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Fragen eines Anfängers

henningsaale

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Hallo und guten Tag,

ich habe mir vor ca. 4 Monaten (nach mehrjähriger Fahrradabstinenz) relativ spontan und im Rahmen meiner Midlife-Crisis ;-) wieder ein Fahrrad zugelegt und bin seit dem eigentlich täglich damit unterwegs (zumindest Teilstrecken meines Arbeitswegs --> ca. 10 km/Tag). Außerdem habe ich bisher auch schon die ein oder andere (für viele in meinem Umfeld unvorstellbar lange) spontane Tour gemacht.
Über einen anderen Pendler habe ich dann von "völlig verrückten und wahnsinnigen" Menschen gehört die "einfach mal so" 200, 300, 1200 oder noch mehr km fahren und finde die Idee der Brevets absolut sympatisch und habe für mich beschlossen "das will ich auch" (zumindest mal versuchen).
Die nächste (organisierte) Möglichkeit wäre der 200er Ende März in Sachsen, das ist aber (mangels Training und Erfahrung) wohl eher unrealistisch. Realistischer ist aus meiner Sicht der Ochtruper Fahrradmarathon "Burning Road" im Juni.
Nun meine Frage: Mein aktueller "Trainingsplan" sieht so aus, dass ich, wenn es wieder etwas wärmer und abends etwas länger hell ist, den Weg vom Büro nach Hause (ca. 40 km) mit dem Fahrrad zurücklegen will (zumindest 2-3 mal/ Woche) und mich dann an den Wochenenden langsam an den 3stelligen Bereich herantasten will. Ist das so sinnvoll und eine erfolgreiche Teilnahme realistisch oder unterschätze ich die Sache?

Mit besten Grüßen
Henning

P.S.: Die bisher längste Tour waren "nur" reichlich 70 km, aber die waren eigentlich ganz gemütlich und definitiv noch nicht die persönliche Schmerzgrenze.
 
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Hallo Henning und willkommen im Forum,

der Weg von und zur Arbeit ist sicher ein gutes Training, den würde ich im Grundlagenbereich absolvieren. Am Wochenende dann eine längere Einheit gehört für viele von uns dazu. Wenn Du 70 km schaffst, Dein Rad gut passt, kannst Du auch die 200 km angehen. Bei einem Brevet nach den Regeln der französischen Audaxvereinigung hast Du genug Zeit für Pausen, Essen und Trinken. Entscheidend bei den längeren Distanzen ist, genug zu essen und zu trinken, eine gewisse Kondition ist natürlich nicht schlecht aber man kann ja langsam radeln wenn man es gerade braucht.
Enorm wichtig, meiner Meinung nach, ist ein passend eingestelltes Rad (Sattelhöhe, passende Rahmengröße, Sitzposition die man lang gut ertragen kann, passender Sattel). Ich habe diesbezüglich gute Erfahrungen mit bike-fitting beim spezialisierten Fysiotherapeuten, die gibt es hier in den NL, für D weis ich es nicht.

Soweit für heute morgen,
Gruß Peter
 
Hallo Henning,
ich habe vor 2 Jahren mit einer ähnlichen Motivation mit den Brevets angefangen. Mein erster Brevet war der 200er in Sachsen. Das ist ein super Einstieg, Olaf bastelt schöne, profilierte Strecken. Und die 200K sind überschaubar. Meine Vorbereitung "damals" waren 6 Wochen 2x die Woche für 1h Rolle und ca. 10 Fahrten draußen - längste max. 100K. Allerdings komme ich vom Laufen und bringe die Grundlagenausdauer mit.

See you in Bennewitz.

Gruß, Klaus
 
Herzlichen Dank für die nette Begrüßung und die ersten Infos.

Aufgrund der bisher hier gemachten Aussagen ("Wenn Du 70 km schaffst, Dein Rad gut passt, kannst Du auch die 200 km angehen", "200K sind überschaubar") wird der 200er in Sachsen vielleicht doch der Beginn (oder das Ende) meiner "Randonneur-Karriere"...

@ Klaus: Vielleicht sieht man sich ja auch vorher schon mal in Halle.
@ rajas: Hab mich als 511ter für die flache und kurze Runde angemeldet. :)
 
Bei der Anmeldung wurde angezeigt wieviele sich schon angemeldet hatten. Kann auch sein das ich der 512te oder der 517te war... :)
 
Moin Henning,

herzlich willkommen und zu Beginn direkt eine Warnung: Vorsicht, Brevetfahren hat ein großes Suchtpotential....

Ich habe vor zwei Jahren mal in meinem Blog ein ausführliches Zwischenfazit mit meinen Brevet-Erfahrungen aufgeschrieben: https://cycling-intelligence.com/20...udaxes-and-16785-long-distance-km-since-2014/

Generell würde ich unterstreichen, was meine Vorredner gesagt haben:


Andere wichtige Aspekte, die noch nicht erwähnt wurden, sind:

- am Anfang auf den ersten 40, 50 km nicht zu schnell losballern, das rächt sich sonst bitter in der zweiten Hälfte. Ich achte darauf, dass mein Puls nicht stark über 140 Schläge pro Minute geht.

- diszipliniert bei den Pausen sein. Nur alle 50 bis 70km (idealerweise noch seltener) Pausen zu machen, war für mich am Anfang die größe Umstellung. Außerdem empfiehlt es sich, die Pausen kurz zu halten. Die Reduzierung der Stand-Zeiten ist der effizienteste Weg, schneller zu werden.

- die Navigation im Griff haben - Brevets sind nicht ausgeschildert. Wenn du dein GPS-Gerät nicht richtig verstehst, oder es nicht zuverlässig läuft, kannst du dich leicht verfahren.

- mental die richtige Einstellung entwicklen - ich versuche, unterwegs möglichst gar nicht darüber nachzudenken, wie weit es noch bis zur nächsten Kontrolle ist.

Viel Spaß!
 
@ Klaus: Vielleicht sieht man sich ja auch vorher schon mal in Halle.
Hallo, können wir gerne mal machen. Jetzt kommen erstmal die winterlichen Wochen des Jahres und mein Rad steht mit mir drauf dann lieber auf der Rolle im Trockenen. Aber im März muß ich dann spätestens zum Bitterfelder Kreisel raus.

Gruß Klaus
 
Mach einfach alle Fehler, die wir auch gemacht haben und gib dich hin!
Hingeben ist gut ;-) ich habe meinen ersten 200er für mich selber gefahren (allerdings im Sommer, kann man aber auch im Winter. Kann ich empfehlen, bastel Dir eine schöne Strecke und los gehts). Im darauffolgenden Jahr dann am Niederrhein einen offiziellen 200er und darauffolgend einen 300er ab Wuppertal. Da waren dann natürlich die altgedienten, die älter und schneller waren wie ich... "wenn Du einen 300er schaffst, dann schaffst Du auch einen 400er" etc.
Mittlerweile bin ich auch in die Abhängigkeit geraten ... ist schlimm, sage ich Dir ;-)
 
Willkommen im Club!
Ich würde ergänzen wollen:
Auch wenn Brevets nicht zwingend in Gruppen gefahren werden, ist es in meinen Augen empfehlenswert, schonmal mit anderen zusammen gefahren zu sein. Aber Achtung, gerade am Anfang kann man sich auch im Windschatten kaputt fahren.

Ist es eine Sucht? Nein, eine Quelle großer Freude!

aus einem Interview der TOUR mit Fiona Kolbinger
 
Für den Anfang vielleicht eher flache Brevets suchen. Mein erstes Brevet letzten Herbst war ein ziemliches Desaster, weil ich die knapp 3000Hm auf 200km total unterschätzt habe.
Gerade die Touren im Sauerland /Bergisches Land haben aber oft Hm in der Liga und noch mehr.
In der Gruppe fahren bringt extrem viel. Ich hatte einen super Mitfahrer, der mich trotz der Probleme zig Kilometer mit gezogen hat
 
Zunächst einmal herzlichen Dank für die nette Aufnahme und die guten Hinweise. In anderen Foren wird man als Neuling oft abgestempelt und/oder abgekanzelt, aber hier - alle nett. Ein bisschen "bekloppt", aber nett :)

Der Hinweis mit dem 200er am Mittelkanal entlang ist nett (und auch sicherlich eine schöne Strecke), aber da ich in Halle an der Saale wohne liegt Bennewitz doch deutlich näher (auch falls "Plan B" aktiviert werden muss) und die 200er in Sachsen haben doch auch wenig Höhenmeter (oder nicht?). Außerdem feier ich an dem WE voraussichtlich mal wieder ein bisschen aus Anlass eines weiteren erfolgreich absolvierten Lebensjahres...

Falls sich jemand fragt, warum ein Anfänger aus Halle auf die Idee kommt in Ochtrup zu starten, da komme ich gebürtig her.

Dabei gleich noch eine Anfängerfrage: Gibt es eigentlich einen wirklichen Unterschied zwischen Brevet und Marathon?
Und gleich noch eine: Muss ich mich eigentlich irgendwo registrieren oder Mitglied werden, wenn ich "offiziell" Brevet fahren will (mit Brief, Siegel, Medaille und allem was sonst noch so dazu gehört)?

Danke auch für die Hinweise mit Gruppe, Windschatten usw., aber ich denke mal, dass die meisten zügiger unterwegs sein werden als ich (mit meinem "Trecker") und ich es eher gemütlich angehen lassen werde. Mein Ziel für 2020 ist es einen 200er in weniger als 13h 29min 59sec zu absolvieren...
 
Brevet vs. Marathon:
  • ein Marathon ist eine überlange RTF. Ab und an Verpflegung, normalerweise Streckenmarkierung, häufig im Anschluss Grillen und Bier, viele Teilnehmer (da gleichzeitig RTF), Homologation über den BDR.
  • ein Brevet hat (definitiv) keine Streckenmarkierung, keine organisierte Verpflegung unterwegs, anschließend gibt es selten etwas zu feiern / essen / trinken und Großveranstaltungen sind wirklich selten, Homologation über den ACP.
Melden:
  • Nein.
 
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Hallo Henning,
ich kann dir auch als Einstieg vor einem Brevet den Spreewaldmarathon Ende April wärmstens empfehlen. Da gibt es Strecken von 110 km, 150 km und 200 km. Es ist kein Rennen, die Strecke ist flach, und vor allem ist die Verpflegung Spitze. Dadurch, dass sehr viele Radler unterwegs sind, findest du auch immer eine Gruppe, was im Wind durchaus hilft...

Und wenn du mal bisschen bergauf willst, gibt es auch noch den Fichtelberg-Radmarathon von Chemnitz auf den Fichtelberg, der zwar nur 90 km lang ist, aber ganz schön in die Beine geht.
 
Da ich einige Kilos mehr als Andere jeden Höhenmeter raufwuchten muss und wie Anfangs erwähnt erst seit ein paar Monaten wieder auf dem Rad sitze, sind mir Veranstaltungen im Flachen deutlich "sympatischer" als irgendwelche Bergtouren auf den Fichtelberg, den Brocken oder ähnliches. Aber danke für den Hinweis, wenn mich das Fahren in der Ebene nicht mehr ausreichend fordert, dann werde ich die 3. Dimension "angehen"... ;-)

Schön sind ja auch diese einfachen, helfenden Hinweise...
... fahr einfach mit einem 25er Schnitt, dann hast du noch etliche Stunden für essen, trinken, pieseln etc...
...oder von Claus Czycholl (ich glaub es war von ihm in einem Ausschnitt aus dem Brevet Film) auf die Frage wie man sowas (PBP) schafft: "Ist ganz einfach, wenn es nicht mehr geht, einfach weiterfahren..."

Irgendwie kommt mir hier immer wieder der Spruch "Finding some guys with the same mental disorder..." in den Sinn :)
 
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