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Haltbarkeit aktueller Carbonlaufräder

Ma Rt In

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Wie hat sich eigentlich die Haltbarkeit aktueller Carbonlaufräder hinsichtlich der Bremsflanken im Hochgebirge entwickelt?

Mich interessieren dabei vor allem Tubular-Felgen.

Ich möchte gern ein leichtes Bergrad aufbauen, bin aber bei den Abfahrt eher ein Schisser und fahre selten schneller als 70, 75 Sachen. Das heißt natürlich, dass ich immer wieder bremse, um die Geschwindigkeit zu reduzieren.

Wer hat Erfahrungen bei ähnlichen Einsätzen? Welche Felgen habt Ihr montiert?
 
Als Bergfahrer würde ich das Bike auf jeden Fall mit Scheibenbremsen aufbauen.

Jau ein 8 Kilo Bergrad macht bestimmt richtig Laune. Vor allem wenn sich beim Angstbremser die Scheiben verziehen oder de Beläge verglasen.

Mein Tip für ängstliche Abfahrer: Alu Tubeless. Keine Risiko für Schlauchdefekte + zuverlässige Bremse ohne Fading oder Geräuschprobleme. Zudem leichter, billiger und technisch simpel.
 
Zurück zu meiner Frage:

Wie hat sich eigentlich die Haltbarkeit aktueller Carbonlaufräder hinsichtlich der Bremsflanken im Hochgebirge entwickelt?

Wäre gut, wenn noch ein paar sachdienliche Antworten hinzu kämen.
 
Im Grunde nichts. Die sind ja auch nicht wirklich gefährdet, wenn es um den reinen Abrieb geht. Was ein Problem darstellt, ist Delaminierung unter Hitzeeinwirkung, was in erster Linie ein Problem des Kunststoffes ist. Neben Basaltfasern, Flanken mit Resin oder die Xentis XPB Flanken, gibt es meines Wissens nichts Neues, was nicht schon vor Jahren auf dem Markt war.
 
Ich gehe noch einen Schritt weiter und vermute, dass in die Bremseigenschaften von Carbonfelgen und Carbonfelgenbremsbelägen auch keine Entwicklung mehr einfließen wird. Die Scheibenbremse ist für sämtliche Räder verfügbar, die Notwendigkeit eine Carbonfelge unbedingt mit einer Felgenbremse zu kombinieren, ist damit entfallen.
 
Man darf auch nicht vergessen, dass CfK Felgen durchaus unter die Kategorie "Wettkampf-Material" fallen und hier "Schwund" auch von vorn herein als gegeben hingenommen wird.
Dann wird das Zeug gar nicht so oft verkauft, wie es oft den Anschein erweckt. Wirklich Alltags- oder Massen-tauglich ist es auch nicht, als dass es die Notwendigkeit gebe bestimmte Micklichkeiten zu bereinigen.
 
Leichte CFK-Tubulars sind halt Material für Fahrer die auch abfahren können. War vor 10 Jahren so, ist auch immer noch so. Für Massenstart im Hochgebirge ist es auch für die meisten guten Fahrer nicht das Mittel der Wahl. Wer alleine in den Bergen fährt, abfahren kann und nicht zu schwer ist, wird auch mit Carbon-Tubular sicher glücklich werden. Das Problem ist nur dass jede Stammtisch-Plauze auch sowas fahren will, mit den bekannten Folgen.
 
Ich kann dir nur was zu Xentis Squad 4.2 sagen.
Mein erster Satz ist schon bald 50T Km gelaufen. Die Bremsflanken und die Felgen an sich sehen immer noch aus wie neu.
Die weissen Speichen haben allerdings gelitten. 4 Speichen hinten sind neu und ich habe mir irgendwann nach 40T Km einen kleinen Schlag im HR eingefangen, der sich nicht mehr zentrieren lässt. Ziehe ich hinten die Bremse zu eng schleift es. Sind aber immer noch fahrbar und ich nutze sie für meine täglichen Ausfahrten.
Gefahren habe ich sie überall, wo man Berge findet, inclusive Malle und Pyrenäen. Auf Grund der Bremsperformance bei Nässe für mich immer noch die erste Wahl bei Neukauf. Da du auf Gewicht gehst solltest du die die Squad 2.5 ins Auge fassen.
Und ja, ich fahre die Clincher Version.
 
Anmerkung zu den sogenannten "notlaufeigenschaften" von Tubularlaufrädern : Habe irgendwo kürzlich gelesen das es nach Pannen in der Abfahrt, nach kurzer Weiterfahrt / ausrollen bei verschiedenen Herstellern die Felgen zerstört hat. Für mich heißt das, das sich der Reifen zur Seite gewalkt hat, und die Felge Kontakt zum Asphalt hatte. Das hieße dann das ein Plattfuß ein richtig teures Vergnügen werden kann.
 
Die neueren Lightweights haben inzwischen Harzsysteme mit erhöhter thermischen Belastbarkeit. Das funktioniert schon recht gut.
 
Ich fahre die ENVE 3.4 (2017er Version), die Bremsfläche ist noch einmal optimiert worden zu der vorherigen Version. Die speziellen ENVE Bremsgummis funzen gut, Abnutzung natürlich da, aber nicht an der Carbon-Bremsfläche.
Systemgewicht eher im oberen Bereich, die Laufräder bremsen exzellent, und das auch bei Nässe. Ich fahre sie bei mir im Schwarzwald mit allen möglichen Steigungen / Gefällen.

Für meine Transalps oder Alpenabstecher baue ich aber immer meine DTSwiss Oxic (Alu) ein. Längere und manchmal auch lange und steile Abfahrten (z. B. Faschinajoch) können da schon ganz schön fordern.
 
Anmerkung zu den sogenannten "notlaufeigenschaften" von Tubularlaufrädern : Habe irgendwo kürzlich gelesen das es nach Pannen in der Abfahrt, nach kurzer Weiterfahrt / ausrollen bei verschiedenen Herstellern die Felgen zerstört hat. Für mich heißt das, das sich der Reifen zur Seite gewalkt hat, und die Felge Kontakt zum Asphalt hatte. Das hieße dann das ein Plattfuß ein richtig teures Vergnügen werden kann.

Was dachtest Du denn? Das man mit einem platten Schlauchreifen noch easy nach Hause fahren kann, ohne dass das für Fahrer und/oder Material einen Unterschied macht?

Ich denke, Du hast da was falsch verstanden: die "Notlaufeigenschaften" von Schlauchreifen beziehen sich darauf, dass der Reifen bei Defekt nicht von der Felge springt, sondern brav an und zwischen ihr und der Straße klebt. Damit fährt es sich zwar ziemlich unangenehm, aber der Kontakt zum Untergrund bleibt halbwegs händelbar.
Dass das nicht das materialschonendste Szenario ist, dürfte klar sein. Spätestens am nächsten Schlagloch haut es die Felge quasi ungedämpft gegen eine Kante. Die zwei Millimeter Gummi vom Reifen machen in Sachen Stoß-Absorbtion nämlich ungefähr gar nix.

Das Ziel ist immer, beim Plattfuß möglichst zügig zum stehen zu kommen. Bei einer Abfahrt ist die Chance dazu aber mit Tubulars aus oben genannten Gründen deutlich größer - denn versuch mal auf nacktem Carbon aus 70Km/h in den Stand zu bremsen. Aufrecht.
Ich vermute, die geschrotete Felge ist in dem Moment nicht das, woran Du denkst. ;)
 
Schlauchreifen noch easy nach Hause fahren kann, ohne dass das für Fahrer und/oder Material einen Unterschied macht?

Das war mir schon klar. Ich wollte nur darauf hinaus das "Notlauf" nicht wirklich "Notlauf" ist. Der einzige Aspekt ist die etwas größere Sicherheit im Pannenfall bis man zum stehen kommt. Und es ging ja dem Threadersteller primär um Haltbarkeit wenn ich das richtig verstanden habe.
 
Und eine zu heiß gebremste Tubularfelge kann auch den Kleber weich machen bzw lösen. Ist dann auch nicht mehr wirklich sicher.
 
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