Gegen rechtswidrige Radwegbenutzungspflichten in Berlin

[vorTrieB]

Da schau an: Die Verkehrslenkung hat sich, um die Verurteilung zu verhindern, doch noch auf den Kompromiss eingelassen, den ich vor über einem Jahr vorgeschlagen hatte: Zwischen Flughafen- und Karlsgartenstrasse gibt sie die Fahrbahn sofort frei & zwar in beiden Richtungen. Den Rollberg runter bis zum Hermannplatz bleibt es noch bis mindestens nächstes Jahr beim Radwegzwang, bis die neue Ampelanlage fertig ist. Nachdem es auch mit Urteil wohl nicht schneller gegangen wäre, ist das wenigstens ein kleiner Gewinn. Erfreulicherweise ist das auch schon umgesetzt. Das Bezirksamt hat die Schilder gestern abgeschraubt. Jetzt muss ich mal drüber nachdenken, ob die verbleibende Radwegbenutzungspflicht durch das eine verbleibende Schild ueberhaupt wirksam bekannt gemacht ist

 

[tijule]

Ich muss ja gestehen, dass ich lange nicht mehr hier mitgelesen habe, und ich weiß nicht,
ob sich jemand hier aus dem Forum darum gekümmert hat, oder ob sich einfach mal jemand aus den
offiziellen Stübchen vernünftige Gedanken gemacht hat, aber:

Seit zwei Tagen ist die Radwegenbenutzungspflicht an der Karolinenstraße in Tegel sowohl
Richtung Heiligensee, als auch das kleine Stück zwischen Altem Fritz und An der Mühle aufgehoben!!!
Sehr schön... und Danke, falls sich jemand dafür stark gemacht hat!!!

 

[Radelfee]

Ich benutze mal diesen Thread hier für das:
http://www.tagesspiegel.de/berlin/n...-oft-gefaehrlich-eingeschraenkt/14911342.html

Traurig traurig...

 

[snake77]

Ist schon Traurig um jeden Verkehrstoten und das ist meist immer der schwächere Verkehrsteilnehmer, das steht ausser Frage.
Ich fahre auch sehr oft mit dem Rad und mit dem Auto durch Berlin (Mitte) aber was man da teilweise sieht da stockt es einem den Atem. Es wird das Rotllicht an der Ampel missachtet, es kommt schon mal vor das Radfahrer Diagonal die Karl-Marx-Allee überqueren und das in mitten des Berufsverkehrs, kein Licht am Rad und,und,und, (da Frag ich mich,Todessensucht?) Viel Unfälle wären meiner meinung nach vermeidbar gewesen, klar setzt es vorraus das ich beim Abbiegen als Autofahrer mein Umfeld immer im Blick haben muss,um auf das Thema zurück zukommen. Aber die Frage die sich mir stellt und was ich nicht verstehe warum achtet man als Radfahrer nicht auch auf den Verkehr um sich herrum? gerade in einer Großstadt wie Berlin, es kann immer mal vor kommen das der ein oder Verkehrsteilnehmer Unaufmerksam ist(immer mit Fehlern anderer rechnen,hat sich bei mir geprägt) . Grüne Ampel heißt doch nicht gleich Blind und mit Scheuklappen auf den Augen los zufahren. Ich hatte des öfftern schon brenzlige Situationen mit dem Rad wie auch mit dem Auto also ich weiß wo von ich rede. Aber so lange es diese Gleichgültigkeit,Aggression und Rücksichtslosigkeit beider Verkehrsteilnehemer gibt wird sich auch nichts ändern. Leider. Teilweise kommt man sich schon ziehmlich blöd vor wenn man als Radfahrer in Berlin an einer Roten Ampel steht und alle an einem vorbeifahren das kann doch nicht sein.

Hoffe niehmand versteht das jetzt hier falsch aber es bedarf einfach nur Gegenseitige Rücksichtnahme und ein besseres Verhalten
miteinander.

 

[GerdO]

Hoffe niehmand versteht das jetzt hier falsch aber es bedarf einfach nur Gegenseitige Rücksichtnahme und ein besseres Verhalten
miteinander.

Das ist schon richtig, aber die meisten schweren Unfälle passieren nicht wg. Rotlichtverstößen der Radfahrer oder weil sie ohne Licht unterwegs sind, sondern weil KFZ-Führer unachtsam sind. V.a. deren fehlerhaftes Rechtsabbiegen tagsüber führt zu Unfällen mit Toten und Schwerverletzten. Dagegen hilft Rücksichtnahme der Radfahrer nicht so richtig.

Ansonsten verstehe ich nicht, warum du deinen Aufruf zur Rücksichtnahme in einem Thread über den juristischen Umgang mit rechtswidrigen Radwegen schreibst.

 

[snake77]

Aber die meisten Rotlichtverstöße von Radfahrern, die ich sehe, sind völlig harmlos. Die Leute gucken ob die Kreuzung frei ist, und fahren dann weiter. Die meisten sind ja auch so schlau zu wissen, daß sie diejenigen sind, für die es böse enden kann.

Na super. Rot ist Rot wie kann man das den verharmlosen und dann wird wieder einer angefahren.

Aber die Frage die sich mir stellt und was ich nicht verstehe warum achtet man als Radfahrer nicht auch auf den Verkehr um sich herrum?

Nicht misverstehen ich schreibe aus der Sicht beider Seiten.

 

[GerdO]

Na super. Rot ist Rot wie kann man das den verharmlosen und dann wird wieder einer angefahren.

Ich habe bereits geschrieben, daß es nur wenige Unfälle wg. Rotlichtverstößen durch Radfahrer gibt. Sieh dir bitte die einschlägigen Statistiken an.
Ich halte daher Rotlichtverstöße von Radfahreren für kein allzugroßes Problem zumal sie selber die Hauptleidtragenden sind.

Im Gegensatz bspw.
- zum fehlerhaften Abbiegen von KFZ. (wird nie bestraft, erst wenn dadurch Leute zu Tote kommen)
- Handynutzung während der Fahrt (wird sogut wie nie bestraft, weil Smartphone datteln nicht 'telefonieren' ist)
- überhöhte Geschwindigkeit im Stadtverkehr (wird kaum kontrolliert)
- Alkohol im Straßenverkehr (ich bin seit 30 Jahren nicht mehr in eine Alkoholkontrolle geraten)
- usw.
Alles Dinge, die weitaus gefährlicher sind, als das gelegentliche Überfahren einer roten Ampel wenn es die Verkehrssituation erlaubt. Überall wird dem Verkehrsteilnehmer die Verantwortung für sein tun überlassen, aber wenn er mal bei rot losfährt, wird ein Theater gemacht, als hätte er Kinder geschändet.
Im übrigen gibt es in einigen Ländern schon Versuche Radfahrern bei Rot das überqueren von Kreuzungen zu erlauben. Ähnlich dem Grünen Pfeil, den es hier auch mal gab.

Ansonsten rate ich dir dich nicht allzusehr auf Ampeln zu verlassen. Wenn du bei Grün einfach losfährst kommst du schnell unter die Räder.

 

[Radelfee]

In Berlin soll übrigens laut KoA der Grüne Pfeil für Radfahrer erprobt werden....
@GerdO: Mea Culpa...ich habe durch meinen TSP-POST den Nutzer snake 77 auf den Plan gebracht und werden ihn jetzt mal "liken".Er hat in vielem recht

 

[vorTrieB]

Gestern mit großer Freude gesehen: Der Radweg entlang der Königsstraße ist jetzt auch von Potsdam kommend in Richtung Wannsee ab Moorlake-Abzweig zwanglos zu benutzen Hatte ich noch gar nicht mitbekommen. Weiß jemand, ob da Nachhilfe nötig war oder ist die Verkehrslenkung selbst drauf gekommen?

 

[SprintLooser]

Uff... die VL könnte das von sich aus gemacht haben? Ich dachte immer die wären da die Letzten, die sowas durchsetzen!
Ich bin mal gespannt, was mit der Rummelsburger Chaussee/Köpenicker Landstraße passiert. Die Baustelle ist nahezu fertig. Nur die Markierungen fehlen noch.
Im ersten Teil haben sie ja immernoch nen Hochbordradweg, aber hinten raus scheint es einen Streifen auf der Straße zu geben. Zumindest wäre genug Platz.
Allerdings habe ich letztens mit der Liebsten schon in Gedanken durchgespielt, was da auf Radfahrer zukommen könnte... dass wir wohl in Zukunft beidseitig auf dem alten Holperweg (stadtauswärts führend) fahren werden dürfen. Der Grund ist ja ganz klar. Die Straße gehört mit Sicherheit zur Verkehrslenkung, nicht den Bezirken.
Sie rollt dann immer mit den Augen, wenn ich wieder meine pessimistischen Visionen präsentiere

 

[svenski]

Na, das ist nur realistisch. Bin 92 von Greifswald nach Stralsund geradelt. Da war die neue Bundesstraße gerade fertig - und für Radfahrer gesperrt. Die alte durfte ich mir mit den Treckern teilen, deswegen wohl auch kein Radweg. - Die Bauern haben mit 30 km Kopfsteipflaster auch kein Problem. :-/
Da wird man in Köpenick wohl was von lernen wollen!

Gruß, svenski

Und: Nein, diese Welt hat gerade andere Sorgen. Furchtbar. Bin sprachlos...

 

[SprintLooser]

Kenne ich. Wir sind damals trotzdem auf der Straße gefahren, weil wir mords Rückenwind hatten

 

[campilein]

@Radelfee : wie entfernt man unglaubliche Unbedarftheit aus den Köpfen von Rad-Verwendern? Von Radlern oder Radfahrern mag ich nix schreiben....
ADFC - einfach seltsam und verpeilt.

Aaachtung! Ich fahre jetzt mal irgendwie ein bisschen und Iiihr müßt alle aufpassen!!!

Ein Auto ist nicht mehr nötig, um zu kollidieren: die Verpeilten, Pragmatischen & Selbstgerechten schießen Dich auch auf dem Renner ab.

Es nervt. campi

 

[svenski]

Oje. Was genau ist denn passiert? Hoffe, Du bist heil.

Geuß, svenski.

 

[trifi70]

Campi, was los, schon wieder?! Magische Grenze überschritten und jetzt Freiwild?! Hoff ma nich, und gute Besserung falls nötig... Ich meine, Lu wurde damals auch von Torkelradlern auf dem Weg zur ESK-Jagd mehr oder weniger abgeschossen... 1 Sturz mit Folgen...

 

[campilein]

Alles schadensfrei.
Drastische Ansprache hilft nicht, beim Gegner rollert eine Einzelerbse im Schädel herum.
Verpeilt, selbstgerecht, asozial.
Null Gesprächszugang.

Vll. designe ich mal eine lange Carbon_Luftpumpe mit einem dicken Griff aus Stahlguss. Die paar Gramm spare ich halt am Bauch.

Herzliche Vorweihnachtsgrüße! campi

 

[Radelfee]

Ach ja...die RBB-ABENDSCHAU halt mal wieder berichtet.Diesmal zum Dahlemer-Weg:
https://mediathek.rbb-online.de/tv/...hen/Video?bcastId=3822076&documentId=59145844

 

[svenski]

Wie finden wir hier denn eigentlich diese neuen "geschützten" Radwege? Besser geschützt als andere sind sie ja, aber dann werden sie vermutlich auch rechtskonform benutzungspflichtig. Dass Radwege auch für Kinder sicher benutzbar sein sollen, so das Ziel vom Volksentscheid, sei unbestritten. Für die sportliche Radelei wirds dadurch nicht unbedingt besser, oder ist das unwichtig?

Gruß, svenski.

 

[Biestbiest]

Die RBB-Abendschau liefert da nur einen tollen Beweis für die dekadente Gebührenverschwendung durch den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, aber mehr auch nicht (3 Leuten ohne Ahnung wird eine Plattform geboten, der Mikrofonhaltende guckt gelangweilt herum, (vermutliche) Aussagen der Behörde werden ungeprüft wiedergegeben... Informationsgehalt gleich null).

Besser geschützt als andere sind sie ja

IMO aber nur auf den Abschnitten außerhalb des Kreuzungsbereiches, wo AFAIK ein sehr geringes Risiko herscht. Im Kreuzungsbereich hast du ja zwangsläufig dann wieder die tötende Separation.

 

[vorTrieB]

Wie finden wir hier denn eigentlich diese neuen "geschützten" Radwege?

Ich bin unabhängig von etwaiger Benutzungspflicht unentschieden. Einerseits ist es schon angenehm, wenn die Autos verlässlich auf Abstand gehalten sind. Andererseits geht Fahrradfahren sinnvoll auch nur noch da, wo die Autos ausgesperrt sind & wird kaum akzeptiert werden, wenn ich trotzdem da fahre, wo die Autos sind. An Stellen mit reichlich Fahrradverkehr werde ich daher auch dann oft nicht mehr überholen können, wenn gar keine Autos da sind & auf der Fahrbahn noch genug Platz wäre. Generell verknappt die Trennung je nach Fahrzeugart den für jeden verfügbaren Raum zumindest im Durchschnitt schon. Ich neige aktuell dazu, Straßen mit farblich abgehobenen Radspuren ohne Abgrenzung im Großen & Ganzen für besser zu halten...