Ob es gerade in diesem Punkt große regionale Unterschiede gibt, weiß ich nicht. Generell gibt es die aber schon. Je weiter man nach Süden kommt, um so unfreundlicher wird die Strafjustiz. Das zeigt sich gerade bei Massendelikten. Ein Ladendieb, auch ein professioneller Ladendieb, der immer mal wieder erwischt wird, tut sich einen Gefallen, wenn er seine Tätigkeit in Berlin oder Düsseldorf ausübt und nicht in Mannheim oder München. Andererseits gibt es in dieser Hinsicht aber auch schon mal atypische Entwicklungen. Dass die Hamburger Justiz G20-Krawallmacher mit ungewohnter Härte behandelt, war eigentlich nicht zu erwarten, gerade auch im Vergleich mit der Nachsicht, die die Frankfurter Justiz nach den Ausschreitungen anlässlich der EZB-Eröffnung gezeigt hatte. Dass Staatsanwälte generell überlastet sind, glaube ich nicht. Aber das ist wie überall im Öffentlichen Dienst, der eine ist sorgfältig und fleißig und absolviert ein hohes Pensum in hoher Qualität, der andere nutzt es aus, dass einem Beamten nicht viel passieren kann, wenn er auf Sparflamme arbeitet.