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Fett, Montagepaste, trocken oder Loctite ??

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Deleted5784

Hallo Gemeinde,

hat jemand irgendwie eine Liste oder Tabelle, (oder sowas im Netz gesehen) WAS am Rad WIE montiert wird ?

Ich sehe mir ein YT-Video nach dem anderen an, und bekomme da irgendwie keine Logik rein.

Welche Verschraubungen die Schrauben fetten, oder Loctite ?
Steuersatz Fett oder trocken ?
Tretlager Fett ?
Lenker/Vorbau und Sattelstütze trocken oder Montagepaste ?
und o_O
und o_O
und o_O

Der eine machts so, der andere so.

Da wirds doch irgendwie eine "Übersicht" geben. Nur find ich die irgendwie nicht :(
 
Lenker/Vorbau aus Alu geht eigentlich immer trocken. Nur wenn es am Gabelschaft rutscht würd ich da Paste nehmen.
Alu-Stütze in Metallrahmen geht auch trocken.

Montagefett ist auch im Pedalgewinde sehr sinnvoll, da gammelt die Pedalachse sonst gerne fest.
Schrauben fetten ist so ne Sache, da es das Drehmoment verändert. Sprich gefettete Schrauben sind mit gleicher NM fester angeknallt.
 
...ich "arbeite" zumeist nach dem hier: "Radplan Delta" - ruhig auch mal auf die Hauptseite gehen und lesen und lesen...das sind unvkonventionelle Querdenker - mir gefällt das!!
 
Montagepaste ist in der Regel nichts anderes als einfach Fett. Es sei denn, es handelt sich um solche mit zusätzlichen Metall- oder Kunststoffpartikeln, wie sog. Anti-Seize-Pasten, Kupferpaste oder sog. Carbonmontagepaste.

Sinvoll ist es ( fast) alle Metall/Metall-Verbindungen, Schraub- wie Klemm- und Pressverbindungen zu fetten, vorwiegend als Korrosionsschutz.

Die angegebenen maximalen Anzugsmomente für die Schrauben in Vorbau und Lenker gelten im Allgemeinen für die gefetteten Gewinde, ebenso Sattelklemmbolzen.

Fast schon eine Glaubensfrage ist es, ob man den Vierkant der Tretlagerwelle fetten soll: Ich sage: JA! Schon weil ich des Öfteren das "Vergnügen" hatte, festgegammelte Kurbeln von dem selben zu ziehen..... andere sagen nein, weil die Kurbel zu weit auf den Vierkant rutschen soll. In der Regel werden Kurbelaufnahmen durch den Einsatz zu hoher Kraft zerstört, meist weil ungesehen irgendwelche Anzugsmomente eingehalten werden, die eher zweifelhaft sind.

Auch auf die Alu-Sattelstütze in Metallrahmen würde ich immer Fett streichen.

Alles kann man auch trocken montieren, sollte aber tunlichst in regelmäßigen Abständen oder nach Regenfahrten alles demontieren und reinigen.

Kunststoffteile ( incl. Carbon/ CfK) benötigen in der Regel kein Fett oder Paste. Es ist aber nicht falsch die damit verbundenen Metallteile gegen Korrosion zu schützen.

Wie alles, kann man auch das Fetten übertreiben: da, wo es einfach nur vorquillt, erfüllt es kaum Zweck, zieht dafür aber Dreck......
 
Hi!

ich handhabe das seit jeher mit dieser Simpel-Regel und bin immer bestens damit "gefahren":

Alle Klemmungen -> Montagepaste (mit Partikel)
Alle Lager -> Fett
Alle Verschreubungen mit grossem Drehmonent -> Fett
Alle Verschraubungen mit geringem Drehmomoment -> Nix

Nur bei Pressungen entscheide ich von Fall zu Fall: Fett wenn es schon gut oder auch "zu gut" sitzt,
Montagepaste wenn etwas zu "locker", und Loctite wenn viel zu locker.
 
Kleiner Nachtrag (die "Bearbeiten"-Funktion funkt bei mir nicht):

Pressung ist ja eigentlich eine Klemmung, klar, aber ich meine überall da, wo etwas eingepresst wird.
Nur der Vollständigkeit halber ;)
 
Eben weil X Wege funktionieren wird man da auf keinen grünen Zweig kommen was denn nun das Beste ist. Bis auf Lager und Pedalgewinde habe ich fast alles trocken montiert und nie Probleme gehabt. Ich nehmen halt die Stütze einmal im Jahr raus und reinige das Sitzrohr innen, so ist noch nix festgegammelt.
 
Montagepaste ist in der Regel nichts anderes als einfach Fett. Es sei denn, es handelt sich um solche mit zusätzlichen Metall- oder Kunststoffpartikeln, wie sog. Anti-Seize-Pasten, Kupferpaste oder sog. Carbonmontagepaste.
Was? Die besteht gar nicht aus Carbon??!?? Klarer Fall für die Rechtsschutzversicherung! :eek:
 
Soweit wurde schon vieles wichtige gesagt.
Im Grunde geht es darum Knarzen vorzubeugen, und dann noch die Reibung anzupassen.
Aufpassen muss man bei Verbindungen mit Keilwirkung. Z.B. ist das bei meiner Bontrager-Sattelklemmung der Fall. Mit reinbungsfördernder Montagepaste verkeilt sich der Konus so stark, dass man ihn kaum wieder aufkriegt. Obwohl es normale Alu-Oberflächen sind, darf hier keine solche Montagepaste rein, da die Keilsteigung auf eine bestimmte Reibung gerechnet ist. Da ist dann eine trockene Montage sinnvoll, bei Knarzen kann man leicht fetten(da muss man wiederum aufpassen, dass die Verbindung im gebraucht nicht doch durchrutscht).

Ähnlich ist auch das was lagaffe mit den 4-kant-Lagern anspricht. Da ist die Keilsteigung auf Fett ausgelegt.

Bei Schauben kann man das Gewinde fetten, wenn die Schraube besonders viel Spannkraft (und damit auch Drehmoment) braucht. Damit beikommt man bei gleichem Drehmoment eine höhere Spannkraft.
 
Beim neuen Bau meines Rennrades hat mir dieses Buch sehr geholfen, dort waren solche Fragen sehr genau beschrieben: http://www.amazon.de/Das-Rennrad-Selbstaufbau-Dirk-Zedler/dp/3895951765/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1377782858&sr=8-1&keywords=rennrad bau

Das Buch gibt's leider nicht mehr zu kaufen und so wie ich jetzt aber sehe, von gleichen Autoren gibt's aktuell das Buch: http://www.amazon.de/Die-Rennradwer..._1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1377782947&sr=1-1und nach Bewertungen bei Amazon zu urteilen, ist das auch sehr empfehlenswert.

Gruß
Georg
 
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