In dem Zusammenhang interessiert mich eine Frage. Ich hatte mit hochgesetztem
Sattel am Berg beim Test mal hervorragende Leistungswerte über 20 Minuten. Der Nachteil dabei ist, das ich schnell Beschwerden am Knie/Unterschenkel aussen bekomme. Überlastungsreizungen der Sehne wahrscheinlich.
Wenn der
Sattel tiefer gesetzt wird kann ich leichter schnell treten und die Beschwerden verschwinden. Kann jemand die guten Leistungswerte bei sich bestätigen wenn der
Sattel höher ist?
Zumindest subjektiv fühlt es sich so an, als würde ich mehr Kraft aufs Pedal bekommen, und das höre ich öfters. Nutzt mir leider gar nix, weil ich dann nach spätestens 1h nur noch Trümmer oberhalb des Sattels habe. Das Arschwackeln mag meine LWS überhaupt nicht. (Was einer der von
@pjotr angesprochenen Optimierungskonflikte ist).
Wären Deine Sehnenprobleme tatsächlich "nur" Überlastungsreizungen, könnte man das ja mit angepasstem "Umstellungstraining" in den Griff bekommen. Eine Positionsumstellung (*) benötigt ja einige Zeit, bis man sie beurteilen kann.
(*)damit meine ich jetzt nicht von passt nicht auf passt, sondern von passt auf passt aber anders, also z.B. Cleats unter dem Mittelfuß oder, was ja gerade en Vogue ist, Sattelspitze runter.
Btw.: daß die UCI, die normalerweise 5 Jahre komplettes Lobbygeballer übersteht, bevor sie z.B. Scheibenbremsen zulässt, eben so einfach mal die Vorschriften zur Sattelposition lockert (was ja nun wirklich niemandem zusätzliche Umsätze beschert), finde ich durchaus interessant.
@Jhonny77 richtig, das ist in erster Linie ein Problem des Hypes, erst in zweiter ein Problem des Bikefittings.
Die regelmässig zu Saisonbeginn auftauchenden Anfragen von Neueinsteigern zeigen aber auch, daß Deine Annahme bzw. Vorraussetzung:
Hat man eine Position die einem passt
nicht von jedem so einfach erreicht wird.
Vielleicht haben Leute, die das nicht per Glück oder Intuition erreicht haben früher das Rad verkauft und sind einfach Minigolfen gegangen.
Ich halte einen kompetenten Fitter jedenfalls für eine bessere Alternative, wenns eben nicht passt, als z.B. einen Schwarmfit hier im Forum.
Ob die beliebten Anleitungen in den Bravos oder ähnliches in einer Schachtel mit 3 Pappschablonen von
Ergon einen Einsteiger weiterbringen lasse ich jetzt mal dahingestellt.
Daß für jemanden, der keine 500km auf der Uhr hat, jetzt der ganz grosse Koffer incl. Drehmomentanalyse richtig ist, will ich gar nicht behaupten.
Und natürlich sollte eigentlich beim Verkäufer auch eine mindestens fahrbare Einstellung im Preis mit drin sein. Wenns aber bei den Händlern immer noch Leute gibt, die nach der Methode "Zwei Finger im Schritt bis zum Oberrohr" Rahmen empfehlen, dann gibt es da wohl Versorgungslücken.