vor die Haustür zum Briefkasten gehe und von einer Dachlawine verschüttet werde, hilft mir der
Helm auch nicht, aber wenn man sich bei einer latent gefährlichen Sportart auf so unkomplizierte Art und Weise schützen kann, sollte man die Möglichkeit nutzen in der Hoffnung diese nie zu brauchen.
P. S. Auf einem Zeitfahrrad sind die Chancen den Kopf zuerst im Asphalt zu versenken aufgrund der geänderten Gewichtsverteilung und der (hoffentlich) höheren Geschwindigkeit bei einem plötzlich notwendigen Bremsmanöver deutlich höher.