Ich habe - zum Glück - bislang keine wirklichen Erfahrungen in Sachen Wundsitzen. Brevets bis 300km fahre ich auch ohne "Schmiermittel", sondern einfach nur in Radhose (natürlich ohne Unterhose). Bei 600ern wechsele ich einmal die Hose, bei PBP habe ich zweimal nach jeweils rund 400km eine frische angezogen. Als Schmiermittel nehme ich bei 300+ schlicht und einfach Vaseline.
Sattel ist ein Brooks Ledersattel (Swift). Bei Ledersätteln spalten sich ja die Meinungen stark, für mich haben sie sich sehr bewährt , u.a. weil sie den Schweiß besser aufhnehmen und vom Allterwertesten wegführen. Selbst bei einem 300er-Brevet im Juli 2014, an dem tagsüber 30 Grad waren, habe ich mich nicht wundgeritten. Was bei längeren Brevets vorkommt ist gewisser Druckschmerz von den vielen Stunden im
Sattel.
Von Billig-Hosen würde ich die Finger lassen.
Assos-Hosen habe ich noch nicht probiert, bei mir bewähren sich Trägerhosen von Maloja sehr gut. (Webshop von Maloja hat im Moment einige reduziert:
https://www.sportschrank.de/en/Men/Maloja-Pants-Shorts/) Für den Herbst/Winter ist meine beste Hose eine von Look, die ich mal im Angebot in einem französischen Fahrradladen gekauft habe. Eine von Castelli, die ich mal geschenkt bekommen habe, ist ok, aber nicht so angenehm wie wie von Look.
Ich würde empfehlen, mal einen professionellen Bike fit zu machen. Vielleicht hast du zu viel Gewicht auf dem Hintern, und zu wenig auf den Pedalen und auf den Händen? Oder die Sitzposition insgesamt stimmt irgendwie nicht.
Meine Theorie ist zudem, dass Regenfahren ohne Schutzblech das Risiko des Wundsitzens erhöhen kann.