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Gangschaltung einstellen, Schraube L!

behemothB

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Erstmal "Hallo" an alle, bin neu hier!

Ich versuche seit Tagen, meine Ultegra-Schaltung an meinem ersten Rennrad korrekt einzustellen und will einfach nicht in den Laden gehen, sondern es selbst lernen, falls möglich.
Ich hab schon gemerkt, aller Anfang ist schwer:

Ich hab eine Idee, wozu die beiden Schrauben L und H am Umwerfer dienen sollen, jedoch welchen Sinn macht es, die H( oder L?, jedenfalls die vom Rahmen entferntere) zum Justieren reinzudrehen? Man kann doch nur dann auf das größte Blatt schalten,wenn diese Schraube weitestmöglich rausgedreht ist, damit der Weg dann am längsten wird.Sprich: diese Schraube find ich unnötig, wogegen die andere als unverzichtbar scheint.
Mein Problem: Entweder es läuft wunderbar auf dem mittleren und großen oder dem mittleren und kleinen Blatt, alle drei bring ich jedoch nicht unter einen Hut. Ist die Einstellung so, dass ich auf das große Blatt schalten kann, komm ich nicht mehr aufs kleinste und umgekehrt.

Oder mach ich grundsätzlich was falsch?

Ich gehe beim EInstellen nach einer Anleitung vor, wobei die mir nicht wirklich weiterhilft.

Oder muss man sowas gezeigt bekommen, damit man es selbst machen kann? Glaub ich eher nicht, denn einer hats ja erfunden und dem hat's auch keiner gezeigt, gelle!?

Grüße und Danke,

Benjamin
 
Moin,

weglassen kannst Du keine Schraube,die haben schon Ihre Berechtigung.Mit der einen stellst Du den oberen Bereich ein,und mit der anderen den Unteren.
H = High = Oben
L = Low = Unten

Wenn Du jetzt schon dran gedreht hast,würde ich beide Schrauben etwas raus drehen,und aufs kleine Kettenblatt schalten.
Um den unteren Bereich einzustellen -> kleines Kettenblatt und größtes Ritzel,und dann drehst Du Schraube L soweit * rein,dass der Umwerfer leicht von der Kette weg geht und nicht schleift.

Dann aufs große Kettenblatt schalten.
Beim oberen Bereich das gleiche -> großes Kettenblatt und kleinstes Ritzel,und dann drehst Du Schraube H soweit * rein,dass der Umwerfer leicht von der Kette weg geht.

Ps: * Falls Du beide Schrauben nicht weit genug gelöst hast,kann es sein das Du die auch rausdrehen musst,und nicht rein.

Dann sollte das wieder funktionieren.


Gruß, Bernd
 
Hmm... mal sehen.

Dein Problem klingt beinahe nach einem falsch geklemmten Zug, da der Hebelweg der STI scheinbar nicht ausreicht.

Überprüf das mal:
Neben der Zugklemmschraube hat der Umwerfer so eine kleine, angeformte Nase (in Richtung Sitzrohr/Hinterreifen gesehen). Der Zug muss ÜBER diese Nase laufen, wird also gewissermaßen von ihr etwas abgeknickt.
Ist das so? Wenn nicht -> ändern!

Zum Einstellen würde ich folgendermaßen vorgehen:

1. Umwerferzug lösen -> Umwerfer wird von innerer Anschlagschraube begrenzt.

2. Schaltung: kleinstes Blatt - größtes Ritzel.

3. Umwerfer eventl. am Rahmen lösen: Gabel soll parallel zu Kettenblättern stehen. Höhe: in Position "mittleres Blatt" (bzw. kleines bei 2-fach) an der Umwerfergabel vorn ca. 1-2 mm Abstand zu den Zähnen des großen Blatts (Leitblech steht dann genau darüber). Natürlich wieder festziehen.

4. Umwerfer mit innerer Schraube (L) so einstellen, dass die Kette gerade so eben nicht am Umwerfer schleift. 1-2 mm Platz zwischen Kette und Umwerfergabel reichen.

5. Den lockeren Umwerferzug neben dem Unterrohr mit den Fingern packen und straff ziehen. Kleinen Hebel des Umwerfer-STI betätigen, bis der Zug nicht weiter raus kommt - dann ist der Hebel mit Sicherheit am Anschlag. Nur, weil gern und oft die Korrekturrasten des Hebels mit seinen "vollen" verwechselt werden.

6. Justierschraube am Zuganschlag (Lenkkopf bzw. Unterrohr) ganz hineindrehen.

7. Umwerferzug leicht auf Spannung halten (Zange? Dritte Hand?) und am Umwerfer klemmen. Nachsehen, ob er unterm Tretlager auch korrekt in seiner Führung sitzt. Der Zug sollte neben dem Unterrohr jetzt nicht mehr rumschlabbern, sondern straff gespannt sein - den Umwerfer aber noch nicht von der Anschlagschraube weg ziehen.

8. Anschlagschraube "H" erst mal ordentlich rausdrehen - man braucht sie vorerst tatsächlich nicht.

9. Kurbeln, Schalten, testen (erst mal im Stand; zur Not das Rad auf Sattel und Lenker stellen).
Schaltschritt 1 (leichtes einrasten): Nachjustieren des Umwerfers auf dem kleinsten Kettenblatt, damitt die Kette auf kleinen Ritzeln gefahren werden kann.
Schaltschritt 2 (deutliches Einrasten): Kette klettert aufs mittlere Blatt; größtes Ritzel sollte sich jetzt ohne Kettenschleifen fahren lassen.
Schaltschritt 3 ist wiederum die "kleine-Ritzel-Korrektur" für das mittlere Blatt.
Schaltschritt 4 hebt die Kette schließlich aufs große Blatt; eine Korrektur gibt es hier leider nicht mehr. Bei einer 2-fach-Kurbel verzichtest Du auf diesen letzten Schritt (nicht etwa auf den ersten, der ja eigentlich keiner ist). Dann braucht man natürlich die Schraube "H" unbedingt!

10. Justieren der Zugspannung:
Mit der Schraube an Lenkkopf/Unterrohr so einstellen, dass die Kette willig klettert, aber bei Schräglauf auch nicht am Umwerfer schleift (Korrekturrasten bedenken!). Umwerfer schaltet nicht bzw. widerwillig: Schraube rausdrehen. Umwerfer übertreibt bzw. wirft die Kette nach außen vom größten Blatt: Schraube reindrehen bzw. Zugspannung generell nachlassen (Klemmschraube am Umwerfer).

11. Nur zur Sicherheit: Größtes Blatt und kleinstes Ritzel auflegen (Kette darf nicht schleifen -> Zugspannung entsprechend einstellen), Begrenzungsschraube "H" so weit eindrehen, dass dass der Umwerfer vom Hebel gerade so eben noch ca. 1-2 mm über die momentane Stellung hinaus bewegt werden kann. Dann schaltet es schnell, die Kette fliegt aber in der Regel nicht nach außen ab (Sinn der Schraube "H"). Falls dies dennoch ab und zu passiert - nicht schlimm, kann auch bei korrekter Einstellung gelegentlich so sein. Sollte aber eigentlich vermieden werden.

Wenn Du nicht klar kommst und der Umwerfer immer irgendwie irgendwo schleift: Alles von vorn, aber Umwerfer am Rahmen lockern und ein wenig in die erforderliche Richtung verdrehen (natürlich wieder festziehen und Höhe nicht verändern!).
Manchmal bringt es auch was, den Umwerfer für flotteres Schalten etwas höher anzubringen - dann fliegt die Kette aber auch schneller nach außen ab.

Alles in allem sollte das in längstens einer halben Stunde erledigt sein.

Viel Spaß!
 
Hallo und erstmal Danke für die netten und ausführlichen Antworten.

@ Knobi:

du hattest Recht, ich hab den Zug nicht über die Nase gelegt sondern zwischen Nase und Schraube. Ich gehabt gedacht, die Nase sei zum besseren fixieren, hehe.
Und ich war mir sicher,das Problem liegt beim Zug.

Ich werd das gleich mal heut Mittag nach der Arbeit ausprobieren.
Und wenn man bedenkt, dass ich schon ca. 6 Arbeitsstunden damit verbracht hab, bin ich gespannt, ob es in 30 min geht.

Danke und Grüße,

Benjamin
 
Ach, sag mal:

Was ist eigentlich eine Behe-Motte?
Bergamotte und gemeine Hausmotte sind ja vom Wesen her bereits recht unterschiedlich, es könnte also so ziemlich alles sein.
Auch rockende Polen.

:D
 
Hehe, hat mit einer Motte nix zu tun.

behemoth ist Englisch und bedeutet soviel wie großes Ungetier, Monstrum.
Trift zwar nicht auf mich zu, ist mir aber als erstes eingefallen als nickname.
Wie komm ich auf den Namen: beim 2. und 3. dritten "Herr der Ringe" gibt es doch diese elefantenähnlichen Riesentiere mit den multiplen Stoßzähnen.
Ich hab das Buch auf Englisch gelesen und Tolkien beschreibt diese als "behemoth".

So ist das.

Liebe Grüße und bald besseres Wetter zum Radeln, obwohl es ja z.Z. wieder geht.

Liebe Grüße,

Benjamin
 
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