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Haltbarkeit aktueller Carbonlaufräder

Das war mir schon klar. Ich wollte nur darauf hinaus das "Notlauf" nicht wirklich "Notlauf" ist. Der einzige Aspekt ist die etwas größere Sicherheit im Pannenfall bis man zum stehen kommt.

Für mich ist genau das "Notlauf". Analog zu "Notlauf"-Reifen am Auto: feiern tut man mit denen den Reifen-Platzer auch nicht, sondern sieht zu dass man abbremst und rechts ran fährt. Aber wenigstens ist man dazu in der Lage.

Noch mal als Vergleich: renn eine abschüssige Straße mit Sportschuhen runter, geh nochmal hoch, und dann renn nochmal mit Rennrad-Schuhen ohne Cleats. ;)

Und eine zu heiß gebremste Tubularfelge kann auch den Kleber weich machen bzw lösen. Ist dann auch nicht mehr wirklich sicher.

Das kann sie, stimmt. Allerdings muss dafür einiges zusammen kommen: es braucht eine scharf gefahrene Kurve, wenig Druck im Reifen, und ein eher schlechtes Kittbett.
Ersteres, weil geradeaus der Reifen prinzipiell auch erstmal ganz gut so vom Felgenbett gehalten wird und Zweiteres, weil je mehr Bar der Reifen drin hat, er umso "spacker" im Felgenbett liegt. Drittens, weil das Harz in den Felgen maximal 220° aushält bevor es verglast, Carbon ein schlechter Wärmeleiter ist (genau das ist das Problem), und der Kleber auch in der Mitte des Felgenbetts ist - also ungefähr 0,5-1cm von der Bremsflanke entfernt. Wenn Du an der Stelle also den Kleber verflüssigt bekommen hast, durch Temperatur, dürfte die Flanke eh schon hin sein.

Dafür aber: was passiert, wenn Dir eine Clincher-Felge delaminiert, und was bei einer für Schlauchreifen? Erstere wird vermutlich wegplatzen, da ihre Struktur geschwächt ist und von innen etwa 7Bar gegen das dann beschädigte Felgenhorn drücken. Zweitere wird beim bremsen ruckeln, da der Druck des Reifens nicht auf dem Horn lastet.


Soll Jeder fahren was er möchte, aber für meinen Geschmack sind Carbon-Clincher eine vom Kunden gewünschte Fehlkonstruktion. Wer damit leben kann und Glücklich wird: bitteschön. Ich persönlich fahre lieber Tubular und frage mich: weshalb sollte man/ich das nicht? Mir fällt kein Nachteil ein...
 
Mir sind bei Platten auch Faltreifen nie von der Felge gesprungen. Die Notlaufeigenschaften sind da also nicht wirklich verschieden.
 
@T-lo , ich gebe dir ja prinzipiell recht, ich habe trotzdem mir erzählen lassen das Tufo Klebeband an heißen Tagen in Kombination mit viel Bremshitze weich geworden sein soll.

Zurück zur Frage des Threaderstellers : meine Empfehlung wäre auch ein leichter Alusatz der Tubeless betrieben wird. Habe mir selbst gerade so etwas zusammengebaut mit 28/24 Speichen. Gewicht bei knapp 1400 Gramm. Mit Schwalbe pro one Tubelessreifen, Felgenband, Kassette, Schnellspanner und etwas Dichtmilch bin ich bei knapp 2250 Gramm Gesamtgewicht angekommen. Das kann man schon als Bergtauglichen Laufradsatz bezeichnen. Auch in schnellen Abfahrten sehr steif und stabil durch die erhöhte Speichenzahl, einigermaßen aerodynamisch aufgrund der Messerspeichen, Schlauchplatzer durch heiße Felge nicht möglich da kein Schlauch, Bremsleistung auch im nassen akzeptabel. Sollte doch mal ein Cut für die Dichtmilch zu groß sein, hilft einem der gute alte Butylschlauch für wenige Euro in wenigen Minuten weiter. So schnell klebt niemand einen neuen Schlauchreifen auf ( den man ja auch erst einmal mitführen muß = Mehrgewicht)

grüße
 
Ich habe auch noch nicht begriffen warum man Carbonfelgeflanken als " Bremsscheibe " missbraucht , das geht m.E.
gar nicht , das ist doch Kunsttoffzeugs das die ganze Sache zusammenhält .
Carbonfelge + Scheibenbremse wäre oK , aber mit Felgenbremse ein Unding irgendwie .
 
Mir schon, beim Reifendefekt sind eben mal 50 € im Lokus. Beim Faltreifen kann ich Schlauch wechseln oder flicken (15 cent).

Da hast Du natürlich recht, die Kosten sind etwas höher.

Wobei sich das zumindest bei mir durchaus relativiert: ich fahre (auch im Training) Vittoria Corsa CX III oder G+ Schlauchreifen auf allen meinen Laufradsätzen und musste bisher nie mehr als 35€/Reifen bezahlen. Irgendwo gibts immer ein Angebot.
Totaldefekte habe ich dabei im Schnitt einen pro Saison. Und das, obwohl jeder Weg zum Training mitten durch Berlins Party-Kieze führt.

Nem Vereinskollegen hat es zB neulich auf einer gemeinsamen Runde seinen GP4000 so zerschnitten, dass nur ein eingelegter Geldschein half. Der Defekt kam ihn vermutlich so teuer wie mein Diesjähriger auf der Rückfahrt von einer Veranstaltung im Regen, bei dem auch Dichtschaum nicht mehr wirklich half.


Carbonfelge + Scheibenbremse wäre oK , aber mit Felgenbremse ein Unding irgendwie .

Optimal ist was Anderes, stimmt schon. Interessanter Weise ist aber bei mir an Carbonflanken deutlich weniger Verschleiß feststellbar als an Aluflanken. Zumindest wenn man sie hin und wieder reinigt und auch die Beläge ab und an kontrolliert.

Konstruktiv bleibt es aber natürlich fragwürdig, ein tragendes Bauteil als sicherheitsrelevantes Verschleißteil zu nutzen. Dürfte aber dem traditionellen Anspruch des "nur das Nötigste am Rennrad" geschuldet sein, auch wenn das inzwischen aufweicht.
 
Die Kosten sind nicht nur etwas höher. Ein Tubular-CFK Satz kostet so viel wie gute 3–4 Alusätze.

Einen Reifentotaldefekt hatte ich mit Faltreifen einen in 11 Jahren. Die anderen Reifen habe ich immer bis zum Verschleißende gefahren.
 
Dabei unterschlägst Du aber, dass ein Tubular-CFK Satz günstiger ist als ein Clincher-CFK Satz. Und das wäre doch nicht nur die logische Vergleichsgrundlage, sondern auch die hier thematisch passendere. ;)

Der Unterschied Clincher zu Tubular liegt bei Neupreisen gut und gern um die 250€, und für den Preis bekomme ich durchaus 6 gute Schlauchreifen mit einer Dose Kleber.
 
Dabei unterschlägst Du aber, dass ein Tubular-CFK Satz günstiger ist als ein Clincher-CFK Satz. Und das wäre doch nicht nur die logische Vergleichsgrundlage, sondern auch die hier thematisch passendere. ;)

Der Unterschied Clincher zu Tubular liegt bei Neupreisen gut und gern um die 250€, und für den Preis bekomme ich durchaus 6 gute Schlauchreifen mit einer Dose Kleber.

Dazu kommt noch, dass man momentan gebrauchte Tubular Carbon Laufräder hinterhergeschmissen bekommt. Für um die 500€ bekommt man teils neuwertige Läufräder, die vor 2 Jahren noch das dreifache gekostet haben.

Habe mittlerweile keinerlei Bedenken mehr, Carbon Laufräder mit Felgenbremse zu fahren. Egal in welchem Einsatzbereich. Clincher und Tubular. Bin mit 77kg kein Leichtgewicht, aber selbst meine Winter China Carbon Clincher haben Alpenabfahrten klaglos überstanden.
 
Allerdings können nur Tubulars den Gewichtsvorteil von Carbon voll ausspielen. Für wirkliche leichte Clincher muss man schon sehr tief in die Tasche greifen....
 
Dabei unterschlägst Du aber, dass ein Tubular-CFK Satz günstiger ist als ein Clincher-CFK Satz. Und das wäre doch nicht nur die logische Vergleichsgrundlage, sondern auch die hier thematisch passendere. ;)

Der Unterschied Clincher zu Tubular liegt bei Neupreisen gut und gern um die 250€, und für den Preis bekomme ich durchaus 6 gute Schlauchreifen mit einer Dose Kleber.

naja ein CFK Tubular ist wirklich leichter als ein Alu Tubular. Bei Carbon-Clinchern ist das nur bei hohen Profilen so. Ein mittelhoher flacher Alusatz um 1,3–1,4 kg ist für 400 € zu bekommen. Sowas aus Carbon kostet deutlich über 1.000 € und ist nicht leichter.
 
Ich habe auch noch nicht begriffen warum man Carbonfelgeflanken als " Bremsscheibe " missbraucht , das geht m.E.
gar nicht , das ist doch Kunsttoffzeugs das die ganze Sache zusammenhält .
Carbonfelge + Scheibenbremse wäre oK , aber mit Felgenbremse ein Unding irgendwie .

Nach einem leichten Carbon LRS für die Berge zu suchen und dann eine Scheibenbremse dran zu bauen, ist ein Widerspruch in sich. Damit macht man sich dann sämtliche Gewichtsvorteile völlig zunichte.
Carbon als Bremsscheibe funktioniert übrigens hervorragend. In der MotoGP bremsen die Jungs von 350km/h auf Carbonbremsscheiben runter ;)

Ich fahr bei schweren Bergrennen immer meine 1250gr Carbon Tubular Laufräder. Bremst hervorragend, fährt sie klasse und Angst habe ich mit diesen Laufrädern in den Alpen definitiv nicht. Möchte ein Rennen wie den Ötztaler nicht mit einem Carbon Clincher Laufradsatz fahren.

Der Verschleiß hält sich auch in Grenzen. Eine Alufelgen nutzt deutlich schneller und spürbarer ab, als eine Carbonfelge. Allerdings nutze ich meine Carbon Laufräder mittlerweile auch nur noch im Rennen und nicht im Training bei schlechtem Wetter oder so.
 
Nach einem leichten Carbon LRS für die Berge zu suchen und dann eine Scheibenbremse dran zu bauen, ist ein Widerspruch in sich. Damit macht man sich dann sämtliche Gewichtsvorteile völlig zunichte.
Carbon als Bremsscheibe funktioniert übrigens hervorragend. In der MotoGP bremsen die Jungs von 350km/h auf Carbonbremsscheiben runter ;)

Ich fahr bei schweren Bergrennen immer meine 1250gr Carbon Tubular Laufräder. Bremst hervorragend, fährt sie klasse und Angst habe ich mit diesen Laufrädern in den Alpen definitiv nicht. Möchte ein Rennen wie den Ötztaler nicht mit einem Carbon Clincher Laufradsatz fahren.

Der Verschleiß hält sich auch in Grenzen. Eine Alufelgen nutzt deutlich schneller und spürbarer ab, als eine Carbonfelge. Allerdings nutze ich meine Carbon Laufräder mittlerweile auch nur noch im Rennen und nicht im Training bei schlechtem Wetter oder so.

Diese Carbonbremsscheiben aus dem Rennsport sind mit dem laminierten Carbon der Felgen überhaupt nicht zu vergleichen , und die müssen , bevor es richtig zur Sache geht , erst mal brutal auf Betriebstemperatur gebracht werden , das sind so etwa 200 Grad , kalt bremsen die nämlich total besch.... ,
also das Argument ist wirklich daneben .:p
 
Das ist mir schon klar. Die Dinge bremsen ab besten zwischen 300-700 Grad. Allerdings gibt es auch einige Rennradfelgen, welche brutal heiß werden ohne Probleme (z.B. Campagnolo Bora). War nur mal ein Gegenbeispiel, dass dieses "Kunststoffzeugs" ziemlich belastbar ist.
 
So eine CFK Felge wir nicht brutal heiß, weil dann das Harzsystem versagt. Ab 180° wirds brenzlich für die Matrix der CFK-Felge.
 
Wie hat sich eigentlich die Haltbarkeit aktueller Carbonlaufräder hinsichtlich der Bremsflanken im Hochgebirge entwickelt?

Mich interessieren dabei vor allem Tubular-Felgen.

Ich möchte gern ein leichtes Bergrad aufbauen, bin aber bei den Abfahrt eher ein Schisser und fahre selten schneller als 70, 75 Sachen. Das heißt natürlich, dass ich immer wieder bremse, um die Geschwindigkeit zu reduzieren.

Wer hat Erfahrungen bei ähnlichen Einsätzen? Welche Felgen habt Ihr montiert?

Wenn du ein Schisser bist, dann würde ich den Teufel tun weder leichte flache Carbonfelgen noch hohe Carbonfelgen zu montieren.

In die hohe Felge greift der Wind und die leichte Felge führt zu einem weniger stabilen/nervösere Fahrverhalten.
Schwerere Felgen dagegen stabilsieren das Laufrad und führen zu einem höheren Sicherheitsgefühl.


Und 50 oder 100 Gramm pro Laufrad an der Felge machen in den Bergen den Kohl nicht Fett - außer du bist vielleicht ein extrem starker Fahrer (mindestet auf Niveau eines TDF Fahrers) und versuchst mit etlichen Attacken (Beschleunigungen!) am Berg das Feld auseinander zu fahren.
Bei gleichmäßiger Geschwindigkeit berghoch bringt es weit weniger Vorteil als sich vor Fahrtantritt ordentlich die Blase zu entleeren.

Und dafür den Geldbeutel leeren und zudem wirkliche Nachteile in Kauf nehmen ...

Carbon ist IMHO da interessant, wo es auf hohe Aerodynamik und/oder etliche Brems- und Beschleunigungsvorgänge ankommt.
Ansonsten finde ich es suboptimal ...
 
In die hohe Felge greift der Wind und die leichte Felge führt zu einem weniger stabilen/nervösere Fahrverhalten.
Schwerere Felgen dagegen stabilsieren das Laufrad und führen zu einem höheren Sicherheitsgefühl.

Wann bist Du denn das letzte mal hohe Felgen gefahren, bzw. was ist für Dich "hoch"? Ich persönlich spüre, trotz Fliegengewicht-Daseins mit 65Kg, zumindest kein nervöses Fahrverhalten. Auch kein instabiles. Selbst bei 50Km/h-Böen.
Standard-Laufräder sind bei mir Vision Metron 40. Also 40mm Felgenhöhe.

Interessant in dem Zusammenhang finde ich vor Allem, dass heute Felgen mit 35-40mm schon als bergtaugliche "Allrounder" gelten. Flachland-Laufräder beginnen inzwischen irgendwo bei 50-55mm Felgenprofil.


Und 50 oder 100 Gramm pro Laufrad an der Felge machen in den Bergen den Kohl nicht Fett - außer du bist vielleicht ein extrem starker Fahrer (mindestet auf Niveau eines TDF Fahrers) und versuchst mit etlichen Attacken (Beschleunigungen!) am Berg das Feld auseinander zu fahren.

Wo, wenn nicht am Laufrad machen in den Bergen 100-200g den Kohl Fett? Gerade da ist doch quasi jeder Tritt eine Beschleunigung und mit rollen lassen ist Essig.
Aber um die Logik dahinter zu verstehen muss man vermutlich mindestens ein extrem starker Fahrer auf Tour-Niveau sein. Wenn nicht sogar drüber.


Bei gleichmäßiger Geschwindigkeit berghoch bringt es weit weniger Vorteil als sich vor Fahrtantritt ordentlich die Blase zu entleeren.

Nochmal: wie genau stellst Du Dir eine "gleichmäßige Geschwindigkeit berghoch" vor, wenn nicht durch permanente Beschleunigung? Im Flachen bei Brett-ebenen und Schnur-geraden Zeitfahren hast Du ja durchaus recht, aber an Steigungen? Ist das vollkommener Unsinn. Sorry.

Auch der Hinweis mit der Blase ist so alt wie albern. Die Diskussion wurde schon vor Smoliks Zeiten geführt, und dennoch wurde weiter daran gearbeitet das Gewicht runter zu schrauben. Selbst Vorbauten wurden "gedrillt", um zehn, fünfzehn Gramm an ihnen einzusparen.
Dazu hat man dann noch die Sattelstütze auf das Mindestmaß gekürzt, sämtliche Schrauben gegen welche aus Titan getauscht, den Unterlenker angebohrt, genau wie die Bremshebel, sogar die Super Record V2-Bremszangen wurden gelöchert, und am Ende kamen 200g zusammen.
Das mag zwar weniger Gewicht als eine Blasenfüllung sein, aber dafür steigt das Gewicht im Laufe der Zeit an den Stellen nicht wieder, während die Blase sich füllt.

Und dafür den Geldbeutel leeren und zudem wirkliche Nachteile in Kauf nehmen ...

Die "wirklichen Nachteile" habe ich persönlich jetzt noch nicht ausgemacht, aber vermutlich weißt Du es einfach besser, weil Du mehr Erfahrung mit Carbon-Felgen hast. ;)

Carbon ist IMHO da interessant, wo es auf hohe Aerodynamik und/oder etliche Brems- und Beschleunigungsvorgänge ankommt.

Also beim bergauf-fahren, weil man da durchgängig beschleunigen muss, um nicht rückwärts zu rollen. Und beim bergab fahren, weil es da auf Aerodynamik ankommt. Und im flachen, weil es auch da auf Aerodynamik ankommt.


Ansonsten finde ich es suboptimal ...

Da fällt mir jetzt aber nur noch wenig ein, in Abgrenzung zu Obigem. :rolleyes:
 
@T-lo

Ich glaube Du hast was grundlegendes physikalisches noch nicht verstanden. Ja, leichte Felgen beschleunigen sich leichter, aber sie sind auch in gleichem Maße weniger Träge (rollen also im gleichen Maße schneller aus). Bergauf geht also mit schweren Felgen nur die Energie verloren, die das Mehrgewicht im Gesamtsystem an Hubarbeit erfordert. Also ist es total egal ob ich 200 g mehr an den Felgen oder am Rahmen „mitschleppe“.

Bergauf wird mitnichten permanent beschleunigt. Man fährt da ein halbwegs konstantes Tempo und beid den Kleinen Schwankungen pro Kurbelumdrehung ist es egal ob man schwere oder leichte LR fährt.

Das einzige was leichte Laufräder wirklich verändern, ist das Fahrgefühl, die Lenkagilität.
 
Dann musst Du mir jetzt die Physik nochmal genauer erklären. Ich kenne das nämlich etwas anders.

Du selbst schreibst "sie sind auch in gleichem Maße weniger Träge (rollen also im gleichen Maße schneller aus)". Und wenn etwas schneller ausrollt, ich aber dennoch, nächstes Zitat von Dir, "ein halbwegs konstantes Tempo" fahre, wie bekomme ich das hin, wenn nicht mit Beschleunigung?

Mach doch mal den physikalischen Versuch und beschleunige auf 30Km/h. Ein Mal in der Ebene, und ein mal vor einer Steigung. Dann hörst Du auf zu treten und schaust was passiert.
In der Ebene hast Du recht: die Masse aus Dir und dem Rad rollt eine ganze Weile weiter, dank der Trägheit. An der Steigung stellst Du allerdings fest dass Du langsamer wirst. Trotz gleicher Masse.
Und wenn Du nun auch an der Steigung die 30Km/h halten willst tust Du was? Du musst Energie einleiten. Genau wie beim Beschleunigen in der Ebene. Allerdings wird Dich auch diese Energie nicht so lange ausrollen lassen wie in der Ebene, also musst Du wieder Energie einleiten. Und wieder. Und wieder. Und wieder. Und...

Oder wo ist mein Denkfehler? Weshalb ist das keine Beschleunigung? Wie schaffe ich es, mein Rad bergauf so ausrollen zu lassen wie in der Ebene? Wenn Du mir das verrätst, fahre ich den Ötzi im kommenden Jahr mit einer alten Corima-Scheibe hinten. 2-2,5Kg. Die muss dann ja eigentlich die Berge hoch rollen wie Schmidts Katze.
 
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